Grimsauer Liebe - Des Ritters Raubzug: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 1. Dezember 2018, 19:47 Uhr
Teil der Briefspielgeschichte "Grimsauer Liebe"
ANFANG | Grimsauer Liebe - Nadoreter Zorn |
Gareth, in der Nacht des 5. Namenlosen Tages zum 1. Praios 1041 BF
Tempelhöhe, nahe des Hotels Handelsherr
Khorena drückte sich fest an die Mauer und versuchte einen vorsichtigen Blick an der Hausecke vorbei auf die Reitgesellschaft zu werfen. Sie wunderte sich, wer so spät noch an diesem Tag aufbrechen wollte und verfluchte die Schnapsidee, an einem Namenlosen Tag die Stube zu verlassen und auf einen Bruch zu gehen. Von der Praiosscheibe war seit Stunden nichts mehr zu sehen, doch das helmförmige Madamal stand hoch am Himmel, und spendete gerade genug Licht, um zu sehen, wie sich die Gruppe aufmachte. Wenn sie richtig gezählt hatte, waren es acht Berittene. Zwei ritten voran und die restlichen folgten ihnen. So leise wie die Pferde auf dem Pflaster waren, mussten die Hufe mit Schuhen bedeckt worden sein.
Khorena wurde das Gefühl nicht los, dass hier irgendetwas nicht stimmte, und erst als der letzte Reiter außer Sichtweite war, konnte sie wieder tief durchatmen und beschloss, dass die heutige Nacht wahrlich keine war, um in Häuser einzusteigen, und ging unverrichteter Dinge den weiten Weg zurück in ihre Stube. Schlaf fand sie diese Nacht trotzdem nicht.
Greifentor, kurz nach Mitternacht
Rukus Lowanger wusste, dass er einen Fehler gemacht hatte. Einen sehr großen Fehler.
Ihm war das Ganze von Anfang an nicht geheuer gewesen, aber die fünf Silberlinge, die sich seitdem in seiner Geldkatze befanden, hatten sein Gewissen doch einige Zeit beruhigt. Ging es doch nur darum, mitten in der Nacht kurz die Tore zu öffnen für Pferd und Reiter. Acht Pferde und Reiter. Und die wollten doch auch nur nach draußen und nicht in die Stadt hinein. Wer war Rukus schon, dass er als einfacher Gardist die Herrschaften davon abbringen sollte, sich in Gefahr zu begeben? Und dass es sich bei dem Geldgeber um einen Herrn von Stand handelte, war ihm auch klar, noch bevor er das ihm völlig unbekannte Wappen unter dem grauen Mantel hervorspitzen sah. Einen roten Saukopf mit zerbrochener Lanze im Maul. Nein, nein, Rukus stellte lieber keine Fragen und nahm die Aufwandsentschädigung dankend an.
Komisch war es allerdings schon, dass sich fünf der Reiter so um einen sechsten herum platzierten, dass man diesen kaum erkennen konnte. Ganz so, als wollten sie ihn vor allzu neugierigen Blicken schützen und dafür sorgen, dass sich niemand der Person nähern konnte. Nur einem plötzlichen Windstoß war es geschuldet, dass die Pferde unruhig wurden und der wehende Mantel einen Blick auf lange dunkle Haare, die ein schönes Gesicht umrahmten, und ein zweites Wappen erlaubte, einen silbernen Hirsch auf grünem Grund.
Erst lange, nachdem die Tore wieder geschlossen waren und Quendan Schultheiß ihn ablösen sollte, erkannte er seinen Fehler. Die fünf Reiter sollten die Reiterin in ihrer Mitte nicht schützen, sondern sie vor allzu neugierigen Blicken entziehen. In dieser Nacht war eine edle Dame entführt worden, und er war unbewusst durch einen Moment der Schwäche der Handlanger dieses Schurkenstreichs geworden. Schuldbewusst suchte Rukus den Hauptmann auf und erzählte, was in der Nacht vorgefallen war. Die fünf Silberlinge verschwieg er jedoch.