Angroschs Hammer ertönt!

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Angroschs Hammer ertînt!

Erdbeben richtet zahlreiche VerwÅstungen in Koshim an

Koshim/Angbar. Das Wirken der Hohen Zwîlfe ist unergrÅndlich, fÅr die gewîhnlichen Sterblichen wie auch fÅr ihre hîchsten und wÅrdigsten Diener. Kein Gott aber ist zu so unerschîpflicher Gnade als auch furchtbarem Zorne fÑhig wie der Allvater Ingerimm, da· nicht einmal seine liebsten Kinder, das Volk der Zwerge, vor seiner Wut gefeit scheinen, wie die jÅngsten Ereignisse in der koscher Bergfreiheit zeigen.

Es geschah am 21. Tag des Tsa-Mondes im Gebiete der ehrwÅrdigen Bergfreiheit Koshim im nîrdlichen Kosch: In den frÅhen Morgenstunden erbebten die Hallen der reichen Binge, KrÅge und Schalen klapperten in den SchrÑnken. Wie ein Spuk verklang das Beben, ohne da· alle Bewohner der Hallen davon aus dem Schlafe gerÅttelt worden wÑren. Doch diejenigen, die das Grollen des Gottes vernommen, waren von banger Sorge erfÅllt und fragten die Priester um Rat.

Mit dem ersten Praiosstrahle also riefen seine ehrwÅrdigen Gnaden, Esbadosch, Sohn des Ertax, seines Zeichens hîchster Geweihter des Bergreiches, die Kinder Angroschs in die Heilige Halle Koshims. Nach den alten Riten, unter dem traditionellen Opfer von Basalt, Sand und Erz in den Glutschacht, baten die Angroschim ihren Gottvater um Milde, er mîge sie doch vor seinem Zorne verschonen.

Wie aber VÑterchen Esbadosch den Hammer erheben will, um den kupfernen Gong zu schlagen und somit den Segen des AllmÑchtigen auf das Haupt der GlÑubigen zu rufen, da erbebt mit einem Male Sumus Leib in gro·er Heftigkeit; Sand, Mîrtel und kleinere Steine rieseln von der gewaltigen Hallendecke, Åber dem eisenbeschlagenen Portale zeichnet sich ein langgestreckter Ri· vom Boden bis zur Decke durch den schwarzen Koschbasalt. Mit Getîse stÅrzt einer der bronzenen DreifÅ·e um und ergie·t eine Flut glÅhender Kohlen die Treppen hinab, lÑ·t die Menge erschrocken auseinander stieben.

Nur wenige Minuten wÑhrt das furchtbare Beben, um dann unvermittelt abzuklingen. Noch drei mal lÑ·t der zÅrnende Gott – denn wer sonst hÑtte eine solche Macht – Sumus Leib erzittern, doch ist sein Zorn verraucht und dies nur mehr gleich dem erregten Atem seiner gîttlichen Brust.

BestÅrzt begutachtet Bergkînig Gilemon, Sohn des Gillim, die SchÑden in den heimischen Hallen. Zwar hatte das Kleine Volk schon schlimmere Dinge Åberstehen mÅssen, doch erschreckend breitet sich dieser Tage die prÑchtige Binge an manchen Orten aus: In manchen GÑngen ist die basaltene Decke herabgestÅrzt, hat Bergleute oder Handwerker begraben; einige ZugÑnge zu den tieferen Ebenen sind verschÅttet, und die Sippenhalle der Umarosch gar gÑnzlich verwÅstet. Dutzende, wenn nicht hunderte von kundigen ZwergenhÑnden sind derweilen dabei, in Windeseile die BrÅder und Schwestern aus den TrÅmmern zu befreien, und die Robustheit der Angroschim scheint die Hoffnung auf ein Gelingen wohl noch am Leben zu erhalten. In den zentralen Hallen und Bingen des Bergreiches sind gîtterlob nur wenige Todesopfer zu beklagen.

Sobald die Ñrgste Not gebannt war, sandte aber der weise ZwergenfÅrst Gilemon Boten aus, welche in die entfernteren Gegenden des Zwergenreiches vordringen und Kunde der dortigen Zerstîrungen bringen sollen.

Stumm und trauernd machten sich die Angroschim an den Wiederaufbau ihrer Hallen, derweil die Priester und éltesten in des Bergkînigs Gilemon Gemach zu ergrÅnden suchten, was den Zorn Angroschs erweckt habe.

Der Gott zÅrne immer noch ob der Maschine des Baktrosch, mit der jener bis ins Erdinnere zu bohren gedachte, mutma·ten die einen. Doch das waren wenige, denn der glÅcklose Mechanicus hatte die Stollen vor Monden verlassen (eine genauere Schilderung der Ereignisse auf Seite 2 dieses Journals).

Viel wahrscheinlicher sei es, so erging am Ende der Ratsschlu·, da· das Beben – trotz seiner StÑrke – nicht mehr als eine Warnung des Gottes war. Warum sonst hÑtten die grî·ten SchÑden alte, lÑngst verlassene Tunnel getroffen? WÑre Malmar direkt gegen das Herz Koshims geschwungen worden, dann hÑtten wohl viele der schwÑcheren Gewîlbe den Zorn des Gottes doch nicht zu tragen vermocht. Allein, wovor die Angroschkinder Acht haben sollten, das wu·ten auch die Weisesten unter ihnen nicht zu sagen.

GlÅcklicherweise aber waren auch keine LÑndereien mit einer dichteren menschlichen Bevîlkerung betroffen, obgleich manch ein Angbarer BÅrger behauptete, in der betreffenden Nacht ein leichtes Zittern gespÅrt zu haben – und dies, obzwar des Gottes Heiliger Stein, welcher im Angbarer Tempel verwahrt wird, doch jeglich Unbill solcher Art wehren sollte!

Um den GlÑubigen Koshims Trost zu spenden und die Verbundenheit der menschlichen Gemeinschaft mit der Zwergenheit zu verkÅnden, sandte Se. Erhabenheit, der HÅter der Flamme, Ibralosch, Sohn des Igen, seine rechte Hand, nach der verwÅsteten Binge und kÅndigte fÅr den folgenden Feuertag eine Ingrimmsmesse auf dem Zwergenplatz im Norden der Stadt an.

Dies rief einige Verwunderung hervor, war doch in der Vergangenheit die Beziehung zwischen erzzwergischen Koshimern und den von Menschen und HÅgelzwergen geprÑgten Gefolgschaft des HÅters der Flamme vor allem durch Zwistigkeiten gekennzeichnet. Meister Ibralosch aber ist im Umgang mit den ernsten Vettern seines Volkes jedenfalls gewohnt, weilte er doch schon zuvor einige Zeit als Gesandter in den Hallen Koshims und ist, so munkelt man, auch Mitglied der Bruderschaft Ingrahalls.


Frendhil Ferdoker

(nach Berichten der

Bergkîniglichen Boten)