Ein unerwarteter Gast - Neuigkeiten: Unterschied zwischen den Versionen

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„Wie verstehst du dich denn mit deinen Nachbarn? Zeichnen sich dort schon Antiphatien, oder Freundschafte ab und welche Pläne hast du für dein Gut?
 
„Wie verstehst du dich denn mit deinen Nachbarn? Zeichnen sich dort schon Antiphatien, oder Freundschafte ab und welche Pläne hast du für dein Gut?
  
Boromil war bei den Schilderungen Erlans immer mehr froh gewesen, nicht in diesen Streit verwickelt zu sein. Bei einer Fehde um den Titel des Barons von [[Rohalssteg]] hatte seine Familie einst den Stammsitz verloren. Diese Erfahrung hatte sich ins kollektive Gedächtnis der Überlebenden eingebrannt. Den Zwölfen sei Dank war Erlan bisher nichts zugestoßen! Doch als dieser das Gespräch auf die anderen Neusiedler lenkte, stand er auf und fing langsam zu reden an, während er sich auf den Eingang zubewegte. "Da könnte ich natürlich tagelang erzählen! Wir haben bei der Besichtigung schon einiges erlebt und uns auch kennengelernt. Vielleicht sollte ich erwähnen, dass..." Boromil hatte seine Stimme immer mehr gesenkt. Plötzlich machte er einen schnellen, großen Schritt nach draußen. Dann rief er, etwas lauter als es eigentlich nötig gewesen wäre: "Ah, ausgezeichnet! Du bringst den Imbiss genau richtig!" Prompt betrat er erneut den Raum, dicht gefolgt von der blonden Frau, die leicht errötet ein Tablett mit Brot und Käse trug. Konnte sie vorher nicht genug von den Gästen erhaschen, so blickte sie nun fast schüchtern auf den Boden. Nachdem sie alles auf den Tisch gestellt hatte, wollte sie schon fast wieder gehen, ohne dass sie vom Ritter vom Kargen Land entlassen worden wäre. Doch da betrat ein [[Thimorn Hiligon|Hüne von einem Mann]] den Raum. Die blonden Haare und der Bart waren zu kleinen Zöpfen geflochten. Am Oberkörper trug er nur eine dünne Weste, so dass seine muskulösen Oberarme gut zu erkennen waren. Statur und Barttracht ließen sofort an einen Thorwaler denken. Doch es fehlten die so häufigen Hautbilder und er trug offensichtlich keine ihrer typischen Waffen. Die blauen Augen schauten denn auch eher freundlich als grimmig. Respektvoll wandte er sich an Boromil: "Ihr hattet mich rufen lassen, Herr?" "Ja. Du hattest doch zusammen mit den Zwergen vor ein paar Tagen am Fluss eine Stelle mit besonders gutem Lehm gefunden. Ich möchte, dass Du mit Tsalva dorthin gehst und gemeinsam mit ihr alles besorgst, was sie als Rohmaterial für Ziegel und Töpfe benötigt!" Der Riese lächelte, als hätte man ihm einen Gefallen getan statt Arbeit gegeben. "Ja, Herr!" nickte er unverzüglich und machte sich dann mit Tsalva auf den Weg. Boromil konnte ein Lächeln nicht verkneifen, als er den beiden nachsah und sich dann wieder seinen Gästen zuwandte.  
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Boromil war bei den Schilderungen Erlans immer mehr froh gewesen, nicht in diesen Streit verwickelt zu sein. Bei einer Fehde um den Titel des Barons von [[Rohalssteg]] hatte seine Familie einst den Stammsitz verloren. Diese Erfahrung hatte sich ins kollektive Gedächtnis der Überlebenden eingebrannt. Den Zwölfen sei Dank war Erlan bisher nichts zugestoßen! Doch als dieser das Gespräch auf die anderen Neusiedler lenkte, stand er auf und fing langsam zu reden an, während er sich auf den Eingang zubewegte. "Da könnte ich natürlich tagelang erzählen! Wir haben bei der Besichtigung schon einiges erlebt und uns auch kennengelernt. Vielleicht sollte ich erwähnen, dass..." Boromil hatte seine Stimme immer mehr gesenkt. Plötzlich machte er einen schnellen, großen Schritt nach draußen. Dann rief er, etwas lauter als es eigentlich nötig gewesen wäre: "Ah, ausgezeichnet! Du bringst den Imbiss genau richtig!" Prompt betrat er erneut den Raum, dicht gefolgt von der blonden Frau, die leicht errötet ein Tablett mit Brot und Käse trug. Konnte sie vorher nicht genug von den Gästen erhaschen, so blickte sie nun fast schüchtern auf den Boden. Nachdem sie alles auf den Tisch gestellt hatte, wollte sie schon fast wieder gehen, ohne dass sie vom Ritter vom Kargen Land entlassen worden wäre. Doch da betrat ein [[Thimorn Hiligon|Hüne von einem Mann]] den Raum. Die blonden Haare und der Bart waren zu kleinen Zöpfen geflochten. Am Oberkörper trug er nur eine dünne Weste, so dass seine muskulösen Oberarme gut zu erkennen waren. Statur und Barttracht ließen sofort an einen [[Thorwaler]] denken. Doch es fehlten die so häufigen Hautbilder und er trug offensichtlich keine ihrer typischen Waffen. Die blauen Augen schauten denn auch eher freundlich als grimmig. Respektvoll wandte er sich an Boromil: "Ihr hattet mich rufen lassen, Herr?" "Ja. Du hattest doch zusammen mit den Zwergen vor ein paar Tagen am Fluss eine Stelle mit besonders gutem Lehm gefunden. Ich möchte, dass Du mit Tsalva dorthin gehst und gemeinsam mit ihr alles besorgst, was sie als Rohmaterial für Ziegel und Töpfe benötigt!" Der Riese lächelte, als hätte man ihm einen Gefallen getan statt Arbeit gegeben. "Ja, Herr!" nickte er unverzüglich und machte sich dann mit Tsalva auf den Weg. Boromil konnte ein Lächeln nicht verkneifen, als er den beiden nachsah und sich dann wieder seinen Gästen zuwandte.  
  
 
"Die Töpferin ist sehr hübsch und eine Zierde für jedes Rittergut! Leider ist sie auch sehr neugierig, und obschon man in meiner wissbegierigen Familie diese schlechte Eigenart eher nachsieht, so ist doch nicht für Tsalvas Ohren bestimmt, was ich Euch zu sagen habe. Deswegen habe ich unseren Halbthorwaler mit ihr fortgeschickt. Er ist dem anderen Geschlecht sehr angetan und wird bestimmt dafür sorgen, dass sie nicht plötzlich verschwindet." Er schüttelte kurz lächelnd den Kopf. "Kaum zu glauben, dass man ab und zu seine eigenen Leute ein wenig austricksen muss! Aber noch gibt es hier keine ruhigen Zimmer, in die man sich zurückziehen kann. Aber wo war ich stehengeblieben?" Sein Blick schweifte über die Runde und blieb bei Grimma Siebenrüb hängen, woraufhin Erlan ihr mit einem Kopfnicken zu verstehen gab, dass es nun besser wäre zu gehen. Er wusste, dass sie eine tüchtige Handwerkerin war, aber wie gesprächig sie war wusste er nicht. Boromil fuhr seelenruhig fort "Jedenfalls sind die anderen fünf Neusiedler ebenfalls aufgrund ihrer Familien weitläufig mit dem erloschenen [[Haus Farnhain|Baronshaus von Farnhain]] verwandt. Offenbar wollte unser geliebter [[Blasius vom Eberstamm|Fürst]] nicht mehr alles einem Adligen überlassen. Ich zähle mal reihum auf, während Ihr Euch frei bedienen könnt." Dabei machte er eine einladende Geste, damit sich die anderen endlich an den Speisen gütlich tun konnten.  
 
"Die Töpferin ist sehr hübsch und eine Zierde für jedes Rittergut! Leider ist sie auch sehr neugierig, und obschon man in meiner wissbegierigen Familie diese schlechte Eigenart eher nachsieht, so ist doch nicht für Tsalvas Ohren bestimmt, was ich Euch zu sagen habe. Deswegen habe ich unseren Halbthorwaler mit ihr fortgeschickt. Er ist dem anderen Geschlecht sehr angetan und wird bestimmt dafür sorgen, dass sie nicht plötzlich verschwindet." Er schüttelte kurz lächelnd den Kopf. "Kaum zu glauben, dass man ab und zu seine eigenen Leute ein wenig austricksen muss! Aber noch gibt es hier keine ruhigen Zimmer, in die man sich zurückziehen kann. Aber wo war ich stehengeblieben?" Sein Blick schweifte über die Runde und blieb bei Grimma Siebenrüb hängen, woraufhin Erlan ihr mit einem Kopfnicken zu verstehen gab, dass es nun besser wäre zu gehen. Er wusste, dass sie eine tüchtige Handwerkerin war, aber wie gesprächig sie war wusste er nicht. Boromil fuhr seelenruhig fort "Jedenfalls sind die anderen fünf Neusiedler ebenfalls aufgrund ihrer Familien weitläufig mit dem erloschenen [[Haus Farnhain|Baronshaus von Farnhain]] verwandt. Offenbar wollte unser geliebter [[Blasius vom Eberstamm|Fürst]] nicht mehr alles einem Adligen überlassen. Ich zähle mal reihum auf, während Ihr Euch frei bedienen könnt." Dabei machte er eine einladende Geste, damit sich die anderen endlich an den Speisen gütlich tun konnten.  
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[[Kategorie:Abenteuer]]
 
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Version vom 5. April 2012, 22:39 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Ein unerwarteter Gast"