Schlangen und Zwerge

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Ausgabe Nummer 32 - 1025 BF

Schlangen und Zwerge

Von einer äußerst rätselhaften Botschaft

Ein wildes Gefecht — die südländische Piraten kämpfte tapfer an Bord des Schiffes, doch der Baron kam heran. Noch immer hielt sie Elchard, des Kind des Freiherren in ihrem Arm und wollte es entführen, doch sein Vater setzte nach und drängte die Schurkin an die Reling. Plötzlich — etwas hielt den weiß gekleideten Baron an den Beinen fest.

Ein entsetzter Blick brachte Gewissheit: Hunderte von Schlangen krochen auf den Planken des Piratenkahns und umwanden seine Schenkel. Kein Schritt war mehr möglich. Die Seeräuberin begann krächzend und siegessicher zu lachen, ehe hinter ihr ein alter Zwerg erschien und sie mit einer großen Steinplatte zu Fall brachte. Augenblicklich zerfiel die Piratin zu Staub aus tausend Saatkörnern, während eine Flutwelle über das Schiff hereinbrach und den Sohn des Barons gemeinsam mit den Schlangen von Bord spülte.

Sein Vater kam zu spät — denn er wurde von der Sonne geblendet. Als er wieder klar sehen konnte war aus der Saat ein großer Strauch aus leuchtend blauen Garnelblüten gewachsen und aus einem seiner Knospen wuchs ein erstes neues Kind …

Es war nur zu verständlich, daß Baron Graphiel von Metenar nach dieser merkwürdigen Vision verwirrt und ratlos im Tempelrund stand.

Gemeinsam mit Inquisitorius Celesto Custodias war der Schetzenecker vor vielen Monden gen Osten gezogen und nach harten Wochen und gefahrvoller Reise durchs unheilig verheerte Land schließlich unter dem prachtvollen Gewölbe des beilunker Praiostempels angekommen, der Trutzburg wider die Schergen der Dämonenkrone.

Kaum hatte der koscher Baron den heiligen Ort in großer Erschöpfung erreicht und bei einem Götterdienst der Hochgeweihten Gwidûhenna ein Dankesgebet an den Götterfürsten gerichtet, sah er die geschilderten Bilder vor seinen Augen. Die Last und Trauer der letzten Jahre, der Kampf gegen die Hexe — welche seinen einzigen Sohn entführte und ermorderte — (der Kurier berichtete ausführlich) — schien in diesem Moment, ebenso wie die Strapazen der Reise, endlich von ihm abgefallen zu sein.

Jetzt sprüht der junge Baron wieder vor Tatendrang, will er doch erkunden, was diese Vision bedeutet. So möchte er möglichst rasch wieder zurück in den Kosch, zunächst zu seiner Gemahlin Ina, die er so schmerzlich vermißt, und sodann nach Angbar — denn er glaubt der Zwerg in seiner Vision sei kein geringerer als der des Fürsten Registrargreve, Meister Himrig, Xorigs Sohn gewesen! Wir werden sehen, ob der alte Angroscho und Hüter des koscher Adelsarchivs zur Lösung dieses Rätsels beitragen kann. Praios mit uns!

Bericht eines Teilnehmers am Pilgerzug