Das Gasthaus „Zum tanzenden Bären“ in Oberangbar

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Ausgabe Nummer 79 - Rahja 1046 BF

Schänken des Kosch: Das Gasthaus „Zum tanzenden Bären“ in Oberangbar

Wer in Oberangbar zu „tanzenden Bären“ geht, tut dies nicht unbedingt des Essens wegen — auch wenn die Eintöpfe und Klöße hier durchaus schmackhaft sind. Nein, man kommt wegen der Tochter des Hauses, Josmene Butterblum, die nicht nur sehr hübsch ist, sondern auch die Fiedel virtuos zu spielen versteht.

Dabei bereitete das sommersprossige Mädchen ihren Eltern lange Zeit Sorgen: „Sie ist halt ein typisches Rahjakind“, pflegte Nottel Butterblum, ihr Vater, zu sagen, wenn seiner Tochter wieder einmal etwas in der Küche misslang.

Doch sein Ärger verflog stets, wenn er „die Jossi“ auf ihrer Fiedel spielen hörte — das sorgte für so viel gute Laune, dass selbst an einem Regentag im Hauses Butterblum die Sonne schien.

Und an einem solchen verregneten Tag kam „die Jossi“ auf die Idee, den Gästen etwas vorzuspielen; anfangs wunderten sich die Leute, doch bald drehte man sich munter im Kreise zu den fröhlichen Weisen. Mittlerweile ist es ein geflügeltes Wort in Oberangbar: Beim Butterblum ist heute wieder Tanz! Dann strömt das Oberangbarer Jungvolk in das Gasthaus, das bis vor Kurzem noch „Zum roten Krug“ hieß. Das wollte nicht mehr so recht passen, und wenn schon etwas Neues, dann auch richtig. Daher hat Nottel Butterblum ein neues Schild samt einer Bärenfigur aus Wengenholz fertigen lassen; diese ragt nun über der Tür auf und ist weithin zu sehen, sodass auch Fremde nicht lang’ fragen müssen, wo denn „der Tanzbär“ sei — so heißt das Wirtshaus nämlich bei den Burschen und Maiden der Gegend.

Ja, es geht hoch her, wenn Jossi Butterblum aufspielt. Seit einer Weile wird sie dabei unterstützt von einem rothaarigen Burschen, der den Takt auf dem Tamburin schlägt — und Jossis Verlobter ist.

Besonders stolz ist die Musikerin auf ihre neue Fiedel: Die hat ihr der Baron höchstselbst geschenkt, nachdem das alte Instrument bei einem Missgeschick zerbrochen war.

Also, geschätzte Leser: Wenn Euch der Weg nach Oberangbar führt und Ihr die Lust verspürt, das Tanzbein zu schwingen: Im „tanzenden Bären“ seid Ihr goldrichtig.

Karolus Linneger