Dohlenfelder Thronfolgestreit - Sieg: Unterschied zwischen den Versionen

Aus KoschWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Geron (D | B)
K (Textersetzung - „Kategorie:Abenteuer“ durch „{{KoschBriefspielindex}}“)
Zeile 8: Zeile 8:
 
Selbst wenn er gewollt hätte. Praiodara wollte ihrem geliebten Sohn unbedingt ins Gesicht schauen. Er war fürchterlich entstellt, sein Antlitz war kaum mehr menschlich zu nennen. Sie erschrak beim Anblick ihres eigenen Sohnes, zuckte unbewusst zurück – und verachtete sogleich ihre Willensschwäche, die sich darin offenbart hatte.<br/>Die Baronin zu Wolfsstein wusste nun: Nein, nicht nur kein Ritter würde Lucan werden können. Nein, ein normales Leben würde ihrem Sohn in jeder Hinsicht verwehrt bleiben. Die Lakaien würden bei seinem Anblick in Furcht erstarren, seine Standesgenossen ihn verachten oder sich über ihn lustig machen, im besten Falle geheucheltes Mitleid für ihn empfinden. Lucan würde wohl schon dankbar sein müssen, ohne Hilfe essen zu können und seine Notdurft zu verrichten. Sie dankte den Göttern für die Gnade, ihrem Sohn sein derisches Leben gelassen zu haben – und fragte sich zugleich, für welche Sünden der gestrenge Herr Praios Lucan bloß so schwer gestraft hatte!<br/>In den nächsten Tagen unternahm Hagen Reisen in seiner Baronie, wobei sich diese Inspektion aber auf das Darlintal und den Markt Erzweiler beschränkte: Bis er hinauf nach [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=moxarosch Moxarosch] oder gar [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=grambosch Grambosch] reiten konnte, musste der Frühling kommen. Die einfache Bevölkerung und auch die Geweihtenschaft stellte die neue Herrschaft nicht in Frage, jubelnd empfangen wurde er jedoch nur im Junkergut Erzweiler, besonders auch im Rittergut [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=maringen Maringen], hatte sich Ritter [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=landadel&recordID=rondrianvonmaringen Rondrian von und zu Maringen] doch als sein zuverlässigster Verbündeter in Dohlenfelde erwiesen.<br/>Die Ritterin zu [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=freyen Freyen] hatte sich ihm unterworfen, auch der Ritter zu [http://www.dohlenfelde.de/Land_Lehen.php?recordID=rittergutdarlinstein Darlinstein] hatte sich besonnen und dem neuen Baron den Eid geleistet. Die Ritterin zu [http://www.dohlenfelde.de/Land_Lehen.php?recordID=rittergutperainshof Perainshof] war auf der Flucht.<br/>Ritter [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=landadel&recordID=ardorvonschwarzfels Ardor zu Schwarzfels] wiederum hatte Hagen den Treueeid geleistet, jedoch war dessen Burg – die alte Baronsburg [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=burgschwarzfels Schwarzfels] im Darlin – der Herzogenstadt Twergenhausen versprochen worden. Hagen war sichtlich in seinen diplomatischen Fähigkeiten überfordert, hier zu vermitteln. Zumal ihn ohnehin von Anfang an das durch den Baron zu Tandosch in die Wege geleitete Bündnis mit Twergenhausen ärgerte und in seinem Standesbewusstsein kränkte. Um so bitterer war es für ihn sich einzugestehen, dass die Stadt eine Schlüsselrolle bei der Eroberung Dohlenfeldes gespielt hatte.<br/>Die Verbündeten Hagens, die aus dem Kosch und auch den [[Briefspieltext vielleicht mit::Nordmarken]] kamen, reisten einer nach dem anderen ab, um vor dem schwersten Wintereinbruch noch in ihre Heimat zu gelangen. Jedem einzelnen dankte Hagen herzlichst für die geleistete Unterstützung – wusste er doch nur zu gut, dass er alleine niemals in der Lage gewesen wäre, sich seine Baronie zu erobern.<br/>Seine größte Sorge war Angrond. Seinem Halbbruder war mit Hilfe Cordovans und Roderichs die Flucht aus Dohlenfelde gelungen. Er war nun im Exil in der Baronie der Familie seiner Gattin, in [[nor:BaronieEisenhuett|Eisenhuett]]. Was mochte er dort planen?<br/>In einem war sich Hagen mit seinen Verbündeten sicher: Angrond würde es nicht auf sich sitzen lassen, dass Hagen ihm diese demütigende Niederlage in Dohlenfelde zugefügt hatte. Womöglich würde Hagen schon in einigen Monaten wieder auf die Hilfe seiner Verbündeten angewiesen sein – eine Aussicht, die ihm nicht gefiel, denn er stand nicht gerne in der Schuld anderer Leute.<br/>Aber Hagen von Salmingen-Sturmfels, Erbe der stolzen Traditionen zweier uralter Adelshäuser, war erst einmal am Ziel. Er war mit [[Briefspieltext vielleicht mit::Dunkelforst (Baronie)|Dunkelforst]], [[Briefspieltext vielleicht mit::Baruns Pappel]] und Dohlenfelde nun der Herr gleich dreier Baronien – als einziger seines Standes im ganzen [[wikav:Mittelreich|Raulschen Reich]]!<br/>Doch er hörte schon die Einwände seiner Mutter Frylinde: Herr Dohlenfeldes wäre Hagen erst, wenn [[nor:GhambirSohnDesGruin|Graf Ghambir]] ihn als Baron der Lande beiderseits des Darlin anerkannte. Und darauf bestand keinerlei Aussicht, solange Angrond nicht auf seine Ansprüche verzichten würde. Und letzerem hatte die Eroberung der Baronie Dohlenfelde Hagen kaum näher gebracht.<br/>Sogar im Gegenteil: Angrond würde nun erbitterter auf sein vermeintliches Recht pochen als je zuvor.<br/>So gut kannte er seinen älteren Bruder.
 
Selbst wenn er gewollt hätte. Praiodara wollte ihrem geliebten Sohn unbedingt ins Gesicht schauen. Er war fürchterlich entstellt, sein Antlitz war kaum mehr menschlich zu nennen. Sie erschrak beim Anblick ihres eigenen Sohnes, zuckte unbewusst zurück – und verachtete sogleich ihre Willensschwäche, die sich darin offenbart hatte.<br/>Die Baronin zu Wolfsstein wusste nun: Nein, nicht nur kein Ritter würde Lucan werden können. Nein, ein normales Leben würde ihrem Sohn in jeder Hinsicht verwehrt bleiben. Die Lakaien würden bei seinem Anblick in Furcht erstarren, seine Standesgenossen ihn verachten oder sich über ihn lustig machen, im besten Falle geheucheltes Mitleid für ihn empfinden. Lucan würde wohl schon dankbar sein müssen, ohne Hilfe essen zu können und seine Notdurft zu verrichten. Sie dankte den Göttern für die Gnade, ihrem Sohn sein derisches Leben gelassen zu haben – und fragte sich zugleich, für welche Sünden der gestrenge Herr Praios Lucan bloß so schwer gestraft hatte!<br/>In den nächsten Tagen unternahm Hagen Reisen in seiner Baronie, wobei sich diese Inspektion aber auf das Darlintal und den Markt Erzweiler beschränkte: Bis er hinauf nach [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=moxarosch Moxarosch] oder gar [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=grambosch Grambosch] reiten konnte, musste der Frühling kommen. Die einfache Bevölkerung und auch die Geweihtenschaft stellte die neue Herrschaft nicht in Frage, jubelnd empfangen wurde er jedoch nur im Junkergut Erzweiler, besonders auch im Rittergut [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=maringen Maringen], hatte sich Ritter [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=landadel&recordID=rondrianvonmaringen Rondrian von und zu Maringen] doch als sein zuverlässigster Verbündeter in Dohlenfelde erwiesen.<br/>Die Ritterin zu [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=freyen Freyen] hatte sich ihm unterworfen, auch der Ritter zu [http://www.dohlenfelde.de/Land_Lehen.php?recordID=rittergutdarlinstein Darlinstein] hatte sich besonnen und dem neuen Baron den Eid geleistet. Die Ritterin zu [http://www.dohlenfelde.de/Land_Lehen.php?recordID=rittergutperainshof Perainshof] war auf der Flucht.<br/>Ritter [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=landadel&recordID=ardorvonschwarzfels Ardor zu Schwarzfels] wiederum hatte Hagen den Treueeid geleistet, jedoch war dessen Burg – die alte Baronsburg [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=burgschwarzfels Schwarzfels] im Darlin – der Herzogenstadt Twergenhausen versprochen worden. Hagen war sichtlich in seinen diplomatischen Fähigkeiten überfordert, hier zu vermitteln. Zumal ihn ohnehin von Anfang an das durch den Baron zu Tandosch in die Wege geleitete Bündnis mit Twergenhausen ärgerte und in seinem Standesbewusstsein kränkte. Um so bitterer war es für ihn sich einzugestehen, dass die Stadt eine Schlüsselrolle bei der Eroberung Dohlenfeldes gespielt hatte.<br/>Die Verbündeten Hagens, die aus dem Kosch und auch den [[Briefspieltext vielleicht mit::Nordmarken]] kamen, reisten einer nach dem anderen ab, um vor dem schwersten Wintereinbruch noch in ihre Heimat zu gelangen. Jedem einzelnen dankte Hagen herzlichst für die geleistete Unterstützung – wusste er doch nur zu gut, dass er alleine niemals in der Lage gewesen wäre, sich seine Baronie zu erobern.<br/>Seine größte Sorge war Angrond. Seinem Halbbruder war mit Hilfe Cordovans und Roderichs die Flucht aus Dohlenfelde gelungen. Er war nun im Exil in der Baronie der Familie seiner Gattin, in [[nor:BaronieEisenhuett|Eisenhuett]]. Was mochte er dort planen?<br/>In einem war sich Hagen mit seinen Verbündeten sicher: Angrond würde es nicht auf sich sitzen lassen, dass Hagen ihm diese demütigende Niederlage in Dohlenfelde zugefügt hatte. Womöglich würde Hagen schon in einigen Monaten wieder auf die Hilfe seiner Verbündeten angewiesen sein – eine Aussicht, die ihm nicht gefiel, denn er stand nicht gerne in der Schuld anderer Leute.<br/>Aber Hagen von Salmingen-Sturmfels, Erbe der stolzen Traditionen zweier uralter Adelshäuser, war erst einmal am Ziel. Er war mit [[Briefspieltext vielleicht mit::Dunkelforst (Baronie)|Dunkelforst]], [[Briefspieltext vielleicht mit::Baruns Pappel]] und Dohlenfelde nun der Herr gleich dreier Baronien – als einziger seines Standes im ganzen [[wikav:Mittelreich|Raulschen Reich]]!<br/>Doch er hörte schon die Einwände seiner Mutter Frylinde: Herr Dohlenfeldes wäre Hagen erst, wenn [[nor:GhambirSohnDesGruin|Graf Ghambir]] ihn als Baron der Lande beiderseits des Darlin anerkannte. Und darauf bestand keinerlei Aussicht, solange Angrond nicht auf seine Ansprüche verzichten würde. Und letzerem hatte die Eroberung der Baronie Dohlenfelde Hagen kaum näher gebracht.<br/>Sogar im Gegenteil: Angrond würde nun erbitterter auf sein vermeintliches Recht pochen als je zuvor.<br/>So gut kannte er seinen älteren Bruder.
  
[[Kategorie:Abenteuer]]
+
{{KoschBriefspielindex}}

Version vom 17. Juli 2017, 19:57 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Dohlenfelder Thronfolgestreit"