Der Beginn einer wunderbaren Knappschaft: Unterschied zwischen den Versionen

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Baron [[Briefspieltext mit::Kordan_von_Blaublüten-Sighelms_Halm|Kordan von Geistmark]] nestelte ungeduldig am Zügel seines Pferdes, das schläfrig in der Hochsommersonne stand. Nach einer ganzen Woche Hochzeitsfeierlichkeiten (und den anschliessenden Namenlosen Tagen) drängte es ihn, baldmöglichst nach Hause in den Kosch zurückzukehren. Gewiss, auch die Garetier verstanden zu feiern, und er hatte viele alte Freunde aus der [[gar:Garetien:Familie_Zweifelfels|Familie Zweifelfels]] wiedergesehen und manche neue gefunden, nicht zuletzt den Bräutigam, Baron Debrek von Zweiflingen. Aber daheim warteten seine Familie und zahlreiche Aufgaben galt es anzupacken. Eine davon nahm er aus dem Waldstein mit nach Hause: Debreks Vetter Leomir von Zweifelfels vertraute ihm seine Tochter [[gar:Garetien:Adalinde von Zweifelfels|Adalinde]] als Knappin an. Yendar von Zweifelfels, sein alter Waffengefährte von den Silkwiesen, hatte das eingefädelt. «Diese Adalinde ist ein Wildfang, lieber Kordan», hatte er gesagt. «Sie braucht eine strenge Hand, die ihr den Pfad auf den Weg der Tugenden von Praios und Rondra weist.»<br>  
 
Baron [[Briefspieltext mit::Kordan_von_Blaublüten-Sighelms_Halm|Kordan von Geistmark]] nestelte ungeduldig am Zügel seines Pferdes, das schläfrig in der Hochsommersonne stand. Nach einer ganzen Woche Hochzeitsfeierlichkeiten (und den anschliessenden Namenlosen Tagen) drängte es ihn, baldmöglichst nach Hause in den Kosch zurückzukehren. Gewiss, auch die Garetier verstanden zu feiern, und er hatte viele alte Freunde aus der [[gar:Garetien:Familie_Zweifelfels|Familie Zweifelfels]] wiedergesehen und manche neue gefunden, nicht zuletzt den Bräutigam, Baron Debrek von Zweiflingen. Aber daheim warteten seine Familie und zahlreiche Aufgaben galt es anzupacken. Eine davon nahm er aus dem Waldstein mit nach Hause: Debreks Vetter Leomir von Zweifelfels vertraute ihm seine Tochter [[gar:Garetien:Adalinde von Zweifelfels|Adalinde]] als Knappin an. Yendar von Zweifelfels, sein alter Waffengefährte von den Silkwiesen, hatte das eingefädelt. «Diese Adalinde ist ein Wildfang, lieber Kordan», hatte er gesagt. «Sie braucht eine strenge Hand, die ihr den Pfad auf den Weg der Tugenden von Praios und Rondra weist.»<br>  
 
Ein Scheppern zog Kordans Aufmerksamkeit auf sich. Sein Waffenknecht Ontho hatte einen Teil der Gestechrüstung, die er auf das Packpferd laden sollte, fallen gelassen. Adalinde stand etwas abseits davon, mit ihrer Mutter. Alissa von Rathsamshausen legte ihre Hand auf die Schulter ihrer Tochter. «Das wird bald deine Aufgabe sein, Adalinde. Schau genau zu, wie er die Rüstung verschnürt hat! Warum ist ihm die Knieschale runtergefallen? Was würdest du anders machen?» «Ich würde nicht am Tag zuvor bis Mitternacht Bier saufen», gab Adalinde schnippisch zurück. <br>
 
Ein Scheppern zog Kordans Aufmerksamkeit auf sich. Sein Waffenknecht Ontho hatte einen Teil der Gestechrüstung, die er auf das Packpferd laden sollte, fallen gelassen. Adalinde stand etwas abseits davon, mit ihrer Mutter. Alissa von Rathsamshausen legte ihre Hand auf die Schulter ihrer Tochter. «Das wird bald deine Aufgabe sein, Adalinde. Schau genau zu, wie er die Rüstung verschnürt hat! Warum ist ihm die Knieschale runtergefallen? Was würdest du anders machen?» «Ich würde nicht am Tag zuvor bis Mitternacht Bier saufen», gab Adalinde schnippisch zurück. <br>
Kordan trat zu den beiden. «Das wirst du allerdings nicht tun als meine Knappin», sagte er, mit mehr Strenge als beabsichtigt. Alissa seufzte. «Aber auch freche Widerworte solltest du dir schnell abgewöhnen. Ach, Hochgeboren, manchmal denke ich, wir hätten das Kind doch besser schon als Pagin an einen fremden Hof geschickt. Ich fürchte, wir haben unsere Tochter verzogen.» Der Baron schüttelte den Kopf. «Keine Bange, das Mädchen wird den Weg schon finden. Selbst aus meinem vorherigen Knappen, [[Briefspieltext vielleicht mit::Enno von Rohalssteg]], ist noch ein anständiger Ritter geworden, und der war vielleicht ein weinerliches Muttersöhnchen, als er zu mir als Page kam ...»<br>
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Kordan trat zu den beiden. «Das wirst du allerdings nicht tun als meine Knappin», sagte er, mit mehr Strenge als beabsichtigt. Alissa seufzte. «Aber auch freche Widerworte solltest du dir schnell abgewöhnen. Ach, Hochgeboren, manchmal denke ich, wir hätten das Kind doch besser schon als Pagin an einen fremden Hof geschickt. Ich fürchte, wir haben unsere Tochter verzogen.» Der Baron schüttelte den Kopf. «Keine Bange, das Mädchen wird den Weg schon finden. Selbst aus meinem vorherigen Knappen, [[Briefspieltext vielleicht mit::Enno Salfridjes von Rohalssteg|Enno von Rohalssteg]], ist noch ein anständiger Ritter geworden, und der war vielleicht ein weinerliches Muttersöhnchen, als er zu mir als Page kam ...»<br>
  
 
Die Rüstung war endlich sicher auf dem Rücken des Packpferds verstaut, Kordan, Adalinde und Ontho saßen bereits im Sattel. Leomir und Alissa standen beim Geistmärker Baron, dankten noch einmal für die Ehre, ihr Kind bei ihm in Knappschaft geben zu dürfen, und trugen ihm Grüße an Freunde im Kosch auf. Dann schritten sie zu Adalinde. «Leb wohl, meine Tochter, und mach deine Sache gut!», sagte Leomir, ein Zittern in der Stimme, das er nicht unterdrücken konnte. «Denk an alles, was du bei uns gelernt hast. Folge dem Herrn Kordan in allem mach dem Namen Zweifelfels Ehre in der Fremde ...» Seine Rede brach ab, als Adalinde sich zu ihm hinunterbeugte und die Arme um seinen Hals schlang. «Leb wohl, Vater», rief sie, «du sollst stolz auf mich sein können!» Sie richtete sich auf, wandte sich ihrer Mutter zu und grüßte stumm rondrianisch, was Alissa erwiderte. Dann blickte sie zu ihrem Knappvater, der nickte und sein Pferd zum Tor wendete.
 
Die Rüstung war endlich sicher auf dem Rücken des Packpferds verstaut, Kordan, Adalinde und Ontho saßen bereits im Sattel. Leomir und Alissa standen beim Geistmärker Baron, dankten noch einmal für die Ehre, ihr Kind bei ihm in Knappschaft geben zu dürfen, und trugen ihm Grüße an Freunde im Kosch auf. Dann schritten sie zu Adalinde. «Leb wohl, meine Tochter, und mach deine Sache gut!», sagte Leomir, ein Zittern in der Stimme, das er nicht unterdrücken konnte. «Denk an alles, was du bei uns gelernt hast. Folge dem Herrn Kordan in allem mach dem Namen Zweifelfels Ehre in der Fremde ...» Seine Rede brach ab, als Adalinde sich zu ihm hinunterbeugte und die Arme um seinen Hals schlang. «Leb wohl, Vater», rief sie, «du sollst stolz auf mich sein können!» Sie richtete sich auf, wandte sich ihrer Mutter zu und grüßte stumm rondrianisch, was Alissa erwiderte. Dann blickte sie zu ihrem Knappvater, der nickte und sein Pferd zum Tor wendete.

Version vom 7. August 2018, 10:15 Uhr

Teil 1 der Briefspielgeschichte: Geistmärker Geschichten