Des Ebers Stamm am Scheideweg Teil 1: Unterschied zwischen den Versionen

Aus KoschWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
BB (D | B)
K
K
Zeile 10: Zeile 10:
 
„Wollt Ihr nicht doch versuchen ein wenig zu schlafen, Durchlaucht?“, erkundigt sich die sanfte Stimme der Traviageweihten. Ihr antwortet ein unzufriedenes Brummen, das sie leise seufzend als Ablehnung deutet. Eine weitere Nacht ohne nennenswerten Schlaf würde dem Fürsten nicht gut tun. Gerade jetzt war es nötig Kraft zu bewahren um die schweren Tage des Wartens zu überstehen. Vor zwei Wochen hatte ein Bote die bittere Kunde von der Entführung von Erbprinz Anshold und seiner Gemahlin Nadyana überbracht. Seither wandere der sich sorgende Vater Nacht für Nacht rastlos umher, was zunehmend an seinen Kräften zehrte. Die Ungewissheit  ließ ihn nicht zur Ruhe kommen. Die Nachrichten der Boten, die sich trotz des einsetzenden Schneetreibens über den Rittersteig quälten, waren hoffnungsvoll – Steinbrücken verstärkte seine Grenzwacht, ebenso die Bergpässe – gar im Land hinter den Koschbergen und auch aus dem Binnenland, wie Rohalssteg, versicherten die treuen Vasallen ihre Wachsamkeit. Doch noch immer war keine entscheidende Nachricht zu vernehmen – keine Kunde wer die Schandtat vollbrachte, keine Spur zu den Tätern. Mittlerweile wäre der Fürst sogar froh eine dreiste Forderung zu vernehmen, wenn er dadurch nur wüsste, dass das prinzliche Paar wohlauf und am leben wären.
 
„Wollt Ihr nicht doch versuchen ein wenig zu schlafen, Durchlaucht?“, erkundigt sich die sanfte Stimme der Traviageweihten. Ihr antwortet ein unzufriedenes Brummen, das sie leise seufzend als Ablehnung deutet. Eine weitere Nacht ohne nennenswerten Schlaf würde dem Fürsten nicht gut tun. Gerade jetzt war es nötig Kraft zu bewahren um die schweren Tage des Wartens zu überstehen. Vor zwei Wochen hatte ein Bote die bittere Kunde von der Entführung von Erbprinz Anshold und seiner Gemahlin Nadyana überbracht. Seither wandere der sich sorgende Vater Nacht für Nacht rastlos umher, was zunehmend an seinen Kräften zehrte. Die Ungewissheit  ließ ihn nicht zur Ruhe kommen. Die Nachrichten der Boten, die sich trotz des einsetzenden Schneetreibens über den Rittersteig quälten, waren hoffnungsvoll – Steinbrücken verstärkte seine Grenzwacht, ebenso die Bergpässe – gar im Land hinter den Koschbergen und auch aus dem Binnenland, wie Rohalssteg, versicherten die treuen Vasallen ihre Wachsamkeit. Doch noch immer war keine entscheidende Nachricht zu vernehmen – keine Kunde wer die Schandtat vollbrachte, keine Spur zu den Tätern. Mittlerweile wäre der Fürst sogar froh eine dreiste Forderung zu vernehmen, wenn er dadurch nur wüsste, dass das prinzliche Paar wohlauf und am leben wären.
  
<center>'''* * *'''</center>
+
{{...}}
  
 
Dumpf donnerten die Hufe durch den Schnee. Kleine Wolken stießen aus den Nüstern der Rösser in die madahelle Nacht. Das Madamal stand wie ein großer Helm am Firmament und legte die Szenerie in ein bläuliches Licht. Wie dunkle Riesen türmten sich die Berge und die Zinnen der Burgmauer empor. Man vernahm das Schnarren und Klicken von in Anschlag gehaltenen Armbrüsten.
 
Dumpf donnerten die Hufe durch den Schnee. Kleine Wolken stießen aus den Nüstern der Rösser in die madahelle Nacht. Das Madamal stand wie ein großer Helm am Firmament und legte die Szenerie in ein bläuliches Licht. Wie dunkle Riesen türmten sich die Berge und die Zinnen der Burgmauer empor. Man vernahm das Schnarren und Klicken von in Anschlag gehaltenen Armbrüsten.

Version vom 2. Februar 2009, 21:33 Uhr

Teil der Briefspielgschichte Die Entführung des Prinzenpaares