Dohlenfelder Thronfolgestreit - Angronds Entscheidung: Unterschied zwischen den Versionen

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Wieder grübelte er, zuckte dann aber mit den Schultern und schaute abwechselnd von Angrond zu Garmwart.<br/>
 
Wieder grübelte er, zuckte dann aber mit den Schultern und schaute abwechselnd von Angrond zu Garmwart.<br/>
 
„Mehr kann ich euch dazu leider nicht berichten, euer Hochgeboren.“<br/>
 
„Mehr kann ich euch dazu leider nicht berichten, euer Hochgeboren.“<br/>
Genau so etwas hatte Angrond nicht hören wollen. Er hatte gehofft, dass die Gerüchte über den Einsatz eines Magiers aus dem Gefolge Darians bei der Einnahme der Schwarzfels nur Geschwätz der Unterstützer Hagens war, um ihn und seine ehrenwerte Sache zu diskreditieren. So war es offensichtlich nicht. Angrond ballte seine rechte Faust, die auf der Tischplatte ruhte, so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten. Er atmete einmal tief durch. Diejenigen, die seinen Vater Bernhelm gekannt hatten oder seinen Halbbruder Hagen kannten, wussten, dass diese beiden sicherlich ihren Krug vom Tisch gefegt hätten. Aber Angrond wahrte seine Selbstbeherrschung und sprach überraschend ruhig Hagen von Lîfstein an. Er würde sich seinen Feldzug nicht von einem praios- und rondravergessenen Edlen zerstören lassen. Aber womöglich gab es einen Ausweg ohne allzu großen Ehrverlust, und zudem mit der Möglichkeit, den taktischen Vorteil, der sich durch Darians Dreistigkeit ergeben hatte, nicht zu verlieren: „Euer Wohlgeboren, mit feiger und schändlicher Magie hat sich Euer Neffe also der Burg Schwarzfels bemächtigt, wenn man den Worten diesen Gemeinen trauen kann, wovon ich aber ausgehe. Was auch immer Darian zu dieser Dummheit bewogen haben mag, ich kann sein Handeln nicht ignorieren. Heute ist der 10. Rondra, am frühen Morgen des 15. Rondra wird unser Heer die Grenze Dohlenfeldes überschreiten und den Thronfolgestreit zu einem Ende bringen. Am 14. Rondra wird ein von mir entsandter Parlamentär meinem Bruder unseren bevorstehenden Angriff ankündigen, auf dass dieser sich darauf vorbereiten kann. So ist der bisherige Plan.“ <br/>
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Genau so etwas hatte Angrond nicht hören wollen. Er hatte gehofft, dass die Gerüchte über den Einsatz eines Magiers aus dem Gefolge Darians bei der Einnahme der Schwarzfels nur Geschwätz der Unterstützer Hagens war, um ihn und seine ehrenwerte Sache zu diskreditieren. So war es offensichtlich nicht. Angrond ballte seine rechte Faust, die auf der Tischplatte ruhte, so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten. Er atmete einmal tief durch. Diejenigen, die seinen Vater [[Briefspieltext vielleicht mit::Bernhelm von Sturmfels|Bernhelm]] gekannt hatten oder seinen Halbbruder Hagen kannten, wussten, dass diese beiden sicherlich ihren Krug vom Tisch gefegt hätten. Aber Angrond wahrte seine Selbstbeherrschung und sprach überraschend ruhig Hagen von Lîfstein an. Er würde sich seinen Feldzug nicht von einem praios- und rondravergessenen Edlen zerstören lassen. Aber womöglich gab es einen Ausweg ohne allzu großen Ehrverlust, und zudem mit der Möglichkeit, den taktischen Vorteil, der sich durch Darians Dreistigkeit ergeben hatte, nicht zu verlieren: „Euer Wohlgeboren, mit feiger und schändlicher Magie hat sich Euer Neffe also der Burg Schwarzfels bemächtigt, wenn man den Worten diesen Gemeinen trauen kann, wovon ich aber ausgehe. Was auch immer Darian zu dieser Dummheit bewogen haben mag, ich kann sein Handeln nicht ignorieren. Heute ist der 10. Rondra, am frühen Morgen des 15. Rondra wird unser Heer die Grenze Dohlenfeldes überschreiten und den Thronfolgestreit zu einem Ende bringen. Am 14. Rondra wird ein von mir entsandter Parlamentär meinem Bruder unseren bevorstehenden Angriff ankündigen, auf dass dieser sich darauf vorbereiten kann. So ist der bisherige Plan.“ <br/>
 
Nach einer kurzen Pause ergänzte Angrond, nach einem knappen Blickwechsel mit Baron Garmwart: „Euer Wohlgeboren Hagen von Lîfstein, wäret Ihr bereit, als mein Parlamentär zu meinem Bruder Hagen in Dohlenfelde zu reiten und diesen von unserem bevorstehenden Angriff zu unterrichten und einen entsprechenden von mir verfassten Brief zu übergeben? Ihr werdet hier in Nilsitz so losreiten, dass Ihr am Morgen des 14. Rondra mit meinem Bruder sprechen könnt, und danach weiterreiten zu Eurem Neffen Darian auf Burg Schwarzfels, und diesen in meinem Namen auffordern, die von ihm so schändlich genommene Burg spätestens bis zum Abend des 15. Rondra zu räumen, SOFERN DIE SCHWEREN ANSCHULDIGUNGEN, DIE SEIN BOTE JAST BRANDER HIER VORBRACHTE, ZUTREFFEN SOLLTEN, UND sofern man ihm freien Abzug zusichert Darian wird zudem alle seine Geiseln schadlos freilassen und nichts aus der Burg Schwarzfels mitnehmen, was er nicht schon bei seiner Ankunft dort mit sich führte. Selbstverständlich wird Euer Neffe keine Verwüstungen und mutwilligen Zerstörungen auf der Burg hinterlassen. Meinen Bruder Hagen werde ich über all dies ausführlich in dem Brief unterrichten, den ich Euch mitgeben werde. Euer Wohlgeboren, wäret Ihr dazu bereit, mein Parlamentär zu sein?“ <br/>
 
Nach einer kurzen Pause ergänzte Angrond, nach einem knappen Blickwechsel mit Baron Garmwart: „Euer Wohlgeboren Hagen von Lîfstein, wäret Ihr bereit, als mein Parlamentär zu meinem Bruder Hagen in Dohlenfelde zu reiten und diesen von unserem bevorstehenden Angriff zu unterrichten und einen entsprechenden von mir verfassten Brief zu übergeben? Ihr werdet hier in Nilsitz so losreiten, dass Ihr am Morgen des 14. Rondra mit meinem Bruder sprechen könnt, und danach weiterreiten zu Eurem Neffen Darian auf Burg Schwarzfels, und diesen in meinem Namen auffordern, die von ihm so schändlich genommene Burg spätestens bis zum Abend des 15. Rondra zu räumen, SOFERN DIE SCHWEREN ANSCHULDIGUNGEN, DIE SEIN BOTE JAST BRANDER HIER VORBRACHTE, ZUTREFFEN SOLLTEN, UND sofern man ihm freien Abzug zusichert Darian wird zudem alle seine Geiseln schadlos freilassen und nichts aus der Burg Schwarzfels mitnehmen, was er nicht schon bei seiner Ankunft dort mit sich führte. Selbstverständlich wird Euer Neffe keine Verwüstungen und mutwilligen Zerstörungen auf der Burg hinterlassen. Meinen Bruder Hagen werde ich über all dies ausführlich in dem Brief unterrichten, den ich Euch mitgeben werde. Euer Wohlgeboren, wäret Ihr dazu bereit, mein Parlamentär zu sein?“ <br/>
 
Der eindringliche Blick des 37jährigen Reichskammerrichters ruhte auf Hagen von Lîfstein. Keine Gefühlsregung war mehr im Gesicht Angronds zu erkennen. Der Baron wusste nur zu gut, dass diese Lösung einem Juristen würdig war – nicht aber einem strahlenden Ritter. Denn am Abend des 15. Rondra würde der Streit um Dohlenfelde bereits entschieden sein, so die Zwölfe wollten.<br/>
 
Der eindringliche Blick des 37jährigen Reichskammerrichters ruhte auf Hagen von Lîfstein. Keine Gefühlsregung war mehr im Gesicht Angronds zu erkennen. Der Baron wusste nur zu gut, dass diese Lösung einem Juristen würdig war – nicht aber einem strahlenden Ritter. Denn am Abend des 15. Rondra würde der Streit um Dohlenfelde bereits entschieden sein, so die Zwölfe wollten.<br/>

Version vom 6. Februar 2018, 20:31 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Dohlenfelder Thronfolgestreit"