Maße und Gewichte: Unterschied zwischen den Versionen

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Baron Merwerd Stoia von Vinansamt, des Fürsten Säckelmeister i. p., von eigener Hand, auf des Fürstlich-Angbarer Münzmeisters Arfogram, Sohn des Arfax, kundigem Rate fuszend und von selbigem auch geprüft & für gut befunden. Der hochgeborenen Frau Ulinai, Gaugräfin, vorgelegt.
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''Baron Merwerd Stoia von Vinansamt, des Fürsten Säckelmeister i. p., von eigener Hand, auf des Fürstlich-Angbarer Münzmeisters Arfogram Sohn des Arfax, kundigem Rate fuszend und von selbigem auch geprüft & für gut befunden. Der hochgeborenen Frau Ulinai, Gaugräfin, vorgelegt.''<br>
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(Typische Intitulatio von Urkunden des [[Säckelmeister]]s, Neuzeitlich)
  
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===Einleitung===
 
Gar verwunderlich mag den Kaufleuten aus der Ferne, die zumal zum groszen Ingerimmsmarkt, welcher allhier in jedem Götterlaufe nach guter Sitte gehalten wird, in der ehernen Reichs- und Fürstenstadt weilen, es erscheinen, wenn die Einheimischen, da man sich bereits mit ihnen handelseinig glaubt, mit einem Mal statt Schritt “Dromin” zählen. Ihnen wie auch jedwedem Fremden, der zu anderem Behuf unser Land bereist, zu erbaulichen Lektüre gedacht ist die folgende Aufstellung jener Masze, welche heuer im Kosch gebräuchlich sind – auf dasz der Verwirrung ein Ende sei und manch phexgefälliges Geschäft ungemindert getätigt werde. Hervorgehoben sind zum einen allein im Kosch gebräuchliche Einheiten, zum anderen etwas häufiger verwendete Masze. Die Endung -im  schließlich kennzeichnet im Rogolan den Plural, soviel sei angemerkt.
 
Gar verwunderlich mag den Kaufleuten aus der Ferne, die zumal zum groszen Ingerimmsmarkt, welcher allhier in jedem Götterlaufe nach guter Sitte gehalten wird, in der ehernen Reichs- und Fürstenstadt weilen, es erscheinen, wenn die Einheimischen, da man sich bereits mit ihnen handelseinig glaubt, mit einem Mal statt Schritt “Dromin” zählen. Ihnen wie auch jedwedem Fremden, der zu anderem Behuf unser Land bereist, zu erbaulichen Lektüre gedacht ist die folgende Aufstellung jener Masze, welche heuer im Kosch gebräuchlich sind – auf dasz der Verwirrung ein Ende sei und manch phexgefälliges Geschäft ungemindert getätigt werde. Hervorgehoben sind zum einen allein im Kosch gebräuchliche Einheiten, zum anderen etwas häufiger verwendete Masze. Die Endung -im  schließlich kennzeichnet im Rogolan den Plural, soviel sei angemerkt.
primo: solche des Geldes
 
Mehr noch als die goldene Dukate1– nämlich das Doppelte – zählt der Beutel zu zwanzig Silberlingen. Freilich ist dies allein ein Maß, das die Edle
 
Den Silberling heißt man im Kosch allgemein einen Fürsten  oder, weniger gepflegt, einen (Alten)  Eber, trägt er doch auf der einen Seite stets das Wappen glorwürdigen Hauses Eberstamm und auf der anderen das Porträt des Regenten. Hier sind jedoch auch einige Ausnahmen bekannt: Neben Münzen mit dem Konfertei Seiner Durchlaucht Blasius und dem von Seiner Durchlaucht boronseligem Vater, des Herrn Berndrik, sind derzeit auch Eber im Umlauf, die das Porträt der ehrwürdigen Fürstinmutter schmückt.
 
Den bronzenen Heller heißt man im Kosch zuweilen Baronstaler, weil ihn ebenzer indes bleibt ein schlichter Kreuzer.
 
  
secundo: solche der Länge
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Neben den üblichen Rohalschen Maßen sind im Kosch auch noch immer die '''zwergischen Maßeinheiten''' gebräuchlich, was schon so manchen Fremden in Verwirrung stürzte.
Neben dem universalen Schritt, welchen uns Herr Rohal gab, sind im Laufe der Jahrhunderte allerhand Begriffe der zwergischen Bergbauwesens auch unter den Menschen des Kosch gebräuchlich geworden, welche ja ohnedies zuwenigst einiger Worte des Rogolan kundig sind. Da ist zuvörderst der Stütz oder Drumod zu nennen, welcher den Pfeilerabstand im Stollen bezeichnet und genau einen ganzen und 136 Tausendstel eines Schrig verwendet werden der Große Schacht oder Draschox (welcher wiederum 4 Draschim mißt) und der Schlund, der Lehre der Angroschpriester nach die maximale Tiefe, die der Gott zu graben gestattet. Ein solcher Dorgrosch zählt 4 x 4 x 4 x 4 Draschim oder, anders ausgedrückt, 1 Meile, 163 Schritt, 13 ganze und den fünften Teil eines Fingers.
 
Bekannter schon ist der Stieg, der im Rogolan Pakasch oder Graxel heißt, und den Tagesweg eines Krambolds beschreibt. Wie so viele Bräuche der verschrobenen Wanderkrämer soll auch dieses Maß auf den legendären Tralliker  Wilbur Sumspflog zurückgehen. Förmlich festgelegt wurde es 768 v. Hal  von Seneschalk Vinan II. von Zwischenwasser auf 20 Elenvinaer Meilen (das sind 25 Rohalsche Landt-Meilen, 16 Schritt und 3 Halbfinger).
 
Außerdem kennen wir als weitere Einheit den 4. Teil eines Drumod, den Drom, der
 
Der Zarg wird schließlich fast ausschließlich von den Greven benutzt, die im Auftrag von Fürst und Grafen das Land vermessen und Grenzen überprüfen. Der Grevenstecken, den sie als Vermessungsinstrument (und gleichermaßen als Wanderstab und Schutz gegen wildes Getier) nutzen, mißt für gewöhnlich exakt 12 Zarg.
 
 
 
tertio: solche der Fläche
 
Die Landmasze sind rasch genannt: Zu den Rohalschen – die da sind: Platz, Acker, Land, Rechtsspann, -schritt und -meile – gesellen sich nur zwei spezifische. Den Platz heißt man Pflog, nämlich aus dem Grunde, da er das Tagwerk eines Bergbauern beschreibe.
 
Ein Curiosum, welches siıch jedoch durch uralte Pachtverträge bis in unsere Tage gehalten und insbesondere bei den fruchtbaren, aber kleinen Hochweiden der Gebirgsdörfer (und auch den Gemüsegärtlein der Hügelzwerge) Anwendung findet, ist der Wengenholmer Mömmel, der die Fläche beziffert, welche ein Hanghase an einem Tage abzugrasen imstande ist.
 
 
 
quarto: solche des Raumes
 
Weithin gebräuchlichstes Maß ist das Faß, welches ungeachtet der tatsächlichen Größe des Behältnisses ein festes Maß darstellt – somit sind Fässer, die etwa nur  ein halbes Faß fassen, beileibe keine Seltenheit und auch solche, die mehr noch beinhalten, mag ein geschickter Küfer fertigen. Für eine noch größere Menge Bieres (denn andere Anwendungen sind selten) kennt der Koscher den Bottich  (entspricht 4
 
Fremden größte Verwirrung – und in die Ferne gereisten Koschern manche Tavernenprügelei – hat eine im ganzen Kosch einhellige Überzeugung beschert: „Ein Schank ist kein Schank.“ Nur ein Maß habe ihrer Meinung nach die Bezeichnung (Bier-)Schank verdient, während das eigentliche Maß verächtlich Rohalsschank oder Viertelschank genannt wird. Das Hohlspann oder Urn (zu 10 Rohalsschank) heißt bei den Koschern schlicht Kanne.
 
 
 
quinto: solche des Gewichts
 
Im Tempel der Flamme zu Angbar wird von den Geweihten Ingerimms neben dem heiligen Artefakt des Schmiedgottes noch ein weiteres Felsstück von außergewöhnlicher (obschon gewiß nicht zu vergleichender) Bedeutung bewahrt: jenes, mit dem der Weise dereinst statuierte, wie schwer ein Stein n in den Bergfreiheiten, Kosch und den Nordmarken gebräuchlich.
 
 
 
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Neben den üblichen Rohalschen Maßen sind im Kosch auch noch immer die zwergischen Maßeinheiten gebräuchlich, was schon so manchen Fremden in Verwirrung stürzte.
 
  
 
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II. Amboßzwergentaler (im Kindermund „Sterntaler“)
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III. Heller aus Uztrutz
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IV. Koschimer Zwergentaler
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V. Koscher Silbertaler (Vorderseite)
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VI. Hügelzwergentaler (im Kindermund „Blumentaler“)
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VII. Ferdoker Kreuzer
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VIII. Fürstenhorter Heller oder Bocknickel (angeblich mit unedlem Metall gestreckt) &copy; [[:Kategorie:Bilder von Martin Lorber|M. Lorber]]]]
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'''primo: solche des Geldes'''
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Mehr noch als die goldene Dukate – nämlich das Doppelte – zählt der Beutel zu zwanzig Silberlingen.
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Den Silberling heißt man im Kosch allgemein einen Fürsten oder weniger gepflegt, einen (alten) Eber. Trägt er doch auf der einen Seite stets das Wappen glorwürdigen Hauses Eberstamm und auf der anderen das Porträt des Regenten. Hier sind jedoch auch einige Ausnahmen bekannt: Neben Münzen mit dem Konterfei Seiner Durchlaucht Anshold seines seeligen Vaters Blasius und seines seeligen Großvaters, des Herrn Berndrik, sind derzeit auch Eber im Umlauf, die das Porträt der ehrwürdigen Fürstenmutter schmückt.
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Den bronzenen Heller heißt man im Kosch zuweilen Baronstaler, weil ihn ebendieser selbst prägen darf. Allerdings verzichten viele Barone auf die teure Anschaffung von Prägestempeln und -pressen, so dass die meisten im Kosch geprägten Heller schlicht das Ferdoker oder Angbarer Wappen aufweisen. Ein Kreuzer indes bleibt ein schlichter Kreuzer und kommt in vielerlei Varianten vor.
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:<span style="color:#838B8B;"> 1 Auromox</span> = Zwergentaler (25 Skrupel Gold)= Wert: 12 Silbertaler
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:<span style="color:#00CDCD;"> 1 Dukaten </span> = 10 Silbertaler
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:<span style="color:#838B8B;"> 1 Arganbrox</span> = Zwergenschilling (10 Skrupel Silber) = Wert: 2 Silbertaler
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:<span style="color:#00CDCD;"> 1 Silbertaler (Eber, Fürst, Silberling) </span> = 10 Heller
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:<span style="color:#838B8B;"> 1 Atebrox</span> = Zwergengroschen (10 Skrupel Bronze) = Wert: 2 Heller
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:<span style="color:#00CDCD;"> 1 Kreuzer </span> = 0,1 Heller
  
 
====Längenmaße====
 
====Längenmaße====
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'''secundo: solche der Länge'''
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Neben dem universalen Schritt, welchen uns Herr Rohal gab, sind im Laufe der Jahrhunderte allerhand Begriffe des zwergischen Bergbauwesens auch unter den Menschen des Kosch gebräuchlich geworden, welche ja ohnedies zuwenigst einiger Worte des Rogolan kundig sind. Da ist zuvörderst der Stütz oder Drumod zu nennen, welcher den Pfeilerabstand im Stollen bezeichnet. Der Große Schacht oder Draschox (welcher wiederum 4 Draschim misst) und der Schlund: Der Lehre der Angroschpriester nach die maximale Tiefe, die der Gott zu graben gestattet. Ein solcher Dorgrosch zählt 4 x 4 x 4 x 4 Draschim oder, anders ausgedrückt, 1 Meile, 163 Schritt, 13 ganze und den fünften Teil eines Fingers.
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Bekannter schon ist der Stieg, der im Rogolan Pakasch oder Graxel heißt, und den Tagesweg eines gesunden, wandernden Angroscho in den besten Jahren bezeichnet. Wie so viele Bräuche der verschrobenen Wanderkrämer soll auch dieses Maß auf den legendären Tralliker Wilbur Sumspflog zurückgehen. Förmlich festgelegt wurde es 768 v. Hal  von Seneschalk Vinan II. von Zwischenwasser auf 20 Elenvinaer Meilen (das sind 25 Rohalsche Landt-Meilen, 16 Schritt und 3 Halbfinger).
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Außerdem kennen wir als weitere Einheit den 6. Teil eines Drumod, den Drom. Der Drom war angeblich die Fußlänge von [[Garax der Händler|Garax dem Händler]]. Auf dem Stiefelmaß begründen sich die meisten zwergischen Längenmaße.
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Der Zarg wird schließlich fast ausschließlich von den Greven benutzt, die im Auftrag von Fürst und Grafen das Land vermessen und Grenzen überprüfen. Der Grevenstecken, den sie als Vermessungsinstrument (und gleichermaßen als Wanderstab und Schutz gegen wildes Getier) nutzen, misst für gewöhnlich exakt 12 Zarg.
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:<span style="color:#838B8B;"> 1 Pakasch ('''Stieg''')</span> = ~ 25 Meilen = ~ 25 km
 
:<span style="color:#838B8B;"> 1 Pakasch ('''Stieg''')</span> = ~ 25 Meilen = ~ 25 km
 
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:<span style="color:#838B8B;"> 1 Rim (Nut) </span> = ca. 0,2 Finger = ~ 4 mm
 
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Der Drom war angeblich die Fußlänge von [[Garax der Händler|Garax dem Händler]]. Auf dem Stiefelmaß begründen sich die meisten zwergischen Längenmaße.
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====Flächenmaße====
Ein Drumod wird, wie auch die anderen zwergischen Längen- und Tiefenmaße, vor allem im Bergbau verwendet und bezeichnet den idealen Abstand zwischen 2 Stützpfeilern entlang eines Stollens.
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'''tertio: solche der Fläche'''
Mit Pakasch hat Garax den Tagesweg eines gesunden, wandernden Angroscho in den besten Jahren bezeichnet.
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Die Landmasze sind rasch genannt: Zu den Rohalschen – die da sind: Platz, Acker, Land, Rechtsspann, -schritt und -meile – gesellen sich nur zwei spezifische. Den Platz heißt man Pflog, nämlich aus dem Grunde, da er das Tagwerk eines Bergbauern beschreibe.
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Ein Curiosum, welches sich jedoch durch uralte Pachtverträge bis in unsere Tage gehalten und insbesondere bei den fruchtbaren, aber kleinen Hochweiden der Gebirgsdörfer (und auch den Gemüsegärtlein der Hügelzwerge) Anwendung findet, ist der Wengenholmer Mömmel, der die Fläche beziffert, welche ein Hanghase an einem Tage abzugrasen imstande ist.
  
====Flächenmaße====
 
 
:<span style="color:#00CDCD;"> 1 Land </span> = 4 Rechtmeilen = 4 m<sub>2</sub>
 
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'''quarto: solche des Raumes'''
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Weithin gebräuchlichstes Maß ist das Faß, welches ungeachtet der tatsächlichen Größe des Behältnisses ein festes Maß darstellt – somit sind Fässer, die etwa nur  ein halbes Faß fassen, beileibe keine Seltenheit und auch solche, die mehr noch beinhalten, mag ein geschickter Küfer fertigen. Für eine noch größere Menge Bieres (denn andere Anwendungen sind selten) kennt der Koscher den Bottich  (entspricht 4
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Fremden größte Verwirrung – und in die Ferne gereisten Koschern manche Tavernenprügelei – hat eine im ganzen Kosch einhellige Überzeugung beschert: „Ein Schank ist kein Schank.“ Nur ein Maß habe ihrer Meinung nach die Bezeichnung (Bier-)Schank verdient, während das eigentliche Maß verächtlich Rohalsschank oder Viertelschank genannt wird. Das Hohlspann oder Urn (zu 10 Rohalsschank) heißt bei den Koschern schlicht Kanne.
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'''quinto: solche des Gewichts'''
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Im Tempel der Flamme zu Angbar wird von den Geweihten Ingerimms neben dem heiligen Artefakt des Schmiedegottes noch ein weiteres Felsstück von außergewöhnlicher (obschon gewiss nicht zu vergleichender) Bedeutung bewahrt: [[Erste Stein|jenes]], mit dem der Weise dereinst statuierte, wie schwer ein Stein n in den Bergfreiheiten, Kosch und den Nordmarken gebräuchlich.
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====Geld====
 
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:<span style="color:#00CDCD;"> 1 Dukaten </span> = 10 Silbertaler
 
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:<span style="color:#00CDCD;"> 1 Kreuzer </span> = 0,1 Heller
 
  
 
====Zeitmaße====
 
====Zeitmaße====
 
Zwergische und menschliche Monatsnamen siehe [[Koscher Kalender]]
 
Zwergische und menschliche Monatsnamen siehe [[Koscher Kalender]]
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====Quellen====
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===Offizielles===
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* [[wikav:Die Flusslande|Die Flusslande]] S. 76/77
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* [[Patrizier und Diebesbanden]]
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===Inoffizielles===
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* [[Kosch-Kurier 20]], S. 8-9 ([[Von den rechten Maszen, welche im Koschlande in usum]])
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* [[Kosch-Kurier 21]], S. 14
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==Links==
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*[[wikav:X|X im Wiki Aventurica]]
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{{Lesenswert}}
 
{{Lesenswert}}
[[Kategorie:Zwergisches]][[Kategorie:Kultur]][[Kategorie:Handel und Handwerk]]
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[[Kategorie:Zwergisches]][[Kategorie:Kultur]][[Kategorie:Handel und Handwerk]][[Kategorie:Kurier 20]]

Aktuelle Version vom 27. Juni 2023, 17:07 Uhr

Baron Merwerd Stoia von Vinansamt, des Fürsten Säckelmeister i. p., von eigener Hand, auf des Fürstlich-Angbarer Münzmeisters Arfogram Sohn des Arfax, kundigem Rate fuszend und von selbigem auch geprüft & für gut befunden. Der hochgeborenen Frau Ulinai, Gaugräfin, vorgelegt.
(Typische Intitulatio von Urkunden des Säckelmeisters, Neuzeitlich)

Einleitung

Gar verwunderlich mag den Kaufleuten aus der Ferne, die zumal zum groszen Ingerimmsmarkt, welcher allhier in jedem Götterlaufe nach guter Sitte gehalten wird, in der ehernen Reichs- und Fürstenstadt weilen, es erscheinen, wenn die Einheimischen, da man sich bereits mit ihnen handelseinig glaubt, mit einem Mal statt Schritt “Dromin” zählen. Ihnen wie auch jedwedem Fremden, der zu anderem Behuf unser Land bereist, zu erbaulichen Lektüre gedacht ist die folgende Aufstellung jener Masze, welche heuer im Kosch gebräuchlich sind – auf dasz der Verwirrung ein Ende sei und manch phexgefälliges Geschäft ungemindert getätigt werde. Hervorgehoben sind zum einen allein im Kosch gebräuchliche Einheiten, zum anderen etwas häufiger verwendete Masze. Die Endung -im schließlich kennzeichnet im Rogolan den Plural, soviel sei angemerkt.

Neben den üblichen Rohalschen Maßen sind im Kosch auch noch immer die zwergischen Maßeinheiten gebräuchlich, was schon so manchen Fremden in Verwirrung stürzte.

Zur Erklärung:

Zwergische Maße werden grau dargestellt, menschliche Maßeinheiten (die meist auf das vereinheitlichende Dekret von Rohal dem Weisen zurückgehen) erkennt man an der hellblauen Farbe.

Häufig gebräuchliche Begriffe und Einheiten werden Fett geschrieben.


Geld

I. Koscher Silbertaler (Rückseite) II. Amboßzwergentaler (im Kindermund „Sterntaler“) III. Heller aus Uztrutz IV. Koschimer Zwergentaler V. Koscher Silbertaler (Vorderseite) VI. Hügelzwergentaler (im Kindermund „Blumentaler“) VII. Ferdoker Kreuzer VIII. Fürstenhorter Heller oder Bocknickel (angeblich mit unedlem Metall gestreckt) © M. Lorber

primo: solche des Geldes

Mehr noch als die goldene Dukate – nämlich das Doppelte – zählt der Beutel zu zwanzig Silberlingen. Den Silberling heißt man im Kosch allgemein einen Fürsten oder weniger gepflegt, einen (alten) Eber. Trägt er doch auf der einen Seite stets das Wappen glorwürdigen Hauses Eberstamm und auf der anderen das Porträt des Regenten. Hier sind jedoch auch einige Ausnahmen bekannt: Neben Münzen mit dem Konterfei Seiner Durchlaucht Anshold seines seeligen Vaters Blasius und seines seeligen Großvaters, des Herrn Berndrik, sind derzeit auch Eber im Umlauf, die das Porträt der ehrwürdigen Fürstenmutter schmückt. Den bronzenen Heller heißt man im Kosch zuweilen Baronstaler, weil ihn ebendieser selbst prägen darf. Allerdings verzichten viele Barone auf die teure Anschaffung von Prägestempeln und -pressen, so dass die meisten im Kosch geprägten Heller schlicht das Ferdoker oder Angbarer Wappen aufweisen. Ein Kreuzer indes bleibt ein schlichter Kreuzer und kommt in vielerlei Varianten vor.

1 Auromox = Zwergentaler (25 Skrupel Gold)= Wert: 12 Silbertaler
1 Dukaten = 10 Silbertaler
1 Arganbrox = Zwergenschilling (10 Skrupel Silber) = Wert: 2 Silbertaler
1 Silbertaler (Eber, Fürst, Silberling) = 10 Heller
1 Atebrox = Zwergengroschen (10 Skrupel Bronze) = Wert: 2 Heller
1 Heller (Nickel, Rohalsnickel, Neu-Nickel) = 10 Kreuzer
1 Kreuzer = 0,1 Heller

Längenmaße

secundo: solche der Länge

Neben dem universalen Schritt, welchen uns Herr Rohal gab, sind im Laufe der Jahrhunderte allerhand Begriffe des zwergischen Bergbauwesens auch unter den Menschen des Kosch gebräuchlich geworden, welche ja ohnedies zuwenigst einiger Worte des Rogolan kundig sind. Da ist zuvörderst der Stütz oder Drumod zu nennen, welcher den Pfeilerabstand im Stollen bezeichnet. Der Große Schacht oder Draschox (welcher wiederum 4 Draschim misst) und der Schlund: Der Lehre der Angroschpriester nach die maximale Tiefe, die der Gott zu graben gestattet. Ein solcher Dorgrosch zählt 4 x 4 x 4 x 4 Draschim oder, anders ausgedrückt, 1 Meile, 163 Schritt, 13 ganze und den fünften Teil eines Fingers. Bekannter schon ist der Stieg, der im Rogolan Pakasch oder Graxel heißt, und den Tagesweg eines gesunden, wandernden Angroscho in den besten Jahren bezeichnet. Wie so viele Bräuche der verschrobenen Wanderkrämer soll auch dieses Maß auf den legendären Tralliker Wilbur Sumspflog zurückgehen. Förmlich festgelegt wurde es 768 v. Hal von Seneschalk Vinan II. von Zwischenwasser auf 20 Elenvinaer Meilen (das sind 25 Rohalsche Landt-Meilen, 16 Schritt und 3 Halbfinger). Außerdem kennen wir als weitere Einheit den 6. Teil eines Drumod, den Drom. Der Drom war angeblich die Fußlänge von Garax dem Händler. Auf dem Stiefelmaß begründen sich die meisten zwergischen Längenmaße. Der Zarg wird schließlich fast ausschließlich von den Greven benutzt, die im Auftrag von Fürst und Grafen das Land vermessen und Grenzen überprüfen. Der Grevenstecken, den sie als Vermessungsinstrument (und gleichermaßen als Wanderstab und Schutz gegen wildes Getier) nutzen, misst für gewöhnlich exakt 12 Zarg.

1 Pakasch (Stieg) = ~ 25 Meilen = ~ 25 km
1 Drogrosch (Schlund) = 16 Dumadim = ~ 1.180 Schritt = ~ 1.182,72 m (Tiefenmessung)
1 Meile = 1000 Schritt = 1 km
1 Dumad (Gesenk) = 11 Draschin = ~ 74 Schritt = ~ 73,92 m (Tiefenmessung)
1 Lot = 10 Schritt = 10 m (Tiefenmessung)
1 Drasch (Schacht) = 4 Drumodim = ~ 6,72 Schritt = ~ 6,72 m
1 Drumod (Stütz) = 6 Dromim = ~ 1,68 Schritt = ~ 1,68 m
1 Schritt = 5 Spann = 1 m
1 Drom (Stiefel) = ~ 0,28 Schritt = ~ 28 cm
1 Spann = 10 Finger = 20 cm
1 Finger = 2 Halbfinger = 2 cm
1 Halbfinger = ca. 2,5 Nut = 1 cm
1 Rim (Nut) = ca. 0,2 Finger = ~ 4 mm

Flächenmaße

tertio: solche der Fläche

Die Landmasze sind rasch genannt: Zu den Rohalschen – die da sind: Platz, Acker, Land, Rechtsspann, -schritt und -meile – gesellen sich nur zwei spezifische. Den Platz heißt man Pflog, nämlich aus dem Grunde, da er das Tagwerk eines Bergbauern beschreibe. Ein Curiosum, welches sich jedoch durch uralte Pachtverträge bis in unsere Tage gehalten und insbesondere bei den fruchtbaren, aber kleinen Hochweiden der Gebirgsdörfer (und auch den Gemüsegärtlein der Hügelzwerge) Anwendung findet, ist der Wengenholmer Mömmel, der die Fläche beziffert, welche ein Hanghase an einem Tage abzugrasen imstande ist.

1 Land = 4 Rechtmeilen = 4 m2
1 Rechtmeile = 1 x 1 Meile = 1 km2
1 Acker = 100 x 100 Schritt = 1 Hektar
1 Platz = 25 x 25 Schritt = 25 m2
1 Rechtschritt = 1 x 1 Schritt = 1 m2
1 Rechtspann = 10 x 10 Finger = 20 x 20 cm

Hohlmaße

quarto: solche des Raumes

Weithin gebräuchlichstes Maß ist das Faß, welches ungeachtet der tatsächlichen Größe des Behältnisses ein festes Maß darstellt – somit sind Fässer, die etwa nur ein halbes Faß fassen, beileibe keine Seltenheit und auch solche, die mehr noch beinhalten, mag ein geschickter Küfer fertigen. Für eine noch größere Menge Bieres (denn andere Anwendungen sind selten) kennt der Koscher den Bottich (entspricht 4 Fremden größte Verwirrung – und in die Ferne gereisten Koschern manche Tavernenprügelei – hat eine im ganzen Kosch einhellige Überzeugung beschert: „Ein Schank ist kein Schank.“ Nur ein Maß habe ihrer Meinung nach die Bezeichnung (Bier-)Schank verdient, während das eigentliche Maß verächtlich Rohalsschank oder Viertelschank genannt wird. Das Hohlspann oder Urn (zu 10 Rohalsschank) heißt bei den Koschern schlicht Kanne.

1 Ox = 12 Fass = 960 Liter
1 Fass = 10 Urn = 80 Liter
1 Baroschtrom (Zwergenfass, Bierfass) = ~ 76 Baroschtim/Rohalsche Maß = ~ 60,8 Liter
1 Raumschritt = 1 x 1 x 1 Schritt = 1 m3
1 Urn, Hohlspann (Kanne) = 10 Maß = 8 Liter
1 Baroscht (Bierschank) = 1 Maß = ~ 4 Rohalsche Schank = ~ 0,8 Liter
1 Rohalsschank = 0,25 Bierschank = 0,2 Liter
1 Flux = 8 x 8 x 8 Halbfinger = 8 ml

Gewichte

quinto: solche des Gewichts

Im Tempel der Flamme zu Angbar wird von den Geweihten Ingerimms neben dem heiligen Artefakt des Schmiedegottes noch ein weiteres Felsstück von außergewöhnlicher (obschon gewiss nicht zu vergleichender) Bedeutung bewahrt: jenes, mit dem der Weise dereinst statuierte, wie schwer ein Stein n in den Bergfreiheiten, Kosch und den Nordmarken gebräuchlich.

1 Quader = 10 Sack = 1000 kg = 1 Tonne
1 Sack = 100 Stein = 100 kg
1 Brok (Brocken) = 52 Borukim = 6,5 Stein = 6,5 kg
1 Stein = 5 Unzen = 1 kg
1 Boruk (Beutel) = 12,5 Broxim = 5 Unzen = 125 g
1 Unze = 25 Skrupel = 25 g
1 Brox (Bröckchen) = 10 Skrupel = 10 g
1 Skrupel = 5 Karat = 1 g
1 Karat = 5 Gran = 0,2 g
1 Gran = 0,2 Karat = 40 mg

Zeitmaße

Zwergische und menschliche Monatsnamen siehe Koscher Kalender

Quellen

Offizielles

Inoffizielles


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