Dohlenfelder Thronfolgestreit - Ein Winter in Dohlenfelde?: Unterschied zwischen den Versionen

Aus KoschWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (Textersetzung - „Kategorie:Abenteuer“ durch „{{KoschBriefspielindex}}“)
Geron (D | B)
Zeile 1: Zeile 1:
 
Teil der [[Briefspieltext vielleicht mit::Briefspielgeschichte]] "[[Briefspieltext vielleicht mit::Dohlenfelder Thronfolgestreit]]"
 
Teil der [[Briefspieltext vielleicht mit::Briefspielgeschichte]] "[[Briefspieltext vielleicht mit::Dohlenfelder Thronfolgestreit]]"
 
{{Weiterblättern|Vorseite=[[Briefspieltext vielleicht mit::Dohlenfelder Thronfolgestreit - Wie viele können wir aufbieten?| Wie viele können wir aufbieten?]]|Nachseite=Ende des ersten Teils}}
 
{{Weiterblättern|Vorseite=[[Briefspieltext vielleicht mit::Dohlenfelder Thronfolgestreit - Wie viele können wir aufbieten?| Wie viele können wir aufbieten?]]|Nachseite=Ende des ersten Teils}}
 +
[[Handlungsort ist::Salmingen]], [[Jahr ist::1032]]
  
 
[[Briefspieltext mit::Erlan von Sindelsaum|Erlan]] hörte den Ausführungen aufmerksam zu.<br/>„Ich gedenke nicht den ganzen Winter vor der Burg [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=hochadel&recordID=angrondvonsturmfels Angronds] Daumen zu drehen. Wenn ich einige [[Briefspieltext vielleicht mit::Wühlschrate]] anwerbe, dann um die Burg zu erstürmen. Daher auch meine Frage, ob es möglich ist, eine Mine unter den Mauern hindurch zu treiben. Wenn es sein muss, lasse ich auch ein Loch in die Mauern schießen. Angrond wird schon aufgeben, wenn seine [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=dohlenhorst Burg] gefallen ist und er sich in unserer Hand befindet. Seine Verbündeten können mir dann gestohlen bleiben, und wir müssen auch keine Söldner bis ins Frühjahr hinein bezahlen. Wir haben doch etwa vier leichte [[wikav:Rotze|Rotzen]]. Eine von einem eurer Vasallen, eine aus meinem Gefolge, und zwei werde ich anwerben. Wenn wir die Dinger nur vier Stunden lang schießen lassen, können wir zirka 1000 Steinbrocken gegen die Mauern schleudern. Soll heißen, dass es nicht lange dauern sollte, bis wir eine Bresche geschlagen haben. Der Rest ist dann Sache unserer Ritter und Fußtruppen, aber angesichts der Mengen, die zu unserer Verfügung stehen sollte es kein Problem, sein die Burgbesatzung zu überwältigen. Vielleicht ist Angrond ja auch ein weiser Mann und er gibt auf, wenn er unser Belagerungsgerät erblickt.“<br/>[[nor:RoklanVonLeihenhof|Roklan]] beugte sich zu seinem [[wikav:Nandus|nandus]]geweihten Berater. Flüsternd wechselten einige Worte hin und her, dann drehte sich Roklan, der Baron, wieder dem Beraterkreis zu.<br/>„Baron Sindelsaum, ich denke nicht, dass wir so schnell reagieren können, wie Ihr es eben anspracht. Schließlich müssen wir erst [http://www.tandosch.de/ Tandoscher], Eisensteiner, [[nor:BaronieRabenstein|Rabensteiner]]…“, ein Blick glitt zu der Waffenmeisterin seines Schwagers, „…[[nor:BaronieGalebquell|Galebqueller]], [[Briefspieltext vielleicht mit::Sindelsaum]]er und [[Briefspieltext vielleicht mit::Dunkelforst (Baronie)|Dunkelforster]] Truppen quer durch die [[Briefspieltext vielleicht mit::Nordmarken]] und den Kosch nach [http://www.dohlenfelde.de/Land_Lehen.php?recordID=baroniedohlenfelde Dohlenfelde] führen. Und welche Wege haben wir, gerade schweres Gerät zu transportieren? [[Briefspieltext vielleicht mit::Der Große Fluss|Den Großen Fluss]]?“<br/>Roklan zuckte mit den Achseln, eine Geste, die seinem jugendlichen Gesicht den Hauch von Reife und Alter verlieh.<br/>„Gräfin [[wikav:Calderine von Hardenfels|Calderine von Albenhus]] wird sich freuen, Truppen in ihrem Lehen Willkommen zu heißen. Über die Reichsstraße und den Halvartsstieg? Da brauchen wir Wochen. [[Briefspieltext vielleicht mit::Almada]] schließe ich aus. Tandosch und Eisenstein müssten ebenfalls den Großen Fluß nutzen, diesmal jedoch anstrengender stromaufwärts.“<br/>Seine kräftige Hand mit den langen Fingern fuhr sich quer über seinen Schädel und hinterließ in seinem kurzen, welligen Haar eine Schneise der Verwüstung.<br/>„Wir wissen auch nicht, welchen Zeitrahmen wir haben. Plant Angrond schon etwas? Hat er, genau wie Ihr, [[Briefspieltext vielleicht mit::Hagen von Salmingen-Sturmfels|Hagen]], schon seine Berater und Verbündeten zusammen gezogen? Welche Truppen stehen ihm jetzt schon zur Verfügung? Es sind so viele offene Fragen!“<br/>Der junge Baron erhob seine Stimme. Er wurde nicht zornig, sondern suchte nach Aufmerksamkeit, auf dass jeder im Saal ihm zuhören würde. Vor fünf Jahren noch war er der Knappe des [[Briefspieltext vielleicht mit::Jast Gorsam vom Großen Fluss|Herzogs]], nachdem sein eigener Knappenvater gerichtet worden war, und der Enkel eines Verräters. In den letzten Jahren schien der einstmals junge, rehscheue Ritter gereift, vor allem an seinem neuen Amt als Herrscher über Galebquell.<br/>„Folgende Punkte MÜSSEN wir klären…“, er hob seine linke Hand, locker zur Faust geballt<br/>„Erstens: Wir brauchen Kundschafter in Dohlenfelde, die uns über Aktivitäten Angronds und seiner Verbündeten informieren.“<br/>Ein langer, kräftiger Zeigefinger streckte sich.<br/>„Zweitens: Wir brauchen zuverlässige, sichere und schnelle Wege nach Dohlenfelde, über die wir unsere Truppen bewegen können.“<br/>Ein langer, kräftiger Mittelfinger streckte sich.<br/>„Und drittens: Wir brauchen Sammelplätze in den Nordmarken. Orte, an denen wir unsere Bewegungen koordinieren können. Und die nicht zu weit von Dohlenfelde entfernt sind.“<br/>Er sah auf seinen Nandusgeweihten hinab. Roklan hatte sich unbewusst von seinem Platz erhoben. [[nor:YnbahtVonLichtenberg|Ynbaht von Lichtenberg]] nickte kurz, dann wandte sich der Baron von Galebquell wieder den Beratern zu.<br/>„Zu letztem Punkt schlage ich Galebquell, die [[nor:GalebBurg|Galebburg]] vor. Meine Burg liegt am Rande der [[Briefspieltext vielleicht mit::Koschberge]] und an der [[wikav:Galebra|Galebra]]. Mit dem Quellpass existiert eine Verbindung in das Fürstentum Kosch. Allerdings…“<br/>Roklan hielt einen Moment inne, als schiene er sich für dieses nun folgende ‚Aber‘ zu schämen.<br/>„… Der Quellpass ist schmal. Wir können keine größeren Truppenverbände hinüberbringen, es sei denn, sie marschierten im Gänsemarsch. Wenn wir die Zeit haben, können wir die koscher Mannschaften gerne nach und nach über den Quellpass bringen, was möglicherweise weniger auffällig ist als ein großer Aufmarsch. Gefährte jedoch brauchen gar nicht zu versuchen, die [[Briefspieltext vielleicht mit::Schwertschlucht]] und den Quellpass zu überwinden.“<br/>Roklan von Leihenhof verzog kurz seinen rechten Mundwinkel zu einem gequälten halben Grinsen und wandte sich dann in Erlan von Sindelsaum.<br/>„So gut wir sie auch brauchen können, Eure Rotzen müssten dann einen anderen Weg einschlagen. Aber über die Galebra können wir recht schnell nach Dohlenfelde schiffen, denn die Galebra gehört nicht den Grafen oder Baronen, sondern dem Herzog!“<br/>Baron Hagen hatte genau zugehört. Sein Schwager hatte wichtige Punkte vorgebracht, und er wollte keine Missverständnisse darüber aufkommen lassen, dass er sich über diese Fragen bereits Gedanken gemacht hatte. Im Groben stimmte das ja auch. Nicht im Detail. Er hörte die gestrenge Stimme seines Schwertvaters in seinem Kopf, der ihn ermahnte, erst gut nachzudenken vor dem Reden – und ergriff das Wort:<br/>„Schwager, um auf Eure wohlüberlegten Fragen direkt zu antworten: Wir brauchen keine Kundschafter in Dohlenfelde, steht doch die halbe Baronie – das Junkergut [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=erzweiler Erzweiler] – hinter meinem Anspruch. Der Ritter zu [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=maringen Maringen]“, er schaute zu [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=landadel&recordID=rondrianvonmaringen Rondrian], „war vor einigen Tagen noch in Dohlenfelde. Er hat mich ausführlich darüber informiert, dass Angrond – mit dem er vor nicht einmal zwei Wochen sprach – nichts von unserem Treffen hier ahnt, und momentan auch kein Bedürfnis darin sieht, seine Verbündeten zusammen zu rufen. Er ist sich seines Thrones sicher, und betrachtet die Bedenken der Erzweilerer als vorübergehende Erscheinung. Zum Weg nach Dohlenfelde: Der einzig wirklich schnelle Weg nach Dohlenfelde führt über den Großen Fluss, und damit auch über [[wikav:Twergenhausen|Twergenhausen]]. Ich hoffe hier darauf, dass Seine Hochgeboren [[alb:Irian_von_Tandosch|Irian]]“, dem er freundschaftlich zunickte, „die Tore der Stadt für uns öffnen wird, und sei es um den Preis von größeren Zugeständnissen an die Pfeffersäcke, bei [[Briefspieltext vielleicht mit::Rondra]].“<br/>Man sah Hagen an, wie schwer ihm diese Worte gefallen waren. Aber er wusste – dies hatte seine [[Briefspieltext vielleicht mit::Frylinde von Salmingen|Mutter]] ihm bei der Vorbereitung dieses Treffens mehrfach sehr deutlich gesagt –, dass er über seinen eigenen Schatten springen musste, um Dohlenfelde für sich und seine [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=hochadel&recordID=ansoaldavonleihenhof Gattin] zu erringen. Rondra, so hatte Frylinde gesagt, herrsche über das Schlachtfeld und den Zweikampf. Nicht aber über die Politik.<br/>Der junge Baron fuhr fort: „Was den Sammelplatz betrifft, der macht mir die größten Sorgen.“<br/>Hagen machte eine Pause, kniff seine Augen zusammen, seine Stirn legte sich in Falten, er kaute für einen Wimpernschlag auf seiner Unterlippe. Das Nachdenken sah man ihm sichtlich an:<br/>„Aber wenn wir es schaffen, alle unsere Truppen auf zwei, drei oder vier Schiffe – wo auch immer wir diese herbekommen sollten – zu verladen, sollte es doch möglich sein, einen beliebigen Hafen oder Ankerplatz flussaufwärts Twergenhausens ¬– oder sogar den Großen Fluss selbst – als Sammelplatz zu nutzen!“<br/>Hagen war recht zufrieden mit seinen Antworten, vor allem seiner letzten, spontanen Idee. Das musste das [[Briefspieltext vielleicht mit::Haus Salmingen|Salminger]] Blut in seinen Adern sein! Er schaute dennoch kurz zu Ritter [[Briefspieltext vielleicht mit::Korbrandt von Bösenbursch|Korbrandt]] und seiner Mutter. Diese schienen momentan keine Einwände zu haben. Er lehnte sich entspannt zurück und ließ seinen Krug nachfüllen.<br/>Sein Blick wanderte durch den prächtigen Saal, in den er seine Gäste geladen hatte. Es wäre wahrhaft eine Schande, wenn nicht auch die Baronie Dohlenfelde zur Macht seines Hauses beitragen würde.<br/>„[[nor:BaronieSchwertleihe|Schwertleihe]] ist ein weiterer Punkt…“ Der Baron von  Galebquell wandte sich an die Baronesse von Schwertleihe. „Warum stellt sich Euer [[nor:TraviadanVonSchwertleihe|Vater]] auf Seiten Angronds? Er ist verheiratet mit [[nor:IseweineVonWeiseprein|Iseweine von Weiseprein]], welche dem Herzog treu ergeben ist. Welche Gründe bewogen ihn, sich gegen seine eigene Gemahlin zu stellen – wisst Ihr da etwas?“<br/>„Baron Schwertleihe und ich stehen nicht eben auf gutem Fuße.“<br/>[[nor:RondiraivonSchwertleihe|Rondirai]] versuchte die Tatsache, dass es ihr nicht eben angenehm war, ihre privaten Angelegenheiten in großer Runde darlegen zu müssen, zu überspielen. Eigentlich war sie davon ausgegangen, ja, hatte befürchtet, dass der gesamte nordmärkische Adel über den Bruch zwischen Vater und Tochter Bescheid wusste, war er doch unter Außerachtlassung jedweder Diskretion vollzogen worden. War nicht sogar im nordmärkischen Nachrichtenblatt darüber berichtet worden?<br/>Seit Jahren war sie nun nicht mehr in ihrer Heimatbaronie gewesen, sondern hatte das Leben einer fahrenden Ritterin geführt. Vornehmlich in [[Briefspieltext vielleicht mit::Garetien]] und im Kosch hatte sie an so manchem Turnier teilgenommen (und hatte auf einem davon Hagens Bekanntschaft geschlossen). Es hatte sich nicht vermeiden lassen, dass sie immer wieder auf Bekannte ihres Vaters getroffen war. Irgendwann war sie die wiederholten Fragen nach seinem Wohlergehen leid gewesen. Auch wollte sie nicht wieder und wieder erklären müssen, warum sie nicht das angestammte Wappen ihres Hauses, sondern ein farblich davon abweichendes führte. Das ging soweit, dass sie damit geliebäugelt hatte, ihre Rüstung rot anzumalen und fürderhin nur noch als ‚Rote Ritterin‘ aufzutreten. Doch dann hatte man sich offenbar an die drei Schwerter in verwechselten Farben und gegenläufiger Ausrichtung in schrägrechtsgeteiltem Feld in Silber und Rot (anstelle von Gold und Grün) gewöhnt, sodass ihr der Schritt erspart geblieben war.<br/>Nur ein paarmal hatte das Schicksal es gefügt, dass die Wege von Vater und Tochter sich gekreuzt hatten. Und stets hatten sie sich im Streit wieder voneinander getrennt. Einst hatte ihr Vater Anstoß genommen an ihrer ‚unbeschwerten‘ Lebensführung und versucht, über ihren Kopf hinweg zu entscheiden, welchen Weg sie einzuschlagen habe. Als er schließlich gemerkt hatte, dass er in all seinen Bemühungen gegen eine Wand lief, hatte er seine Tochter im Zorn verstoßen. Zweifellos hatte er dies seitdem oft bereut, doch inzwischen war Traviadan mit der Landhauptfrau vermählt, und diese hatte drei Kindern das Leben geschenkt. Der Fortbestand des Hauses Schwertleihe war damit wieder gesichert. Warum also bedrängte ihr Vater, wann immer er die Gelegenheit dazu hatte, Rondirai weiterhin damit, dass sie ihrem Leben endlich einen Sinn und ein Ziel geben solle? Als ob sie eben das nicht schon versucht - und dabei zuletzt jedwede Unbeschwertheit verloren - hatte!<br/>„Ich bedaure, Baron, doch kann ich euch beim besten Willen nicht sagen, warum mein Vater Herrn Angrond den Vorzug gibt. Bis eben wusste ich lediglich, was jedem hier offensichtlich ist, nämlich dass er nicht mit uns an dieser Tafel sitzt. Ich vermute, ich bin in dieser Sache nun ebenso schlau wie ihr und könnte über die Entscheidung meines Vaters allenfalls Mutmaßungen anstellen. Doch wenn das ‚Dass‘ nun einmal feststeht, dann spielt das ‚Warum‘ zu diesem Zeitpunkt wohl ohnehin keine Rolle mehr. Er wird schon seine Gründe haben. Was eure zweite Frage angeht: Ich kenne meinen Vater doch immerhin so gut, dass ich euch versichern kann, dass er sich mit seiner Entscheidung keinesfalls gegen seine Gemahlin oder gar den Herzog stellt. Weder versehentlich, noch absichtlich. Sowohl Seine Hoheit als auch Ihre Exzellenz werden das bei objektiver Betrachtung ebenso sehen. Anderenfalls wird sie mein Vater zweifellos alsbald vom Gegenteil überzeugen. Falls ihr ihn hattet, mögt ihr euch also getrost von dem Gedanken trennen, dass es um den Segen im [[nor:HausSchwertleihe|Hause Schwertleihe-Weiseprein]] und das Ansehen meines Vaters am Herzogenhof derzeit schlecht bestellt sein muss.“<br/>„Die Ehrenhaftigkeit der Familie Schwertleihe und ihre Rechtschaffenheit wird hier kaum jemand in Frage stellen“, mischte sich Gorwin ein.<br/>„Die Gründe Eures Vaters wollen wir also nicht weiter hinterfragen. Nur soviel, können wir erwarten, dass Waffenfähige aus Schwertleihe uns entgegenstehen werden?“<br/>Gorwin interessierte es letztlich wenig, wie Rondirai zu ihrem Vater stand. Ob dieser jedoch zu Angrond auch im Felde halten würde, war schon eine entscheidende Frage, gleich in wessen Sinne er dabei handeln mochte. Ein anderes Problem, nämlich dass es vermutlich zu knapp werden würde, rechtzeitig für eine Belagerung im [[Briefspieltext vielleicht mit::Boron]] noch alle Kräfte und Vorräte zusammenzubringen oder dies vor allem von Tandosch und Eisenstein für die Unterstützer Angronds gänzlich geheim zu halten, sprach er nicht an.<br/>
 
[[Briefspieltext mit::Erlan von Sindelsaum|Erlan]] hörte den Ausführungen aufmerksam zu.<br/>„Ich gedenke nicht den ganzen Winter vor der Burg [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=hochadel&recordID=angrondvonsturmfels Angronds] Daumen zu drehen. Wenn ich einige [[Briefspieltext vielleicht mit::Wühlschrate]] anwerbe, dann um die Burg zu erstürmen. Daher auch meine Frage, ob es möglich ist, eine Mine unter den Mauern hindurch zu treiben. Wenn es sein muss, lasse ich auch ein Loch in die Mauern schießen. Angrond wird schon aufgeben, wenn seine [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=dohlenhorst Burg] gefallen ist und er sich in unserer Hand befindet. Seine Verbündeten können mir dann gestohlen bleiben, und wir müssen auch keine Söldner bis ins Frühjahr hinein bezahlen. Wir haben doch etwa vier leichte [[wikav:Rotze|Rotzen]]. Eine von einem eurer Vasallen, eine aus meinem Gefolge, und zwei werde ich anwerben. Wenn wir die Dinger nur vier Stunden lang schießen lassen, können wir zirka 1000 Steinbrocken gegen die Mauern schleudern. Soll heißen, dass es nicht lange dauern sollte, bis wir eine Bresche geschlagen haben. Der Rest ist dann Sache unserer Ritter und Fußtruppen, aber angesichts der Mengen, die zu unserer Verfügung stehen sollte es kein Problem, sein die Burgbesatzung zu überwältigen. Vielleicht ist Angrond ja auch ein weiser Mann und er gibt auf, wenn er unser Belagerungsgerät erblickt.“<br/>[[nor:RoklanVonLeihenhof|Roklan]] beugte sich zu seinem [[wikav:Nandus|nandus]]geweihten Berater. Flüsternd wechselten einige Worte hin und her, dann drehte sich Roklan, der Baron, wieder dem Beraterkreis zu.<br/>„Baron Sindelsaum, ich denke nicht, dass wir so schnell reagieren können, wie Ihr es eben anspracht. Schließlich müssen wir erst [http://www.tandosch.de/ Tandoscher], Eisensteiner, [[nor:BaronieRabenstein|Rabensteiner]]…“, ein Blick glitt zu der Waffenmeisterin seines Schwagers, „…[[nor:BaronieGalebquell|Galebqueller]], [[Briefspieltext vielleicht mit::Sindelsaum]]er und [[Briefspieltext vielleicht mit::Dunkelforst (Baronie)|Dunkelforster]] Truppen quer durch die [[Briefspieltext vielleicht mit::Nordmarken]] und den Kosch nach [http://www.dohlenfelde.de/Land_Lehen.php?recordID=baroniedohlenfelde Dohlenfelde] führen. Und welche Wege haben wir, gerade schweres Gerät zu transportieren? [[Briefspieltext vielleicht mit::Der Große Fluss|Den Großen Fluss]]?“<br/>Roklan zuckte mit den Achseln, eine Geste, die seinem jugendlichen Gesicht den Hauch von Reife und Alter verlieh.<br/>„Gräfin [[wikav:Calderine von Hardenfels|Calderine von Albenhus]] wird sich freuen, Truppen in ihrem Lehen Willkommen zu heißen. Über die Reichsstraße und den Halvartsstieg? Da brauchen wir Wochen. [[Briefspieltext vielleicht mit::Almada]] schließe ich aus. Tandosch und Eisenstein müssten ebenfalls den Großen Fluß nutzen, diesmal jedoch anstrengender stromaufwärts.“<br/>Seine kräftige Hand mit den langen Fingern fuhr sich quer über seinen Schädel und hinterließ in seinem kurzen, welligen Haar eine Schneise der Verwüstung.<br/>„Wir wissen auch nicht, welchen Zeitrahmen wir haben. Plant Angrond schon etwas? Hat er, genau wie Ihr, [[Briefspieltext vielleicht mit::Hagen von Salmingen-Sturmfels|Hagen]], schon seine Berater und Verbündeten zusammen gezogen? Welche Truppen stehen ihm jetzt schon zur Verfügung? Es sind so viele offene Fragen!“<br/>Der junge Baron erhob seine Stimme. Er wurde nicht zornig, sondern suchte nach Aufmerksamkeit, auf dass jeder im Saal ihm zuhören würde. Vor fünf Jahren noch war er der Knappe des [[Briefspieltext vielleicht mit::Jast Gorsam vom Großen Fluss|Herzogs]], nachdem sein eigener Knappenvater gerichtet worden war, und der Enkel eines Verräters. In den letzten Jahren schien der einstmals junge, rehscheue Ritter gereift, vor allem an seinem neuen Amt als Herrscher über Galebquell.<br/>„Folgende Punkte MÜSSEN wir klären…“, er hob seine linke Hand, locker zur Faust geballt<br/>„Erstens: Wir brauchen Kundschafter in Dohlenfelde, die uns über Aktivitäten Angronds und seiner Verbündeten informieren.“<br/>Ein langer, kräftiger Zeigefinger streckte sich.<br/>„Zweitens: Wir brauchen zuverlässige, sichere und schnelle Wege nach Dohlenfelde, über die wir unsere Truppen bewegen können.“<br/>Ein langer, kräftiger Mittelfinger streckte sich.<br/>„Und drittens: Wir brauchen Sammelplätze in den Nordmarken. Orte, an denen wir unsere Bewegungen koordinieren können. Und die nicht zu weit von Dohlenfelde entfernt sind.“<br/>Er sah auf seinen Nandusgeweihten hinab. Roklan hatte sich unbewusst von seinem Platz erhoben. [[nor:YnbahtVonLichtenberg|Ynbaht von Lichtenberg]] nickte kurz, dann wandte sich der Baron von Galebquell wieder den Beratern zu.<br/>„Zu letztem Punkt schlage ich Galebquell, die [[nor:GalebBurg|Galebburg]] vor. Meine Burg liegt am Rande der [[Briefspieltext vielleicht mit::Koschberge]] und an der [[wikav:Galebra|Galebra]]. Mit dem Quellpass existiert eine Verbindung in das Fürstentum Kosch. Allerdings…“<br/>Roklan hielt einen Moment inne, als schiene er sich für dieses nun folgende ‚Aber‘ zu schämen.<br/>„… Der Quellpass ist schmal. Wir können keine größeren Truppenverbände hinüberbringen, es sei denn, sie marschierten im Gänsemarsch. Wenn wir die Zeit haben, können wir die koscher Mannschaften gerne nach und nach über den Quellpass bringen, was möglicherweise weniger auffällig ist als ein großer Aufmarsch. Gefährte jedoch brauchen gar nicht zu versuchen, die [[Briefspieltext vielleicht mit::Schwertschlucht]] und den Quellpass zu überwinden.“<br/>Roklan von Leihenhof verzog kurz seinen rechten Mundwinkel zu einem gequälten halben Grinsen und wandte sich dann in Erlan von Sindelsaum.<br/>„So gut wir sie auch brauchen können, Eure Rotzen müssten dann einen anderen Weg einschlagen. Aber über die Galebra können wir recht schnell nach Dohlenfelde schiffen, denn die Galebra gehört nicht den Grafen oder Baronen, sondern dem Herzog!“<br/>Baron Hagen hatte genau zugehört. Sein Schwager hatte wichtige Punkte vorgebracht, und er wollte keine Missverständnisse darüber aufkommen lassen, dass er sich über diese Fragen bereits Gedanken gemacht hatte. Im Groben stimmte das ja auch. Nicht im Detail. Er hörte die gestrenge Stimme seines Schwertvaters in seinem Kopf, der ihn ermahnte, erst gut nachzudenken vor dem Reden – und ergriff das Wort:<br/>„Schwager, um auf Eure wohlüberlegten Fragen direkt zu antworten: Wir brauchen keine Kundschafter in Dohlenfelde, steht doch die halbe Baronie – das Junkergut [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=erzweiler Erzweiler] – hinter meinem Anspruch. Der Ritter zu [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=maringen Maringen]“, er schaute zu [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=landadel&recordID=rondrianvonmaringen Rondrian], „war vor einigen Tagen noch in Dohlenfelde. Er hat mich ausführlich darüber informiert, dass Angrond – mit dem er vor nicht einmal zwei Wochen sprach – nichts von unserem Treffen hier ahnt, und momentan auch kein Bedürfnis darin sieht, seine Verbündeten zusammen zu rufen. Er ist sich seines Thrones sicher, und betrachtet die Bedenken der Erzweilerer als vorübergehende Erscheinung. Zum Weg nach Dohlenfelde: Der einzig wirklich schnelle Weg nach Dohlenfelde führt über den Großen Fluss, und damit auch über [[wikav:Twergenhausen|Twergenhausen]]. Ich hoffe hier darauf, dass Seine Hochgeboren [[alb:Irian_von_Tandosch|Irian]]“, dem er freundschaftlich zunickte, „die Tore der Stadt für uns öffnen wird, und sei es um den Preis von größeren Zugeständnissen an die Pfeffersäcke, bei [[Briefspieltext vielleicht mit::Rondra]].“<br/>Man sah Hagen an, wie schwer ihm diese Worte gefallen waren. Aber er wusste – dies hatte seine [[Briefspieltext vielleicht mit::Frylinde von Salmingen|Mutter]] ihm bei der Vorbereitung dieses Treffens mehrfach sehr deutlich gesagt –, dass er über seinen eigenen Schatten springen musste, um Dohlenfelde für sich und seine [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=hochadel&recordID=ansoaldavonleihenhof Gattin] zu erringen. Rondra, so hatte Frylinde gesagt, herrsche über das Schlachtfeld und den Zweikampf. Nicht aber über die Politik.<br/>Der junge Baron fuhr fort: „Was den Sammelplatz betrifft, der macht mir die größten Sorgen.“<br/>Hagen machte eine Pause, kniff seine Augen zusammen, seine Stirn legte sich in Falten, er kaute für einen Wimpernschlag auf seiner Unterlippe. Das Nachdenken sah man ihm sichtlich an:<br/>„Aber wenn wir es schaffen, alle unsere Truppen auf zwei, drei oder vier Schiffe – wo auch immer wir diese herbekommen sollten – zu verladen, sollte es doch möglich sein, einen beliebigen Hafen oder Ankerplatz flussaufwärts Twergenhausens ¬– oder sogar den Großen Fluss selbst – als Sammelplatz zu nutzen!“<br/>Hagen war recht zufrieden mit seinen Antworten, vor allem seiner letzten, spontanen Idee. Das musste das [[Briefspieltext vielleicht mit::Haus Salmingen|Salminger]] Blut in seinen Adern sein! Er schaute dennoch kurz zu Ritter [[Briefspieltext vielleicht mit::Korbrandt von Bösenbursch|Korbrandt]] und seiner Mutter. Diese schienen momentan keine Einwände zu haben. Er lehnte sich entspannt zurück und ließ seinen Krug nachfüllen.<br/>Sein Blick wanderte durch den prächtigen Saal, in den er seine Gäste geladen hatte. Es wäre wahrhaft eine Schande, wenn nicht auch die Baronie Dohlenfelde zur Macht seines Hauses beitragen würde.<br/>„[[nor:BaronieSchwertleihe|Schwertleihe]] ist ein weiterer Punkt…“ Der Baron von  Galebquell wandte sich an die Baronesse von Schwertleihe. „Warum stellt sich Euer [[nor:TraviadanVonSchwertleihe|Vater]] auf Seiten Angronds? Er ist verheiratet mit [[nor:IseweineVonWeiseprein|Iseweine von Weiseprein]], welche dem Herzog treu ergeben ist. Welche Gründe bewogen ihn, sich gegen seine eigene Gemahlin zu stellen – wisst Ihr da etwas?“<br/>„Baron Schwertleihe und ich stehen nicht eben auf gutem Fuße.“<br/>[[nor:RondiraivonSchwertleihe|Rondirai]] versuchte die Tatsache, dass es ihr nicht eben angenehm war, ihre privaten Angelegenheiten in großer Runde darlegen zu müssen, zu überspielen. Eigentlich war sie davon ausgegangen, ja, hatte befürchtet, dass der gesamte nordmärkische Adel über den Bruch zwischen Vater und Tochter Bescheid wusste, war er doch unter Außerachtlassung jedweder Diskretion vollzogen worden. War nicht sogar im nordmärkischen Nachrichtenblatt darüber berichtet worden?<br/>Seit Jahren war sie nun nicht mehr in ihrer Heimatbaronie gewesen, sondern hatte das Leben einer fahrenden Ritterin geführt. Vornehmlich in [[Briefspieltext vielleicht mit::Garetien]] und im Kosch hatte sie an so manchem Turnier teilgenommen (und hatte auf einem davon Hagens Bekanntschaft geschlossen). Es hatte sich nicht vermeiden lassen, dass sie immer wieder auf Bekannte ihres Vaters getroffen war. Irgendwann war sie die wiederholten Fragen nach seinem Wohlergehen leid gewesen. Auch wollte sie nicht wieder und wieder erklären müssen, warum sie nicht das angestammte Wappen ihres Hauses, sondern ein farblich davon abweichendes führte. Das ging soweit, dass sie damit geliebäugelt hatte, ihre Rüstung rot anzumalen und fürderhin nur noch als ‚Rote Ritterin‘ aufzutreten. Doch dann hatte man sich offenbar an die drei Schwerter in verwechselten Farben und gegenläufiger Ausrichtung in schrägrechtsgeteiltem Feld in Silber und Rot (anstelle von Gold und Grün) gewöhnt, sodass ihr der Schritt erspart geblieben war.<br/>Nur ein paarmal hatte das Schicksal es gefügt, dass die Wege von Vater und Tochter sich gekreuzt hatten. Und stets hatten sie sich im Streit wieder voneinander getrennt. Einst hatte ihr Vater Anstoß genommen an ihrer ‚unbeschwerten‘ Lebensführung und versucht, über ihren Kopf hinweg zu entscheiden, welchen Weg sie einzuschlagen habe. Als er schließlich gemerkt hatte, dass er in all seinen Bemühungen gegen eine Wand lief, hatte er seine Tochter im Zorn verstoßen. Zweifellos hatte er dies seitdem oft bereut, doch inzwischen war Traviadan mit der Landhauptfrau vermählt, und diese hatte drei Kindern das Leben geschenkt. Der Fortbestand des Hauses Schwertleihe war damit wieder gesichert. Warum also bedrängte ihr Vater, wann immer er die Gelegenheit dazu hatte, Rondirai weiterhin damit, dass sie ihrem Leben endlich einen Sinn und ein Ziel geben solle? Als ob sie eben das nicht schon versucht - und dabei zuletzt jedwede Unbeschwertheit verloren - hatte!<br/>„Ich bedaure, Baron, doch kann ich euch beim besten Willen nicht sagen, warum mein Vater Herrn Angrond den Vorzug gibt. Bis eben wusste ich lediglich, was jedem hier offensichtlich ist, nämlich dass er nicht mit uns an dieser Tafel sitzt. Ich vermute, ich bin in dieser Sache nun ebenso schlau wie ihr und könnte über die Entscheidung meines Vaters allenfalls Mutmaßungen anstellen. Doch wenn das ‚Dass‘ nun einmal feststeht, dann spielt das ‚Warum‘ zu diesem Zeitpunkt wohl ohnehin keine Rolle mehr. Er wird schon seine Gründe haben. Was eure zweite Frage angeht: Ich kenne meinen Vater doch immerhin so gut, dass ich euch versichern kann, dass er sich mit seiner Entscheidung keinesfalls gegen seine Gemahlin oder gar den Herzog stellt. Weder versehentlich, noch absichtlich. Sowohl Seine Hoheit als auch Ihre Exzellenz werden das bei objektiver Betrachtung ebenso sehen. Anderenfalls wird sie mein Vater zweifellos alsbald vom Gegenteil überzeugen. Falls ihr ihn hattet, mögt ihr euch also getrost von dem Gedanken trennen, dass es um den Segen im [[nor:HausSchwertleihe|Hause Schwertleihe-Weiseprein]] und das Ansehen meines Vaters am Herzogenhof derzeit schlecht bestellt sein muss.“<br/>„Die Ehrenhaftigkeit der Familie Schwertleihe und ihre Rechtschaffenheit wird hier kaum jemand in Frage stellen“, mischte sich Gorwin ein.<br/>„Die Gründe Eures Vaters wollen wir also nicht weiter hinterfragen. Nur soviel, können wir erwarten, dass Waffenfähige aus Schwertleihe uns entgegenstehen werden?“<br/>Gorwin interessierte es letztlich wenig, wie Rondirai zu ihrem Vater stand. Ob dieser jedoch zu Angrond auch im Felde halten würde, war schon eine entscheidende Frage, gleich in wessen Sinne er dabei handeln mochte. Ein anderes Problem, nämlich dass es vermutlich zu knapp werden würde, rechtzeitig für eine Belagerung im [[Briefspieltext vielleicht mit::Boron]] noch alle Kräfte und Vorräte zusammenzubringen oder dies vor allem von Tandosch und Eisenstein für die Unterstützer Angronds gänzlich geheim zu halten, sprach er nicht an.<br/>

Version vom 1. September 2017, 10:54 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Dohlenfelder Thronfolgestreit"