Böse Vorzeichen im Wengenholmer Land

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Ausgabe Nummer 51 - Praios 1033 BF

Böse Vorzeichen im Wengenholmer Land

Kriegszug gegen Albumin verschoben

WENGENHOLM. „Ein Kriegszug nach Albumin!“ Mit ehrlichem Zorn und rondranischem Geist hatte Graf Jallik von Wengenholm nach dem blutigen Überfall auf den Klosterbauplatz Storchsklausen und dem Mord an Vater Umbold Vierblumen (und etlichen von dessen Schutzbefohlenen) angekündigt, das verwilderte Albuminer Land zu befrieden. Dort war im Jahr des Feuers Burg Albumin gefallen, der tapfere Vogt Gelphardt von Stolzenburg vom Jergenquell selbst erschlagen worden und noch manch anderer Vasall des Grafen hatte den Tod durch den Alagrimm gefunden.
Nun treiben der schlaue Oger Goro und sein Haufen aus Menschen und Goblins ärger denn je zuvor ihr Unwesen; in den Albuminer Erzminen hatten sich Finsterzwerge und ihr Gefolge eingenistet, und in den Ruinen der Burg Albumin selbst hausten Reste der Jergenquellschen Bande. Einzig die Edle Eisegrina von Rübfold bemühte sich, das Volk und fremde Reisende zu beschirmen, soweit es in ihren Kräften stand – und der fromme Traviageweihte Angrich, der mitten in Albumin in seinem Wehrtempel ausharrt.
Nach der Ankündigung des Grafen fragten sich nun nach der Aussaat im Frühjahr 1032 BF die Edlen seines Landes und solche im Hügelland, die mit dem Gedanken spielten, den Nachbarn ihr Schwert zu leihen oder solches schon fest gelobt hatten, wann nun der Ruf zur Heerschau ergehen würde. Nach der Angbarer Warenschau blieben Söldlinge und Abenteurer in stattlicher Zahl in der Reichsstadt, in der festen Erwartung, dass bald nun der Graf von Wengenholm ihrer Dienste bedürfen würde. Doch ein solcher Ruf kam nicht, wie wohl der Graf manches Mal seinen Scharmeister Kordan von Blaublüten-Sighelms Halm aus der Geistmark(1) auf seine Burg bestellt hatte, um Rat zu halten, und einmal sogar der Fürstliche Wehrmeister Thorben von Hammerschlag den Weg nach getan hatte.
Woche um Woche verstrich, ohne dass Irborad, das gräfliche Kriegshorn, erscholl. „Dem Grafen ist nicht wohl, bei solcherlei Omen“, munkelte man. Denn weit über die Maßen ließ die Natur das Wengenholmer Land ihre Unbillen spüren: Frühjahrstürme mit heftigen Regenfällen lösten sich mit plötzlicher Hitze und ungekannter Schwüle ab, Mücken plagten Mensch und Zwerg und mehr als einmal vernichteten Waldbrände das frische Grün, das auf den vom Alagrimm verheerten Flächen gewachsen war. In welche Sendschaft auch immer Ritter Lucrann von Auersbrück, den Schwurmeister des Bundes, sein Weg führte, wusste er hernach dem Grafen von Nöten und Plagen zu berichten – und von Wegen, die für einen größeren Heerzug unpassierbar waren. Dies war aber noch nicht alles: Hirten wollten gesehen haben, wie Ablomon selbst, der unsterblichen König der Adler und Kaiser der Vögel, über den Koschergen kreiste und mit gewaltiger Macht auf eine Beute niederstieß – doch ohne sich wieder in die Höhe zu erheben. In den Wengenwäldern beobachtete eine Waldbäuerin, wie ein prächtiger Koscher Berghund(2), der ein Welpen schützen wollte, von einem ganzen Rudel räudiger Marder zu Tode gebissen wurde. Am meisten Furcht verbreitete im Volk aber die Nachricht, dass ein junges Ogerpärchen gesichtet worden sei, das erheblich weiter umherzustreifen scheint als der weitgehend im entlegenen Borrewald heimische Goro.
„Goros Kinder! Die Zwölfe mit uns!“, flüsterten nicht nur die alten Gevattern.
So beschloss Graf Jallik wohl (auch wenn er solches nicht sagte) den großen Heerzug einstweilen zu verschieben, und er hielt seine Ritter an, zuallerst für den Schutz der Dörfer und insbesondere des neuerlich begonnenen Baus zu Storchsklausen(3) zu sorgen. Mehrfach sandte der Graf Späher aus, um ihm Kunde aus dem Albuminer Land zu bringen. Und tatsächlich ist einer solchen Gruppe von Abenteurern, die der Graf in seinen Dienst genommen hatte, die einzig gute Nachricht dieser Tage zu verdanken: Sie fanden den jungen Edelbrecht von Stolzenburg, der beim Fall von Albumin an der Seite seines Onkels Gelphardt gestanden hatte und seitdem verschollen war.

Stitus Fegerson

1 Der Baron war schon schon seinerzeit bei der Rückeroberung von Burg Albumin dabei und hatte seine legendäre Leiter zum Einsatz gebracht.
2 Die Berghunde werden auch Vieskadiener geheißen - nach der Travia- heiligen Vieska von Wengenholm, einer Ahneherrin des Grafen.
3 Bis zur Ernennung eines neuen Abtes leitet die Geweihte Ilma Sackhaun den Bau, tatkräftig unterstützt von der Laienschwester Mechtessa von Falkenhag.

Meisterinformationen

In der Tat, die Zeichen standen nicht gut für einen Kriegszug, was auch den Grafen Jallik ganz gegen seine Natur zögern ließ.

Ausschlaggebend war für Jallik aber letzlich, dass ihm der einstige Jergenquell-Kumpan Drugol Sohn des Drogosch und dessen Gefährten mitteilen ließen, dass Edelbrecht von Stolzenburg in ihrer Gefangenschaft schmachtete und drohte ihn zu ermorden, sollte der Graf gen Albumin ziehen. Vom Grafen beauftragten Glücksrittern gelang es jedoch, Edelbrecht – den letzten Überlebenden seiner durch den Alagrimm ausgelöschten Familie – zu befreien. Früher oder später wird es also einen Kriegszug geben, wenn der Graf seine Vasallen, Söldner und freiwilllige Unterstützer versammelt kann.
Mit Prinz Edelbrecht vom Eberstamm ist bereits vereinbart, dass dessen Greifenfurter Ritter dann nach Norden fliehenden Schurken den Weg abschneiden. Uneins sind sich der Graf und seine Berater wie Kordan von Sighelms Halm freilich noch, was ihr erstes Ziel sein soll: Albumin selbst, die Erzminen oder die Jagd auf Goros Bande. Alle drei Ziele zusammen mögen mehr sein, als sie erreichen können.