Dohlenfelder Thronfolgestreit - Der Tommelsbeuger Ritt endet: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Handlungsort ist::Nordmarken]], [[Jahr ist::1033]]
  
 
Als der siegreiche Ritter auf der Hirschenau sich vor Blutverlust fast besinnungslos in den Sattel zwang, ließ die Anspannung des Zweikampfes ein wenig nach. Damit kamen die Schmerzen, und das Dröhnen der unvermindert wogenden Schlacht um ihn drang erstmals wieder bewusst in seine Ohren.<br/>„[[Briefspieltext vielleicht mit::Rondra]] segne euch“, raunte er den respektvollen Abstand haltenden [[Briefspieltext vielleicht mit::Sindelsaum]]ern mehr zu als dass er es rief. [http://www.dohlenfelde.de/Land_Lehen.php?recordID=baroniedohlenfelde Dohlenfelde] war doch nicht [[wikav:Abagund|Abagund]].<br>Vor Schwäche konnte er kaum noch das bleischwere Schwert halten. Dennoch ließ er seinen von der kurzen Pause erfrischt wirkenden Rappenhengst vorantraben. Die ersten paar Dutzend Meter behelligte ihn niemand – im näheren Umkreis schienen viele [[Briefspieltext vielleicht mit::Barthalm von Rohenforsten|Barthalms]] halb segnenden, halb verfluchenden Satz weitergetragen zu haben.<br/>Er bekam nicht mit, dass mittlerweile [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=hochadel&recordID=angrondvonsturmfels Angronds] Fußtruppen auch die östliche Flanke erreicht hatten und die heftigen Kämpfe die Koscher davon abhielten, sich groß um einen einzelnen, offensichtlich schwer angeschlagenen Ritter zu kümmern, bei dem weder Wappenschild noch Helmzier darauf schließen ließen, welcher Seite er eigentlich zugehörig war.<br/>Fast nur durch Intuition ließ er Rambert immer schneller in jene Richtung laufen, aus der vor kurzem noch die [[wikav:Rotze|Rotzen]] Tod und Vernichtung gespien hatten. Falls die [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=erzweiler Erzweiler] Gemeinen die Geschütze erbittert verteidigten, würde [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=hochadel&recordID=deryavonsturmfels Derya] über ein zusätzliches Schwert sicher froh sein, so kraftlos und taub der Arm auch sein mochte, der es noch hielt.<br>Für Baronin Derya und ihre Getreuen war es ein Akt roher Kraft gewesen, vollends durch die Reihen der Sindelsaumer zu brechen. Zwar gaben ihnen die Rösser einen deutlichen Schnelligkeitsvorteil, aber allzu leicht sonderten die Fußkämpfer immer wieder einen Streiter der schrumpfenden Eskadron ab, um ihn zu umringen und vom Pferd zu hauen.<br>Als sie den Feldweg in Richtung Wolfsgrat erreichte, hielt Derya ihr Reittier kurz an, um sich einen Überblick über ihren Trupp zu verschaffen. Es sah nicht gut aus: Weniger als zwei Dutzend im Sattel folgten ihr noch, teils sichtlich verwundet, teils auch ihrer Schilde verlustig gegangen. Dazu der Schnakenseer, der sich hinter Garobald mühsam auf dem gleichen Pferd festhielt und als einzige Waffe eine Hellebarde mit auf Axtstiellänge abgebrochenem Schaft bei sich zu haben schien. Abzüglich Junker Hals, der sich nur noch durch seine Rüstung und die Steigbügel im Sattel hielt.<br>An jene, die nun nicht an ihrer Seite weilten, verweigerte sie sich in diesem Augenblick zu denken. Sie konnte nur hoffen, dass [[Briefspieltext vielleicht mit::Hagen von Salmingen-Sturmfels|Hagens]] Helfer nicht ausnahmslos jeden einfach erschlugen, wenn er erst einmal vom Pferd herunter war, sondern auch Gefangene nahmen. Das wäre zumindest aus Sicht eines Söldlings sinnvoll, dachte sie, der erhoffen kann, für eine Ritterin Luthara oder einen Ritter Koromar ein Lösgeld zu erhalten.<br>Derya wischte sich mit der ledernen Innenseite ihres Handschuhs den Schweiß von der Stirn, wobei sie Streifen von Schmierfett und fremdem Blut zog.<br/>„Für Angrond!“, rief sie mit all ihrer verbliebenen Kraft, um die Aufmerksamkeit ihres zerschlagenen Trupps zu erlangen. Dann wies sie auf die zusammengewürfelte Fußtruppe, die sich zwischen sie und die Feldgeschütze zu schieben drohte:<br/>„Erzweiler Landwehr“, rief sie ihren Leuten zu, „und ich sehe das [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=maringen Maringer] Wappen an ihrer Spitze. Wir sind wenige, aber genug, um auch dieses Hindernis zu überwinden. Wir dürfen uns nur nicht mit ihnen aufhalten. Unser Ziel sind die Rotzen. Mir nach!“<br>Sie schloss das Helmvisier und trieb ihr Ross erneut an. Es war an der Zeit, ihrem Bruder endlich zumindest einen taktischen Vorteil zu nehmen und die Wurfmaschinen zu zerstören.<br><br/>Ritterin [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=landadel&recordID=alienavonmaringen Aliena von Maringen] sah der nahenden Gruppe von Reitern mit Furcht entgegen. Nicht um sich selbst, sondern um die Bauern, Holzfäller und Landarbeiter, die ihr Vater ihr zum Schutz anvertraut hatte, sorgte sie sich. Fast jede Frau und jeder Mann aus dem Gutsland im wehrfähigen Alter hatte sich Hagens Heerbann anschließen müssen, nachdem der Baron gegenüber [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=landadel&recordID=rondrianvonmaringen Rondrian] drastisch verdeutlicht hatte, dass es kein Heraushalten geben würde. Und trotz allen Bemühens ihrerseits, die braven Leute unbeschadet davonkommen zu lassen, schien es nun so, als ob es unvermeidlich sei, dass diese sich mit Sturmsensen, Mistgabeln und Steinschleudern gegen schwergerüstete Ritter Baron Angronds wehren mussten.<br>Es schien, als ob beide Trupps, die sich nun so weit hinter dem Zentrum des Schlachtfeldes gegenüberstanden, noch einmal Luft holten. Dann hörte Aliena aus der Ferne eine Frauenstimme den Angriffsbefehl geben. Ihrerseits gab sie Roderik dem Trommlerjungen ein Zeichen, das Signal zur Verteidigung zu schlagen.<br>Hart gedrillt worden waren die Leute unter ihrem Befehl in den vergangenen Wochen ja. Seit der Eroberung des [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=dohlenhorst Dohlenhorsts] hatte die Landwehr fortwährend unter Waffen gestanden. Fast schon ein Söldnerbanner ohne Kampferfahrung war aus ihnen geworden.<br/>Für die Angreifer sollte es dennoch kein Problem sein, sie niederzureiten, fürchtete die Ritterin von Maringen. Sie würde nur eine einzige Gelegenheit erhalten, die Erzweiler Freien und die Ehre ihrer eigenen Familie zu bewahren.<br>Derya ließ ihren Trupp in zwei Reihen auf die Fußsoldaten zu preschen. Selbstverständlich setzte sie selbst sich an die Spitze. Jetzt war kein Angrond, [[alb:Garmwart von Quakenbrück|Garmwart]] oder Koromar mehr da, der die Last der Führerschaft von ihren Schultern genommen hätte.<br><br/>Gleich müssen die Schleuderer ihr Handwerk tun, fuhr ihr durch den Kopf, und sie wappnete sich für den Einschlag einiger scharfkantiger Steine. Doch der erwartete Hagel kam nicht. Wohl nahmen die Erzweiler eine Verteidigungsstellung ein, doch der Träger des Maringer Wappens gab keinen Angriffsbefehl!?<br>Als sie näherkam, erkannte Derya Rondrians Tochter Aliena. Die junge Frau stand aufrecht, das Haupt ungeschützt, und umklammerte mit beiden Händen das Banner der Erzweiler Landwehr.<br/>'Sie hat nicht einmal ihr Schwert gezogen!', fiel der Baronin zur großen Überraschung auf. War die Hagentreue lebensmüde?!<br><br/>Aliena zwang sich, trotz der mit schäumenden Pferden nahenden Schlachtreihe stehenzubleiben. Sie sah das Banner von Tommelsbeuge, aber auch die Farben des [[gar:Haus Sturmfels|Hauses Sturmfels]]. Die Befehligerin des Trupps musste Baroness Derya sein!<br>Wie Alienas Vater war auch [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=hochadel&recordID=bernhelmvonsturmfels Bernhelms] Tochter Mitglied der [[Briefspieltext vielleicht mit::Nordmarken|Nordmärkischen]] [[nor:KoraDiner|Tafelrunde unter Herzog Koradins Wappenschild]].<br/>„Falls du auf einen Koradiner triffst, nutze die Chance eines ehrbaren Gegners“, hatte Rondrian ihr geraten, nachdem sie ihm ihren Plan gestanden hatte.<br/>„Erinnere ihn an die Grundlagen der Tafelrunde. Dann kannst du weiteres Blutvergießen verhindern.“<br>Als die Ritter in Rufeweite kamen, ließ die Maringerin Roderik einen Stoß aus seinem zwergischen Metallhorn geben. Nicht nur sank der Lärm ihres eigenen Banners sofort ab, sie hatte auch augenblicklich die Aufmerksamkeit der gegnerischen Anführerin.<br/>„Haltet ein, Euer Hochgeboren!“, rief sie Derya entgegen und schlug mit der Linken das Zeichen [[Briefspieltext vielleicht mit::Tsa]]s.<br><br/>Die Tommelsbeugerin hatte verblüfft aber doch geistesgegenwärtig ihre Eskadron zum Stillstand gebracht. Nun lauschte sie Aliena, die in knappen, gehetzten Sätzen begründete, weshalb die Erzweiler Landwehr nicht länger für Hagen kämpfen, sondern sich unter den Befehl und Richtspruch Angronds begeben wollte. Ihre Worte wurden von Roderik rasch nach hinten durchgegeben und erreichten dadurch schnell selbst die letzten Reihen.<br>„Als Koradinerin seht Ihr Euch der Verteidigung nordmärkischer Wesensart verpflichtet“, zitierte Aliena die Worte ihres Vaters.<br/>„Auch auf dem Schlachtfeld. Nordmärker soll Nordmärker gegen äußere Feinde beistehen. Der koscher Baron Hagen und seine Söldner aber sind fraglos solche äußeren Feinde. Daher bitte ich Euch, mich und die Erzweiler Landwehr unter Euren Befehl zu nehmen, bis wir dem rechtmäßigen Baron von Dohlenfelde unsere Treue schwören können.“<br/>Die Ritterin von Maringen kniete nieder, legte das schwarze Banner mit dem goldenen Hammer und Amboss vor Baronin Derya auf den Boden, nahm ihr Schwert in der Scheide vom Gürtel und legte auch dieses hinzu.<br><br/>„Dreizehnfach verfluchte Dämonenscheiße, was ist da los?“<br/>[[Briefspieltext mit::Erzward von Steinklos]] fielen schier die Augen aus dem Kopf, als er dessen gewahr ward, was sich keine 200 Schritt von seiner Stellung abspielte: Die Befehlshabende der Erzweiler Landwehr beugte das Knie vor der Anführerin des Reitertrupps, der wie von Sinnen und unter großen Verlusten vollständig durch die östliche Flanke von Hagens Heer gebrochen war!<br>
 
Als der siegreiche Ritter auf der Hirschenau sich vor Blutverlust fast besinnungslos in den Sattel zwang, ließ die Anspannung des Zweikampfes ein wenig nach. Damit kamen die Schmerzen, und das Dröhnen der unvermindert wogenden Schlacht um ihn drang erstmals wieder bewusst in seine Ohren.<br/>„[[Briefspieltext vielleicht mit::Rondra]] segne euch“, raunte er den respektvollen Abstand haltenden [[Briefspieltext vielleicht mit::Sindelsaum]]ern mehr zu als dass er es rief. [http://www.dohlenfelde.de/Land_Lehen.php?recordID=baroniedohlenfelde Dohlenfelde] war doch nicht [[wikav:Abagund|Abagund]].<br>Vor Schwäche konnte er kaum noch das bleischwere Schwert halten. Dennoch ließ er seinen von der kurzen Pause erfrischt wirkenden Rappenhengst vorantraben. Die ersten paar Dutzend Meter behelligte ihn niemand – im näheren Umkreis schienen viele [[Briefspieltext vielleicht mit::Barthalm von Rohenforsten|Barthalms]] halb segnenden, halb verfluchenden Satz weitergetragen zu haben.<br/>Er bekam nicht mit, dass mittlerweile [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=hochadel&recordID=angrondvonsturmfels Angronds] Fußtruppen auch die östliche Flanke erreicht hatten und die heftigen Kämpfe die Koscher davon abhielten, sich groß um einen einzelnen, offensichtlich schwer angeschlagenen Ritter zu kümmern, bei dem weder Wappenschild noch Helmzier darauf schließen ließen, welcher Seite er eigentlich zugehörig war.<br/>Fast nur durch Intuition ließ er Rambert immer schneller in jene Richtung laufen, aus der vor kurzem noch die [[wikav:Rotze|Rotzen]] Tod und Vernichtung gespien hatten. Falls die [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=erzweiler Erzweiler] Gemeinen die Geschütze erbittert verteidigten, würde [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=hochadel&recordID=deryavonsturmfels Derya] über ein zusätzliches Schwert sicher froh sein, so kraftlos und taub der Arm auch sein mochte, der es noch hielt.<br>Für Baronin Derya und ihre Getreuen war es ein Akt roher Kraft gewesen, vollends durch die Reihen der Sindelsaumer zu brechen. Zwar gaben ihnen die Rösser einen deutlichen Schnelligkeitsvorteil, aber allzu leicht sonderten die Fußkämpfer immer wieder einen Streiter der schrumpfenden Eskadron ab, um ihn zu umringen und vom Pferd zu hauen.<br>Als sie den Feldweg in Richtung Wolfsgrat erreichte, hielt Derya ihr Reittier kurz an, um sich einen Überblick über ihren Trupp zu verschaffen. Es sah nicht gut aus: Weniger als zwei Dutzend im Sattel folgten ihr noch, teils sichtlich verwundet, teils auch ihrer Schilde verlustig gegangen. Dazu der Schnakenseer, der sich hinter Garobald mühsam auf dem gleichen Pferd festhielt und als einzige Waffe eine Hellebarde mit auf Axtstiellänge abgebrochenem Schaft bei sich zu haben schien. Abzüglich Junker Hals, der sich nur noch durch seine Rüstung und die Steigbügel im Sattel hielt.<br>An jene, die nun nicht an ihrer Seite weilten, verweigerte sie sich in diesem Augenblick zu denken. Sie konnte nur hoffen, dass [[Briefspieltext vielleicht mit::Hagen von Salmingen-Sturmfels|Hagens]] Helfer nicht ausnahmslos jeden einfach erschlugen, wenn er erst einmal vom Pferd herunter war, sondern auch Gefangene nahmen. Das wäre zumindest aus Sicht eines Söldlings sinnvoll, dachte sie, der erhoffen kann, für eine Ritterin Luthara oder einen Ritter Koromar ein Lösgeld zu erhalten.<br>Derya wischte sich mit der ledernen Innenseite ihres Handschuhs den Schweiß von der Stirn, wobei sie Streifen von Schmierfett und fremdem Blut zog.<br/>„Für Angrond!“, rief sie mit all ihrer verbliebenen Kraft, um die Aufmerksamkeit ihres zerschlagenen Trupps zu erlangen. Dann wies sie auf die zusammengewürfelte Fußtruppe, die sich zwischen sie und die Feldgeschütze zu schieben drohte:<br/>„Erzweiler Landwehr“, rief sie ihren Leuten zu, „und ich sehe das [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=maringen Maringer] Wappen an ihrer Spitze. Wir sind wenige, aber genug, um auch dieses Hindernis zu überwinden. Wir dürfen uns nur nicht mit ihnen aufhalten. Unser Ziel sind die Rotzen. Mir nach!“<br>Sie schloss das Helmvisier und trieb ihr Ross erneut an. Es war an der Zeit, ihrem Bruder endlich zumindest einen taktischen Vorteil zu nehmen und die Wurfmaschinen zu zerstören.<br><br/>Ritterin [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=landadel&recordID=alienavonmaringen Aliena von Maringen] sah der nahenden Gruppe von Reitern mit Furcht entgegen. Nicht um sich selbst, sondern um die Bauern, Holzfäller und Landarbeiter, die ihr Vater ihr zum Schutz anvertraut hatte, sorgte sie sich. Fast jede Frau und jeder Mann aus dem Gutsland im wehrfähigen Alter hatte sich Hagens Heerbann anschließen müssen, nachdem der Baron gegenüber [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=landadel&recordID=rondrianvonmaringen Rondrian] drastisch verdeutlicht hatte, dass es kein Heraushalten geben würde. Und trotz allen Bemühens ihrerseits, die braven Leute unbeschadet davonkommen zu lassen, schien es nun so, als ob es unvermeidlich sei, dass diese sich mit Sturmsensen, Mistgabeln und Steinschleudern gegen schwergerüstete Ritter Baron Angronds wehren mussten.<br>Es schien, als ob beide Trupps, die sich nun so weit hinter dem Zentrum des Schlachtfeldes gegenüberstanden, noch einmal Luft holten. Dann hörte Aliena aus der Ferne eine Frauenstimme den Angriffsbefehl geben. Ihrerseits gab sie Roderik dem Trommlerjungen ein Zeichen, das Signal zur Verteidigung zu schlagen.<br>Hart gedrillt worden waren die Leute unter ihrem Befehl in den vergangenen Wochen ja. Seit der Eroberung des [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=dohlenhorst Dohlenhorsts] hatte die Landwehr fortwährend unter Waffen gestanden. Fast schon ein Söldnerbanner ohne Kampferfahrung war aus ihnen geworden.<br/>Für die Angreifer sollte es dennoch kein Problem sein, sie niederzureiten, fürchtete die Ritterin von Maringen. Sie würde nur eine einzige Gelegenheit erhalten, die Erzweiler Freien und die Ehre ihrer eigenen Familie zu bewahren.<br>Derya ließ ihren Trupp in zwei Reihen auf die Fußsoldaten zu preschen. Selbstverständlich setzte sie selbst sich an die Spitze. Jetzt war kein Angrond, [[alb:Garmwart von Quakenbrück|Garmwart]] oder Koromar mehr da, der die Last der Führerschaft von ihren Schultern genommen hätte.<br><br/>Gleich müssen die Schleuderer ihr Handwerk tun, fuhr ihr durch den Kopf, und sie wappnete sich für den Einschlag einiger scharfkantiger Steine. Doch der erwartete Hagel kam nicht. Wohl nahmen die Erzweiler eine Verteidigungsstellung ein, doch der Träger des Maringer Wappens gab keinen Angriffsbefehl!?<br>Als sie näherkam, erkannte Derya Rondrians Tochter Aliena. Die junge Frau stand aufrecht, das Haupt ungeschützt, und umklammerte mit beiden Händen das Banner der Erzweiler Landwehr.<br/>'Sie hat nicht einmal ihr Schwert gezogen!', fiel der Baronin zur großen Überraschung auf. War die Hagentreue lebensmüde?!<br><br/>Aliena zwang sich, trotz der mit schäumenden Pferden nahenden Schlachtreihe stehenzubleiben. Sie sah das Banner von Tommelsbeuge, aber auch die Farben des [[gar:Haus Sturmfels|Hauses Sturmfels]]. Die Befehligerin des Trupps musste Baroness Derya sein!<br>Wie Alienas Vater war auch [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=hochadel&recordID=bernhelmvonsturmfels Bernhelms] Tochter Mitglied der [[Briefspieltext vielleicht mit::Nordmarken|Nordmärkischen]] [[nor:KoraDiner|Tafelrunde unter Herzog Koradins Wappenschild]].<br/>„Falls du auf einen Koradiner triffst, nutze die Chance eines ehrbaren Gegners“, hatte Rondrian ihr geraten, nachdem sie ihm ihren Plan gestanden hatte.<br/>„Erinnere ihn an die Grundlagen der Tafelrunde. Dann kannst du weiteres Blutvergießen verhindern.“<br>Als die Ritter in Rufeweite kamen, ließ die Maringerin Roderik einen Stoß aus seinem zwergischen Metallhorn geben. Nicht nur sank der Lärm ihres eigenen Banners sofort ab, sie hatte auch augenblicklich die Aufmerksamkeit der gegnerischen Anführerin.<br/>„Haltet ein, Euer Hochgeboren!“, rief sie Derya entgegen und schlug mit der Linken das Zeichen [[Briefspieltext vielleicht mit::Tsa]]s.<br><br/>Die Tommelsbeugerin hatte verblüfft aber doch geistesgegenwärtig ihre Eskadron zum Stillstand gebracht. Nun lauschte sie Aliena, die in knappen, gehetzten Sätzen begründete, weshalb die Erzweiler Landwehr nicht länger für Hagen kämpfen, sondern sich unter den Befehl und Richtspruch Angronds begeben wollte. Ihre Worte wurden von Roderik rasch nach hinten durchgegeben und erreichten dadurch schnell selbst die letzten Reihen.<br>„Als Koradinerin seht Ihr Euch der Verteidigung nordmärkischer Wesensart verpflichtet“, zitierte Aliena die Worte ihres Vaters.<br/>„Auch auf dem Schlachtfeld. Nordmärker soll Nordmärker gegen äußere Feinde beistehen. Der koscher Baron Hagen und seine Söldner aber sind fraglos solche äußeren Feinde. Daher bitte ich Euch, mich und die Erzweiler Landwehr unter Euren Befehl zu nehmen, bis wir dem rechtmäßigen Baron von Dohlenfelde unsere Treue schwören können.“<br/>Die Ritterin von Maringen kniete nieder, legte das schwarze Banner mit dem goldenen Hammer und Amboss vor Baronin Derya auf den Boden, nahm ihr Schwert in der Scheide vom Gürtel und legte auch dieses hinzu.<br><br/>„Dreizehnfach verfluchte Dämonenscheiße, was ist da los?“<br/>[[Briefspieltext mit::Erzward von Steinklos]] fielen schier die Augen aus dem Kopf, als er dessen gewahr ward, was sich keine 200 Schritt von seiner Stellung abspielte: Die Befehlshabende der Erzweiler Landwehr beugte das Knie vor der Anführerin des Reitertrupps, der wie von Sinnen und unter großen Verlusten vollständig durch die östliche Flanke von Hagens Heer gebrochen war!<br>

Version vom 1. September 2017, 11:10 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Dohlenfelder Thronfolgestreit"