Ankunft in Moorbrück - Burg Birkendamm: Unterschied zwischen den Versionen

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„Dieses Bild zeigt die Stadt Farnhain zur Zeit [[Rohal der Weise|Rohals des Weisen]]. Gemalt von einem elfischen Künstler, der wohl damals selbst nicht ahnte, dass er der letzte sein würde, der diese Schönheit festhalten sollte.“<br>
 
„Dieses Bild zeigt die Stadt Farnhain zur Zeit [[Rohal der Weise|Rohals des Weisen]]. Gemalt von einem elfischen Künstler, der wohl damals selbst nicht ahnte, dass er der letzte sein würde, der diese Schönheit festhalten sollte.“<br>
 
Das runde Gesicht des Vogts wirkte traurig im orangen Schein des Kaminfeuers.<br>
 
Das runde Gesicht des Vogts wirkte traurig im orangen Schein des Kaminfeuers.<br>
„Schon wenige Jahre danach zogen die [[Magierkriege]] über das Land. Zwischen den Schergen des schwarzen Meisters [[Zulipan von Punin]] und des weißen Bewahrers [[Narehal von Ferdok]] tobte eine erbitterte Schlacht, in der diese Lande bis zur Unkenntlichkeit verdorben wurden. Aus Farnhain, dem Herzen des Ferdoker Landes, wurde Moorbrück, der Schandfleck des Kosch. Aus glücklichen und zuversichtlichen Menschen wurden mürrische und abergläubische Gestalten, die sich vor Irrlichtern fürchten und den Irrglauben von Monstren schüren, die im Sumpf ihr Unwesen treiben sollen.“, bei diesen Worten blieb der Blick von Vogt Gerling einen Moment bei Edelbrecht von Borking hängen.<br>
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„Schon wenige Jahre danach zogen die [[Magierkriege]] über das Land. Zwischen den Schergen des schwarzen Meisters [[Zulipan von Punin]] und des weißen Bewahrers [[Narehal|Narehal von Ferdok]] tobte eine erbitterte Schlacht, in der diese Lande bis zur Unkenntlichkeit verdorben wurden. Aus Farnhain, dem Herzen des Ferdoker Landes, wurde Moorbrück, der Schandfleck des Kosch. Aus glücklichen und zuversichtlichen Menschen wurden mürrische und abergläubische Gestalten, die sich vor Irrlichtern fürchten und den Irrglauben von Monstren schüren, die im Sumpf ihr Unwesen treiben sollen.“, bei diesen Worten blieb der Blick von Vogt Gerling einen Moment bei Edelbrecht von Borking hängen.<br>
 
„Bis heute hat noch niemand den rechten Weg gefunden, der dieses Land von dieser alten Last befreit. Zu viele ehemalige Barone hatten nicht die nötigen Mittel und Leute zu ihrer Verfügung, manche waren nur auf ihr eigenes Wohl bedacht, waren faul und feige, kleinmütig oder ohne den nötigen Durchhaltewillen.“, nun wurde die Stimme des Vogts energisch und eindringlich, „Doch bei allen guten Zwölfen ... es ist Zeit, dass dieses Vorhaben endlich in die richtigen Hände kommt. Es ist Zeit, dass wir uns beraten und neue Wege wagen. Der [[Blasius vom Eberstamm|Fürst]] hat Euch erwählt, junge Sprösslinge, in denen das Blut des erloschenen [[Haus Farnhain|Baronshauses von Farnhain]] fließt, weil er all seine Hoffnung in Euch setzt – vielleicht die letzte Hoffnung, die dieses geschundene Land noch hat ... weil er glaubt, dass Ihr neue und frische Pfade erdenken und beschreiten werdet ohne schnell aufzugeben.“<br>
 
„Bis heute hat noch niemand den rechten Weg gefunden, der dieses Land von dieser alten Last befreit. Zu viele ehemalige Barone hatten nicht die nötigen Mittel und Leute zu ihrer Verfügung, manche waren nur auf ihr eigenes Wohl bedacht, waren faul und feige, kleinmütig oder ohne den nötigen Durchhaltewillen.“, nun wurde die Stimme des Vogts energisch und eindringlich, „Doch bei allen guten Zwölfen ... es ist Zeit, dass dieses Vorhaben endlich in die richtigen Hände kommt. Es ist Zeit, dass wir uns beraten und neue Wege wagen. Der [[Blasius vom Eberstamm|Fürst]] hat Euch erwählt, junge Sprösslinge, in denen das Blut des erloschenen [[Haus Farnhain|Baronshauses von Farnhain]] fließt, weil er all seine Hoffnung in Euch setzt – vielleicht die letzte Hoffnung, die dieses geschundene Land noch hat ... weil er glaubt, dass Ihr neue und frische Pfade erdenken und beschreiten werdet ohne schnell aufzugeben.“<br>
 
Inmitten seines Wortschwalles sprang der Vogt von seinem Sitz:<br>
 
Inmitten seines Wortschwalles sprang der Vogt von seinem Sitz:<br>
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Boromil vom Kargen Land entgegnete Rainfried:  „Ihr habt recht mit Euren Ausführen, werter von Grimsau. Ich stimme Euch in dem Punkt zu, dass das sogenannte Ding im Sumpf nicht unsere erste Aufgabe sein kann. Bevor Ihr jedoch Siedler anlocken könnt, so meine Überzeugung, müsst Ihr Ihnen sicheren Boden geben und Ihnen zeigen, dass Ihr alles tut, um sie zu beschützen. In diese Richtung zielten meine Vorschläge. Doch interessiert mich ebenfalls wie Euch, an welchen Orten Herr Gerling die Neusiedlung beginnen will.“ Er schaute mit erwartungsvollem Blick zum Vogt.<br>
 
Boromil vom Kargen Land entgegnete Rainfried:  „Ihr habt recht mit Euren Ausführen, werter von Grimsau. Ich stimme Euch in dem Punkt zu, dass das sogenannte Ding im Sumpf nicht unsere erste Aufgabe sein kann. Bevor Ihr jedoch Siedler anlocken könnt, so meine Überzeugung, müsst Ihr Ihnen sicheren Boden geben und Ihnen zeigen, dass Ihr alles tut, um sie zu beschützen. In diese Richtung zielten meine Vorschläge. Doch interessiert mich ebenfalls wie Euch, an welchen Orten Herr Gerling die Neusiedlung beginnen will.“ Er schaute mit erwartungsvollem Blick zum Vogt.<br>
 
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„Verzeiht, wenn ich das Wort noch einmal an mich reiße“, kam Roban Grobhand dem Vogt zuvor. „Ich sprach nicht davon, Hals über Kopf in den Sumpf zu stürzen, um dieses Was-auch-immer im ersten Anlauf zu erschlagen. Wohin derlei Strategie führt, hat man am Beispiel von Baron Darian allzu deutlich gesehen! Was mir vorschwebte, war eine Erkundung, damit wir uns und unsere Siedlungen – deren Errichtung ich weder vergessen habe noch aufschieben will – gegen die jetzt noch gesichtslose Bedrohung wirksam schützen können. Ich für meinen Teil will dort kein Bankett für irgendwelche Ungeheuer errichten, die im Sumpf hausen mögen. Was den Beistand der zwölfgöttlichen Kirchen betrifft“, er nickte beifällig in Richtung der Ritter von Borking und vom Kargen Land, „kann ich nur zustimmen, aus Überzeugung und auch aus leidvoller Erfahrung. Ein Geweihter, gleich welcher Kirche“, diesmal galt das Nicken der Rahja-Geweihten, „ist im besten Wortsinn ein Segen für die Unternehmung. Daher werde ich Botschaft an [[Answin Grobhand von Koschtal]] senden, einen Verwandten väterlicherseits, der dem Rondra-Tempel in [[Rhôndur]] vorsteht. Möglicherweise kann er uns, trotz des fürchterlichen Blutzolls, den die Diener der alveranischen Leuin in den letzten Jahren zu entrichten hatten, einen oder zwei Geweihte zur Seite stellen.<br>  
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„Verzeiht, wenn ich das Wort noch einmal an mich reiße“, kam Roban Grobhand dem Vogt zuvor. „Ich sprach nicht davon, Hals über Kopf in den Sumpf zu stürzen, um dieses Was-auch-immer im ersten Anlauf zu erschlagen. Wohin derlei Strategie führt, hat man am Beispiel von Baron Darian allzu deutlich gesehen! Was mir vorschwebte, war eine Erkundung, damit wir uns und unsere Siedlungen – deren Errichtung ich weder vergessen habe noch aufschieben will – gegen die jetzt noch gesichtslose Bedrohung wirksam schützen können. Ich für meinen Teil will dort kein Bankett für irgendwelche Ungeheuer errichten, die im Sumpf hausen mögen. Was den Beistand der zwölfgöttlichen Kirchen betrifft“, er nickte beifällig in Richtung der Ritter von Borking und vom Kargen Land, „kann ich nur zustimmen, aus Überzeugung und auch aus leidvoller Erfahrung. Ein Geweihter, gleich welcher Kirche“, diesmal galt das Nicken der Rahja-Geweihten, „ist im besten Wortsinn ein Segen für die Unternehmung. Daher werde ich Botschaft an [[Answein Grobhand von Koschtal]] senden, einen Verwandten väterlicherseits, der dem Rondra-Tempel in [[Rhôndur]] vorsteht. Möglicherweise kann er uns, trotz des fürchterlichen Blutzolls, den die Diener der alveranischen Leuin in den letzten Jahren zu entrichten hatten, einen oder zwei Geweihte zur Seite stellen.<br>  
 
Was hingegen die Magie betrifft“, diesmal fixierte er Boromil vom Kargen Land und wiegte bedächtig den Kopf hin und her, „bin ich geteilter Ansicht. Ich habe beides gesehen, was Magie bewirken kann, Segen und Fluch. Es kann Leben retten und eine unglaubliche Hilfe bei fast jedem Vorhaben sein – aber es kann Menschen und Länder genauso leicht ins Verderben stürzen! Ich fürchte fast, in der Hinsicht keine klare Auffassung vertreten zu können.
 
Was hingegen die Magie betrifft“, diesmal fixierte er Boromil vom Kargen Land und wiegte bedächtig den Kopf hin und her, „bin ich geteilter Ansicht. Ich habe beides gesehen, was Magie bewirken kann, Segen und Fluch. Es kann Leben retten und eine unglaubliche Hilfe bei fast jedem Vorhaben sein – aber es kann Menschen und Länder genauso leicht ins Verderben stürzen! Ich fürchte fast, in der Hinsicht keine klare Auffassung vertreten zu können.
 
Aber ehe wir weiter planen können, und darin muss ich Euch recht geben, Herr Boromil, sollten wir erst einmal hören, WO wir uns überhaupt niederlassen sollen.“<br>
 
Aber ehe wir weiter planen können, und darin muss ich Euch recht geben, Herr Boromil, sollten wir erst einmal hören, WO wir uns überhaupt niederlassen sollen.“<br>

Version vom 1. April 2011, 18:56 Uhr

Teil 2 der Briefspielgeschichte: Ankunft in Moorbrück