Ankunft in Moorbrück - Burg Birkendamm: Unterschied zwischen den Versionen

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Direkt nachdem der Vogt geendet hatte, sprang Reto auf, „Verzeiht, Vogt Gerling, aber ich würde zu zwei eurer fünf Punkten gerne noch ein paar Fragen stellen, ihr gestattet dies doch sicherlich?“ Reto fuhr jedoch, ohne auf eine Antwort zu warten, fort, “Die unter Punkt zwei genannten Güter werden doch sicherlich vom Fürstlichen Fuhrpark angeliefert, denn wer verfügt schon über vier Fuhrwerke. Wie werden wir die unter Punkt drei genannten Dukaten ausgehändigt bekommen? Bar, Nordlandbank-Schuldscheine, Gutschriften für Fürstliche Lieferanten? Ich hoffe, ich habe mich kurz genug gefasst, nicht dass unser Essen kalt wird.“ Reto setzte sich wieder mit einer leichten, demütig wirkenden Verbeugung in Richtung Gerling.<br>
Direkt nachdem der Vogt geendet hatte, sprang Reto auf, „Verzeiht, Vogt Gerling, aber ich würde zu zwei eurer fünf Punkten gerne noch ein paar Fragen stellen, ihr gestattet dies doch sicherlich?“ Reto fuhr jedoch, ohne auf eine Antwort zu warten, fort, “Die unter Punkt zwei genannten Güter werden doch sicherlich vom Fürstlichen Fuhrpark angeliefert, denn wer verfügt schon über vier Fuhrwerke. Wie werden wir die unter Punkt drei genannten Dukaten ausgehändigt bekommen? Bar, Nordlandbank-Schuldscheine, Gutschriften für Fürstliche Lieferanten? Ich hoffe, ich habe mich kurz genug gefasst, nicht dass unser Essen kalt wird.“ Reto setzte sich wieder mit einer leichten, demütig wirkenden Verbeugung in Richtung Gerling.<br>
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„Nun, dann will auch ich mich so kurz wie möglich fassen und Eure berechtigen Fragen beantworten... Zum einen werden die Wagenladungen selbstverständlich in fürstlichem Auftrag geliefert – wir erwarten die ersten in etwa einer Woche. Die Dukaten lagern derzeit in fürstlicher Obhut ... inwieweit es nötig sein wird, diese wertvolle Fracht in Teilen hierher zu transportieren, wird im Einzelfall zu klären sein. Ich vermute jedoch, dass man mit Waren oder Mannen deutlich mehr anfangen kann als mit Gold – hier im Sumpf. Daher haben verschiedene Handelshäuser – etwa die [[Haus Neisbeck|Neisbecks]] aus [[Ferdok]] und die [[Haus Stippwitz|Stippwitzens]] aus [[Angbar]] – bereits angeboten, unser Vorhaben zu unterstützen.“, der Vogt grinste verschmitzt und beugte sich etwas nach vorne, als er etwas leiser hinzufügte, „Das Händlervolk hat erstaunlich schnell vom fürstlichen Plan erfahren und reißt sich regelrecht darum, mit uns Geschäfte zu machen. Sie unterbieten sich gegenseitig – und das soll nicht unser Nachteil sein. Ich kenne diese Leute und werde mein möglichstes tun, um gute Preise zu erhandeln. Sie werden die Bezahlung zudem direkt beim Fürsten abholen, wenn es nicht ausdrücklich anders gewünscht wird. Das erscheint mir eine einfache und kluge Lösung zu sein. Unsere Leute werden wir für andere Dinge besser brauchen können als zum Bewachen von Schätzen.“, führte der Vogt aus, blinzelte verschwörerisch und wies Devota nun endlich an das Abendmahl aufzutragen.<br>
„Nun, dann will auch ich mich so kurz wie möglich fassen und Eure berechtigen Fragen beantworten... Zum einen werden die Wagenladungen selbstverständlich in fürstlichem Auftrag geliefert – wir erwarten die ersten in etwa einer Woche. Die Dukaten lagern derzeit in fürstlicher Obhut ... inwieweit es nötig sein wird, diese wertvolle Fracht in Teilen hierher zu transportieren, wird im Einzelfall zu klären sein. Ich vermute jedoch, dass man mit Waren oder Mannen deutlich mehr anfangen kann als mit Gold – hier im Sumpf. Daher haben verschiedene Handelshäuser – etwa die [[Familie Neisbeck|Neisbecks]] aus [[Ferdok]] und die [[Haus Stippwitz|Stippwitzens]] aus [[Angbar]] – bereits angeboten, unser Vorhaben zu unterstützen.“, der Vogt grinste verschmitzt und beugte sich etwas nach vorne, als er etwas leiser hinzufügte, „Das Händlervolk hat erstaunlich schnell vom fürstlichen Plan erfahren und reißt sich regelrecht darum, mit uns Geschäfte zu machen. Sie unterbieten sich gegenseitig – und das soll nicht unser Nachteil sein. Ich kenne diese Leute und werde mein möglichstes tun, um gute Preise zu erhandeln. Sie werden die Bezahlung zudem direkt beim Fürsten abholen, wenn es nicht ausdrücklich anders gewünscht wird. Das erscheint mir eine einfache und kluge Lösung zu sein. Unsere Leute werden wir für andere Dinge besser brauchen können als zum Bewachen von Schätzen.“, führte der Vogt aus, blinzelte verschwörerisch und wies Devota nun endlich an das Abendmahl aufzutragen.<br>
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Während Reto seine Fragen stellte, versank Roban Grobhand bereits in tiefes Grübeln. Die Wahl des Standortes war ihm nahezu gleich – jeder der Orte würde seine Vorteile und Widrigkeiten haben, ein Stück Land mitten im Morast. Mehr Kopfzerbrechen bereitete ihm der Name – nicht zu hochtrabend, nicht zu anmaßend, einfach und passend. Namen wie Rondrasfelden, Grobhandsheim oder Schlammenberg hatte er bereits als unpassend verworfen. Noch mehr Kopfschmerzen machte ihm aber die Finanzen. Das Rechnen hatte er zwar erlernt, aber niemals wirklich beherrscht, und er hasste die Zahlendreherei, mit der wohl mancher Pfeffersack einen anständigen Rittersmann hinters Licht führen konnte. Beinahe neidisch warf er einen Seitenblick auf Boromil vom Kargen Land, der eher ein Mann des Geistes zu sein schien und garantiert auch mit Zahlen und Steuerlisten umgehen konnte. Er würde dringend noch einmal nach Hause schreiben und seinen Vater um einen ehrlichen und zuverlässigen Verwalter beknien müssen – die kommenden Wochen würde er wohl viel schreiben und reisen müssen.<br>
Während Reto seine Fragen stellte, versank Roban Grobhand bereits in tiefes Grübeln. Die Wahl des Standortes war ihm nahezu gleich – jeder der Orte würde seine Vorteile und Widrigkeiten haben, ein Stück Land mitten im Morast. Mehr Kopfzerbrechen bereitete ihm der Name – nicht zu hochtrabend, nicht zu anmaßend, einfach und passend. Namen wie Rondrasfelden, Grobhandsheim oder Schlammenberg hatte er bereits als unpassend verworfen. Noch mehr Kopfschmerzen machte ihm aber die Finanzen. Das Rechnen hatte er zwar erlernt, aber niemals wirklich beherrscht, und er hasste die Zahlendreherei, mit der wohl mancher Pfeffersack einen anständigen Rittersmann hinters Licht führen konnte. Beinahe neidisch warf er einen Seitenblick auf Boromil vom Kargen Land, der eher ein Mann des Geistes zu sein schien und garantiert auch mit Zahlen und Steuerlisten umgehen konnte. Er würde dringend noch einmal nach Hause schreiben und seinen Vater um einen ehrlichen und zuverlässigen Verwalter beknien müssen – die kommenden Wochen würde er wohl viel schreiben und reisen müssen.<br>

Version vom 25. Juli 2010, 21:06 Uhr

Teil 2 der Briefspielgeschichte: Ankunft in Moorbrück