Auersbrücker Fehde - Haus Hartsteig marschiert

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Hartsteiger Thal, Efferd 1047 BF

Rodhelm von Hartsteigs Finger trommelten unruhig auf den hölzernen Tisch. Der aktuelle Kosch-Kurier lag ausgebreitet vor ihm und der grimmige Blick des älteren Ritters glitt immer wieder über den Aufruf zur Fehde im Auersbrücker Land. Dann klopfte es und er blickte auf, „Herein!“ Eine feste, etwas kleinere Frau mit geflochtenem Haar trat ein. „Vater, ein Brief für dich. Er ist von Dania von Angenfurten.“

Rodhelm seufzte und nahm den Brief an sich, öffnete ihn aber nicht. „Vater?“ erkundigte sich Baerwins Mutter verwirrt, „Willst du ihn nicht lesen?“ Rodhelm musterte seine Tochter ruhig. „Warum sollte ich meine Zeit verschwenden? Ich weiß auch so, was darin steht. Die gute Dania fordert uns auf, ihr gegen die Sendschaften beizustehen und nach Angenfurten zu kommen.“ Er legte den Kopf zurück und begutachtet die Decke seines Arbeitszimmers. „Der Grund für die Fehde ist äußerst nachteilig für die Adelsfraktion in Wengenholm. Die Anschuldigungen gegen die gute Ritterin sind nicht gerade aus der Luft gegriffen und werden Außenstehende wohl davon überzeugen, sich nicht auf unsere Seite zu schlagen. Außerdem ist die Fehde schlecht geplant, mit sehr wenig Zeit, um eine Entscheidung zu suchen. Die meisten der Fehdegegner sind befestigte Orte und eine Belagerung braucht viel Zeit. Aber die hat man im Herbst nicht mehr!“

Celissa erwiderte nichts; sie wusste, wenn ihr Vater so vor sich hin grübelte, sollte man ihn besser nicht unterbrechen. Dann schlug Rodhelm beide Hände auf seine Oberschenkel „Nichtsdestotrotz wurde Haus Hartsteig gerufen und wir werden antworten. Versammle morgen eine Rotte unser fähigsten Milizionäre. Es geht wieder in den Kampf! Mal sehen, ob wir dabei nicht etwas für unser Haus herausschlagen können.“ Celissa hob eine Augenbraue, blieb aber stumm und wartete auf weitere Anweisungen. „Mit den Angroschim werde ich reden, nicht dass sie unsere Absichten missverstehen.“ fuhr Rodhelm fort. „Außerdem schick nach Baerwin. Er soll auf seinen ersten Feldzug mit uns kommen.“ Celissa schüttelte zur Antwort den Kopf. „Baerli ist heute nachmittags bereits aufgebrochen. Er hat anscheinend einen Ruf vom Grafen erhalten.“ Jetzt blickte Rodhelm seine Tochter erstaunt an. „So ist das, ich verstehe... Nun, er ist ja nicht mehr mein Knappe und mir daher auch nicht mehr verpflichtet zu sagen, wo er hingeht. Aber ich hätte ihn schon gerne verabschiedet.“, meinte der alte Ritter mit gepresster Stimme. Die Erstgeborene kannte jedoch ihren Vater gut genug, um herauszuhören, dass er etwas angefressen war. Doch dies sollte nicht ihr Problem sein. Sie musste jetzt zusehen, dass die Hartsteiger Miliz für diese Angelegenheit gut ausgerüstet und morgen abmarschbereit war.