Die Rabenschnäbel : Teil 1: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 8. Mai 2017, 09:54 Uhr
Briefspielgeschichte der Golgariten
Die Rabenschnäbel 1030 BF | Die Rabenschnäbel : Teil 2 |
Burg Mersingen, Anfang Boron 1030 BF
Timokles stieg schließlich vorsichtig auf ein niedriges Steinpodest, auf dem sich eine Statue befand, um sich einen Überblick zu verschaffen. Das Bündel ließ er am Fuße der Statue liegen, um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen. Da erblickte er sie endlich, Aquileya von Erzfeldt. Sie befand sich nicht weit von seinem Standort entfernt und beriet sich mit einem anderen Mann. Timokles sprang also von seinem Spähposten, packte sein Bündel mit dem Rabenschnabel und eilte auf die Golgaritin zu. Je näher er kam, umso mehr verlangsamte er seinen Schritt, um nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, als er es schon durch sein sonderbares Verhalten getan hatte. In der Nähe beider Gesprächspartner blieb er unauffällig stehen und wartete das Ende der Besprechung ab. Als Aquileya sich zum Gehen in seine Richtung wandte, drehte er sich ihr zu und sprach sie verschwörerisch an: „Ihr seid Aquileya von Erzfeldt, wenn ich mich nicht irre? Mein Name ist Timokles vom Kloster zu Rabenhorst. Ein Problem quält mich die letzten Tage, denn mir ward ein Auftrag gegeben, den ich auszuführen gelobte. Ich habe etwas für Euch...“ Mit einem Blick auf die versammelten Golgariten beeilte er sich, hinzuzufügen: „Könnten wir uns etwas zurückziehen?"
Firutin... die erste Initiation, der sie – abgesehen von ihrer eigenen – beiwohnen würde. Die Aufregung fühlte sich an wie Ameisen in ihrem Blut. Morgen. Ein neuer Knappe, nachdem Boromil nun als Ritter seiner eigenen Wege ging. Doch Boromils Ritterschlag war nicht maßgeblich ihr Verdienst. Bevor jedoch die üblichen Grübeleien einsetzen konnten, die sie in die Schwarzen Lande auf Caldrons und Gerions Spuren führten, zog ein junger Mann ihre Aufmerksamkeit auf sich. Sie wandte sich erstaunt um und musterte den Ordensbruder, der sie angesprochen hatte. Sein Teint war vom Farbton heller Bronze, und aus seinen Augen leuchtete Aquileya Neugier entgegen. Timokles? Sie bemühte ihr Gedächtnis. Doch der Name blieb ihr unbekannt. Sprechen, Zurückziehen, Auftrag... „Ja. Gehen wir“, antwortete sie. Eine willkommene Gelegenheit, weiteren Planungen vorerst zu entrinnen. Für die Rolle der rechten Hand Harnolds mochte sie sich immer noch nicht erwärmen, und auf die neue Verantwortung würde sie sich später noch angemessen vorbereiten. Das geheimnisvolle Auftreten des jungen Knappen kündete von Wichtigem und weckte ihr Interesse. Im Schatten eines Wehrganges in einem abgelegenen Nebenhof blieb Timokles stehen. Eine Mersinger Wache patroullierte dort oben, und in etwas Entfernung unterhielt sich ein Grüppchen Ordensleute. Ihre Stimmen drangen nicht einmal gedämpft herüber. Timokles hatte eine gute Wahl getroffen. Die Augen der hageren Frau ruhten nun dunkel auf dem Knappen. „Jetzt erkläre mir alles.“