Derwart von Sighelms Halm

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Baron Derwart von Sighelms Halm zu Geistmark war wahrlich kein guter Herrscher, sondern einer, der sich den Kaiser Bardo zum Vorbild genommen hatte, und sein Lebtag mit eitler Kurzweil und allerlei wüsten Gelagen verbrachte, während sein Volk über der Last der Steuern in arge Not geriet. Beim Tode des Barons, der im Jahre 10 vom Schlag getroffen starb, atmete manch einer auf: jetzt sollte wohl des Herren Schwester ihm auf den Throne folgen.

Denn auch wenn Baroness Erma von Sighelms Halm sich als Jungfer von Prunk und Lustbarkeiten des barönlichen Hofes hatte blenden lassen, so sah sie wohl das Unglück im Lande und erwies sich obendrein als kluge Verwalterin. Das ihr bereits zu Lebzeiten ihres Bruders anvertraute Rittergut der Familie erwirtschafte trotz der immer höheren Steuerforderungen im jedem Götterlauf mehr als in jenem davor, und doch blieb noch genug, um die ärgste Not im Volk zu lindern. Doch obgleich die Frau Erma seine nächste Anverwandte war (seine Gemahlin nämlich hatte der Baron verstoßen, nachdem ihre Verbindung fünf Jahre lang kinderlos geblieben war), benannte er in seinem Testament seinen Lustknaben Asmodin zum Nachfolger.

Dies entsetzte nicht nur den Traviageweihten — allein, alles Klagen blieb erfolglos, war doch Derwart noch in der Reichsgrundreform des Kaisers als rechtmäßiger Baron bestätigt worden. Asmodin, genannt „der Knabe“, aber führte das ausschweifende Leben seines geliebten Gönners weiter, ohne sich im geringsten um die Amtsgeschäfte zu scheren, bis sich eines Tages ein Haufen verzweifelten Bauern aufmachte, die „sündige Feste“ zu stürmen.

An ihre Spitze setzte sich der Geweihte Wilbur von Zweizwiebeln-Sighelms Halm (der Schwestersohn des alten Herrn Sigward), und es hieß auch, daß gar Büttel am Sturm auf die Burg beteiligt waren, die der Baron Auersbrück seinem Eidam zur Hilfe gesandt hatte. Die Spießgesellen des Knaben Asmodins ergriffen allesamt die Flucht, als sich die Schar näherte, er selbst aber fiel in die Hände seiner Gegner. „PRAois allheiligst hat gerichtet, was im Argen lag,“ sprach Hochwürden Wilbur, als der Gefangene in Ketten zu seinen Füßen lag, und nur die Milde der Baroness Erma rette das Leben des Sünders. Niemand jedoch sollte je den Beteiligten Vorwürfe machen, daß sie sich gegen ihren Herrn verschworen hatten.