Gerruner Schneckenfluch geklärt

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Ausgabe Nummer 41 - Efferd 1029 BF

Gerruner Schneckenfluch geklärt

GERRUN / BARONIE NADORET. Der Verursacher des „Gerruner Schneckenfluchs“ ist gefasst und bestraft worden. So jedenfalls hört man von Gerrunern flussauf und flussab. In Gerrun hatten Tausende von Schnecken die Bleichwiese und kostbare Tücher und Laken verdorben.

Kurz nach diesem Vorfall machte man einen Bettelmann dingfest, von dem Bauern berichteten, er habe sich auch bei der Bleichwiese herumgedrückt und sei dort seltsam hin und her gelaufen. Ein Treidler hatte ihn zudem beobachtet, wie er justament an der Hängenden Erle ins Wasser brunzte.

Nun weiß jeder in Gerrun, dass dort ein Nöck haust, der sich oft als alter Karpfen am flachen Ufer sonnt. Der sei bestimmt nicht begeistert gewesen, so eine Ladung auf den Kopf zu bekommen, und man wisse ja, wie leicht erzürnt dieses Feenvolk sei. Da habe der Nöck die Schnecken heraufgeschickt, und durch den vorher gewobenen Zauber seien sie über das Gerruner Linnen hergefallen.

Alles Widerreden half dem Bettler nichts, nach drei Tagen Pranger wurde er unter Prügeln aus der Stadt gejagt. Dass er beteuerte, er habe die Laken doch nur stehlen wollen, brachte ihm noch zwölf Stockschläge extra ein, denn entweder sei das dreist gelogen, oder er habe sich im Geiste eines gewaltigen Diebstahls schuldig gemacht, in jedem Falle ein Vergehen gegen den Herrn Praios. Und dass man ihm keine Zauberei nachweisen konnte, zähle nicht, denn ganz gewiss sei es sein Herumlaufen gewesen, was die Schnecken auf die Wäsche gelockt habe.

Sisimbria Q. Firkelstein