Von Heimattreue und Kriegerehre

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Ausgabe Nummer 34 - 1026 BF

Von Heimattreue und Kriegerehre

Ein Großteil der im Osten stehenden albernischen Truppen hat sich dem Kommando ihres Marschalls entzogen, Gerüchten von einem Angriff auf ihre Heimat folgend. Auf ihrem Weg quer durchs Reich wurden die Fußsoldaten der Deserteure von garetischen Einheiten aufgerieben. Die Reste der Leichten Reiterein aus Abilacht aber erreichte schließlich die Westgrenze Garetiens, den Großen Fluß.

Zögerlich trabten die Abilachter Reiter über die mehr denn hundert Schritt lange Brücke über den Großen Fluß, aufatmend, Garetien jetzt hinter sich zu wissend, und doch manch einer bangend, was vor ihnen lag. Da dräute auf koscher Seite der Flußfels, die mächtige Barons- und Zollfeste, und gerade vor ihnen das befestigte Tor am anderen Ende der Brücke. Doch die breiten Flügel schwangen offen, als die ersten Abilachter das Tor erreichten.

Hinter dem Torhaus führte die Reichsstraße eine lange Rampe hinab. Eben hatte die letzten Albernier diese erreicht, da rasselte im Torbogen ein Fallgatter hinab, und unten wurde den erschöpften Soldaten der Weg verstellt. Im Halbkreis erwarteten sie zwei Schwadronen, im Wappen das Roß und den Greifen — die Ferdoker Garde, zum Kampf bereit!

Langsam näherten sich die beiden Reiterscharen in Eisen und Stahl einander, doch ohne dass die Lanzen sich senkten oder Säbel aus den Scheiden fuhren.

Dann erwiderte die Obristin von Hirschingen-Berg den militärischen Gruß des jungen Helman, die Reiterinnen fielen hinter ihr in Formation und ohne ein Wort passierten die Abilachter und Ferdokerinnen einander.

Zwei Tage später meldete die Obristin auf garetischen Boden zwei Schwadronen Gardereiterinnen zum Kampf im Tobrien, wozu man dem Regiment bisher nicht seiner Fahne und seiner Ehre entsprechend Gelegenheit gegeben habe.

Rondras Gruß, Herr Erzmarschall! (…) Ihr sprecht von Insubordination … (…) Erlaubt mir festzustellen: Im Kosch steht man allzeit treu zu Reich und Heimat, und ich wüßte nicht, was von beiden geringer zu achten sei. Am höchsten aber hält Ferdoks Garde die Gebote der Leuin, und niemals senkte sie die Lanze gegen Gegner, die ihr Schwert in der Scheide behielten.“

(Schreiben der Angunde von Falkenhag-de Herisson, Ksl. Marschallin von Kosch)