Retter in höchster Not

Aus KoschWiki
Version vom 16. Dezember 2011, 20:37 Uhr von Lanzelind (D | B) (Die Seite wurde neu angelegt: „Dunkelheit tauchte das Rosenschloss in der Stadt Tarnelfurt in ein tiefes schwarz. Der blonde Jüngling schlich um das Gelände und erklomm gerade eine Mauer, al…“)
(Unterschiede) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschiede) | Nächstjüngere Version → (Unterschiede)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Dunkelheit tauchte das Rosenschloss in der Stadt Tarnelfurt in ein tiefes schwarz. Der blonde Jüngling schlich um das Gelände und erklomm gerade eine Mauer, als Pferde an ihm vorbei preschten.

Zwei Hände voll Reiter galoppierten das Eisentor und seine Wachen nieder und weiter Richtung Haupthaus. Thorben von Hammerschlag und Kordan von Blaublüten-Sighelms Halm ließen ihren Gegnern keine Chance.

Der Wehmeister stürmte mit seinen Mannen das Rosenschloss, als sich im Innern die Wachen formierten. „Wir wollen den Hausherren sprechen – sofort.“, brüllte er fordernd in das Rund. Als hätte er ihn schon vorher gehört, trat Elwart vom Hochfeld aus einem Raum, am oberen Ende der Eingangstreppe. Kurz entglitt Elwart sein Gesichtsausdruck, hatte er den Wehrmeister doch in Borons Hallen erwartet. Er überspielte seine Überraschung und schloss provozierend seine Schließe an der Bruche - wohlwissend, dass dieses den Wehrmeister zur Weißglut trieb.

Süffisant schaute er hinunter. „Euer Hochgeboren, entschuldigt meine ungebührliche Kleidung, doch die Herrin Rahja ließ meine Frau und mich heute Nacht ihre Freuden spüren. So seid doch willkommen in meiner beschaulichen Bleibe.“

Thorbens Haupt lief rot an, er würde ihn töten – jetzt, hier, sofort. Bevor er losstürmen konnte, stellte sich Kordan schützend vor seinen Freund. Sollte er ihn vor Elwart oder doch besser vor sich selbst schützen? „Euer Wohlgeboren,“ wandte er sich dann an Elwart "entschuldigt unser grobes Eintreten. Mein Freund möchte zum Ausdruck bringen, dass ihm Eure Entscheidung sehr missfällt, dass Eure Tochter ihre Knappschaft nicht an seinem Hofe abschließen kann, und er ersucht Euch darum diese erneut zu überdenken.“ Diplomatisch versuchte er die angespannte Situation zu beruhigen, während er fast fühlen konnte, wie hinter ihm der Wehrmeister vor Anspannung fast platzte.

Elwart war in seinem Element. Mit einem breiten Grinsen strich er durch seinen stattlichen Kaiser Alriks Bart. „So sehr ich das Anliegen des Wehrmeisters verstehen kann, das tue ich wirklich, werde ich meine Entscheidung nicht revidieren können. Ihr müsst auch mich verstehen, der Herr Boron nahm mir vor kurzen meinen geliebten Sohn und Erben, so dass meine kleine Lanzelind nun an seine Stelle rückt. Mit all meiner Liebe und Güte werde ich sie nun erziehen und ihr eine forcierte Ausbildung zu teil werden lassen. So wie es mein Recht als Vater ist. Und wenn die Herrin Tsa mir und meiner Familie wohlgesonnen seien sollte, wird sie uns sicher alsbald noch weiteren Nachwuchs schenken. Vielleicht bekommen meine liebreizenden Töchter baldig noch ein Brüderchen geschenkt.“

Während der Geistmärker noch um Worte für eine höfliche Antwort kämpfte, griff Thorben sein Schwert fester. „Du feister Bulle, die Herrin Tsa wird nicht mehr richten können, wenn ich Dich gleich zu einem Ochsen gemacht habe.“ schleuderte der Hammerschlager dem Junker entgegen. Bevor er jedoch nach oben stürmen konnte sah er die nur mit ihrem Unterkleid gewandete Gislind mit einer schweren Vase in der Hand hinter Elwart schleichen. Mit einem lauten Rums zerschepperte sie das Kunstwerk über seinem Schädel. Der Junker ging bewusstlos zu Boden.

Tumultartige Szenen spielten sich ab. Die Gardisten kämpften gegen die Männer des Hammerschlagers, deren Führung Kordan übernommen hatte. Thorben lief zu seiner Geliebten, legte ein Tuch um sie und schloß sie kurz in die Arme, ehe er sie hinter sich schob, um sie zu schützen.

Währenddessen nutzte der Jüngling im Rosengarten seine Chance. Phexgeschwind lief er durch den Rosengarten bis zu dem hohen Turm des Schlosses. Die Rosen rankten den Stein herunter. Er zog seine Lederhandschuhe an und kletterte die Rosenranken hinauf zu dem vergitterten Fenster. Mit Geschick und eine Feile bewaffnet hebelte er das Gitter aus und zerschlug die Butzenglasscheibe. Lanzelind von dem Kampfeslärm wach, schaute ihn angespannt und überglücklich an. „Komm mit, ich befreie Dich. Man nennt mich Halmbart, Halmbart von Herbonia.“ Ihre Augen funkelten einander an. Teil der Briefspielgeschichte Blutige Leidenschaft.