Die Spur des Greifen - Wengel: Unterschied zwischen den Versionen

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„Habt Ihr Euch verlaufen, Euer Gnaden?“, frotzelte sie.<br/>
 
„Habt Ihr Euch verlaufen, Euer Gnaden?“, frotzelte sie.<br/>
 
Der Geweihte hielt einfach nur ihrem Blick stand.<br/>
 
Der Geweihte hielt einfach nur ihrem Blick stand.<br/>
„Dies hier…“, sie beschrieb mit ihrer rechten behandschuhten Hand einen Bogen, „… ist ein Tempel des [[Briefspieltext vielleicht mit::Boron|Herrn der Toten]] und nicht einer des Götterfürsten und somit in keinster Weise Eure Wirkungsstätte. Solltet Ihr nicht in Trottweiher – an meinem Hof – sein?“<br/>
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„Dies hier...“, sie beschrieb mit ihrer rechten behandschuhten Hand einen Bogen, „... ist ein Tempel des [[Briefspieltext vielleicht mit::Boron|Herrn der Toten]] und nicht einer des Götterfürsten und somit in keinster Weise Eure Wirkungsstätte. Solltet Ihr nicht in Trottweiher – an meinem Hof – sein?“<br/>
 
Der Braniborier musste einen Augenblick schmunzeln. Sein Verhältnis zur Baronin war ein ganz besonderes oder besser gesagt ein ganz spezielles, doch auf eine seltsam verquere Art und Weise war man sich sympathisch, irgendwie und manchmal zumindest.<br/>
 
Der Braniborier musste einen Augenblick schmunzeln. Sein Verhältnis zur Baronin war ein ganz besonderes oder besser gesagt ein ganz spezielles, doch auf eine seltsam verquere Art und Weise war man sich sympathisch, irgendwie und manchmal zumindest.<br/>
„Euer Hochgeboren, ich fürchte, dass Ihr Euch verlaufen habt. Denn dies hier…“ Und genauso wie die Baronin, beschrieb auch er einen Bogen mit seiner Rechten. „… ist keineswegs Eure Winterresidenz in Trottweiher, sondern ein zugiger und bitterkalter Tempel im beginnenden Winter in Wengenholm und Ihr, werte Baronin, seid einfach nur ein durch und durch unvernünftiges Ding! Ihr erwartet ein Kind, habt Ihr das etwa schon wieder vergessen?“<br/>
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„Euer Hochgeboren, ich fürchte, dass Ihr Euch verlaufen habt. Denn dies hier...“, und genauso wie die Baronin, beschrieb auch er einen Bogen mit seiner Rechten, „... ist keineswegs Eure Winterresidenz in Trottweiher, sondern ein zugiger und bitterkalter Tempel im beginnenden Winter in Wengenholm und Ihr, werte Baronin, seid einfach nur ein durch und durch unvernünftiges Ding! Ihr erwartet ein Kind, habt Ihr das etwa schon wieder vergessen?“<br/>
„Ach, daher kommt das!“, lachte sie nur und wurde dann sogleich ziemlich ernst, „In der Tat, manchmal vergesse ich es. Dann tritt mich ''[[Briefspieltext vielleicht mit::Aldiran von Boltansroden|Himmelblau]]'' mit seinen kleinen Füßchen…“ Sie strich sich mit einem zaghaften Lächeln über ihren Bauch, der allerdings nahezu vollkommen durch ihre schwarze Cappa aus dickem Loden verborgen wurde. „… nur um mich daran zu erinnern, dass ich nicht mehr alleine bin.“<br/>
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„Ach, daher kommt das!“, lachte sie nur und wurde dann sogleich ziemlich ernst, „In der Tat, manchmal vergesse ich es. Dann tritt mich ''[[Briefspieltext vielleicht mit::Aldiran von Boltansroden|Himmelblau]]'' mit seinen kleinen Füßchen...“ Sie strich sich mit einem zaghaften Lächeln über ihren Bauch, der allerdings nahezu vollkommen durch ihre schwarze Cappa aus dickem Loden verborgen wurde. „... nur um mich daran zu erinnern, dass ich nicht mehr alleine bin.“<br/>
 
„Wie ich sagte“, wiederholte der Geweihte, „Ihr seid absolut unvernünftig und Euer [[Briefspieltext vielleicht mit::Rondradan Zweiflamm vom Rhodenstein|Gatte]] ist auch nicht viel besser. Während Ihr einen 3 Schritt großen menschen- und zwergenfressenden [[Briefspieltext vielleicht mit::Goro|Oger]] jagen geht, bricht er kurz vor dem Winter noch einmal nach [[Briefspieltext vielleicht mit::Gareth]] auf und an wem bleibt die ganze Arbeit hängen?“<br/>
 
„Wie ich sagte“, wiederholte der Geweihte, „Ihr seid absolut unvernünftig und Euer [[Briefspieltext vielleicht mit::Rondradan Zweiflamm vom Rhodenstein|Gatte]] ist auch nicht viel besser. Während Ihr einen 3 Schritt großen menschen- und zwergenfressenden [[Briefspieltext vielleicht mit::Goro|Oger]] jagen geht, bricht er kurz vor dem Winter noch einmal nach [[Briefspieltext vielleicht mit::Gareth]] auf und an wem bleibt die ganze Arbeit hängen?“<br/>
 
„Aber Euer Gnaden“, hob Nale von Boltansroden beschwichtigend an, „Nachdem Ihr an meiner Tafel speist und unter meinem Dach schlaft, ist es da etwa zu viel verlangt, dass Ihr einen kleinen Teil beitragt?“<br/>
 
„Aber Euer Gnaden“, hob Nale von Boltansroden beschwichtigend an, „Nachdem Ihr an meiner Tafel speist und unter meinem Dach schlaft, ist es da etwa zu viel verlangt, dass Ihr einen kleinen Teil beitragt?“<br/>
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Nale von Boltansroden brachte ihr Pferd in den kleinen Unterstand, in dem bereits das des Braniboriers stand. Der Geruch von leicht feucht gewordenem Stroh und Heu vermischte sich mit dem der warmen Pferde und des Schnees, der just in diesem Augenblick vom Himmel herabzufallen begann. Sie sattelte und zäumte ihre Stute ab, striegelte sie und gab ihr den kümmerlichen Rest Hafer, den sie noch im Futterbeutel finden konnte. Und während ''Effa'' sich genüsslich darüber hermachte, stieg der Baronin ein nahezu unwiderstehlicher Geruch in die Nase.<br/>
 
Nale von Boltansroden brachte ihr Pferd in den kleinen Unterstand, in dem bereits das des Braniboriers stand. Der Geruch von leicht feucht gewordenem Stroh und Heu vermischte sich mit dem der warmen Pferde und des Schnees, der just in diesem Augenblick vom Himmel herabzufallen begann. Sie sattelte und zäumte ihre Stute ab, striegelte sie und gab ihr den kümmerlichen Rest Hafer, den sie noch im Futterbeutel finden konnte. Und während ''Effa'' sich genüsslich darüber hermachte, stieg der Baronin ein nahezu unwiderstehlicher Geruch in die Nase.<br/>
„Ich wusste nicht, dass Ihr kochen könnt.“, gestand sie schließlich, als der Braniborier ihr eine Schüssel des lecker riechenden Eintopfs überreichte, „Und wie das duftet! Wenn Ihr wüsstet, wie lange ich nichts richtiges mehr gegessen habe...“<br/>
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„Ich wusste nicht, dass Ihr kochen könnt“, gestand sie schließlich, als der Braniborier ihr eine Schüssel des lecker riechenden Eintopfs überreichte, „Und wie das duftet! Wenn Ihr wüsstet, wie lange ich nichts richtiges mehr gegessen habe...“<br/>
„Besser, wenn ich es nicht weiß.“, erwiderte der Geweihte nur und füllte seine eigene Schüssel, während die Boltansrodenerin schon eifrig damit beschäftigt war, sich einen Löffel nach dem anderen in den Mund zu schieben und sich darüber beschwerte, dass der Eintopf noch viel zu heiß zum Essen war, „Ich müsste Euch doch nur wieder für Eure Unvernunft schelten.“<br/>
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„Besser, wenn ich es nicht weiß“, erwiderte der Geweihte nur und füllte seine eigene Schüssel, während die Boltansrodenerin schon eifrig damit beschäftigt war, sich einen Löffel nach dem anderen in den Mund zu schieben und sich darüber beschwerte, dass der Eintopf noch viel zu heiß zum Essen war, „Ich müsste Euch doch nur wieder für Eure Unvernunft schelten.“<br/>
 
Das entlockte ihr ein zaghaftes Lächeln und sie fügte hinzu: „Ich war es, die den letzten Streich gegen diese Bestie geführt hat.“<br/>
 
Das entlockte ihr ein zaghaftes Lächeln und sie fügte hinzu: „Ich war es, die den letzten Streich gegen diese Bestie geführt hat.“<br/>
 
„Dann klebt wohl nun Ogerblut an Eurer Dschadra!“, lachte er.<br/>
 
„Dann klebt wohl nun Ogerblut an Eurer Dschadra!“, lachte er.<br/>
„Mir wäre das Blut [[Briefspieltext vielleicht mit::Charissia von Salmingen|Charissias]] lieber gewesen…“<br/>
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„Mir wäre das Blut [[Briefspieltext vielleicht mit::Charissia von Salmingen|Charissias]] lieber gewesen...“<br/>
 
„Welchem Koscher ginge das wohl anders?“<br/>
 
„Welchem Koscher ginge das wohl anders?“<br/>
 
„Wohl keinem!“<br/>
 
„Wohl keinem!“<br/>
 
„Seht Ihr! Grämt euch also nicht.“<br/>
 
„Seht Ihr! Grämt euch also nicht.“<br/>
„Das fällt Euch natürlich leicht zu sagen.“, entfuhr es ihr da plötzlich, sie sprang auf, ließ ihre Schale zu Boden fallen und begann vollkommen aufgewühlt auf und abzugehen, „Ihr wisst ja auch nicht was sie… was sie… was sie getan hat! Sie ist so eine abscheuliche Person! So widerwärtig! So hinterhältig! So durchtrieben! Nicht nur, dass sie das Begräbnis unseres geliebten Fürsten [[Briefspieltext vielleicht mit::Blasius vom Eberstamm|Blasius]] versucht hat zu ruinieren, indem sie sich ihrer bösartigen Magie bedienen wollte, nein, nun zieht sie da auch noch ein Kind in ihre dunklen Rituale hinein, ein unschuldiges, wehrloses Kind!“<br/>
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„Das fällt Euch natürlich leicht zu sagen“, entfuhr es ihr da plötzlich, sie sprang auf, ließ ihre Schale zu Boden fallen und begann vollkommen aufgewühlt auf und abzugehen, „Ihr wisst ja auch nicht was sie... was sie... was sie getan hat! Sie ist so eine abscheuliche Person! So widerwärtig! So hinterhältig! So durchtrieben! Nicht nur, dass sie das Begräbnis unseres geliebten Fürsten [[Briefspieltext vielleicht mit::Blasius vom Eberstamm|Blasius]] versucht hat zu ruinieren, indem sie sich ihrer bösartigen Magie bedienen wollte, nein, nun zieht sie da auch noch ein Kind in ihre dunklen Rituale hinein, ein unschuldiges, wehrloses Kind!“<br/>
 
Da horchte der Braniborier auf: „Ein Kind?“<br/>
 
Da horchte der Braniborier auf: „Ein Kind?“<br/>
 
„[[Briefspieltext vielleicht mit::Wengel Tempeltreu|Wengel]]“, brachte sie da gerade noch heraus, dann begann sie heftig zu weinen. Dicke Tränen kullerten ihre Wangen herab. „Ein verwahrloster kleiner Junge. Und sie war es, die ihn mit ihrer Magie so zugesetzte hat, dass er nie… nie… so sein wird und kann wie… wie andere Kinder. Dabei hat er doch nichts getan. Ist noch ein Kind, versteht Ihr, ein unschuldiges Kind?“<br/>
 
„[[Briefspieltext vielleicht mit::Wengel Tempeltreu|Wengel]]“, brachte sie da gerade noch heraus, dann begann sie heftig zu weinen. Dicke Tränen kullerten ihre Wangen herab. „Ein verwahrloster kleiner Junge. Und sie war es, die ihn mit ihrer Magie so zugesetzte hat, dass er nie… nie… so sein wird und kann wie… wie andere Kinder. Dabei hat er doch nichts getan. Ist noch ein Kind, versteht Ihr, ein unschuldiges Kind?“<br/>
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„Dass Ihr Euch gerne ihm angenommen hättet?“<br/>
 
„Dass Ihr Euch gerne ihm angenommen hättet?“<br/>
 
Ganz langsam, drehte sie sich zu ihm um. Tränen glitzerten auf ihren Wangen.<br/>
 
Ganz langsam, drehte sie sich zu ihm um. Tränen glitzerten auf ihren Wangen.<br/>
„Das hätte ich nicht gekonnt.“, erwiderte sie heißer und Bitterkeit lag in ihrer Stimme, „Ich hätte ihn nicht schützen können. Nicht vor ihr – vor seiner eigenen Mutter!“
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„Das hätte ich nicht gekonnt“, erwiderte sie heißer und Bitterkeit lag in ihrer Stimme, „Ich hätte ihn nicht schützen können. Nicht vor ihr! Nicht vor Charissia – seiner eigenen Mutter!“
  
 
Autor: [[Benutzer:Nale|Nale]]
 
Autor: [[Benutzer:Nale|Nale]]
 
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Version vom 20. Dezember 2018, 16:10 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Die Spur des Greifen"