Unruhige Zeiten - Auf dem Weg nach Hartsteen

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Anfang Bor 1043 BF
Auf dem Weg nach Hartsteen
Das Hügellander Rennbanner


Kapitel 4

Auf dem Weg ins Ungewisse
Autor: Geron

Anfang Boron 1043, Dachsbau

Halmar und Perainhild von Sindelsaum stiegen aus ihrer Kutsche und betrachteten den Dachsbau der vor ihnen lag. Es war ein idyllischer Ort und Halmar fühlte sich immer gleich wie zu Hause wenn er hier ankam, auch wenn es schon eine ganze Weile her war, seitdem er hier gewesen war. Er verbrachte die meiste Zeit auf seinem Gut in Oberangbar, oder an der Seite seiner Frau auf dem Erlenschloss, da blieb für Besuche bei seinem Vater meist wenig Zeit.

Helmbrecht und Thalessia waren bereits vorgestürmt und spielten im Garten wild mit dem Haushund Anshold. Der arme Hund wusste gar nicht wie ihm geschah, als ihn die gesammelte Energie der Kinder traf, die ihre aufgestaute Langeweile von der mehrstündigen Fahrt abreagieren mussten. Der kleine Foldan schlief derweil auf dem Arm seiner Mutter.

Die Tür zum Dachsbau öffnete sich und Erlan, Halmars Vater kam auf sie zu. Vater und Sohn nahmen sich herzlich in die Arme. „Schön, dass du mal wieder bei deinem Vater vorbeischaust.“ Erlan grinste seinen Sohn an, sah dass sich dieser über den Kommentar offensichtlich nicht freute und sagte stattdessen „Kommt doch erstmal rein. Das Essen steht schon auf dem Tisch.“

Halmar runzelte die Stirn und blickte seine Frau an. So früh wurde hier schon zu Abend gegessen? Wurde sein Vater etwa schon alt und senil? Und das mit Mitte vierzig.

Drinnen angekommen war Halmar dann aber trotz der frühen Stunde hungrig, denn Baroscha hatte sich mal wieder selbst übertroffen. Reh in Pilzrahmsoße war jetzt genau das richtige. Das schien auch sein Vater so zu sehen, denn er schaufelte sich seine ohnehin große Portion rein, als wäre er erst heute Mittag aus dem Strafsteinbruch bei Heisenbinge entlassen worden.

Perainhild stocherte eher lustlos in ihrem Essen herum. Ihr war nach der holprigen Kutschfahrt etwas übel.

Nachdem sein Vater mit dem Essen fertig war hob er an zu sprechen „Welchem Umstand habe ich denn die seltene Ehre zu verdanken?“

Halmar rollte innerlich mit den Augen, verkniff sich aber eine schneidige Antwort. Stattdessen sagte er „Graf Wilbur hat mich zu den Waffen gerufen. Ich soll nach Hartsteen reiten und dort seine Schwester unterstützen.“

Erlan runzelte mit den Augenbrauen. „Warum denn ausgerechnet du?“

Halmar zuckte mit den Achseln „Keine Ahnung. Vielleicht weil ich auch schon in der Wildermark und Tobrien war. Ich weiß auch gar nicht genau wer sonst noch geschickt wird. Der Bote meinte nur, dass wohl eine größere Truppe zusammengestellt wird, weil sich der Graf Sorgen um Niope macht.“

Erlan wirkte verärgert „Kann er da nicht anderer Leute Söhne schicken?“

Erneut zuckte Halmar mit den Schultern „Was weiß ich. Wenn der Graf mich ruft, dann folge ich.“

„Hmmm“ Erlan wirkte immer noch nicht sehr erfreut, dann viel sein Blick auf Perainhilds Teller und seine Augen leuchteten auf. „Sag mal Perainhild. Isst du das noch?“ Seine Schwiegertochter schüttelte mit dem Kopf. „Darf ich?“ fragte der Baron und blickte auf den Teller. Perainhild schob ihn zum Baron hinüber, der sich sogleich mit Heißhunger über das Essen hermachte.

Halmar hatte die Szene mit Unglauben beobachtet „Sag mal spinnst du Vater? Du kannst doch nicht einfach meiner Frau das Essen wegfressen.“

Erlan wirkte irritiert „Aber sie hatte doch keinen Hunger.“ Dabei blickte er, wie um sich zu versichern Perainhild an, aber die nahm von den beiden Männern schon keine Notiz mehr und richtete ihre Aufmerksamkeit auf ihren jüngsten, den kleinen Foldan.

„Freut mich jedenfalls, dass meine Abreise dir nicht auf den Appetit geschlagen hat.“ Halmar war ehrlich entsetzt über das Verhalten seines Vaters, doch der winkte nur ab „Jetzt reg dich nicht so auf. Gutes Essen verschwendet man nicht.“

„Du sicher nicht.“ Stichelte Halmar „Passt du überhaupt noch in deine Rüstung rein?“ Erlans Kopf zuckte hoch und eine steile Zornesfalte zeigte Halmar an, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte. Doch bevor der Streit vollends eskalieren konnte öffnete sich die Tür und Baroscha Dornenstrauch betrat den Raum mit einem vollen Tablett. „Himbeerkompott gefällig?“ Da wurde es wieder ganz friedlich am Tisch, denn bei Himbeerkompott konnte niemand streiten.