Dohlenfelder Thronfolgestreit - Belagerungshandwerk: Unterschied zwischen den Versionen

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leicht abgeschlagen sein können. Umso mehr musste die Söldner und Streiter Hagens mehr die eigenen Anführer fürchten, denn die Gegner.<br/>Auch beschaute sich der Baron den schwachen Mauerabschnitt. Es mochte gelingen über diesen in die Feste zu gelangen. Doch von der einen Seite war er gut von einem Turm auf zu bestreichen, und allein dorthin zu gelangen mochte bereits schwere Verluste kosten. Nun, das sollte die Arbeit der [http://www.tandosch.de/ Tandoscherin] sein, wenn es soweit war.<br/>„Wie viele Tage werdet Ihr brauchen, ehe der Sturmangriff beginnen kann?“ wünschte der Baron von Eisentein vom Sindelsaumer nun zu erfahren. Zwar stand noch der Vorschlag, Angrond einzuladen, die Belagerung näher zu Begutachten und damit die Gewissheit ob Erlans Verdacht zu erhalten, doch wie der Eisensteiner stets betonte, Zeit war genug verschwendet
 
leicht abgeschlagen sein können. Umso mehr musste die Söldner und Streiter Hagens mehr die eigenen Anführer fürchten, denn die Gegner.<br/>Auch beschaute sich der Baron den schwachen Mauerabschnitt. Es mochte gelingen über diesen in die Feste zu gelangen. Doch von der einen Seite war er gut von einem Turm auf zu bestreichen, und allein dorthin zu gelangen mochte bereits schwere Verluste kosten. Nun, das sollte die Arbeit der [http://www.tandosch.de/ Tandoscherin] sein, wenn es soweit war.<br/>„Wie viele Tage werdet Ihr brauchen, ehe der Sturmangriff beginnen kann?“ wünschte der Baron von Eisentein vom Sindelsaumer nun zu erfahren. Zwar stand noch der Vorschlag, Angrond einzuladen, die Belagerung näher zu Begutachten und damit die Gewissheit ob Erlans Verdacht zu erhalten, doch wie der Eisensteiner stets betonte, Zeit war genug verschwendet
 
worden, es musste nun gehandelt werden.<br/>Erlan von Sindelsaum blickte seinen ungeliebten Verbündeten nachdenklich an.<br/>"Schwer zu sagen. Vermutlich eine Woche. Vielleicht mehr vielleicht weniger. Wir müssen Leitern bauen und den Rammbock vorbereiten. Vermutlich wird der Widerstand in der Vorburg ohnehin nicht allzu heftig ausfallen. Wenn Angronds Leute nicht überrollt werden wollen, müssen sie sich nach einigen Schüssen zurückziehen, sonst drohen sie sich zu verzetteln und wir könnten ihnen den Rückzugsweg abschneiden. Angesichts der geringen Besatzung wird Angrond es nicht darauf ankommen lassen und sich schnell hinter den zweiten Wall zurückziehen."<br/>Vor der Burg wurde sich auf eine längere Belagerung vorbereitet. Hagen hatte noch kurz mit der Tandoscherin gesprochen – die im Klettern geübten Flusspiraten würden bei einem Sturm auf die Mauern gut zu gebrauchen sein. Aber bis es zu einem solchen Sturm käme würden noch viele Tage, wenn nicht Wochen vergehen.<br/>Hagen bedauerte dies sehr, konnte aber an den widrigen Umständen nichts ändern.<br/>Nach dem Gespräch mit Hagen begab sich Fiona zum Geschütz und inspizierte die
 
worden, es musste nun gehandelt werden.<br/>Erlan von Sindelsaum blickte seinen ungeliebten Verbündeten nachdenklich an.<br/>"Schwer zu sagen. Vermutlich eine Woche. Vielleicht mehr vielleicht weniger. Wir müssen Leitern bauen und den Rammbock vorbereiten. Vermutlich wird der Widerstand in der Vorburg ohnehin nicht allzu heftig ausfallen. Wenn Angronds Leute nicht überrollt werden wollen, müssen sie sich nach einigen Schüssen zurückziehen, sonst drohen sie sich zu verzetteln und wir könnten ihnen den Rückzugsweg abschneiden. Angesichts der geringen Besatzung wird Angrond es nicht darauf ankommen lassen und sich schnell hinter den zweiten Wall zurückziehen."<br/>Vor der Burg wurde sich auf eine längere Belagerung vorbereitet. Hagen hatte noch kurz mit der Tandoscherin gesprochen – die im Klettern geübten Flusspiraten würden bei einem Sturm auf die Mauern gut zu gebrauchen sein. Aber bis es zu einem solchen Sturm käme würden noch viele Tage, wenn nicht Wochen vergehen.<br/>Hagen bedauerte dies sehr, konnte aber an den widrigen Umständen nichts ändern.<br/>Nach dem Gespräch mit Hagen begab sich Fiona zum Geschütz und inspizierte die
Mauerabschnitte. Bei dem Sturm würde [[wikav:Kor|Kor]] blutige Ernte halten, und so führte sie ein langes, leises Gespräch mit Radomir, dem tandoscher Korgeweihten. Anschließend zog sie sich in das Zelt zurück, schrieb und siegelte eine Nachricht an ihren Vater. Lange blickte Fiona dem Boten mit der Nachricht hinterher. Lange schon war er außer Sicht, als sich Fiona endlich abwand.<br/>In den nächsten Tagen war zu beobachten, wie der tandoscher Korgeweihte in väterlicher Manier Fiona in der Führung von Söldnern unterwies. Dabei waren sich weder Radomir noch Fiona zu schade, Hand anzulegen, wenn es galt, einem Gemeinen zu helfen. So waren innerhalb kurzer Zeit die Kämpfer der anderen Baronien an die südländischen Söldner gewöhnt, die unter [[wikav:Al'Anfa|al'Anfaner]] Korbanner in tandoscher Sold standen.<br/>Erlan wurde von aufgeregten Rufen aus seinen Gedanken gerissen und eilte aus dem Zelt. Dort traf gerade einer der Männer ein, die er ausgeschickt hatte, um Angrond zu suchen.<br/>„Der Hund ist geflohen. Gerwulf folgt ihm mit den anderen.“<br/>Erlan begriff schnell.<br/>„Ruft meine Leute zusammen. Sie sollen sich rüsten.“<br/>Wenige Minuten später hatten sich fast alle Kriegsknechte des Sindelsaumers versammelt. Eine gewisse Unruhe ergriff das restliche Lager,als die Hektik bei den Koschern bemerkt wurde.<br/>Als Erlan wieder aus dem Zelt trat war er leicht gerüstet. Mit fester Stimme erteilte er seine Befehle.<br/>„Männer und Frauen, der gemeine Hund Angrond ist geflohen, doch er ist noch nicht so weit entfernt, dass er außer Reichweite wäre. [[Briefspieltext vielleicht mit::Roglom Sohn des Rugax|Roglom]], du hältst hier die Stellung. Kein Angriff, bevor ich nicht zurück bin. Stellt euch aber lieber darauf ein, dass wir überhaupt nicht
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Mauerabschnitte. Bei dem Sturm würde [[wikav:Kor|Kor]] blutige Ernte halten, und so führte sie ein langes, leises Gespräch mit Radomir, dem tandoscher Korgeweihten. Anschließend zog sie sich in das Zelt zurück, schrieb und siegelte eine Nachricht an ihren Vater. Lange blickte Fiona dem Boten mit der Nachricht hinterher. Lange schon war er außer Sicht, als sich Fiona endlich abwand.<br/>In den nächsten Tagen war zu beobachten, wie der tandoscher Korgeweihte in väterlicher Manier Fiona in der Führung von Söldnern unterwies. Dabei waren sich weder Radomir noch Fiona zu schade, Hand anzulegen, wenn es galt, einem Gemeinen zu helfen. So waren innerhalb kurzer Zeit die Kämpfer der anderen Baronien an die südländischen Söldner gewöhnt, die unter [[wikav:Al'Anfa|al'Anfaner]] Korbanner in tandoscher Sold standen.<br/>Erlan wurde von aufgeregten Rufen aus seinen Gedanken gerissen und eilte aus dem Zelt. Dort traf gerade einer der Männer ein, die er ausgeschickt hatte, um Angrond zu suchen.<br/>„Der Hund ist geflohen. Gerwulf folgt ihm mit den anderen.“<br/>Erlan begriff schnell.<br/>„Ruft meine Leute zusammen. Sie sollen sich rüsten.“<br/>Wenige Minuten später hatten sich fast alle Kriegsknechte des Sindelsaumers versammelt. Eine gewisse Unruhe ergriff das restliche Lager,als die Hektik bei den Koschern bemerkt wurde.<br/>Als Erlan wieder aus dem Zelt trat war er leicht gerüstet. Mit fester Stimme erteilte er seine Befehle.<br/>„Männer und Frauen, der gemeine Hund Angrond ist geflohen, doch er ist noch nicht so weit entfernt, dass er außer Reichweite wäre. Lana, du hältst hier die Stellung. Kein Angriff, bevor ich nicht zurück bin. Stellt euch aber lieber darauf ein, dass wir überhaupt nicht
stürmen werden. [[Briefspieltext mit::Alvide von Eichental|Alvide]], [[Briefspieltext mit::Balinor von den Silberfällen|Balinor]], [[Briefspieltext mit::Praiodane von Stielzbruk|Praiodane]], wir brechen auf. Wir nehmen Ersatzpferde mit. Wenn [[Briefspieltext mit::Gerwulf Waldstein|Gerwulf]] es nicht alleine schafft, müssen wir ran. Und Roglom, außer Frylinde wird niemand informiert. Sollte er Fragen geben ist Gerwulf in einen Hinterhalt von Angronds Leuten geraten.“<br/>Kurze Zeit später donnerte eine Gruppe Reiter aus dem Heerlager. Zurück blieb Roglom, der Burgvogt Erlans, mitsamt dem Fußvolk. Ihm würde nun die Aufgabe zufallen, das überhastete Verschwinden seines Herrn zu erklären.<br/><br/>- Ankunft des tandoscher Kriegsvolkes -<br/>Es war lange schon Lärm zu vernehmen, bevor zwei Kutschen, begleitet von einer bunten
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stürmen werden. [[Briefspieltext mit::Alvide von Eichental|Alvide]], [[Briefspieltext mit::Balinor von den Silberfällen|Balinor]], [[Briefspieltext mit::Praiodane von Stielzbruk|Praiodane]], wir brechen auf. Wir nehmen Ersatzpferde mit. Wenn [[Briefspieltext mit::Gerwulf Waldstein|Gerwulf]] es nicht alleine schafft, müssen wir ran. Und Roglom, außer Frylinde wird niemand informiert. Sollte er Fragen geben ist Gerwulf in einen Hinterhalt von Angronds Leuten geraten.“<br/>Kurze Zeit später donnerte eine Gruppe Reiter aus dem Heerlager. Zurück blieb Lana Lindgrün, die erfahrenste Waffenmagd Erlans, mitsamt dem Fußvolk. Ihr würde nun die Aufgabe zufallen, das überhastete Verschwinden ihres Herrn zu erklären.<br/><br/>- Ankunft des tandoscher Kriegsvolkes -<br/>Es war lange schon Lärm zu vernehmen, bevor zwei Kutschen, begleitet von einer bunten
 
Menschenmenge, in Sicht kamen. Quälend langsam folgten sie dem Weg, je näher sie kamen, desto deutlicher wurde sichtbar, dass es sich um Kriegsvolk ohne jedwede militärische Disziplin handelte.<br/>Kaum hatte der Zug das Lager erreicht, erschall ein leiser aber durchdringender Ton. Mit knappen Bewegungen dirigierte ein Südänder die Neuankömmlinge, Zelte wurden den Wagen entnommen und aufgebaut. Einer der Neuankömmlinge, einen stählernen Haken an Stelle der Linken, löste sich aus der Menge uns steuerte wortlos den tandoscher Korgeweihten an.<br/>Unvermittelt riß er seine Ellenbogen hoch, doch wurde die Bewegung auf halbem Weg zur Schläfe vom Unterarm des Korgeweihten abgefangen. Der Dolch am Hals des Piraten beendete das Zucken des krallenbewehrten Armes, bevor er ein Ziel finden konnte.<br/>„Zu langsam, dein Wein.“<br/>Einen Moment blickten sich die Kontrahenten tief in die Augen, ein rauhes Gelächter erklang und sie fielen sich in die Arme. Der Südländer, der den Aufbau dirigiert hatte, reichte Fiona ein Schreiben, dann stieß er Radomir und den Krallenbewehrten an und schob sie Richtung der belagerten Burg, wo Radomir mit knappen Worten den Plan schilderte.<br/><br/>27. Boron 1032 BF, abends – Auf der Suche nach einem Baron<br/>Gerwulf und seine Leute waren auf Geheiß des Barons zu Sindelsaum sogleich aufgebrochen, um herauszufinden, ob Hagens Halbbruder Angrond von Sturmfels auf der belagerten Burg Dohlenhorst war oder nicht. Eine wichtige Aufgabe, wenn man bedachte, wie viele unnötige Opfer eines drohenden Sturmangriffs auf die Burg vermieden würden, wenn man mit Gewissheit erführe, dass der falsche Baron gar nicht auf seinem Horst hockte! Zudem wollte Gerwulf seinen Freund nicht enttäuschen.<br/>So spornte er seine Mitreiter an und ermahnte sie, genau nachzufragen, vorsichtig zu sein, und keiner List auf den Leim zu gehen. Am Großen Fluss angekommen, wandten sich die Reiter flussabwärts, denn wenn Angrond die Burg in Richtung Twergenhausen verlassen hätte, wäre das bestimmt nicht unbemerkt geblieben oder er wäre womöglich sogar von den Städtern gefangen worden.<br/>Also wollte Gerwulf sein Glück in der anderen Richtung versuchen. In dem stetigen Nieselregen an diesem grauen Borontag war zuerst weit und breit niemand zu sehen. Bald kam den Reitern ein Treidler entgegen, dessen Ochsen sich dampfend und schnaubend den verschlammten Treidelpfad entlang mühten. Doch der Bursche war kurz angebunden, und als Gerwulf ihm mit gezielteren Fragen kam, behauptete er, er achte nicht besonders auf die Leute auf der Straße. Außerdem wolle er Twergenhausen nicht inmitten der Nacht erreichen. Es sei aber durchaus möglich, dass er den ein oder anderen hohen Herrschaften auf dem Weg begegnet war.<br/>Die Reiter folgten weiter der Straße und erfuhren im nächsten Ort, dem Weiler [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=altengrund Altengrund], dass die Grenze der Baronie nur neun Meilen entfernt war. Sie spornten ihre Pferde an und folgten im Eiltempo weiter dem Großen Fluss. Als sie die Baroniegrenze erreichten, war es bereits finstere Nacht.<br/>Nahe der Grenze lag das Hofgut [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=efferdshain Efferdshain], das einem Freibauern gehörte, dessen Vorfahr vor vielen Generationen seine Unabhängigkeit vom Ritter zu [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=freyen Freyen] juristisch erkämpft hatte. Hier lag direkt an der Grenze ein Zollhäuschen in grün und gelb, daneben eine kleine Hütte, offensichtlich die Wohnstatt des Zöllners und seiner Familie. Die Schranke war heruntergelassen, kein Mensch war auf dieser Seite der Grenze zu sehen, Schnarchen war aus der Hütte zu vernehmen.<br/>Auf der anderen Seite jedoch – wieder ein Zollhäuschen, diesmal in den Farben des [[wikav:Bergkönigreich Isnatosch|Bergkönigreichs Eisenwald]], das hier seine oberderischen Besitzungen hatte, die Vogteien Nilsitz – standen zwei Büttel, eine menschliche Frau und ein Angroscho, die misstrauisch, jeder eine Laterne in der Linken, zu Gerwulf
 
Menschenmenge, in Sicht kamen. Quälend langsam folgten sie dem Weg, je näher sie kamen, desto deutlicher wurde sichtbar, dass es sich um Kriegsvolk ohne jedwede militärische Disziplin handelte.<br/>Kaum hatte der Zug das Lager erreicht, erschall ein leiser aber durchdringender Ton. Mit knappen Bewegungen dirigierte ein Südänder die Neuankömmlinge, Zelte wurden den Wagen entnommen und aufgebaut. Einer der Neuankömmlinge, einen stählernen Haken an Stelle der Linken, löste sich aus der Menge uns steuerte wortlos den tandoscher Korgeweihten an.<br/>Unvermittelt riß er seine Ellenbogen hoch, doch wurde die Bewegung auf halbem Weg zur Schläfe vom Unterarm des Korgeweihten abgefangen. Der Dolch am Hals des Piraten beendete das Zucken des krallenbewehrten Armes, bevor er ein Ziel finden konnte.<br/>„Zu langsam, dein Wein.“<br/>Einen Moment blickten sich die Kontrahenten tief in die Augen, ein rauhes Gelächter erklang und sie fielen sich in die Arme. Der Südländer, der den Aufbau dirigiert hatte, reichte Fiona ein Schreiben, dann stieß er Radomir und den Krallenbewehrten an und schob sie Richtung der belagerten Burg, wo Radomir mit knappen Worten den Plan schilderte.<br/><br/>27. Boron 1032 BF, abends – Auf der Suche nach einem Baron<br/>Gerwulf und seine Leute waren auf Geheiß des Barons zu Sindelsaum sogleich aufgebrochen, um herauszufinden, ob Hagens Halbbruder Angrond von Sturmfels auf der belagerten Burg Dohlenhorst war oder nicht. Eine wichtige Aufgabe, wenn man bedachte, wie viele unnötige Opfer eines drohenden Sturmangriffs auf die Burg vermieden würden, wenn man mit Gewissheit erführe, dass der falsche Baron gar nicht auf seinem Horst hockte! Zudem wollte Gerwulf seinen Freund nicht enttäuschen.<br/>So spornte er seine Mitreiter an und ermahnte sie, genau nachzufragen, vorsichtig zu sein, und keiner List auf den Leim zu gehen. Am Großen Fluss angekommen, wandten sich die Reiter flussabwärts, denn wenn Angrond die Burg in Richtung Twergenhausen verlassen hätte, wäre das bestimmt nicht unbemerkt geblieben oder er wäre womöglich sogar von den Städtern gefangen worden.<br/>Also wollte Gerwulf sein Glück in der anderen Richtung versuchen. In dem stetigen Nieselregen an diesem grauen Borontag war zuerst weit und breit niemand zu sehen. Bald kam den Reitern ein Treidler entgegen, dessen Ochsen sich dampfend und schnaubend den verschlammten Treidelpfad entlang mühten. Doch der Bursche war kurz angebunden, und als Gerwulf ihm mit gezielteren Fragen kam, behauptete er, er achte nicht besonders auf die Leute auf der Straße. Außerdem wolle er Twergenhausen nicht inmitten der Nacht erreichen. Es sei aber durchaus möglich, dass er den ein oder anderen hohen Herrschaften auf dem Weg begegnet war.<br/>Die Reiter folgten weiter der Straße und erfuhren im nächsten Ort, dem Weiler [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=altengrund Altengrund], dass die Grenze der Baronie nur neun Meilen entfernt war. Sie spornten ihre Pferde an und folgten im Eiltempo weiter dem Großen Fluss. Als sie die Baroniegrenze erreichten, war es bereits finstere Nacht.<br/>Nahe der Grenze lag das Hofgut [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=efferdshain Efferdshain], das einem Freibauern gehörte, dessen Vorfahr vor vielen Generationen seine Unabhängigkeit vom Ritter zu [http://www.dohlenfelde.de/Land_Orte.php?recordID=freyen Freyen] juristisch erkämpft hatte. Hier lag direkt an der Grenze ein Zollhäuschen in grün und gelb, daneben eine kleine Hütte, offensichtlich die Wohnstatt des Zöllners und seiner Familie. Die Schranke war heruntergelassen, kein Mensch war auf dieser Seite der Grenze zu sehen, Schnarchen war aus der Hütte zu vernehmen.<br/>Auf der anderen Seite jedoch – wieder ein Zollhäuschen, diesmal in den Farben des [[wikav:Bergkönigreich Isnatosch|Bergkönigreichs Eisenwald]], das hier seine oberderischen Besitzungen hatte, die Vogteien Nilsitz – standen zwei Büttel, eine menschliche Frau und ein Angroscho, die misstrauisch, jeder eine Laterne in der Linken, zu Gerwulf
 
hinüberschauten. Die Frau hatte in der Rechten eine Hellebarde, der Zwerg eine Armbrust.<br/>Wortlos standen sie da, im Laternenlicht waren die Wappenröcke der Vogteien Nilsitz deutlich erkennbar. Der Angroscho stellte seine Laterne ab und legte, Unverständliches knurrend, seine
 
hinüberschauten. Die Frau hatte in der Rechten eine Hellebarde, der Zwerg eine Armbrust.<br/>Wortlos standen sie da, im Laternenlicht waren die Wappenröcke der Vogteien Nilsitz deutlich erkennbar. Der Angroscho stellte seine Laterne ab und legte, Unverständliches knurrend, seine

Version vom 4. Juni 2017, 22:58 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Dohlenfelder Thronfolgestreit"