Ritter Boromils Gespür für das Moor - Bei den Hügelzwergen: Unterschied zwischen den Versionen

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Gemeinsam ritten sie los. Da Boronwyn oft unterwegs war, hatte er keinerlei Probleme, den Weg noch am frühen Abend zu finden. Nachdem sie Skretin erreicht hatten, ging es noch ein Stück weiter in die Umgebung. Der Empfang war überaus herzlich. "Mögen [[Ingerimm]] und [[Travia]] Euer Haus segnen!" "Boronwyn, sei willkommen! Du hast ja sogar noch jemanden mitgebracht, das ist ja eine Freude! Wie heißt denn der junge Mann?" "[[Hagebar Dornenstrauch|Hagebar]], darf ich Dir meinen Neffen Boromil vorstellen?" "Sehr erfreut! Du musst noch sehr jung sein, Du hast ja noch keinen Bart!" "Ehrlich gesagt rasiere ich mich..." "Hahaha! [[Garescha Dornenstrauch|Garescha]], hast Du das gehört? Aber was lasse ich Euch in der Tür stehen, kommt herein!" Hagebar führte die beiden ins Innere der Behausung, wo sie sich direkt Richtung Tisch begaben. An dessen Ende befand sich bereits ein weiterer Angroscho, der der Farbe seiner Haare und seines Bartes nach zu urteilen bereits ein stolzes Alter erreicht hatte. Er machte einen äußerst ruhigen, ausgeglichenen Eindruck. Einzig als er Boromil erblickte, funkelten kurz seine Augen auf. "Das ist der ehrenwerte [[Olbyn Grambart]].", stellte Hagebar den Gast vor. "Olbyn, das ist Boronwyns Neffe, Boromil vom Kargen Land." "Soso, noch einer [[Haus vom Kargen Land|vom Kargen Land]].", brummte der Zwerg freundlich, als er Boromil die Hand schüttelte. "Boromil, was möchtest Du denn trinken? Bier oder lieber Wein?" "Ich denke, ich nehme dasselbe wie Ihr alle." "Also Wein! Schön." Mit diesen Worten begab sich Hagebar in die Küche, um ein weiteres Trinkgefäß zu holen. "Gute Antwort", flüsterte Boronwyn seinem Neffen zu. Bald darauf kam der Gastgeber zurück und schenkte allen dunkelroten Wein ein. Nun kam auch seine Frau Garescha, die sich bisher mit dem Essen abgerackert hatte, für einen gemeinsamen Trinkspruch. "Auf den heutigen Abend und unsere angenehme Gesellschaft!" Boromil nippte vorsichtig. Der Wein war süß und schmeckte gut, doch ein wenig anders als die Tropfen, die er bisher gekannt hatte. "Das ist Brombeerwein!", erklärte Garescha, die den fragenden Gesichtsausdruck Boromils richtig gedeutet hatte. Inzwischen trug sie den ersten Gang auf, der aus einer klaren Suppe bestand. Dazu reichte sie Brot, das mit einer würzigen Paste bestrichen war. "Du musst wissen, Greifbert, dass die Dornenstrauchs erfolgreiche Züchter sind. Daher stammt ihr Name." "Greifbert? Ich dachte, er heißt Boromil?", fragte Olbyn. Boronwyn erzählte, warum sich Onkel, Neffe und Vetter mit ihren Zweitnamen anredeten. "Es wurde sogar darauf geachtet, dass die Zweitnamen einen unterschiedlichen Ursprung haben. Bei meinem Sohn ist es ein [[Argelion Schlangentreu|Heiliger]] der [[Hesinde]], der Schutzgöttin unseres Hauses, bei meinem Neffen ein typischer Adelsname, und bei mir ein echt [[Koscher Namen|koscher Name]], der bereits in meiner Familie verwendet wurde!" "Ich würde sagen, da hast Du es mit ''Foldan'' am besten getroffen!", nickte Olbyn, der eine sichtliche Freude an der Plauderei zeigte.  
 
Gemeinsam ritten sie los. Da Boronwyn oft unterwegs war, hatte er keinerlei Probleme, den Weg noch am frühen Abend zu finden. Nachdem sie Skretin erreicht hatten, ging es noch ein Stück weiter in die Umgebung. Der Empfang war überaus herzlich. "Mögen [[Ingerimm]] und [[Travia]] Euer Haus segnen!" "Boronwyn, sei willkommen! Du hast ja sogar noch jemanden mitgebracht, das ist ja eine Freude! Wie heißt denn der junge Mann?" "[[Hagebar Dornenstrauch|Hagebar]], darf ich Dir meinen Neffen Boromil vorstellen?" "Sehr erfreut! Du musst noch sehr jung sein, Du hast ja noch keinen Bart!" "Ehrlich gesagt rasiere ich mich..." "Hahaha! [[Garescha Dornenstrauch|Garescha]], hast Du das gehört? Aber was lasse ich Euch in der Tür stehen, kommt herein!" Hagebar führte die beiden ins Innere der Behausung, wo sie sich direkt Richtung Tisch begaben. An dessen Ende befand sich bereits ein weiterer Angroscho, der der Farbe seiner Haare und seines Bartes nach zu urteilen bereits ein stolzes Alter erreicht hatte. Er machte einen äußerst ruhigen, ausgeglichenen Eindruck. Einzig als er Boromil erblickte, funkelten kurz seine Augen auf. "Das ist der ehrenwerte [[Olbyn Grambart]].", stellte Hagebar den Gast vor. "Olbyn, das ist Boronwyns Neffe, Boromil vom Kargen Land." "Soso, noch einer [[Haus vom Kargen Land|vom Kargen Land]].", brummte der Zwerg freundlich, als er Boromil die Hand schüttelte. "Boromil, was möchtest Du denn trinken? Bier oder lieber Wein?" "Ich denke, ich nehme dasselbe wie Ihr alle." "Also Wein! Schön." Mit diesen Worten begab sich Hagebar in die Küche, um ein weiteres Trinkgefäß zu holen. "Gute Antwort", flüsterte Boronwyn seinem Neffen zu. Bald darauf kam der Gastgeber zurück und schenkte allen dunkelroten Wein ein. Nun kam auch seine Frau Garescha, die sich bisher mit dem Essen abgerackert hatte, für einen gemeinsamen Trinkspruch. "Auf den heutigen Abend und unsere angenehme Gesellschaft!" Boromil nippte vorsichtig. Der Wein war süß und schmeckte gut, doch ein wenig anders als die Tropfen, die er bisher gekannt hatte. "Das ist Brombeerwein!", erklärte Garescha, die den fragenden Gesichtsausdruck Boromils richtig gedeutet hatte. Inzwischen trug sie den ersten Gang auf, der aus einer klaren Suppe bestand. Dazu reichte sie Brot, das mit einer würzigen Paste bestrichen war. "Du musst wissen, Greifbert, dass die Dornenstrauchs erfolgreiche Züchter sind. Daher stammt ihr Name." "Greifbert? Ich dachte, er heißt Boromil?", fragte Olbyn. Boronwyn erzählte, warum sich Onkel, Neffe und Vetter mit ihren Zweitnamen anredeten. "Es wurde sogar darauf geachtet, dass die Zweitnamen einen unterschiedlichen Ursprung haben. Bei meinem Sohn ist es ein [[Argelion Schlangentreu|Heiliger]] der [[Hesinde]], der Schutzgöttin unseres Hauses, bei meinem Neffen ein typischer Adelsname, und bei mir ein echt [[Koscher Namen|koscher Name]], der bereits in meiner Familie verwendet wurde!" "Ich würde sagen, da hast Du es mit ''Foldan'' am besten getroffen!", nickte Olbyn, der eine sichtliche Freude an der Plauderei zeigte.  
 
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"Was ist los? Schmeckt Dir der Wein nicht?", fragte nun Hagebar betroffen, als er bemerkte, dass Boromil nur vorsichtig trank. "Doch, doch", beeilte sich dieser zu sagen, "es ist nur so: So einen edlen Tropfen bekomme ich nicht alle Tage serviert. Den kann ich nicht so einfach herunterstürzen, sondern sollte ihn angemessen genießen!" Hagebar lachte kurz und winkte ab. "Mach Dir keine Sorgen, wir haben genug Wein für den ganzen Abend!" Dann schlug er Boronwyn auf die Schulter. "Na, Manieren hat Dein Neffe jedenfalls! Das ist doch direkt sympathisch!" Boromil bemerkte indes, dass das Brot recht scharf gewürzt war und den Durst beschleunigte. Doch er musste aufpassen, nicht zuviel von dem Wein zu trinken, er vertrug ja nicht viel! Schnell löffelte er sein Suppenschälchen leer. Nun brachten die Dornenstrauchs mehrere Sorten dampfenden Fleisches, dazu [[Koschkloß|Koschklöße]] und Beerenkompott. Während die Angroschim zulangten, als ob es kein Morgen gäbe, nahm sich Boromil vorsichtig von jeder Art Fleisch ein kleines Stück. "Keine falsche Bescheidenheit! Lang ruhig zu!", schmunzelte Garescha und schob ihm den Topf mit den Klößen entgegen. "Nun ja, mein Neffe muss sich etwas zurückhalten. Er hat schließlich etwas zu erzählen. Vor kurzem ist er belehnt worden, und stellt Euch vor, die Initiative ging vom [[Blasius vom Eberstamm|Fürsten]] persönlich aus!" Hagebar hielt tatsächlich einen Moment mit dem Essen inne. "Was Du nicht sagst! Wohin hat Dich denn die Gunst seiner Durchlaucht  geführt?" "In die Grafschaft [[Ferdok (Grafschaft)|Ferdok]]. Mein Lehnsherr ist ein [[Morwald Gerling|Berater]] Graf [[Growin Sohn des Gorbosch|Growins]], der als Vogt fungiert." Bei dieser Ankündigung zogen die Zwerge die Augenbrauen hoch und tauschten bedeutsame Blicke aus. Doch nun käme der schwierige Teil, dachte sich Boromil. Vorsichtig tastete er sich weiter an die ganze Wahrheit heran. "Es hängt mit unserer weitläufigen Verwandtschaft mit dem früheren [[Haus Farnhain|Baronshaus von Farnhain]] zusammen. Ich soll ein neues Rittergut errichten in der Nähe der Warna, bei [[Grantelweiher]]." Hagebar hatte noch nicht ganz verstanden. "Hm... den Namen habe ich doch letztens noch in irgendeinem Zusammenhang gehört. Hilf mir auf die Sprünge, Boronwyn!" "Nun, man hört immer wieder irgendwelche Sachen aus Moorbrück, aber das..." "Moorbrück, natürlich! Brrr! An so einem ungemütlichen, finsteren Ort musst Du siedeln, junger Mann? Du tust mir aufrichtig leid!" Aus Hagebars Blick sprach ehrliches Bedauern. Boromil beschloss, die jüngste Vergangenheit der Baronie nicht explizit anzusprechen. "Jede Ecke, an der keine rechtschaffenen Menschen und Angroschim siedeln, ist finster! Genau deswegen wollen wir das ja ändern." "Aber der [[Moorbrücker Sumpf|Sumpf]] und seine Kreaturen! Und die Räuber!", fiel nun Garescha ein. "Ich siedele ganz am Rand, wo es saftige Wiesen und einen schönen Wald hat und der Fluss ist auch nicht weit. Ich habe übrigens höchstpersönlich eine mehrtägige Besichtigung des Sumpfes mitgemacht und es offenbar überlebt! Das regte sogar den Appetit an.", erlaubte er sich einen kleinen Verweis auf die Runde. Wie hatte es sein Onkel nur geschafft, seine Figur bis auf einen leichten Bauchansatz zu halten? Mit einer solchen regelmäßigen Verpflegung müsste doch jeder aufgehen wie ein Hefeteig! "Und was die Sicherheit betrifft: Es siedeln insgesamt sechs Ritter, die unter sich mindestens zwanzig Leute haben. Wir haben bereits untereinander ausgemacht, dass wir uns gegenseitig unterstützen wollen. Zwei von ihnen haben im Krieg im Osten gekämpft, ein weiterer tat sich im Kampf gegen den [[Alagrimm]] hervor! Unter den Neusiedlern befinden sich einige weitere kampferprobte Veteranen. Roban Grobhand von Koschtal etwa verfügt über eine ehemalige [[Angbarer Sappeure|Angbarer Sappeurin]]!" "Eine Zwergin? Noch dazu eine, die etwas vom Tunnelgraben versteht? Das wäre doch etwas für den jungen Pilzanger!", unterbrach Olbyn. "Eine [[Sippe Pilzanger|Sippe von Pilzzüchtern]], die hier ganz in der Nähe wohnt", flüsterte Boronwyn seinem Neffen zu. "Na, was meinst Du, Hagebar?", ließ Olbyn nicht locker. Doch der war offenbar noch nicht von diesem Gedanken überzeugt. "Nach Moorbrück, nur um eine Frau zu finden... warum sollte er das auf sich nehmen?" "Weil er schon seit vielen Jahren eine sucht und hier keine gefunden hat, die zu ihm passt!", konterte Olbyn. "Ihm ist es eben wichtiger als anderen, eine Gefährtin zu haben. Da würde es mich auch nicht mehr wundern, wenn er bis nach Moorbrück zieht, um einer Dame den Hof zu machen!" "Ein wenig Galanterie hat noch keinem Angroscho geschadet!", pflichtete ihm Garescha bei. "Auch wenn sie merkwürdige Blüten treiben würde, wenn der junge Pilzanger sich wirklich darauf einlassen würde." "Ich werde es ihm erzählen, wenn ich die Familie nächste Woche besuche. Es mag uns unvernünftig erscheinen, aber es wird seine Entscheidung sein, und es wäre ja auch nicht schicklich, ihm eine solche Information einfach vorzuenthalten, nicht war, Boromil?" "Richtig, Onkel!" Bis hierher hatte er es geschafft, dachte sich Boromil. Ob Boronwyn nun endlich ansprechen würde, dass auch in Boromils Siedlung weitere Angroschim höchst willkommen wären? Aber nein, die Hoffnung war vergebens. Stattdessen schnitt sein Onkel vermehrt zwergische Themen an und erkundigte sich nach allen möglichen Vorkommnissen und Personen der Umgebung. Das schienen dankbare Themen zu sein, denn die drei Zwerge waren sichtlich gelöst und freuten sich offenbar, mit ihrem menschlichen Freund darüber zu reden.  
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"Was ist los? Schmeckt Dir der Wein nicht?", fragte nun Hagebar betroffen, als er bemerkte, dass Boromil nur vorsichtig trank. "Doch, doch", beeilte sich dieser zu sagen, "es ist nur so: So einen edlen Tropfen bekomme ich nicht alle Tage serviert. Den kann ich nicht so einfach herunterstürzen, sondern sollte ihn angemessen genießen!" Hagebar lachte kurz und winkte ab. "Mach Dir keine Sorgen, wir haben genug Wein für den ganzen Abend!" Dann schlug er Boronwyn auf die Schulter. "Na, Manieren hat Dein Neffe jedenfalls! Das ist doch direkt sympathisch!" Boromil bemerkte indes, dass das Brot recht scharf gewürzt war und den Durst beschleunigte. Doch er musste aufpassen, nicht zuviel von dem Wein zu trinken, er vertrug ja nicht viel! Schnell löffelte er sein Suppenschälchen leer. Nun brachten die Dornenstrauchs mehrere Sorten dampfenden Fleisches, dazu [[Koschkloß|Koschklöße]] und Beerenkompott. Während die Angroschim zulangten, als ob es kein Morgen gäbe, nahm sich Boromil vorsichtig von jeder Art Fleisch ein kleines Stück. "Keine falsche Bescheidenheit! Lang ruhig zu!", schmunzelte Garescha und schob ihm den Topf mit den Klößen entgegen. "Nun ja, mein Neffe muss sich etwas zurückhalten. Er hat schließlich etwas zu erzählen. Vor kurzem ist er belehnt worden, und stellt Euch vor, die Initiative ging vom [[Blasius vom Eberstamm|Fürsten]] persönlich aus!" Hagebar hielt tatsächlich einen Moment mit dem Essen inne. "Was Du nicht sagst! Wohin hat Dich denn die Gunst seiner Durchlaucht  geführt?" "In die Grafschaft [[Ferdok (Grafschaft)|Ferdok]]. Mein Lehnsherr ist ein [[Morwald Gerling|Berater]] Graf [[Growin Sohn des Gorbosch|Growins]], der als Vogt fungiert." Bei dieser Ankündigung zogen die Zwerge die Augenbrauen hoch und tauschten bedeutsame Blicke aus. Doch nun käme der schwierige Teil, dachte sich Boromil. Vorsichtig tastete er sich weiter an die ganze Wahrheit heran. "Es hängt mit unserer weitläufigen Verwandtschaft mit dem früheren [[Haus Farnhain|Baronshaus von Farnhain]] zusammen. Ich soll ein neues Rittergut errichten in der Nähe der Warna, bei [[Grantelweiher]]." Hagebar hatte noch nicht ganz verstanden. "Hm... den Namen habe ich doch letztens noch in irgendeinem Zusammenhang gehört. Hilf mir auf die Sprünge, Boronwyn!" "Nun, man hört immer wieder irgendwelche Sachen aus Moorbrück, aber das..." "Moorbrück, natürlich! Brrr! An so einem ungemütlichen, finsteren Ort musst Du siedeln, junger Mann? Du tust mir aufrichtig leid!" Aus Hagebars Blick sprach ehrliches Bedauern. Boromil beschloss, die jüngste Vergangenheit der Baronie nicht explizit anzusprechen. "Jede Ecke, an der keine rechtschaffenen Menschen und Angroschim siedeln, ist finster! Genau deswegen wollen wir das ja ändern." "Aber der [[Moorbrücker Sumpf|Sumpf]] und seine Kreaturen! Und die Räuber!", fiel nun Garescha ein. "Ich siedele ganz am Rand, wo es saftige Wiesen und einen schönen Wald hat und der Fluss ist auch nicht weit. Ich habe übrigens höchstpersönlich eine mehrtägige Besichtigung des Sumpfes mitgemacht und es offenbar überlebt! Das regte sogar den Appetit an.", erlaubte er sich einen kleinen Verweis auf die Runde. Wie hatte es sein Onkel nur geschafft, seine Figur bis auf einen leichten Bauchansatz zu halten? Mit einer solchen regelmäßigen Verpflegung müsste doch jeder aufgehen wie ein Hefeteig! "Und was die Sicherheit betrifft: Es siedeln insgesamt sechs Ritter, die unter sich mindestens zwanzig Leute haben. Wir haben bereits untereinander ausgemacht, dass wir uns gegenseitig unterstützen wollen. Zwei von ihnen haben im Krieg im Osten gekämpft, ein weiterer tat sich im Kampf gegen den [[Alagrimm]] hervor! Unter den Neusiedlern befinden sich einige weitere kampferprobte Veteranen. Roban Grobhand von Koschtal etwa verfügt über eine ehemalige [[Angbarer Sappeure|Angbarer Sappeurin]]!" "Eine Zwergin? Noch dazu eine, die etwas vom Tunnelgraben versteht? Das wäre doch etwas für [[Jalosch Pilzanger|den jungen Pilzanger]]!", unterbrach Olbyn. "Eine [[Sippe Pilzanger|Sippe von Pilzzüchtern]], die hier ganz in der Nähe wohnt", flüsterte Boronwyn seinem Neffen zu. "Na, was meinst Du, Hagebar?", ließ Olbyn nicht locker. Doch der war offenbar noch nicht von diesem Gedanken überzeugt. "Nach Moorbrück, nur um eine Frau zu finden... warum sollte er das auf sich nehmen?" "Weil er schon seit vielen Jahren eine sucht und hier keine gefunden hat, die zu ihm passt!", konterte Olbyn. "Ihm ist es eben wichtiger als anderen, eine Gefährtin zu haben. Da würde es mich auch nicht mehr wundern, wenn er bis nach Moorbrück zieht, um einer Dame den Hof zu machen!" "Ein wenig Galanterie hat noch keinem Angroscho geschadet!", pflichtete ihm Garescha bei. "Auch wenn sie merkwürdige Blüten treiben würde, wenn der junge Pilzanger sich wirklich darauf einlassen würde." "Ich werde es ihm erzählen, wenn ich die Familie nächste Woche besuche. Es mag uns unvernünftig erscheinen, aber es wird seine Entscheidung sein, und es wäre ja auch nicht schicklich, ihm eine solche Information einfach vorzuenthalten, nicht war, Boromil?" "Richtig, Onkel!" Bis hierher hatte er es geschafft, dachte sich Boromil. Ob Boronwyn nun endlich ansprechen würde, dass auch in Boromils Siedlung weitere Angroschim höchst willkommen wären? Aber nein, die Hoffnung war vergebens. Stattdessen schnitt sein Onkel vermehrt zwergische Themen an und erkundigte sich nach allen möglichen Vorkommnissen und Personen der Umgebung. Das schienen dankbare Themen zu sein, denn die drei Zwerge waren sichtlich gelöst und freuten sich offenbar, mit ihrem menschlichen Freund darüber zu reden.  
 
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Für Boromil hingegen war der Kampf mit dem üppigen Essen wieder voll entbrannt. Jetzt wurden gefüllte Teigtaschen gereicht, ergänzt durch mehrere Salate. Allein das hätte ihn an manchem Tag bereits satt machen können! Zusätzlich entfaltete der Wein inzwischen seine Wirkung. Obwohl er zurückhaltend getrunken hatte, hatte er inzwischen das Maß erreicht, das er benötigte, um leicht angetrunken zu werden. Es fiel ihm schwer, den Gesprächen zu folgen, da er die Personen, die erwähnt wurden, nicht kannte. Hinzu kam die einsetzende Müdigkeit, die ein voller Magen verursachte. Irgendwie gelang es ihm, von dem schweren, süßen Nachtisch nur einen kleinen Happen zu bekommen, den er noch so gerade verputzen konnte. Wenn jetzt noch etwas kam, müsste er sich definitiv geschlagen geben! Boronwyn musste das bemerkt haben, denn auch wenn er lange kein Ende zu finden schien in der Konversation mit seinen zwergischen Freunden, so machte er nun einen Vorschlag: "Nach so einem guten Essen geht doch nichts über eine anständige Pfeife, was, Olbyn?" Der Angesprochene nickte. "Greifbert, vielleicht möchtest Du ihm draußen Gesellschaft leisten. Du siehst aus, als könntest Du ein wenig frische Luft vertragen. Ich würde Euch gerne begleiten, aber ich habe noch etwas mit Hagebar und Garescha zu besprechen." "Sehr gerne!", beeilte sich Boromil das Angebot anzunehmen. Ein kleiner Spaziergang würde ihm gut tun. Es war zwar noch nicht Sommer, aber eine milde Frühlingsnacht, in der man es gut draußen aushielt. Olbyn war sichtlich erfreut, nicht alleine seine Pfeife genießen zu müssen, und führte den jungen Ritter vom Kargen Land quer durch die Siedlung bis zu einer Bank unter einem großen Baum. "Hier sitzt man besonders angenehm.", erklärte er, worauf er seine Pfeife und den Tabak auspackte. Boromil setzte sich stumm neben ihn und blickte in den Nachthimmel, an dem die Sterne funkelten. Olbyn seinerseits redete selbst eine ganze Weile nicht, sondern paffte gemütlich und blies Kringel in die Luft.  
 
Für Boromil hingegen war der Kampf mit dem üppigen Essen wieder voll entbrannt. Jetzt wurden gefüllte Teigtaschen gereicht, ergänzt durch mehrere Salate. Allein das hätte ihn an manchem Tag bereits satt machen können! Zusätzlich entfaltete der Wein inzwischen seine Wirkung. Obwohl er zurückhaltend getrunken hatte, hatte er inzwischen das Maß erreicht, das er benötigte, um leicht angetrunken zu werden. Es fiel ihm schwer, den Gesprächen zu folgen, da er die Personen, die erwähnt wurden, nicht kannte. Hinzu kam die einsetzende Müdigkeit, die ein voller Magen verursachte. Irgendwie gelang es ihm, von dem schweren, süßen Nachtisch nur einen kleinen Happen zu bekommen, den er noch so gerade verputzen konnte. Wenn jetzt noch etwas kam, müsste er sich definitiv geschlagen geben! Boronwyn musste das bemerkt haben, denn auch wenn er lange kein Ende zu finden schien in der Konversation mit seinen zwergischen Freunden, so machte er nun einen Vorschlag: "Nach so einem guten Essen geht doch nichts über eine anständige Pfeife, was, Olbyn?" Der Angesprochene nickte. "Greifbert, vielleicht möchtest Du ihm draußen Gesellschaft leisten. Du siehst aus, als könntest Du ein wenig frische Luft vertragen. Ich würde Euch gerne begleiten, aber ich habe noch etwas mit Hagebar und Garescha zu besprechen." "Sehr gerne!", beeilte sich Boromil das Angebot anzunehmen. Ein kleiner Spaziergang würde ihm gut tun. Es war zwar noch nicht Sommer, aber eine milde Frühlingsnacht, in der man es gut draußen aushielt. Olbyn war sichtlich erfreut, nicht alleine seine Pfeife genießen zu müssen, und führte den jungen Ritter vom Kargen Land quer durch die Siedlung bis zu einer Bank unter einem großen Baum. "Hier sitzt man besonders angenehm.", erklärte er, worauf er seine Pfeife und den Tabak auspackte. Boromil setzte sich stumm neben ihn und blickte in den Nachthimmel, an dem die Sterne funkelten. Olbyn seinerseits redete selbst eine ganze Weile nicht, sondern paffte gemütlich und blies Kringel in die Luft.  

Version vom 17. Oktober 2010, 20:16 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Ritter Boromils Gespür für das Moor"