Besuch aus einem anderen Land - Geschichten aus der Ferne: Unterschied zwischen den Versionen

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„Sechs, amigo. Sechs mal zwölf lange Götternamen. Du bist in deine Heimat aufgebrochen, um einen Broterwerb zu finden, und ich in die entgegengesetzte Richtung“, erwiderte ihm Tacodar.<br/>„Ich wäre noch schneller gelaufen, hätte ich geahnt, dass du aus warst, gegen [[Briefspieltext vielleicht mit::Alagrimm|Flammenvögel]] zu kämpfen und Caballero zu werden!“<br/>Das Grinsen wurde noch breiter.<br/>„Nicht absichtlich, compadre. Hätte ich damals gewusst, was mich erwartet, ich wäre wohl in Almada geblieben!“<br/>Die anfängliche ausgelassene Stimmung des Ritters schlug wieder in die, den Siedlern inzwischen wohlbekannte Melancholie um.<br/>„Vielleicht wäre das auch die bessere Wahl gewesen. Wir wären jetzt vermutlich in irgendeiner Taverne und würden uns über die Streitigkeiten der hohen Häuser lustig machen. Und nicht in einem Sumpfloch gefangen, in dem noch nicht mal das Korn wächst, geschweige denn meine Reben je Trauben tragen werden.“<br/>„Ach was! Wir würden griesgrämig den Wein von Madaleins Vater saufen, und du deinen Schwertarm an den Meistbietenden vermieten! Und wir hätten all das hier nie kennen gelernt!“<br/>Der dem Paradiesvogel so unähnliche Götterdiener neigte sich zu Rainfried und murmelte im leisen Verschwörerton.<br/>„Und ich finde, diese Nella ist es durchaus wert, sie näher kennenzulernen!“<br/>Er zwinkerte und nickte kurz über die Schulter des Ritters.<br/>Rainfried verstand den Wink, drehte sich um, und sah wie erwartet Nella vor sich stehen, die den Kopf senkte und auf die ihr eigene Art knickste.<br/>„Braucht ihr noch etwas, Herr? Soll ich für euch noch den Waschzuber richten? Den Wein wieder wärmen?“<br/>Sie blickte den Grimsauer dabei nicht an. Tacodar entging es jedoch nicht, dass sie sich wartend auf die Unterlippe biss.<br/>„Vielen Dank, Nella. Aber für heute will ich nur noch in [[wikav:Bishdariel|Bishdariels]] Schwingen abgleiten.“<br/>Die Magd ließ sich ihre Enttäuschung nicht anmerken, doch Tacodar bemerkte, dass Nella sich ein kleines bisschen zu schnell abwandte und zur Nachtruhe in ihr eigenes Heim begab. Rainfried wandte sich wieder Tacodar zu.<br/>„Lass uns hineingehen. Ich möchte nach meiner [[Briefspieltext vielleicht mit::Brodlind von Grimsau|Großmutter]] sehen, die guten Leute brauchen ihren Schlaf, der Sumpf wird uns auch morgen nicht verschonen. Und wir müssen für dich noch eine Schlafstätte finden.“<br/>„Meinst du, ich könnte heute nach bei...“<br/>Die Worte des Geweihten wurden wieder jäh von Madalein unterbrochen, die sich zu ihnen gesellt hatte.<br/>„Und noch einmal: Vergiss es, Tacodar! Und um deine Schlafstatt mach dir keine Sorgen. Etwas Stroh findet sich noch für dich, und ich glaube, du bist es ja schon gewohnt, in ländlichen Verhältnissen im Stroh zu schlafen. Nur die willige Bäuerin, die kann ich dir nicht bieten!“<br/>Die drei gingen fröhlich feixend gemeinsam zum Haus des Ritters.<br/>„Morgen musst du mir erzählen, ob diese Talina nur wieder eines deiner Hirngespinste ist, oder tatsächlich eine Frau aus Fleisch und Blut!“, konnte man die letzten Worte des Grimsauers vernehmen, dann schloss sich die Tür hinter ihnen.<br/>Die blonde Magd, die sie in der Dunkelheit hinter der Hausecke versteckt beobachtet hatte, wischte sich, leise schluchzend, eine weitere Träne aus den Augen.
 
„Sechs, amigo. Sechs mal zwölf lange Götternamen. Du bist in deine Heimat aufgebrochen, um einen Broterwerb zu finden, und ich in die entgegengesetzte Richtung“, erwiderte ihm Tacodar.<br/>„Ich wäre noch schneller gelaufen, hätte ich geahnt, dass du aus warst, gegen [[Briefspieltext vielleicht mit::Alagrimm|Flammenvögel]] zu kämpfen und Caballero zu werden!“<br/>Das Grinsen wurde noch breiter.<br/>„Nicht absichtlich, compadre. Hätte ich damals gewusst, was mich erwartet, ich wäre wohl in Almada geblieben!“<br/>Die anfängliche ausgelassene Stimmung des Ritters schlug wieder in die, den Siedlern inzwischen wohlbekannte Melancholie um.<br/>„Vielleicht wäre das auch die bessere Wahl gewesen. Wir wären jetzt vermutlich in irgendeiner Taverne und würden uns über die Streitigkeiten der hohen Häuser lustig machen. Und nicht in einem Sumpfloch gefangen, in dem noch nicht mal das Korn wächst, geschweige denn meine Reben je Trauben tragen werden.“<br/>„Ach was! Wir würden griesgrämig den Wein von Madaleins Vater saufen, und du deinen Schwertarm an den Meistbietenden vermieten! Und wir hätten all das hier nie kennen gelernt!“<br/>Der dem Paradiesvogel so unähnliche Götterdiener neigte sich zu Rainfried und murmelte im leisen Verschwörerton.<br/>„Und ich finde, diese Nella ist es durchaus wert, sie näher kennenzulernen!“<br/>Er zwinkerte und nickte kurz über die Schulter des Ritters.<br/>Rainfried verstand den Wink, drehte sich um, und sah wie erwartet Nella vor sich stehen, die den Kopf senkte und auf die ihr eigene Art knickste.<br/>„Braucht ihr noch etwas, Herr? Soll ich für euch noch den Waschzuber richten? Den Wein wieder wärmen?“<br/>Sie blickte den Grimsauer dabei nicht an. Tacodar entging es jedoch nicht, dass sie sich wartend auf die Unterlippe biss.<br/>„Vielen Dank, Nella. Aber für heute will ich nur noch in [[wikav:Bishdariel|Bishdariels]] Schwingen abgleiten.“<br/>Die Magd ließ sich ihre Enttäuschung nicht anmerken, doch Tacodar bemerkte, dass Nella sich ein kleines bisschen zu schnell abwandte und zur Nachtruhe in ihr eigenes Heim begab. Rainfried wandte sich wieder Tacodar zu.<br/>„Lass uns hineingehen. Ich möchte nach meiner [[Briefspieltext vielleicht mit::Brodlind von Grimsau|Großmutter]] sehen, die guten Leute brauchen ihren Schlaf, der Sumpf wird uns auch morgen nicht verschonen. Und wir müssen für dich noch eine Schlafstätte finden.“<br/>„Meinst du, ich könnte heute nach bei...“<br/>Die Worte des Geweihten wurden wieder jäh von Madalein unterbrochen, die sich zu ihnen gesellt hatte.<br/>„Und noch einmal: Vergiss es, Tacodar! Und um deine Schlafstatt mach dir keine Sorgen. Etwas Stroh findet sich noch für dich, und ich glaube, du bist es ja schon gewohnt, in ländlichen Verhältnissen im Stroh zu schlafen. Nur die willige Bäuerin, die kann ich dir nicht bieten!“<br/>Die drei gingen fröhlich feixend gemeinsam zum Haus des Ritters.<br/>„Morgen musst du mir erzählen, ob diese Talina nur wieder eines deiner Hirngespinste ist, oder tatsächlich eine Frau aus Fleisch und Blut!“, konnte man die letzten Worte des Grimsauers vernehmen, dann schloss sich die Tür hinter ihnen.<br/>Die blonde Magd, die sie in der Dunkelheit hinter der Hausecke versteckt beobachtet hatte, wischte sich, leise schluchzend, eine weitere Träne aus den Augen.
  
[[Kategorie:Abenteuer]]
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{{KoschBriefspielindex}}

Version vom 17. Juli 2017, 19:57 Uhr

Teil der Geschichte Besuch aus einem anderen Land.