Angbarer Zitadellenfürsten: Unterschied zwischen den Versionen

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Drei Götterläufe hernach – gerade, als die Fürstin einen Strauß mit dem [[Haus Greifax|alten Landgrafen Greifax]] von Gratenfels zu beginnen gedachte – war auf wundersame Weise kein Metall mehr in den Angbarer Minen zu finden. Die Schlote rauchten nicht mehr, verstummt war der vertraute Klang von Hammer auf Amboß, keine Steuergroschen füllten die fürstlichen Truhen, so daß der Krieghaufen der Herrscherin mit einem Mal ohne Sold und Waffen dastand. Selbst die Ritter wollen keine Gefolgschaft mehr leisten für die Fürstin, die ihnen die Erträge ihrer Güter abgepreßt hatte, sondern huldigten dem Cron-Printz [[Idamil vom Eberstamm (Fürst)|Idamil vom Eberstamm]], der – im Bunde mit seiner Muhme, der Schwertschwester Angunde – seine eigene Mutter ergreifen und in den Kerker werfen ließ. Dies jedoch sollte die einzige Großtat des neuen Fürsten bleiben. Da staunte mancher, als der „[[Fischerfürst]]“, wie sie ihn bald nannten, kund tat, er wolle sich fortan ausschließlich dem Angeln widmen, und, statt sich um Lehnsangelegenheiten und Rechtsprechung zu sorgen, lieber in einem Boot mit Netz und Rute auf Beutefang zu gehen – doch bescherte ebendies dem Kosch lange Jahre von Frieden und Wohlstand. Der [[Seneschalk]] Lorinox, Sohn des Lormox, verstand sich wohl auf die Staatskunst und regierte voll Umsicht und Weisheit. Fürst Idamil dankte es dem Zwergen von Herzen und benannte ihm zu Ehren seine Tochter [[Lorinai vom Eberstamm|Lorinai]], die nach ihm den Thron bestieg.
 
Drei Götterläufe hernach – gerade, als die Fürstin einen Strauß mit dem [[Haus Greifax|alten Landgrafen Greifax]] von Gratenfels zu beginnen gedachte – war auf wundersame Weise kein Metall mehr in den Angbarer Minen zu finden. Die Schlote rauchten nicht mehr, verstummt war der vertraute Klang von Hammer auf Amboß, keine Steuergroschen füllten die fürstlichen Truhen, so daß der Krieghaufen der Herrscherin mit einem Mal ohne Sold und Waffen dastand. Selbst die Ritter wollen keine Gefolgschaft mehr leisten für die Fürstin, die ihnen die Erträge ihrer Güter abgepreßt hatte, sondern huldigten dem Cron-Printz [[Idamil vom Eberstamm (Fürst)|Idamil vom Eberstamm]], der – im Bunde mit seiner Muhme, der Schwertschwester Angunde – seine eigene Mutter ergreifen und in den Kerker werfen ließ. Dies jedoch sollte die einzige Großtat des neuen Fürsten bleiben. Da staunte mancher, als der „[[Fischerfürst]]“, wie sie ihn bald nannten, kund tat, er wolle sich fortan ausschließlich dem Angeln widmen, und, statt sich um Lehnsangelegenheiten und Rechtsprechung zu sorgen, lieber in einem Boot mit Netz und Rute auf Beutefang zu gehen – doch bescherte ebendies dem Kosch lange Jahre von Frieden und Wohlstand. Der [[Seneschalk]] Lorinox, Sohn des Lormox, verstand sich wohl auf die Staatskunst und regierte voll Umsicht und Weisheit. Fürst Idamil dankte es dem Zwergen von Herzen und benannte ihm zu Ehren seine Tochter [[Lorinai vom Eberstamm|Lorinai]], die nach ihm den Thron bestieg.
  
Weiterhin versah der getreue Lorinox die Amtsgeschäfte, alldieweil die junge Fürstin sich den rondrianischen Tugenden hinzugeben pflegte und die Ferdoker Garde zu neuem Ruhm führte. Gerade in der Blüte ihrer Kriegerzeit aber unterlag sie in der Garether Tjoste dem Grafen Markward v. Streitzig, schlug sich beim Sturz aus dem Sattel unverhofft den Schädel auf und ging in die Gefilde der Göttin ein, noch bevor sie ihr fünfundzwangzigstes Jahr auf Deren wandelte. Der wack‘re Lorinax (doch nicht dieser allein) grämte sich schwer, war er doch der jungen Fürstin ein ebenso guter Freund wie zuvor ihrem Vater. Verbittert wandte er der Welt der Kurzlebigen den Rücken zu, so daß Lorinais Bruder [[Alphak vom Eberstamm|Alphak]] auf den treuen Berater verzichten mußte.
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Weiterhin versah der getreue Lorinox die Amtsgeschäfte, alldieweil die junge Fürstin sich den rondrianischen Tugenden hinzugeben pflegte und die Ferdoker Garde zu neuem Ruhm führte. Gerade in der Blüte ihrer Kriegerzeit aber unterlag sie in der Garether Tjoste dem Grafen Markward v. Streitzig, schlug sich beim Sturz aus dem Sattel unverhofft den Schädel auf und ging in die Gefilde der Göttin ein, noch bevor sie ihr fünfundzwangzigstes Jahr auf Deren wandelte. Der wack‘re Lorinox (doch nicht dieser allein) grämte sich schwer, war er doch der jungen Fürstin ein ebenso guter Freund wie zuvor ihrem Vater. Verbittert wandte er der Welt der Kurzlebigen den Rücken zu, so daß Lorinais Bruder [[Alphak vom Eberstamm|Alphak]] auf den treuen Berater verzichten mußte.
  
 
Dennoch machte der neue Fürst sich mit Mut und Verstand ans Werk und regierte mit glücklicher Hand, ganz wie sein kaiserlicher Herr, mit dem ihn bald eine tiefe Freundschaft verband. Doch der Kaiser starb, und auch sein Sohn mußte allzu früh Golgaris Schwingen rauschen hören, was dem ganzen Reiche viel Unglück bringen sollte. Denn Mächtigen wollten sich nicht einig werden, wer ihm nachfolgen sollte, und bald schon wandte sich einer wider den anderen und wollte den Thron für sich gewinnen.
 
Dennoch machte der neue Fürst sich mit Mut und Verstand ans Werk und regierte mit glücklicher Hand, ganz wie sein kaiserlicher Herr, mit dem ihn bald eine tiefe Freundschaft verband. Doch der Kaiser starb, und auch sein Sohn mußte allzu früh Golgaris Schwingen rauschen hören, was dem ganzen Reiche viel Unglück bringen sollte. Denn Mächtigen wollten sich nicht einig werden, wer ihm nachfolgen sollte, und bald schon wandte sich einer wider den anderen und wollte den Thron für sich gewinnen.

Version vom 4. Juni 2010, 16:18 Uhr