Vardocker Spießgesellen zerschlagen?

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Vardocker Spießgesellen zerschlagen?
Neues von der Kompanie „Halmdahl der Keiler“
HARZKLAMM, Hesinde 1048 BF. Dieser Bericht ist eine Zusammenfassung mehrer Eindrücke aus Wengenholm: Er entstand nach einem Besuch bei der neugegründeten Kompanie „Halmdahl der Keiler“ und nach einem persönlichen Gespräch mit dem zuständigen Kommandanten Viburn von Rohenforsten sowie Edelhauptmann Erlan vom Eberstamm, der sich freundlicherweise die Zeit nahm, dem KOSCH-KURIER einige Auskünfte zu geben.
Am neuen Standort der Kompanie in Harzklamm herrschte bei meinem Eintreffen reges Treiben, viele Einheimische arbeiteten an der Baustelle für die neue Burg. Das Fundament ist bereits gelegt, jedoch verzögerten sich die Arbeiten etwas wegen des steiniges Boden – und aufgrund der Tatsache, dass derzeit nicht genug kundige Angroschim anwesend seien, wie man mir berichtete.
Die Klagen von Hochwürden Herdane Haubinger, dass man mit den hier eingesetzten Mitteln besser in Travias Namen den Armen in Angbar geholfen hätte, wies der Erbprinz höflich, aber bestimmt zurück: Die neue Kompanie steigere durch ihre bloße Anwesenheit die Sicherheit der Region und des gesamten Kosch. Zudem hielten sich die Ausgaben im üblichen Rahmen und seien mit dem fürstlichen Säckelmeister abgestimmt.
Dass es unter den anwesenden Adligen Rivalitäten und Streitereien gegeben habe, sei nichts als gegenstandsloses Geschwätz der Landbevölkerung, wie mir Ritter Viburn von Rohenforsten versicherte. Alles sei „intern geregelt“ worden und die fünf berittenen Lanzen sowie die fünf Züge Fußkämpfer arbeiteten Hand in Hand zusammen.
Ein anderes Thema war, dass die Söldnertruppe der „Vardocker Spießgesellen“ aufgelöst worden sei. Hier verdüsterte sich die Mine des Erbprinzen kurz und er meinte, dass dies in der Tat eine schlimme Sache gewesen sei. So hätte der Borrewaldbund es geschafft, die oberste Führung der Söldnertruppe in einen Hinterhalt zu locken und niederzumachen. Zwar konnten einige Beteiligte an diesem furchtbaren Verbrechen bereits ergriffen und an die Heisenbinge überstellt werden, doch ohne ihre Offiziere war die Truppe selbst nicht mehr einsetzbar. In seinem Großmut habe Prinz Erlan dann den restlichen Söldnern das Angebot gemacht, sich direkt unter fürstliches Kommando zu begeben, was die meisten auch freudig akzeptiert hätten. Die dann noch fehlenden Kämpfer seien durch einheimische Rekruten aufgefüllt worden.
Man kann also festhalten, dass der Fürstensohn sehr effektiv und ressourcensparend agiert, während er der Region gleichzeitig Sicherheit und Wohlstand zurückbringt. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis weitere positive Nachrichten verkündet werden. Trotz kleinerer Rückschläge läuft die Zeit des Borrewaldbundes daher wohl bald ab.
- Tatsächlich ist der Burgbau noch nicht sehr weit fortgeschritten, was auch daran liegt, dass alle Wagenzüge mit Baumaterial unter großem Geleitschutz reisen müssen, da sie begehrte Ziele für den Borrewaldbund sind. Außerhalb der Hauptwege und Siedlungen ist die Sicherheitslage nämlich noch immer angespannt, mehrere Räuberbanden treiben in der Gegend ihr Unwesen.
- Vom Frondienst der Einwohner des Gutes wird wieder häufiger Gebrauch gemacht, um die Kosten des Baus zu drücken, was dort zu einer nur mäßigen Stimmung führt.
- Die bisher verwendeten Mittel sind tatsächlich sehr umfangreich, das genaue Budget kennen aber nur wenige Eingeweihte, die darüber Stillschweigen geschworen haben. Der Vorwurf der Angbarer Traviageweihten ist daher nicht aus der Luft gegriffen.
- Die Rivalitäten innerhalb der Truppe bestehen und sind nur verborgen, wenn Dritte wie der Berichterstatter anwesend sind. Einige der Adligen können sich untereinander nicht besonders gut ausstehen, wie Trest von Mackenstein und Baerwin von Hartsteig. Dazu kommt, dass die standesbewussten Wohlgeborenen oft mit den geradlinigen Schwurbündlern aneinander geraten. Auch hinsichtlich der jeweiligen Ränge gibt es Probleme, denn hier diktiert das Standesbewusstsein des Adels den zustehenden Rang.
- Es gibt auch eine Rivalität zwischen der berittenen Truppe und der Infanterie. Hier versucht jeder, den anderen auszustechen, um sich selbst vor dem Fürstensohn im besten Licht darzustellen. Die Kavallerie sieht sich als Elite der Truppe, während die Infanterie der Meinung ist, sie müsse die schmutzige Arbeit in der Regel allein erledigen. Aktuell hält die Autorität des Ritters von Rohenforsten und des Prinzen die Truppe zusammen, aber es kann dort jederzeit zu einem Konflikt kommen.
- Diejenigen, welche in die Heisenbinge gesandt wurden, waren bis auf den Bauern Bolzer Straunhaun nur Söldner der Vardocker Spießgesellen, welche die Auflösung der Truppe nicht akzeptieren wollten und dies auch lautstark kundtaten. Man warf ihnen daraufhin Befehlsverweigerung vor und legte sie in Eisen. Wirkliche Mitglieder des Borrewaldbundes waren bei den Strafgefangenen für die Heisenbinge bisher noch nicht dabei. Die Zusammenführung der Einheiten war daher nicht so harmonisch wie dargestellt und kann noch zu Problemen führen.