Wer den Schaden hat…

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Ausgabe Nummer 57 - Sonderausgabe 1036 BF

Wer den Schaden hat…

War der Baduarsteig ein Reinfall?


Sindelsaum/Fürstenhort. Noch gar nicht lange ist es her, dass der alte Baduarsteig auf Betreiben des Barons Erlan von Sindelsaum unter großen Mühen und Kosten wieder instand gesetzt wurde, um die Reise zwischen Angbar und Fürstenhort kürzer, annehmlicher und sicherer zu machen. Gewiss versprach sich seine Hochgeboren so manchen schönen Taler aus den zu erwartenden Zolleinnahmen.

Sein Nachbar freilich, Vogt Roban von Treublatt, weigerte sich immer standhaft, auch nur einen Nickel in dieses Unternehmen zu stecken. Er ließ es aber zu, dass die Bauleute aus Sindelsaum auch den auf seinem Grund verlaufenden Teil des Passweges erneuerten – wobei Lohn, Kost und Logis freilich aus dem Sindelsaumer Säckel bestritten werden mussten.

Fast scheint es, als habe Vogt Roban mit seiner Skepsis recht behalten: Denn nach der Fertigstellung der Thalessia wird Fürst Blasius wieder zu Angbar Hof halten, und die alte Stammburg zu Fürstenhort dürfte wohl in ihren alten Schlummer zurückfallen. Dies bedeutet zwar nicht, dass der Baduarssteig gänzlich brach liegen wird, doch die erhofften großen Ströme von Waren und Reisenden dürften wohl ausbleiben.

Der für seine Schadenfreude berüchtigte Vogt Roban soll seinem Nachbarn an der Sindel ein nur auf den ersten Blick großzügiges Geschenk gemacht haben: einen abakosch, ein zwergisches Rechenbrett, „um die enormen Summen aus den Zoll- und Mautabgaben bewältigen zu können“. – Wer zuletzt lacht, ist ein Treublatt, lautet einer der Wahlsprüche des umtriebigen Vogtes.

Karolus Linneger