Die Dunklen Zeiten: Unterschied zwischen den Versionen
Blauendorn (D | B) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Blauendorn (D | B) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 10: | Zeile 10: | ||
|} | |} | ||
{{TOCright}} | {{TOCright}} | ||
Blutzoll, Not und fremdes Joch prägten die letzten Jahrhunderte des Bosparanischen Reiches in zunehmendem Maße. Seit dem Verschwinden [[Pergrim der Erkunder|Pergrim]]s, des letzten der alten Fürsten, herrschten nur noch machtarme Markherren in [[Vadocia]] | Blutzoll, Not und fremdes Joch prägten die letzten Jahrhunderte des Bosparanischen Reiches in zunehmendem Maße. Seit dem Verschwinden [[Pergrim der Erkunder|Pergrim]]s, des letzten der alten Fürsten, herrschten nur noch machtarme Markherren in [[Vadocia]]. Nachdem kurz darauf die [[Erste Dämonenschlacht|Ersten Dämonenschlacht]] das Reich in Finsternis stürzte, vermochten sie es in ihrer Schwäche und Dekadenz nicht, die Plünderzüge von [[Goblins|Rot-]] und [[Orks|Schwarzpelz]], die Rückkehr der Wildnis und das allmähliche verglimmen der Provinz aufzuhalten. Einst stolze Siedlungen vergingen in der Schwärze der Epoche, ganze Landstriche wurden wieder zu gefährlichem Wald, nur wenige andere sollten aus den im Dunkel glimmenden Fluchtburgen neu hervorgehen. Selbst als die Kusliker Kaiser im fernen Bosparan eine zarte neue Blüte erschufen, litt der Kosch unter der Knute des Herzogs der [[Nordmarken]], der Steuereintreiber und anderer Handlanger der Horaskaiser, weshalb auch diese Jahre ab 162 BF - anders als in den Chroniken des Reiches - im Kosch als Teil der vorhergehenden "Dunklen Zeiten" geführt werden. | ||
Allein die Hilfe mutiger Recken, Zusammenhalt und gemeinsamer Kampf von Menschen und Zwergen gegen die drohenden Gefahren vermochte es einigen wackeren Siedlern das Überleben zu sichern. Und so künden die Legenden und Heldensagen jener Tage, welche das Hügelvolk als "Heldenzeit" kennt, bis heute nicht nur von Finsternis, sondern auch vom Zusammenwachsen der beiden Völker und dem ersten zarten Pflänzlein einer gemeinsamen Kultur, der [[Kultur|Koscher Kultur]]. | Allein die Hilfe mutiger Recken, Zusammenhalt und gemeinsamer Kampf von Menschen und Zwergen gegen die drohenden Gefahren vermochte es einigen wackeren Siedlern das Überleben zu sichern. Und so künden die Legenden und Heldensagen jener Tage, welche das Hügelvolk als "Heldenzeit" kennt, bis heute nicht nur von Finsternis, sondern auch vom Zusammenwachsen der beiden Völker und dem ersten zarten Pflänzlein einer gemeinsamen Kultur, der [[Kultur|Koscher Kultur]]. | ||
==Chronik== | ==Chronik== |
Version vom 3. Januar 2007, 22:30 Uhr
◄◄ | Taten der Altvorderen ◄ | Gründerzeit ◄ | Dunkle Zeiten | ► Ferdoker Fürsten | ► Garether Fürsten | ►► |
Blutzoll, Not und fremdes Joch prägten die letzten Jahrhunderte des Bosparanischen Reiches in zunehmendem Maße. Seit dem Verschwinden Pergrims, des letzten der alten Fürsten, herrschten nur noch machtarme Markherren in Vadocia. Nachdem kurz darauf die Ersten Dämonenschlacht das Reich in Finsternis stürzte, vermochten sie es in ihrer Schwäche und Dekadenz nicht, die Plünderzüge von Rot- und Schwarzpelz, die Rückkehr der Wildnis und das allmähliche verglimmen der Provinz aufzuhalten. Einst stolze Siedlungen vergingen in der Schwärze der Epoche, ganze Landstriche wurden wieder zu gefährlichem Wald, nur wenige andere sollten aus den im Dunkel glimmenden Fluchtburgen neu hervorgehen. Selbst als die Kusliker Kaiser im fernen Bosparan eine zarte neue Blüte erschufen, litt der Kosch unter der Knute des Herzogs der Nordmarken, der Steuereintreiber und anderer Handlanger der Horaskaiser, weshalb auch diese Jahre ab 162 BF - anders als in den Chroniken des Reiches - im Kosch als Teil der vorhergehenden "Dunklen Zeiten" geführt werden. Allein die Hilfe mutiger Recken, Zusammenhalt und gemeinsamer Kampf von Menschen und Zwergen gegen die drohenden Gefahren vermochte es einigen wackeren Siedlern das Überleben zu sichern. Und so künden die Legenden und Heldensagen jener Tage, welche das Hügelvolk als "Heldenzeit" kennt, bis heute nicht nur von Finsternis, sondern auch vom Zusammenwachsen der beiden Völker und dem ersten zarten Pflänzlein einer gemeinsamen Kultur, der Koscher Kultur.
Chronik
Zum „Marchio“ ward Hadrik Tlarun ernannt, der kluge und volksnahe Haushofmeister des Fürsten. Düster nannten ihn die einen, vorrausschauend andere: Gleichsam als ahne er die von allen Seiten hereinbrechende Dunkelheit, ließ er viele Gebiete, die erst sein Vorgänger neu erschlossen hatte, brach liegen und begnügte sich, mit seinen Söldlingen allein die fruchtbaren Lande der Albenhuser Au schützen (das aber tat er gut).
Dem Tyrannen Fran dankte Hadrik die Ernennung auf seine Weise: Als im Schicksalsjahre 1561 der glorwürdige Graf Hlûthar in den Nordmarken ein Unterstützungsheer für die bedrängten Bürger der Stadt Gareth aushob, schloß sich Hadric dem Helden mit fliegenden Fahnen an, und die Besten des Landes folgten seinem Heerruf. Nur die allerwenigsten von ihnen aber sollten zurückkehren aus der unseligen Dämonenschlacht – glücklich der, der zum Leben nicht auch noch die unsterbliche Seele verlor! – und dies mag der Grund sein, warum der Name Hadriks im Kosch bis in unsere Tage einen schlechten Klang hat.
In Finsternis ein Freiheitsbund
Von Idra, Hadrics Nachfolgerin ist allein bekannt, daß sie es wohl war, die dem Orkenhäuptling nach verlorener Schlacht die Schlüssel der Ferdoker Stadttore übergeben mußte – die Dunklen Zeiten waren hereingebrochen, und lange Jahre hauste nicht ein strenger Graf oder eine tapfere Markgräfin in der Alten Veste der Stadt, sondern ein finsterer Fürst der Schwarzpelze mit seinen Götzenpriestern und Kriegsleuten.
Glücklicher erging es der Schwesterstadt, denn Angbar stand unter dem Schutz der Zwerge und ward deren mächtigste oberirdische Feste. Doch auch die vielen kleinen zwergischen Ansiedlungen im Angbarer Land wurden unter König Burosch Orkenzehe und seinen Nachfolgern zu versteckten Bastionen, an denen sich Gegner die Zähne ausbeissen sollten – wenn sie sie überhaupt aufzuspüren vermochte. Niemals zuvor und niemals hernach gab es für das Volk der Hügelzwerge wieder Gelegenheit zu wagemutigeren Taten als in jenen Tagen, und so wird jene – für uns Menschen leidvoll im Gedächtnis verbliebene – Epoche vom jenem Volke bis heute stolz die Heldenzeit geheißen.
Nun endlich konnten die Angroschim eine Schuld bezahlen, die bei ihnen unvergessen war, wenngleich sie ihren Ursprung vor vielen Menschenaltern hatte. Als gierige Oger über die Dörfer herfallen, gar die Wergenburg einschließen und den Verzweifelten herinnen schließlich nichts mehr als ihr nacktes Leben und der Glaube an die Götter geblieben ist, schickt der König unter dem Berg seine Krieger zum Entsatz der Burg, bei deren Bau sein Volk einst schwere Schuld auf sich lud. Damals auch war es, daß man den Bund auf Ewig schloß, der die Freundschaft der beiden Völker begründen und fortan ihre Rechte und Pflichten gegeneinander bestimmen sollte.Von jenem Tag an ward allen Flüchtigen in den Bergen sichere Zuflucht unter dem Schutz der Zwerge gewährt.
Verlassen lagen die grünen Auen des Großen Flusses dar – wer nämlich nicht erschlagen war oder sich knechten lassen wollte, der flüchtete sich in die Berge, wo war das Leben hart war und doch voller Geschäftigkeit. Eine seltsame Zeit war es: Da man allenthalben wider die Orks und allerlei plünderndes Gesindel focht, und doch zugleich das karge Land bestellen mußte, gab es keine und keinen, der sich als zur Herrschaft von Praios berufen sah. So einten sich im mitternächtlichen Kosch kernige Wehrbauern mit geflohenen Sklaven, die die Willkür orkischer und menschlicher Herrn gleichermaßen fürchteten, und vertriebenen Landleuten aus Garetien. Und im Geiste der Freiheit beschworen sie einen Bund, in dem ein jeder nicht mehr besaß als Schwert, Beil und das, was er am Leibe trug, und im Rate alle mit gleicher Stimme sprachen. Auf den Schutz der Zwerge konnten sie bauen, und bald schloß sich gar der Droste der Wergenburg der „Freiheit Wengenholm“ an, wie sich das kleine Reich bald nannte.
Mehr denn dreihundert Jahre lebten die Schwurleute nach ihrem eigenen Recht, während anderswo Götter und Sitten kaum etwas und der Kaiser noch weniger galten. Erst die von Kaiser Jel erlassene Lex Imperia deuten die Gelehrten unserer Tagen wieder als ein Zeichen dafür, das praiosgefällige Ordnung einkehrte. Die Bulle spricht wieder von der Mark Kosch, die sie als „pars regna Nordmarkae“ bezeichnet. In Wahrheit aber waren’s wenig mehr als Lande der heutigen Grafschaft Ferdok, die der Reichsgewalt folgsam und zinspflichtig waren. Das Angbarer Land gehörte zum Zwergenreich, im Norden galten allein des Schwurbundes Gebote. So verspürten die Herrscher zu Elenvina wenig Lust, sich auf einen Strauß mit den rauhbeinigen Wengenholmern einzulassen, und leisteten nur widerwillig Waffendienst, als der Kaiser zum Heerzug gegen die aufständische Enklave rief.
Von der Grenzfeste Marking rückten die bosparanischen Legionen aus. Die Angenburg ward geschleift, Hunderte in die Sklaverei verschleppt. Beylhardt, den treuen Drost der Wergenburg, fingen die Bosparaner, folterten ihn grausig, bis sie ihn schließlich bei lebendigem Leibe mit einem Seil aus Frauenhaar entzweisägten. Die überlebenden Wengenholmer aber wurden von den Zwergen aufgenommen.
Noch glaubten die Kaiserlichen an einen leichten Sieg, bis im achten Götterlauf kein Nachschub mehr über die Koschberge gelangte. Höchstselbst machte sich der Befehliger mit seiner Garde auf den Weg macht, den Verbleib zu erkunden – und lief geradewges in die Falle, die die Wengenholmer in einer Schlucht bereitet hatten. Von allen Seiten rollten schwere Felsen die Wände der Klamm hinab, Marchio Darpatio von Rommilys ward in seiner Prunksänfte zerschmettert und mit ihn manch kaiserlicher Söldling. Die wenigen, die mit dem Leben davonkamen, erzählten von einer mächtigen Feste, welche – insgeheim und gewiß mit bergköniglicher Hilfe – mitten auf dem Paß, unweit der alten Wergenburg, errichtet worden sei. Ein drittes Heer wurde Gratenfels gesammelt, der Freiheit der Wengenholmer ein Ende zu setzen – als diesen aber die Zwerge zur Hilfe eilten, wollten die Kaiserlichen keinen Angriff mehr wagen.
Von Norden her kündigte sich eine andere Gefahr ein: Die Schwarzpelze fielen ins Mittelreich ein. 253 vor Bosparans Fall (1246 v. Hal) nahmen die wilden Horden Baliho ein, im Jahrhundertsommer 1199 stießen sie gar bis an den Oberlauf der Ange vor. In der Schlacht von Saljeth (1134 v. H.) focht eine kleine, aber im Kosch unvergessene Wengenholmer Schar um den Recken Angrond Streitkolben – die einzigen Menschen im vereinigten Heer der Zwerge und Elben, als die beiden alten Völker ihr Land und das des so zahlreichen, doch schwachen Menschengeschlechts vor den Schwarzpelzen bewahrten.
Doch trotz siegreichen Schlacht ward das Ende der Freiheit eingeläutet: Angesichts der drohenden Gefahr hatten die Bündler Herolde zum Erzfeind gesandt, und die Ferdoker Markherrin Sephira v. Berlinghan – eine verständige Frau und auch sie des Streitens müde – wußte nun einen schlauen Kompromiß auszuhandeln. Die Freibündler unterwarfen sich der Hoheit des Kaisers, wofür ihre Lande werden zu einer eigenen Grafschaft erhoben wurden. Gleichwohl aber zählten sie fortan zu Garetien (weshalb die Aufständischen mit Stolz sagen konnte, die Markgrafen und Herzöge hätten sie nimmer bezwungen). Und so geschah es.
Damit begann wieder eine Epoche der Blüte: Rodungen nördlich und östlich des Angbarer Sees brachten fruchtbares Ackerland, Koschtal zählt bald mehr denn siebenhundert Seele und erhielt 1104 v. Hal die Stadtrechte. Die Götter wachten wohl übers Koscher Land, und voll Vertrauen auf die guten Zwölfe folgten die Ferdoker im Schicksalsjahre 994 v. Hal erneut dem Garether Heer, gen Bosparan- und wider die Ketzerin auf dem Kaiserthron. Narbod Trunak von Thûrstein war ihr Führer und wenngleich er für seine Tapferkeit mit dem Titel des Ferdoker Grafen geehrt wurde, so war es doch ein anderer Streiter, dessen Taten die seinen bei weitem überstrahlen.
Ereignisse
1517 v. H. Kurioserweise verbietet der Bund auf Ewig den Menschen, jemals Elfen in ihren Häusern zu beherbergen. In unseren Tagen bedeutsamer ist der Passus, der den Menschen die Einberufung der Landwehr gegen den Willen der Bergkönige verbietet.
1500 v. H. Nach dem Staatsstreich des Dozman flieht Prinzessin Arkenida, die Gemahlin des Bender-Horas, mit ihrem Gefolge aus Bosparan durch Phecadien und danach den Großen Fluss aufwärts, immer weiter, während ein Provinzherr nach dem anderen ihr die Treue aufkündigt. Ziel der Prinzessin scheint (aus einer romantischen Veranlagung heraus) die freie Enklave Wengenholm zu sein. Bei Wengerich verliert sich ihre Spur. Einzig Teile ihre Hochzeitsschmuckes werden 395 v. H. von den Erzzwergen Gilemons in einer verborgenen Schatzkammer der Koscher Tunnel gefunden.
1437 v. H. Lex Imperia: Die Mark Kosch gilt als Teil des Königreichs Nordmarken.
1322 v. H. Bosparanischer Feldzug gegen die Freiheit Wengenholm.
1305 v. H. Die Bündler haben Burg Koschwacht auf dem Greifenpass errichtet und locken ein kaiserliches Heer in die Falle. Da die Wengenholmer auf zwergische Hilfe bauen können, muß Bosparan widerwillig einen Waffenstillstand akzeptieren.
1134 v. H. Die Schlacht von Saljeth
1132 v. H. Die Freibündler fügen sich ins Reich ein. Zum Grafen küren sie ihren Kriegsherrn Angrond Streitkolben, Wengenholm wird Lehen im Königreich Garetien.
1006 v. Hal Verheerende Flutkatastrophe am Großen Fluss.