Ein Schwertfest zu Ehren Rondras - Kosch-Kurier 51

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Den ausführlichen Bericht gibt es hier.

Der 15. Rondra 1031 BF war ein sonniger Tag. Heiß brannte die Praiosscheibe auf den Greifenpass nieder. Schon viel war hier geschehen, etwa den vergeblichen Kriegszug des Grafen Baldur Greifax von Gratenfels, der 1003 vergeblich versuchte den Wengenholm zu erobern. An diesem Tag hatte sich erneut eine große Schar nordmärkischen Waffenvolk am Greifenpass eingefunden. Indes waren sie nicht hier um Krieg zu führen, sondern um einer Herausforderung dreier Koscher Ritter zu begegnen. Baron Hagen von Salmingen-Sturmfels, Junker Thalian Has von Hügelsaum und der Ritter Geron von Bärenstieg hatten den Greifenpass besetzt und alle nordmärkischen Rittersleute herausgefordert sich mit ihnen im Fußkampf zu messen. Erst wenn sie alle drei bezwungen wären würden sie den Pass räumen. Dies war jedoch weniger ein kriegerischer Akt, als ein zur Ehre der Göttin an den Tagen des Schwertfestes ausgerichtetes Turnier. Gemeine Landleute und andere Reisende waren nicht betroffen, denn die Herausforderung richtete sich ausschließlich an Ritter, die an diesem Tag den Pass von West nach Ost durchqueren wollten. Natürlich war die Tat angekündigt worden und so hatten sich fast fünfzig (!) Ritter aus den Nordmarken am Pass eingefunden, um den drei Koschern eine Lektion in nordmärkischer Kampfkunst zu erzeugen. Die drei herausfordernden Ritter kamen aus den drei Grafschaften des Kosch und waren mit dem ausdrücklichen Segen des Fürsten angertreten. Dieser hatte gar seine Knappen und Pagen entsandt, um sich dieses rondragefälliges Kräftemessen anzusehen. Auch hatte Seine Durchlaucht seinen Hofherold Hernobert von Falkenhag entsandt, um über die Einhaltung der Regularien zu wachen. Dabei wurde der Hofherold von der Salminger Hochgeweihten Leuengunde vom Berg unterstützt.

Die zahlreichen Ritter, die die Herausforderung der Koscher annehmen wollten mussten sich in Listen eintragen und wurden dann ihren Gegnern zugelost. Je drei Nordmärker Ritter würden gleichzeitig gegen die drei Koscher antreten. Gesiegt hatten die Nordmärker erst, wenn es ihnen gelingen würde in einem Durchgang alle drei Koscher zu bezwingen. Die Kämpfe wurden natürlich über die beiden Tage verteilt, um zu verhindern, dass sich die Koscher zu sehr verausgabten.

Die Zahl der nordmärkischen Herausforderer war groß und illuster. Barone wie Angrond von Sturmfels m.H., Hagunal von Fischwachtal, Traviadan von Schwertleihe, sowie der Rabenmärker Baron Welfert von Mersingen ä.H., der nur zufällig vor Ort weilte und über die Verzögerung sichtlich erzürnt war. Dennoch lies er es sich nehmen an den Kämpfen teilzunehmen. Auch eher zufällig fand sich der koscher Ritter Falk Barborn zu Siebental auf Seiten der Nordmärker wieder. Der etwas verwirrte Ritter war wohl der Meinung er stünde einigen Raubrittern gegenüber und war kaum davon abzuhalten sich einfach so auf die „Schurken“ zu stürzen. Ein dreister außerkoscher Schwertgesell wurde indes abgewiesen, war diese Turnei doch ausnahmslos für Personen gedacht, die einen Ritterschlag empfangen hatten. Rondrageweihte waren natürlich ebenso zugelassen, wie Ritter anderer Orden, von denen sich aber „nur“ die Bannstrahl Ritterin Praioslind von Zweifelfels am Greifenpass einfand. Gekämpft wurde natürlich mit stumpfen Waffen und Herold und Schwertschwester entschieden, wann ein Kampf gewonnen war.

Der erste Durchgang begann recht gut für den Kosch. Herr Geron bezwang den mächtigen Ritter Koromar von Liobas Zell, auch Hagen von Salmingen bezwang seinen eigentlich favorisierten Gegner Leubrecht vom Roten Weiher, doch für Junker Thalian kam es arg. Im Zweikampf war er Baron Angrond von Sturmfels deutlich unterlegen, doch durch eine unglückliche Wendung fiel der Junker von, dass er sich den Fuß brach. Der Baron war sichtlich betroffen, doch traf ihn keine Schuld an diesem Missgeschick. Eine peinliche Pause entstand, als klar wurde, dass die Koscher keinen Ersatzmann für den wackeren Junker hatten. Seufzend zog der Schwertbruder Kuniswart vom Eberstamm sein Schwert und trat für die Koscher ein. Als Lehrmeister der Knappen des Fürsten war es an ihm nun zu zeigen, wie ein Eber zu kämpfen versteht.

Die nächste Runde brachte manch eine Überraschung. Der kampferprobte Ritter Geron unterlag gegen die unerfahrene Gilia von Siobháran und auch Baron Hagen unterlag gegen die Baronin von Tannwirk. Indes sicherte der Herr Kuniswart den Koschern den Status quo, indem er die Ritterin Sigberta von und zu Darlinstein bezwang.

Die Kämpfe wogten lange hin und her. Gerade der Herr Geron war immer wieder für Überraschungen gut. Stets bezwang er überlegene, oder gleichwertige Gegner, manchmal gar mit spielerischer Leichtigkeit, doch gegen unterlegene Gegner steckte er manches Mal eine Niederlag ein. Vermutlich zehrten die vielen Kämpfe an diesen Tagen an seinen Kräften.

Erst im neunten Durchgang gelang es den Nordmärkern die Koscher zu bezwingen. Es war mittlerweile Abend geworden und der erste Tag war mit vielen spannenden Kämpfen gespickt gewesen. Zu letzt traten nun die Ritterin Praimira von Quakenbrück zu Kyndoch-Kronau, der Baron Traviadan von Schwertleihe und der Ritter Merovahn von Mersingen ä.H. gegen die drei Koscher an. Ritterin Praimira besiegte den erschöpften Ritter Geron recht schnell. Derweil zogen sich jedoch die beiden anderen Kämpfe um so mehr in die Länge. Baron Traviadan konnte schließlich den eigentlich unterlegenen Kuniswart vom Eberstamm bezwingen, doch der Kampf zwischen Hagen von Salmingen-Sturmfels und dem Mersinger Ritter zog sich über eine Viertelstunde hin. Schließlich gelang es dem Mersinger den entscheidenden Treffer anzubringen. Es war vollbracht. Die Koscher mussten die Waffen strecken und der Pass war wieder frei. Freilich entschloss man sich nach dem darauffolgenden Rondradienst die Fässer mit dem guten Koscher Bier anzustechen, um die Schwerttaten, die an diesem Tag vollbracht wurden gebührend zu feiern. Zwar wurden die drei wackeren Koscher Ritter bezwungen, aber ihre Ausdauer und ihr Stehvermögen nötigten den Nordmärkern großen Respekt ab. Letztendlich war die Besetzung des Greifenpasses zwar eine antinordmärkische Spitze, aber dennoch waren und sind Koscher und Nordmärker Ritterschaft meist in Freundschaft verbunden.