Ritter Boromils Gespür für das Moor - Spuren der Vergangenheit: Unterschied zwischen den Versionen

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Einen Tag nach [[Boromil vom Kargen Land|Boromils]] Besuch bei den [[Wächter Rohals|Wächtern Rohals]] meldete der kleine Alrik seinem Herrn, dass eine Magierin in der entstehenden Neusiedlung eingetroffen sei. Boromil hatte soeben am Kartentisch gestanden und sich mit [[Olgosch Sohn des Ogrim|Olgosch]] über den Fortgang der Grabearbeiten unterhalten. Es würde doch länger dauern, als Boromil gehofft hatte. Allerdings würde am Ende auch echt zwergische Wertarbeit stehen – fachmännisch ausgehoben und ohne Einsturzgefahr. Dieses Prädikat musste ihm den langsameren Fortgang schon wert sein.  
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Einen Tag nach [[Boromil vom Kargen Land|Boromils]] Besuch bei den [[Wächter Rohals|Wächtern Rohals]] meldete [[Alrik Schröterwald|der kleine Alrik]] seinem Herrn, dass eine Magierin in der entstehenden Neusiedlung eingetroffen sei. Boromil hatte soeben am Kartentisch gestanden und sich mit [[Olgosch Sohn des Ogrim|Olgosch]] über den Fortgang der Grabearbeiten unterhalten. Es würde doch länger dauern, als Boromil gehofft hatte. Allerdings würde am Ende auch echt zwergische Wertarbeit stehen – fachmännisch ausgehoben und ohne Einsturzgefahr. Dieses Prädikat musste ihm den langsameren Fortgang schon wert sein.  
 
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Die Nachricht der Ankunft einer Magierin erzeugte bei Boromil gleich gute Laune. Es war noch Morgen und schon hatten die Wächter Rohals ihre Abmachung gehalten! Allerdings gemahnte er sich gleich darauf, sich nicht zu früh zu freuen: Ebenso könnte das bedeuten, dass sie am Ende als Gegenleistung für die Hilfe, die ohne jedes Zögern gekommen war, einen höheren Anteil an den Fundstücken verlangen würden. Barmherzige Anconiter waren das jedenfalls nicht, sondern ein Machtfaktor, der sich über viele Jahrhunderte gehalten hatte.
 
Die Nachricht der Ankunft einer Magierin erzeugte bei Boromil gleich gute Laune. Es war noch Morgen und schon hatten die Wächter Rohals ihre Abmachung gehalten! Allerdings gemahnte er sich gleich darauf, sich nicht zu früh zu freuen: Ebenso könnte das bedeuten, dass sie am Ende als Gegenleistung für die Hilfe, die ohne jedes Zögern gekommen war, einen höheren Anteil an den Fundstücken verlangen würden. Barmherzige Anconiter waren das jedenfalls nicht, sondern ein Machtfaktor, der sich über viele Jahrhunderte gehalten hatte.
 
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Als er auf den Weg zwischen den Ruinen trat, sah er gleich seine Schwester. Sie schien sich etwas verloren vorzukommen, zumal die anderen Siedler sich deutlich zurückhielten oder betont konzentriert ihrer jeweiligen Arbeit nachgingen. Nun, etwaige Vorurteile gegenüber Magiern würde er ihnen gleich austreiben! "[[Morena vom Kargen Land|Morena]]! Sei willkommen!" "Hallo Boromil", sagte seine Schwester leise. Offensichtlich war ihr die Situation unangenehm. Laut rief Boromil: "Begrüßt meine Schwester, die ehrenwerte Magierin Morena vom Kargen Land!" Nun gingen tatsächlich die Siedler einer nach dem anderen zu ihr. Als erstes kam die Rakulbruckerin. Sie hatte keine Scheu vor Fremden, sondern schien mit vielerlei Arten von Menschen klarzukommen. Das war auch nicht so abwegig, wenn man bedachte, dass sie in einem Wirtshaus gearbeitet hatte. Dann kam die neugierige Tsalva, dicht gefolgt vom kleinen Alrik, der bestimmt in seinem ganzen Leben noch keinem Magier so nahe gekommen war.
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Als er auf den Weg zwischen den Ruinen trat, sah er gleich seine Schwester. Sie schien sich etwas verloren vorzukommen, zumal die anderen Siedler sich deutlich zurückhielten oder betont konzentriert ihrer jeweiligen Arbeit nachgingen. Nun, etwaige Vorurteile gegenüber Magiern würde er ihnen gleich austreiben! "[[Morena vom Kargen Land|Morena]]! Sei willkommen!" "Hallo Boromil", sagte seine Schwester leise. Offensichtlich war ihr die Situation unangenehm. Laut rief Boromil: "Begrüßt meine Schwester, die ehrenwerte Magierin Morena vom Kargen Land!" Nun gingen tatsächlich die Siedler einer nach dem anderen zu ihr. Als erstes kam [[Caya Folmin|die Rakulbruckerin]]. Sie hatte keine Scheu vor Fremden, sondern schien mit vielerlei Arten von Menschen klarzukommen. Das war auch nicht so abwegig, wenn man bedachte, dass sie in einem Wirtshaus gearbeitet hatte. Dann kam die neugierige [[Tsalva Lehmfeld|Tsalva]], dicht gefolgt vom kleinen Alrik, der bestimmt in seinem ganzen Leben noch keinem Magier so nahe gekommen war.
 
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Boromils Rossknecht folgte dem Befehl seines Herrn ebenso wie Kascha, der Breikoch. Connar schrieb nicht nur einige Begrüßungsworte auf seine Tafel, sondern verzierte den Rand mt Blumen. Nun, in diesem Fall war das keine Verschwendung von Material. Nacheinander traten nun die restlichen Siedler heran, abgesehen von den Hirten und Bauern, die bereits unterwegs waren. Die Dunkelforsterin, sonst nicht so einfach zu erschüttern, schien ein wenig Angst vor Morena zu haben, wollte sich aber offenbar nicht vor den anderen die Blöße geben, als einzige Boromils Schwester nicht zu begrüßen. Einige der Zwerge hielten sich ebenfalls zunächst zurück. Erst als Olgosch lautstark "Auf gute Zusammenarbeit!" gerufen hatte, war der Bann gebrochen.  
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Boromils [[Zolthan Grobbfold|Rossknecht]] folgte dem Befehl seines Herrn ebenso wie [[Kalmun Süßmaul|Kascha, der Breikoch]]. [[Connar Tannhaus|Connar]] schrieb nicht nur einige Begrüßungsworte auf seine Tafel, sondern verzierte den Rand mt Blumen. Nun, in diesem Fall war das keine Verschwendung von Material. Nacheinander traten nun die restlichen Siedler heran, abgesehen von den Hirten und Bauern, die bereits unterwegs waren. [[Gilia Ulfaran|Die Dunkelforsterin]], sonst nicht so einfach zu erschüttern, schien ein wenig Angst vor Morena zu haben, wollte sich aber offenbar nicht vor den anderen die Blöße geben, als einzige Boromils Schwester nicht zu begrüßen. Einige der Zwerge hielten sich ebenfalls zunächst zurück. Erst als Olgosch lautstark "Auf gute Zusammenarbeit!" gerufen hatte, war der Bann gebrochen.  
 
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Boromil lud seine Schwester gleich in den Besprechungsraum ein, wo sie sich setzen könnte, und trug Tsalva auf, sie zu bewirten. Als Morena sah, dass die anderen Boromils Anweisungen ausführten, nickte sie beeindruckt. "Und die alle hören auf Dich? Nicht schlecht!" "Vergiss nicht, dass ich inzwischen belehnt bin! Da würde es ihnen schlecht ergehen, wenn sie sich demjenigen widersetzen, der für ihren zukünftigen Wohnort verantwortlich ist." Nun rief er Olgosch hinzu.  
 
Boromil lud seine Schwester gleich in den Besprechungsraum ein, wo sie sich setzen könnte, und trug Tsalva auf, sie zu bewirten. Als Morena sah, dass die anderen Boromils Anweisungen ausführten, nickte sie beeindruckt. "Und die alle hören auf Dich? Nicht schlecht!" "Vergiss nicht, dass ich inzwischen belehnt bin! Da würde es ihnen schlecht ergehen, wenn sie sich demjenigen widersetzen, der für ihren zukünftigen Wohnort verantwortlich ist." Nun rief er Olgosch hinzu.  
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"Wie ist der Stand im Keller des Turmes?" "In dem halbverschütteten Raum können wir sofort anfangen, den müssen wir praktisch nur freischaufeln. Beim Tunnel wird es schon schwieriger, da müssen wir alle paar Schritt Stützen setzen." "Morena, was ist für Dich am einfachsten? Ist es besser, den Abraum zu untersuchen, oder das Erdreich, bevor sich die Angroschim da durch graben?" "Wenn [[Phex]] uns hold ist, sind die meisten Sachen immer noch in der Nähe der Regale oder in Geheimfächern. Ich schlage vor, zuerst die Kammer freizulegen. Wenn die Erde auf einem Haufen landet, kann ich alles auf einmal grob durchsuchen. Finde ich nichts, sind wir sofort mit dem Teil fertig." "Das klingt nicht schlecht", nickte Olgosch, "denn wenn Ihr zuerst die Erde aus der Kammer untersuchen wollt, können wir in der Zwischenzeit den erwähnten Tunnel wieder freilegen. Wenn Ihr danach die Regale inspizieren und nach Geheimfächern suchen wollt, haben wir genügend Zeit, um ein ganzes Tunnelstück soweit abzustützen." Und vor allem würden sich Magierin und Zwerge nicht so schnell in die Quere kommen, dachte sich Boromil.
 
"Wie ist der Stand im Keller des Turmes?" "In dem halbverschütteten Raum können wir sofort anfangen, den müssen wir praktisch nur freischaufeln. Beim Tunnel wird es schon schwieriger, da müssen wir alle paar Schritt Stützen setzen." "Morena, was ist für Dich am einfachsten? Ist es besser, den Abraum zu untersuchen, oder das Erdreich, bevor sich die Angroschim da durch graben?" "Wenn [[Phex]] uns hold ist, sind die meisten Sachen immer noch in der Nähe der Regale oder in Geheimfächern. Ich schlage vor, zuerst die Kammer freizulegen. Wenn die Erde auf einem Haufen landet, kann ich alles auf einmal grob durchsuchen. Finde ich nichts, sind wir sofort mit dem Teil fertig." "Das klingt nicht schlecht", nickte Olgosch, "denn wenn Ihr zuerst die Erde aus der Kammer untersuchen wollt, können wir in der Zwischenzeit den erwähnten Tunnel wieder freilegen. Wenn Ihr danach die Regale inspizieren und nach Geheimfächern suchen wollt, haben wir genügend Zeit, um ein ganzes Tunnelstück soweit abzustützen." Und vor allem würden sich Magierin und Zwerge nicht so schnell in die Quere kommen, dachte sich Boromil.
 
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Gesagt, getan: Die Angroschim beeilten sich, zuerst die teilweise verschüttete Kammer wieder ganz begehbar zu machen, und fanden dabei einen zweiten Ausgang in Form des besagtes Tunnels. Als sie soweit waren, konzentrierte sich Morena auf den Erdhaufen, den sie mühsam nach oben getragen hatten. Boromil hatte den Angbarer und die Rakulbruckerin, mit denen er gute Erfahrungen gemacht hatte, jeweils mit einem längeren Ast ausgerüstet, ebenso wie sich selbst. Falls Morena etwas fand, konnten sie sofort die Stellen im Aushub markieren und dann in aller Ruhe suchen. Plötzlich streckte sie den linken Arm aus und zeigte auf einen Punkt des Erdhaufens. "Ein Treffer, sehr schwach." Sofort steckte Boromil den Stock dorthin.  
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Gesagt, getan: Die Angroschim beeilten sich, zuerst die teilweise verschüttete Kammer wieder ganz begehbar zu machen, und fanden dabei einen zweiten Ausgang in Form des besagtes Tunnels. Als sie soweit waren, konzentrierte sich Morena auf den Erdhaufen, den sie mühsam nach oben getragen hatten. Boromil hatte [[Aldur Haubenschreier|den Angbarer]] und die Rakulbruckerin, mit denen er gute Erfahrungen gemacht hatte, jeweils mit einem längeren Ast ausgerüstet, ebenso wie sich selbst. Falls Morena etwas fand, konnten sie sofort die Stellen im Aushub markieren und dann in aller Ruhe suchen. Plötzlich streckte sie den linken Arm aus und zeigte auf einen Punkt des Erdhaufens. "Ein Treffer, sehr schwach." Sofort steckte Boromil den Stock dorthin.  
 
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Die Bergung des Gegenstandes erwies sich als viel schwieriger als angenommen. Denn immer, wenn man einen Teil der lose aufgeschichteten Erde abgetragen hatte, rutschte von oben etwas nach. Am Ende standen Boromil, der Rakulbruckerin und dem Glockengießer der Schweiß auf der Stirn. Morena hatte sich nicht an der Arbeit beteiligt, sondern sich ausgeruht, um ihre Kräfte zu sparen, wie sie erklärt hatte. Vorsichtig griff Boromil nun mit beiden Händen in die Erde und zerkrümelte sie zwischen den Fingern, bis er schließlich ein massives Stück gefunden hatte, das locker in seine Handfläche passte. Er goss einen bereitgestellten Eimer Wasser darüber – und sah plötzlich vor sich einen Ring! "Ein schöner heller Stein, wunderschön gearbeitete Fassung... den solltet Ihr behalten!", flüsterte der Glockengießer Boromil zu. "Du kannst ruhig laut sprechen! Ich habe eine Abmachung mit den Wächtern Rohals und nicht vor, meiner Schwester etwas zu verheimlichen!" Der Angbarer entschuldigte sich auf der Stelle bei Morena und wiederholte seine Einschätzung, dass es sich um ein besonders gelungenes Exemplar Juwelierskunst handele. "Das Aussehen interessiert mich erst einmal nicht.", widersprach Morena. "Wichtiger ist, welche Kraft dem Ring innewohnt! Manche werden verwendet, um Zauber darin zu speichern. Einen solchen Ring würde ich sofort im Namen meines Ordens einfordern!" Boromil war etwas überrascht ob ihrer harschen Worte, reichte ihr aber den Ring, da sie ihn unverzüglich untersuchen wollte.  
 
Die Bergung des Gegenstandes erwies sich als viel schwieriger als angenommen. Denn immer, wenn man einen Teil der lose aufgeschichteten Erde abgetragen hatte, rutschte von oben etwas nach. Am Ende standen Boromil, der Rakulbruckerin und dem Glockengießer der Schweiß auf der Stirn. Morena hatte sich nicht an der Arbeit beteiligt, sondern sich ausgeruht, um ihre Kräfte zu sparen, wie sie erklärt hatte. Vorsichtig griff Boromil nun mit beiden Händen in die Erde und zerkrümelte sie zwischen den Fingern, bis er schließlich ein massives Stück gefunden hatte, das locker in seine Handfläche passte. Er goss einen bereitgestellten Eimer Wasser darüber – und sah plötzlich vor sich einen Ring! "Ein schöner heller Stein, wunderschön gearbeitete Fassung... den solltet Ihr behalten!", flüsterte der Glockengießer Boromil zu. "Du kannst ruhig laut sprechen! Ich habe eine Abmachung mit den Wächtern Rohals und nicht vor, meiner Schwester etwas zu verheimlichen!" Der Angbarer entschuldigte sich auf der Stelle bei Morena und wiederholte seine Einschätzung, dass es sich um ein besonders gelungenes Exemplar Juwelierskunst handele. "Das Aussehen interessiert mich erst einmal nicht.", widersprach Morena. "Wichtiger ist, welche Kraft dem Ring innewohnt! Manche werden verwendet, um Zauber darin zu speichern. Einen solchen Ring würde ich sofort im Namen meines Ordens einfordern!" Boromil war etwas überrascht ob ihrer harschen Worte, reichte ihr aber den Ring, da sie ihn unverzüglich untersuchen wollte.  
 
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Erneut konzentrierte sich die Magierin. Diesmal fiel ihr das Zaubern offenbar schwerer. Am Ende rief sie enttäuscht: "Heiliger Argelion, alles umsonst!" "Was ist los? Hast Du es nicht geschafft, die Art der Magie zu bestimmen, die dem Ring innehwohnt?" "Doch, das ist es ja gerade! Pass mal auf..." Sie steckte den Ring an den Finger und drehte ihn um. Sofort erklang deutlich eine kurze Tonfolge. Boromils Untergebene waren starr vor Schreck, als sie sahen, wie seine Schwester scheinbar einen Zauberring gegen ihn verwendete. Doch nichts geschah. Schließlich fragte Boromil: "Und, war's das?" "Ja!", rief Morena wütend. "Das ist es ja, was ich meinte. Die einzige Magie dieses Ringes besteht darin, diese kurze Melodie abzuspielen." "Klingt doch schön." "Aber das ist doch eines Magiers unwürdig! So etwas benutzen Schelme und Scharlatane, um sich wichtig zu machen." "Na, dann hast Du sicher nichts dagegen, wenn ich den Ring an mich nehme." "Bitte, nimm ihn nur!" Kurz darauf murmelte Morena mehr zu sich selbst: "Und für solchen Kleinkram verschwendet man seine wertvolle Kraft!"
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Erneut konzentrierte sich die Magierin. Diesmal fiel ihr das Zaubern offenbar schwerer. Am Ende rief sie enttäuscht: "[[wikav:Argelion Schlangentreu|Heiliger Argelion]], alles umsonst!" "Was ist los? Hast Du es nicht geschafft, die Art der Magie zu bestimmen, die dem Ring innehwohnt?" "Doch, das ist es ja gerade! Pass mal auf..." Sie steckte den Ring an den Finger und drehte ihn um. Sofort erklang deutlich eine kurze Tonfolge. Boromils Untergebene waren starr vor Schreck, als sie sahen, wie seine Schwester scheinbar einen Zauberring gegen ihn verwendete. Doch nichts geschah. Schließlich fragte Boromil: "Und, war's das?" "Ja!", rief Morena wütend. "Das ist es ja, was ich meinte. Die einzige Magie dieses Ringes besteht darin, diese kurze Melodie abzuspielen." "Klingt doch schön." "Aber das ist doch eines Magiers unwürdig! So etwas benutzen Schelme und Scharlatane, um sich wichtig zu machen." "Na, dann hast Du sicher nichts dagegen, wenn ich den Ring an mich nehme." "Bitte, nimm ihn nur!" Kurz darauf murmelte Morena mehr zu sich selbst: "Und für solchen Kleinkram verschwendet man seine wertvolle Kraft!"
 
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Nun trat Olgosch hinzu. "Herr, der Keller ist ja soweit freigeräumt. Wir sind mit dem Anfang des Tunnels beschäftigt, doch [[Dugobalosch Sohn des Dramosch|Dugobalosch]] besteht darauf, die Wände zu untersuchen, bevor Eure Schwester zur Tat schreitet." "Das sehe ich mir mal an... Schwester, ruhe Dich ein wenig aus, ich sage Dir Bescheid, sobald Du im Keller weitermachen kannst!" Gemeinsam stiegen Olgosch und er die Treppe hinab. Es herrschte immer noch ein feuchter, leicht modriger Geruch, doch den Gang konnte man trockenen Fußes betreten. Als sie die Kammer betraten, sah Boromil, wie Dugobalosch auf sie wartete, während die anderen mit dem Tunnel beschäftigt waren. "Ah, da seid Ihr ja! Ich sage es nochmal: Geheimfächer findet ein Angroscho besser als ein Menschenmagier mit seinen Sprüchen! Lasst es mich versuchen und Ihr werdet schon sehen." "Also bitte", wies Boromil auf die nächstgelegene Wand. "Ich bin gespannt." Das ließ sich Dugobalosch nicht zweimal sagen. Er begann mit der Wand, in der der Durchgang zum Gang war. Vorsichtig begutachtete er so manche Stelle, an der Boromil nie im Leben etwas aufgefallen wäre. An ein, zwei Punkten klopfte Dugobalosch, setzte aber kurz darauf seine Arbeit fort. Schließlich stellte er im Brustton der Überzeugung fest: "Diese Wand ist vollkommen massiv. Da ist nichts dahinter!" "Faszinierend. Meint Ihr denn nicht, dass wir das erheblich abkürzen könnten mit der Hilfe meiner Schwester?" "Abkürzen, pah! Keinen Respekt vor rechtschaffener Handwerkskunst. Immer muss alles schnell gehen, wo man ein gutes Werk doch gründlich erledigen muss. Herr Ritter, macht es Euch doch oben bei Tageslicht etwas gemütlich, wenn Ihr hier nicht warten wollt! Ich verspreche Euch, alle vier Wände genau zu untersuchen." "Also gut.", beendete Boromil die Diskussion, bevor sie überhaupt richtig losgegangen war. Innerlich war er verärgert über den vorlauten Zwerg, den er für einen Wichtigtuer hielt. Am Ende würde Morena ja doch alle Wände analysieren müssen!
 
Nun trat Olgosch hinzu. "Herr, der Keller ist ja soweit freigeräumt. Wir sind mit dem Anfang des Tunnels beschäftigt, doch [[Dugobalosch Sohn des Dramosch|Dugobalosch]] besteht darauf, die Wände zu untersuchen, bevor Eure Schwester zur Tat schreitet." "Das sehe ich mir mal an... Schwester, ruhe Dich ein wenig aus, ich sage Dir Bescheid, sobald Du im Keller weitermachen kannst!" Gemeinsam stiegen Olgosch und er die Treppe hinab. Es herrschte immer noch ein feuchter, leicht modriger Geruch, doch den Gang konnte man trockenen Fußes betreten. Als sie die Kammer betraten, sah Boromil, wie Dugobalosch auf sie wartete, während die anderen mit dem Tunnel beschäftigt waren. "Ah, da seid Ihr ja! Ich sage es nochmal: Geheimfächer findet ein Angroscho besser als ein Menschenmagier mit seinen Sprüchen! Lasst es mich versuchen und Ihr werdet schon sehen." "Also bitte", wies Boromil auf die nächstgelegene Wand. "Ich bin gespannt." Das ließ sich Dugobalosch nicht zweimal sagen. Er begann mit der Wand, in der der Durchgang zum Gang war. Vorsichtig begutachtete er so manche Stelle, an der Boromil nie im Leben etwas aufgefallen wäre. An ein, zwei Punkten klopfte Dugobalosch, setzte aber kurz darauf seine Arbeit fort. Schließlich stellte er im Brustton der Überzeugung fest: "Diese Wand ist vollkommen massiv. Da ist nichts dahinter!" "Faszinierend. Meint Ihr denn nicht, dass wir das erheblich abkürzen könnten mit der Hilfe meiner Schwester?" "Abkürzen, pah! Keinen Respekt vor rechtschaffener Handwerkskunst. Immer muss alles schnell gehen, wo man ein gutes Werk doch gründlich erledigen muss. Herr Ritter, macht es Euch doch oben bei Tageslicht etwas gemütlich, wenn Ihr hier nicht warten wollt! Ich verspreche Euch, alle vier Wände genau zu untersuchen." "Also gut.", beendete Boromil die Diskussion, bevor sie überhaupt richtig losgegangen war. Innerlich war er verärgert über den vorlauten Zwerg, den er für einen Wichtigtuer hielt. Am Ende würde Morena ja doch alle Wände analysieren müssen!

Version vom 17. Oktober 2010, 09:31 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Ritter Boromils Gespür für das Moor"