Entführung des Prinzenpaares - Golgaritengedanken: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 8. Mai 2017, 09:22 Uhr
Teil der Briefspielgeschichte "Verschollene Eber - Im Kosch"
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Timokles war stumm den rethonischen Worten Alderichs gefolgt, und hatte selbst gedankenverloren über den Fluss zu den Reitern geblickt. Als die Stimme des Golgariten sich an den Knappen richtete, zuckte Timokles kurz zusammen wegen der erstaulich lauten Worte aus dem Mund des Reisegefährten.
Er verneigte sich kurz und merkte an: "Wie Ihr meint, Meister."
Bevor er jedoch wegging, fügte er noch an: "Denkt Ihr, die Queste wird gefährlich? Werden wir mit unseren Kräften ans Ende und unserem Herren nahe kommen?"
Verstört schaute der Bursche auf den Ritter Golgaris, der immer noch den Kopf abgewendet dastand.
„Belaste dich nicht mit Fragen deren Antwort nur die Götter kennen.“
Alderichs Stimme war kühl und hatte einen belehrenden Tonfall angenommen, ehe er sich halb umwandte. Der besorgte Blick aus den dunklen Augen zwang ihn zur Milde.
„Verzage nicht, Timokles. Wenn es des Hernn Wille ist, dann werden wir in den inneren Kreis aufsteigen. Andere werden uns nachfolgen, um unser derisches Werk weiterzuführen.“
Etwas ungelenk, war er doch nicht gewohnt, den Knappen Mut zuzusprechen, legte er seine Linke zögerlich auf die Schulter Timokles´ und nickte ihm aufmunternd zu.
"Und was will dieser tapferen Schar schon widerstehen?"
Eine ausladene Geste umfasste die vom morgendlichen Nebel durchsetzte Raststelle. Kaum mehr als der Schatten eines Lächelns durchbrach Alderichs Maske der Unnahbarkeit, die er sonst so stolz vor sich her trug, als er in dem Knappen die Entschlossenheit zurückkehren sah.
Erleichtert sog Timokles nun wieder die kalte Morgenluft ein. Er war von den Worten des Golgariten beruhigt und zugleich ermutigt worden, sodass er nun bereit war, überallhin, und sei es in den Vorhof der Niederhöllen selbst, zu ziehen, schließlich bestand ihre Reisegruppe ja aus den besten Männern und Frauen der Mark. Die Queste würde gewiss zu einem guten Ende führen, doch nicht, wenn er verhungert vom Pferd fiele, denn sein Magen machte sich abermals bemerkbar.
"Habt Dank, ehrwürdiger Ritter. Wir werden die Halunken aufspüren und sie ihrer praiosgefälligen Strafe zuführen!", antworte der Knappe nun, "jedoch werde ich nun Eurem ersten Rat folgen und mir ein Morgenmahl bereiten, damit ich bei Kräften bleibe."
Er verbeugte sich knapp vor Alderich, welcher ihm ebenfalls zunickte, und bediente sich bei den Hausdienern, welche die anwesenden Recken mit allerlei Nahrungsmitteln versorgten. Mit einem Kanten Brot, etwas kaltem Braten und einem Säckchen mit Hafer kehrte er zu seinem Pferd zurück und frühstückte zusammen mit diesem, auf dass es ihm trotz seiner bescheidenen Reitkünste gewogen bleibe.