Der Dachs und seine Jungen - Der junge Graf
Teil der Briefspielgeschichte "Der Dachs und seine Jungen"
Ein Winter in den Nordmarken | Die Munteren Breitäxte |
Alderan zog nachdenklich an seiner Pfeife und betrachtete versonnen den Frühsommerhimmel über dem Dachsbau. „Der Graf wäre beinahe in Borons Reich eingezogen. Um ein Haar hätte er das Gift getrunken und dann wäre es aus gewesen. Wer dann überhaupt in der Nachfolge drankommt ist mir völlig unklar, aber es würde die junge Grafschaft sicher bis ins Mark erschüttern.“ Firundal zog ebenso nachdenklich an seiner Pfeife „Wer kann denn ein Interesse daran haben, dass der Graf stirbt? Nach allem was man so hört steht der Magier Voltan ja bei manchen im Verdacht, aber wenn der junge Graf sterben würde, würde der Truchsess auf einen Schlag all seinen Einfluss auf die Regierungsgeschäfte verlieren.“
„Vielleicht steckt ja Charissia dahinter“, erwiderte Alderan und ließ einen Rauchring aus seiner Pfeife aufsteigen. „Chaos würde ihr wohl gefallen, aber gibt es sonst niemanden, der einen Groll gegen den Grafen hegt?“ Auch Firundal ließ nun einen Rauchring aufsteigen und fuhr fort „von Bodrin schätzt den Grafen sicherlich nicht, aber er ist zu sehr in seinem Stand verfangen, als das er einen Giftanschlag in Auftrag geben würde.“ Alderan nickte zustimmend. „Ja das glaube ich auch. Letztlich werden wir es aber nicht heute ergründen können.“
„Vielleicht sollte jemand am Hof des Grafen für uns ein Auge auf den Grafen und die Vorgänge an seinem Hofe werfen.“ Alderan überlegte kurz. „Kein schlechter Gedanke. Es wird sich dort doch sicher jemand finden, der für einen gewissen finanziellen Ausgleich berichten kann, was dort so vor sich geht, dass mag auch noch in anderer Hinsicht nützlich sein.“ Diesmal war es an Firundal zustimmend zu nicken. „Erlan wird wohl nichts dagegen haben nehme ich mal an.“ Alderan lächelte kurz „Nein das glaube ich ganz sicher nicht, zumal er im Moment schlichtweg nicht hier ist. Alvide muss davon jedoch nicht unbedingt etwas erfahren.“ Firundal nickte zustimmend. „Ja das wird wohl besser sein. Selbst wenn wir nichts Böses planen, so ist sie doch jeder Art von Schliche abgeneigt. Dann müssen wir den Mann, oder die Frau aber aus unserer Privatschatulle finanzieren, sonst fällt es ihr sicher irgendwann auf.“ Alderan klopfte die Pfeife aus. „Ja, aber das ist kein Problem. Wer weiß schon so genau, wie viel Gold ich wirklich für Bücher, oder anderes ausgebe.“
Alderan blickte auf. Sein Gesicht hellte sich auf. „Aber da kommen ja die Gäste. Du wirst in den kommenden Tagen deine Schritte gen Grauensee lenken und dort nach jemandem passendes Ausschau halten. Such dir auch einen vertrauensvollen Kiepenkerl, oder sonst jemanden, der von Berufswegen viel reisen muss und nicht eindeutig zuzuordnen ist. Er soll dann den Mann anwerben und die Berichte einsammeln und an uns weiterleiten. Unser Informant muss ja nicht gleich wissen für wenn er arbeitet. Man weiß ja nie.“ Alderan stand auf. „Ungolf, Praiodane. Schön, dass ihr unserer Einladung gefolgt seid. Eure Verlobung hat mich zutiefst angerührt. Hier hat sich einmal wahre Liebe getroffen.“
Firundal blickte seinem Großvater nachdenklich hinterher. Man merkte ihm auch jetzt noch manchmal an, dass er einst in des Kaisers Kanzleien gearbeitet hatte. Er würde tun, was er ihm gesagt hatte. Es war sonst eigentlich nicht seine Art, aber dieser Giftanschlag erfüllte ihn mit großer Sorge. Ruhig klopfte er seine Pfeife aus und folgte den Gästen ins Innere des Hügelhauses.