Eine Gaumenfreude aus den Hügellanden

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Ausgabe Nummer 71 - Rahja 1044 BF

Eine Gaumenfreude aus den Hügellanden

Wie der Apfelwieser Butterkäse entstand


GUT APFELWIES, Peraine 1044 BF. Das Gut Apfelwies mit seinen gut achtzig Untertanen liegt im fruchtbaren Hügelland und hat seinen Lehnsnehmer, den Schlachtreiter Edelfried von Butterbös, stets gut versorgt; doch vor einigen Jahren heiratete er Angunde von Entensteg, und das Ehepaar hat mittlerweile auch einige Kinder, nämlich den kleinen Blasius und die Zwillinge Alma und Thalia.

Während Edelfried mit seinem Lehen und Leben mehr als zufrieden war, hatte Angunde eine Vision, wo Edelfried nur Wiesen sah. Es gab nämlich zahlreiche ungenutzte Wiesen im Lehen; darum fasste Angunde einen Plan, überzeugte ihren Gatten und sprach bei Edelfrieds Verwandten, der Junkerin Bibernell von Butterbös, vor und daraufhin bei Garbo zu Stippwitz. Bei Letzterem nahm sie einen saftigen Kredit auf, doch bei der Ersteren hatte sie um Hilfe gebeten, eine Kuhherde aufzubauen, wie sie in Butterbös für viel Wohlstand sorgt.

Es verging gerade einmal ein Jahr, und das Gut Apfelwies hat sich bereits merklich gewandelt. Die Wiesen, die früher nur Bienen als Weide gedient haben, sind nun voll mit Kühen und Rindern. Auf dem Gut gibt es derweil eine Käserei, in der nach Butterböser Rezept ein milder Butterkäse hergestellt wird. Diesen Käse und das Fleisch der Rinder verkaufen die fleißigen Apfelwieser derweil in Angbar. So haben sie bereits einen Teil ihres Kredites abgezahlt.

Geschickt war es sicher auch, dass Ritter Edelfried ein Rad des Käses Fürst Anshold anlässlich dessen Tsatages überreichte. Der Käse soll dem Fürsten ganz ausgezeichnet gemundet haben, und auch der Schreiber dieser Zeilen hat vom Käse (freilich nicht dem Tsatagsrad) probieren können und darf sagen: Der Apfelwieser Butterkäse muss sich wahrlich nicht vor dem Butterböser „Orginal“ verstecken.

Garubold Topfler