Ein neuer Wind - Drei Wagenladungen Bolzen
◅ | 47 Rinder |
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Die Belagerung von Barabein | ▻ |
1. Ingerimm 1035, Barabein
Am späten Vormittag
„Ach du bists Alvide.“ Rief der Sindelsaumer Waffenknecht der Furhfrau zu die ihren schweren Wagen Richtung Barabeiner Zugbrücke lenkte. Hinter Alvides Kutsche waren noch zwei weitere Wagen zu sehen. Auch sie offensichtlich schwer beladen. Alvide winkte dem Waffenknecht und seinen beiden Kameraden am Tor zu. „Wir haben Armbrustbolzen und anderes Material geladen. Euer Herr Baron hat kräftig zugeschlagen, jetzt wo ihr hier in Fehde mit den Salzmärkern liegt.“ Die Wachen grinsten sich an. Es sah ihrem Herrn ähnlich Nachschub zu organisieren obwohl die Magazine der Burg bestens gefüllt waren. Schon wollten die Waffenknechte den Wagen in die Burg winken als Balinor von den Silberfällen dazu trat. Kaum hatten die Salzmärker Baron Erlan die Fehde erklärt hatte dieser dann auch seine Vasallen und Landleute zu den Waffen gerufen. Die Landwehr und ritterlichen Aufgebote sollten sich am 3. Ingerimm in Barabein sammeln. Balinor war bereits früher eingetroffen und hatte nun auf der Burg das Kommando übernommen.
Aufmerksam blickte er Alvide zu und winkte wies dann zwei der Wachen an nachzusehen ob es sich wirklich um die Bolzen handelte. In diesem Moment wurden die Planen von den Wagen gerissen und Bewaffnete sprangen über die Seiten der Kutschen. „VERRAT!“ brüllte Balinor während er sein Schwert aus der Scheide riss. Die Angreifer stürmten auf das Torhaus zu. Einer der beiden überraschten Wachen die gerade die Kutschen durchsuchen wollten wurde von einem Mann mit einer langstieligen Streitaxt schlichtweg in den trockenen Burggraben gestoßen. Der andere Sindelsaumer Waffenknecht wurde von gleich drei Angreifern zugleich überwältigt. Balinor versuchte sich gemeinsam mit der anderen Waffenmagd zurück ziehen, doch die Angreifer waren zu schnell. Einem übermütigen Jungspund stieß Balinor das Schwert in den Unterleib, doch da spürte er schon einen dumpfen Schlag gegen seinen Hinterkopf.
Als er wieder zu sich kam fand er sich in einem der kleinen Zimmer wieder die sonst eines der Kinder Erlans nutzte wenn sie auf der Burg weilten. Mit ihm fanden sich Grimwulf von Borking, der Verwalter der Baronie, Roglom Sohn des Rugax, der Burgvogt und sechs Waffenknechte in dem kleinen Raum. Valpo, der Gardist der in den Burggraben gestürzt war war nicht bei ihnen und Lana, die Waffenmagd die mit ihm am Tor gestanden hatte ihren rechten Arm in einer Schlinge. Ansonsten schienen alle anderen nur kleine Kratzer abbekommen zu haben. Bevor er noch Fragen stellen konnten wurde die Tür geöffnet und zwei Ritter traten in den Raum. Den einen erkannte Balinor sofort. Er hatte mit Ferk von Alrichsbaum in Dohlenfelde gekämpft. Den anderen Mann kannte Balinor nicht. Der Unbekannte begann sogleich zu sprechen. „Ich bin Relf von Angenbrück. Ingrimma von Salzmarken war meine Knappin und Nichte und daher streite ich nun für die Salzmärker Sache gegen euch. Gegen euch alle hier hege ich keinen persönlichen Groll und so möchte ich euch auffordern euch ruhig zu verhalten. Wir werden euch auf zwei Räume aufteilen so dass ihr mehr Platz habt. Auch soll es euch sonst an nichts fehlen. Um das Gesinde braucht ihr euch nicht zu sorgen. Wir haben sie ins Dorf geschickt. Euer feiner Herr wird seine Burg sicher nicht einfach so hergeben und bei einer Belagerung können wir unnötige Mäuler nicht brauchen. Euer Kamerad der in den Burggraben gefallen befindet sich bei einem Heiler, genauso wie dem braven Burschen dem ihr so zugesetzt habt Wohlgeboren.“ Sprach Relf und nickte Balinor zu.
Balinor nickte nur benommen. Das hatte ja gut angefangen. Sie waren zu unvorsichtig gewesen und nun war die einzige Burg Baron Erlans bereits am ersten Tag der Fehde in die Hände der Salzmärker gefallen.