Alagrimm 3: Der Funke ist erneut entfacht: Unterschied zwischen den Versionen

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===Von der Befreiung des Flammenadlers===
 
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Aus den Aufzeichnungen der Befragung von [[Wilfing das Wiesel|Wilfing dem Wiesel]], einem gefangenen Schergen des Räubers Jergenquell. Wir bitten die bisweilen anmaßende und unverschämte Ausdrucksweise zu entschuldigen, wir ließen sie dennoch unveränderten Wortes stehen um der werten Leserschaft die Verdorbenheit dieses Gesellen vor Augen zu führen.
 
Aus den Aufzeichnungen der Befragung von [[Wilfing das Wiesel|Wilfing dem Wiesel]], einem gefangenen Schergen des Räubers Jergenquell. Wir bitten die bisweilen anmaßende und unverschämte Ausdrucksweise zu entschuldigen, wir ließen sie dennoch unveränderten Wortes stehen um der werten Leserschaft die Verdorbenheit dieses Gesellen vor Augen zu führen.
  
Boronsschwarze Nacht war's, als sie kam – bei [[Rahja]], war das ein prächtiges Weib! Die Haut bleich wie Milch, die Haare kunstvoll hochgesteckt wie Zuckerguss, in ein langes rotes Kleid aus teurem Stoff gehüllt. Dass das eine Baronin war, sah selbst der dumme Geppert gleich. Wir hatten schon lange, die meisten von uns sogar noch nie, so eine schöne Adelige gesehen. Seit Jahren schon zogen wir in den entlegensten Wäldern des Finsterkammes herum – und wenn wir mal eine Menschenseele trafen, dann raubten wir sie natürlich aus. Doch selbst die ergiebigsten "Kunden" trugen nie derart elegante Klamotten am Leib – im schäbigen [[wikav:Finsterkamm|Finsterkamm]] gibt es so etwas nich'. Bestenfalls mal 'ne Erzhändlerin.
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Auch unser Hauptmann, [[Ulfing von Jergenquell]], ist ja selber ein echter Baron, auch wenn Schurken ihm Seine Baronie geklaut haben. Genau deshalb kämpfte er mit unserer Hilfe ja nun um Verborgenen um seinen Anspruch – und er hatte versprochen, dass wir, wenn er wieder Baron in [[Albumin]] sein wird, an seinem Hof hohe Ämter inne haben, und ein eigenes Haus mit Acker bekommen werden.  
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[[Bild:Charissia.gif|right|Die Buhle Borbarads Charissia von Salmingen]]
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Boronsschwarze Nacht war's, als sie kam – bei [[Rahja]], war das ein prächtiges Weib! Die Haut bleich wie Milch, die Haare kunstvoll hochgesteckt wie Zuckerguss, in ein langes rotes Kleid aus teurem Stoff gehüllt. Dass das eine Baronin war, sah selbst der dumme Geppert gleich. Wir hatten schon lange, die meisten von uns sogar noch nie, so eine schöne Adelige gesehen. Seit Jahren schon zogen wir in den entlegensten Wäldern des Finsterkammes herum – und wenn wir mal eine Menschenseele trafen, dann raubten wir sie natürlich aus. Doch selbst die ergiebigsten "Kunden" trugen nie derart elegante Klamotten am Leib – im schäbigen [[wikav:Finsterkamm|Finsterkamm]] gibt es so etwas nich'. Bestenfalls mal 'ne Erzhändlerin.<br/>
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Auch unser Hauptmann, [[Ulfing von Jergenquell]], ist ja selber ein echter Baron, auch wenn Schurken ihm Seine Baronie geklaut haben. Genau deshalb kämpfte er mit unserer Hilfe ja nun um Verborgenen um seinen Anspruch – und er hatte versprochen, dass wir, wenn er wieder Baron in [[Albumin]] sein wird, an seinem Hof hohe Ämter inne haben, und ein eigenes Haus mit Acker bekommen werden. <br/>
 
Kein wunder also, dass sich die Frau, [[Charissia von Salmingen]] war ihr Name, und der Baron auch gleich gekannt haben. Diese Adeligen sind ja alle irgendwie miteinander bekannt, wenn sie nicht sogar verwandt sind. Die Frau ging entschlossen auf ihn zu und begrüßte ihn als Baron, sogar einen kleinen Knicks hat sie gemacht – gerade so, als träfen sie sich am Garether Hof. Man konnte sehen, wie gut es ihm tat, dass sie seinen Anspruch anerkannte – denn die meisten Hofschranzen tun das ja nich' mehr. Er erkannte schnell, dass man ihr trauen könne, und dass sie auf unserer gerechten Seite streiten wolle. Mit sich führte sie, [[Charissia von Salmingen]] war ihr Name, eine ganze Hundertschar Söldlinge – woher sie kamen wissen wir bis heute nicht, denn sie sprachen kein Wort. Doch sie versprach Meister Ulfing, dass sie ihm die Söldner für einen Mond überlasse, wenn wir ihr bei einem dringlichen Vorhaben helfen würden…
 
Kein wunder also, dass sich die Frau, [[Charissia von Salmingen]] war ihr Name, und der Baron auch gleich gekannt haben. Diese Adeligen sind ja alle irgendwie miteinander bekannt, wenn sie nicht sogar verwandt sind. Die Frau ging entschlossen auf ihn zu und begrüßte ihn als Baron, sogar einen kleinen Knicks hat sie gemacht – gerade so, als träfen sie sich am Garether Hof. Man konnte sehen, wie gut es ihm tat, dass sie seinen Anspruch anerkannte – denn die meisten Hofschranzen tun das ja nich' mehr. Er erkannte schnell, dass man ihr trauen könne, und dass sie auf unserer gerechten Seite streiten wolle. Mit sich führte sie, [[Charissia von Salmingen]] war ihr Name, eine ganze Hundertschar Söldlinge – woher sie kamen wissen wir bis heute nicht, denn sie sprachen kein Wort. Doch sie versprach Meister Ulfing, dass sie ihm die Söldner für einen Mond überlasse, wenn wir ihr bei einem dringlichen Vorhaben helfen würden…
  
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[[Bild:Alagrimm.jpg|right|Der Flammenadler Alagrimm]]
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[[Bild:Alagrimm.jpg|left|Der Flammenadler Alagrimm]]
 
;[[Bonglorosch Sohn des Bongrom]], Ernstlich-geheimer Meister des Alten Tores zu Koschim
 
;[[Bonglorosch Sohn des Bongrom]], Ernstlich-geheimer Meister des Alten Tores zu Koschim
  
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;[[Voltan von Falkenhag]], Bruder des [[Orsino von Falkenhag|Grafen Orsino vom Angbarer See]], Magus
 
;[[Voltan von Falkenhag]], Bruder des [[Orsino von Falkenhag|Grafen Orsino vom Angbarer See]], Magus
  
Die nächtlichen Sterne des 24. [[Peraine]] standen in sehr außergewöhnlicher Konstellation – sie deuteten auf eine massive Stärkung der magischen Kräfte hin. Nicht zuletzt deshalb war ich auf Exkursion um heilende Kräuter und Alraunen in den Bergen zu suchen, als diese Entladung astraler Kraft meine Aufmerksamkeit erweckte. Wie ein Blitz erschien sie mir, und mir war klar, dass es sich um ein mächtiges Ritual handeln musste, das oben im Tal Koschims gewirkt wurde. Meine Begleiter und ich entschlossen uns rasch nachzusehen, was sich dort getan haben mochte.  
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Die nächtlichen Sterne des 24. [[Peraine]] standen in sehr außergewöhnlicher Konstellation – sie deuteten auf eine massive Stärkung der magischen Kräfte hin. Nicht zuletzt deshalb war ich auf Exkursion um heilende Kräuter und Alraunen in den Bergen zu suchen, als diese Entladung astraler Kraft meine Aufmerksamkeit erweckte. Wie ein Blitz erschien sie mir, und mir war klar, dass es sich um ein mächtiges Ritual handeln musste, das oben im Tal Koschims gewirkt wurde. Meine Begleiter und ich entschlossen uns rasch nachzusehen, was sich dort getan haben mochte. <br/>
 
Als wir die Bergfreiheit nach über einem Tagesmarsch erreicht hatten waren die Urheber des Rituals bereits fort und hatten nichts als Grauen hinterlassen: Qualmende Trümmer, gezeichnete Angroschim, viele wehrlose Opfer. Auch Rogmarok [[Gilemon Sohn des Gillim|Gileomon von Koschim]] hatte schwerste Verwundungen davongetragen und lag sterbend auf einem Lagerplatz. Man sagte mir, er wäre bereits tot, hätte die Wucht der Hitze ihn nicht hinter einen Felsen geschleudert, so dass die Flammen ihm alleine die obere Gesichtshälfte versengten konnten. Doch das war wahrlich schlimm genug. Ich setzte bereits zu einem heilenden Spruch an, als er selbst sprach und jegliche Magie – er nannte es Drachenwerk – mit deutlichen Worten ablehnte. So gab ich ihm nur von den gefundenen Kräutern. Diese zeigten jedoch genug Wirkung um den alten, zähen Bergkönig auch ohne magische Hilfe wieder zu Kräften kommen zu lassen. Doch gezeichnet und geblendet wird er immer bleiben.
 
Als wir die Bergfreiheit nach über einem Tagesmarsch erreicht hatten waren die Urheber des Rituals bereits fort und hatten nichts als Grauen hinterlassen: Qualmende Trümmer, gezeichnete Angroschim, viele wehrlose Opfer. Auch Rogmarok [[Gilemon Sohn des Gillim|Gileomon von Koschim]] hatte schwerste Verwundungen davongetragen und lag sterbend auf einem Lagerplatz. Man sagte mir, er wäre bereits tot, hätte die Wucht der Hitze ihn nicht hinter einen Felsen geschleudert, so dass die Flammen ihm alleine die obere Gesichtshälfte versengten konnten. Doch das war wahrlich schlimm genug. Ich setzte bereits zu einem heilenden Spruch an, als er selbst sprach und jegliche Magie – er nannte es Drachenwerk – mit deutlichen Worten ablehnte. So gab ich ihm nur von den gefundenen Kräutern. Diese zeigten jedoch genug Wirkung um den alten, zähen Bergkönig auch ohne magische Hilfe wieder zu Kräften kommen zu lassen. Doch gezeichnet und geblendet wird er immer bleiben.
 
Als ich am Tag danach die Asche eines Beschwörungskreises aus Baumstämmen entdeckte, ahnte ich erst, warum der Rogmarok meine Magie abgelehnt hatte. Die Urheber dieses Vernichtungswerkes, die verruchte Maga, der [[Alagrimm]] und ihre Schergen waren aber bereits weiter firunwärts gezogen.
 
Als ich am Tag danach die Asche eines Beschwörungskreises aus Baumstämmen entdeckte, ahnte ich erst, warum der Rogmarok meine Magie abgelehnt hatte. Die Urheber dieses Vernichtungswerkes, die verruchte Maga, der [[Alagrimm]] und ihre Schergen waren aber bereits weiter firunwärts gezogen.

Version vom 8. Februar 2009, 21:24 Uhr

Von der Befreiung des Flammenadlers