Dohlenfelder Thronfolgestreit - Eine Offenbarung: Unterschied zwischen den Versionen

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Alvide überlegte für einen Moment. „Wir marschierten hier auf, als ihr bereits gen Wengenholm gezogen ward. Wir wollten euch eigentlich eine freudige Überraschung bereiten, aber da ward ihr ja bereits gen Angbar geritten. Die ganze Geheimhaltung diente dazu, Angrond eine böse Überraschung zu bescheren, sobald er hier auftaucht. Als wir hier aufmarschiert waren schien es uns ein Wink des Schicksals zu sein, dass ihr im Namen des Fürsten in den Krieg gezogen wart. Ein Angriff Angronds auf euer Lehen, während ihr für Fürst und Gerechtigkeit in Wengenholm streitet, das hätte Angrond viele Sympathien gekostet und ihm vielleicht das Genick gebrochen.“ Hagen runzelte unwillig die Stirn. Der junge Ritter wurde gerade mit Unmengen an Informationen überschwemmt, die er nicht so recht glauben konnte. Außerdem waren ihm solche Gedankengänge fremd, die Intrige verachtete er. Er konnte sich jedoch vorstellen, dass seine Mutter Frylinde über die Geschehnisse informiert war, wenn sie nicht sogar dahinter stand. Sie kannte Erlan von Sindelsaum sehr gut. „Ihr hättet mich informieren müssen.“ Murmelte er mehr zu sich.<br/>
 
Alvide überlegte für einen Moment. „Wir marschierten hier auf, als ihr bereits gen Wengenholm gezogen ward. Wir wollten euch eigentlich eine freudige Überraschung bereiten, aber da ward ihr ja bereits gen Angbar geritten. Die ganze Geheimhaltung diente dazu, Angrond eine böse Überraschung zu bescheren, sobald er hier auftaucht. Als wir hier aufmarschiert waren schien es uns ein Wink des Schicksals zu sein, dass ihr im Namen des Fürsten in den Krieg gezogen wart. Ein Angriff Angronds auf euer Lehen, während ihr für Fürst und Gerechtigkeit in Wengenholm streitet, das hätte Angrond viele Sympathien gekostet und ihm vielleicht das Genick gebrochen.“ Hagen runzelte unwillig die Stirn. Der junge Ritter wurde gerade mit Unmengen an Informationen überschwemmt, die er nicht so recht glauben konnte. Außerdem waren ihm solche Gedankengänge fremd, die Intrige verachtete er. Er konnte sich jedoch vorstellen, dass seine Mutter Frylinde über die Geschehnisse informiert war, wenn sie nicht sogar dahinter stand. Sie kannte Erlan von Sindelsaum sehr gut. „Ihr hättet mich informieren müssen.“ Murmelte er mehr zu sich.<br/>
 
Alvide nickte zustimmend. „Ja das hätten wir wohl, aber unter den gegebenen Umständen erschien es uns besser, wenn ihr euch nicht um eure Baronie sorgen müsst und euch voll auf den Feldzug in Wengenholm konzentrieren könnt. Nun ja, der ursprüngliche Plan ist wohl nicht so ganz in Erfüllung gegangen und hatte sicher seine Lücken, aber nun da ihr hier seit könnt ihr persönlich mit ansehen, wie sich Angrond eine blutige Nase holt.“<br/>
 
Alvide nickte zustimmend. „Ja das hätten wir wohl, aber unter den gegebenen Umständen erschien es uns besser, wenn ihr euch nicht um eure Baronie sorgen müsst und euch voll auf den Feldzug in Wengenholm konzentrieren könnt. Nun ja, der ursprüngliche Plan ist wohl nicht so ganz in Erfüllung gegangen und hatte sicher seine Lücken, aber nun da ihr hier seit könnt ihr persönlich mit ansehen, wie sich Angrond eine blutige Nase holt.“<br/>
Hagen blickte aus der Fensteröffnung, gen Firun, zum Großen Fluss. Der strömte unterhalb der Burg anmutig wie ehedem dahin. Dort, viele Tagesreisen im Norden, lag Angbar. Noch weiter im Norden die Grafschaft Wengenholm. Er hatte ja einiges erwartet, aber dass ein Heer seiner Verbündeten in beeindruckender Stärke bei Altengrund lagerte und seelenruhig zusah, wie sich einer von Angronds Schergen die Kernlande seiner Baronie eroberte, das überstieg seinen Verstand. Die Angreifer hatten schließlich nicht nur die Burg Schwarzfels unter ihre Kontrolle gebracht. Das hätte er verschmerzen können. Die Burg an die Herzogenstadt Twergenhausen zu verpachten, das bereitete ihm seit dem Tag des Vertrages mit Throndwig Gliependiek Bauchschmerzen. Aber nein, selbst der Hauptort Dohlenfeldes war in der Hand dieses Edlen aus Eisenhuett! Es schien Hagen, dass nur noch das Junkergut Erzweiler treu hinter ihm stand. Die Macht über Dohlenfelde drohte ihm zu entgleiten! Nein, sie war ihm entglitten, während der im Kosch weilte. Und dies schien hier, auf seiner Burg, niemanden ernstlich zu interessieren! Dennoch formulierte er eine andere Frage, die ihm schon seit Beginn des Gesprächs mit Alvide auf den Nageln brannte: „Warum marschiert ihr hier mit einem solchen Heer auf, während der Kosch im Wengenholm kämpft?“ Alvide nickte. Sie hatte diese Frage befürchtet und sie kannte nur einige befriedigende Antwort darauf. Die Wahrheit. Auch Alvide blickte nun aus der Fensteröffnung, unter ihr der Große Fluss, am anderen Ufer das Ludgenfelser Hügelland, irgendwo in weiter Ferne ihre Koscher Heimat. Dann sprach mehr zu sich selbst als zu Hagen, aber mit großer Ernsthaftigkeit, die keinen Zweifel ließ. „Bernhelm war auch mein Vater.“ <br/>
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Hagen blickte aus der Fensteröffnung, gen Firun, zum Großen Fluss. Der strömte unterhalb der Burg anmutig wie ehedem dahin. Dort, viele Tagesreisen im Norden, lag Angbar. Noch weiter im Norden die Grafschaft Wengenholm. Er hatte ja einiges erwartet, aber dass ein Heer seiner Verbündeten in beeindruckender Stärke bei Altengrund lagerte und seelenruhig zusah, wie sich einer von Angronds Schergen die Kernlande seiner Baronie eroberte, das überstieg seinen Verstand. Die Angreifer hatten schließlich nicht nur die Burg Schwarzfels unter ihre Kontrolle gebracht. Das hätte er verschmerzen können. Die Burg an die Herzogenstadt Twergenhausen zu verpachten, das bereitete ihm seit dem Tag des Vertrages mit Throndwig Gliependiek Bauchschmerzen. Aber nein, selbst der Hauptort Dohlenfeldes war in der Hand dieses Edlen aus Eisenhuett! Es schien Hagen, dass nur noch das Junkergut Erzweiler treu hinter ihm stand. Die Macht über Dohlenfelde drohte ihm zu entgleiten! Nein, sie war ihm entglitten, während der im Kosch weilte. Und dies schien hier, auf seiner Burg, niemanden ernstlich zu interessieren! Dennoch formulierte er eine andere Frage, die ihm schon seit Beginn des Gesprächs mit Alvide auf den Nageln brannte: „Warum marschiert ihr hier mit einem solchen Heer auf, während der Kosch im Wengenholm kämpft?“ Alvide nickte. Sie hatte diese Frage befürchtet und sie kannte nur einige befriedigende Antwort darauf. Die Wahrheit. Auch Alvide blickte nun aus der Fensteröffnung, unter ihr der Große Fluss, am anderen Ufer das Ludgenfelser Hügelland, irgendwo in weiter Ferne ihre Koscher Heimat. Dann sprach mehr zu sich selbst als zu Hagen, aber mit großer Ernsthaftigkeit, die keinen Zweifel ließ. „[[Briefspieltext vielleicht mit::Bernhelm von Sturmfels|Bernhelm]] war auch mein Vater.“ <br/>
 
Hagen traf der Schlag. Bei den Zwölfen! Das konnte doch nicht sein! Ungläubig blickte er Alvide an. War sie tatsächlich seine Halbschwester? Alvide wiederholte ihre Worte nicht, sondern nickte nur. „Meine Mutter und er dienten gemeinsam in Gareth und bei ihrem Junggesellenabschied haben sie es dann wohl etwas zu weit getrieben. Nun ja ich bin das Ergebnis dieser Nacht. Ich kannte meinen Vater im Grunde nicht persönlich, ich traf ihn nur wenige Male. Aber bei allem, was meine Mutter über ihn erzählte, und nach allem, was ich selbst über ihn erfahren konnte,  war er ein aufrichtiger und tapferer Mann. Ich werde es jedenfalls nicht dulden, dass sein letzter Wille mit Füßen getreten wird.“<br/>
 
Hagen traf der Schlag. Bei den Zwölfen! Das konnte doch nicht sein! Ungläubig blickte er Alvide an. War sie tatsächlich seine Halbschwester? Alvide wiederholte ihre Worte nicht, sondern nickte nur. „Meine Mutter und er dienten gemeinsam in Gareth und bei ihrem Junggesellenabschied haben sie es dann wohl etwas zu weit getrieben. Nun ja ich bin das Ergebnis dieser Nacht. Ich kannte meinen Vater im Grunde nicht persönlich, ich traf ihn nur wenige Male. Aber bei allem, was meine Mutter über ihn erzählte, und nach allem, was ich selbst über ihn erfahren konnte,  war er ein aufrichtiger und tapferer Mann. Ich werde es jedenfalls nicht dulden, dass sein letzter Wille mit Füßen getreten wird.“<br/>
 
Hagen, der nach seines Vaters letztem Willen Baron zu Dohlenfelde sein sollte, blickte Alvide noch immer wie versteinert an, doch dann wurde die Tür aufgerissen und Ansoalda von Leihenhof stürmte herein. Ihr Gesicht hellte sich auf, als sie Hagen erblickte und eilte mit großen Schritten auf ihn zu. Firntraut und Barthalm zuckten nur verlegen mit den Schultern. Sie hätten ja schlecht der Hausherrin den Zugang zu ihrem eigenen Rittersaal verwehren können.
 
Hagen, der nach seines Vaters letztem Willen Baron zu Dohlenfelde sein sollte, blickte Alvide noch immer wie versteinert an, doch dann wurde die Tür aufgerissen und Ansoalda von Leihenhof stürmte herein. Ihr Gesicht hellte sich auf, als sie Hagen erblickte und eilte mit großen Schritten auf ihn zu. Firntraut und Barthalm zuckten nur verlegen mit den Schultern. Sie hätten ja schlecht der Hausherrin den Zugang zu ihrem eigenen Rittersaal verwehren können.
  
 
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Version vom 6. Februar 2018, 20:15 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Dohlenfelder Thronfolgestreit"