Sommer von Feuer und Blut

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Der koscher Priesterkaiser

Von Kathay, dem zweiten der Priesterkaiser, erhoffte sich mancher im Koschland eine Milderung – war Seine Erhabenheit (heut’ mag man sich dessen nicht mehr rühmen) doch ein gebürtiger Bragahner!

Er dankte es seiner Heimat mit dem Bau einer Burg in seinem Heimatort und zweier weitere Zwingsfesten und einer ebenso harten Herrschaft wie überall. Den Koschern ersparte er kein Taggebet und keinen Kreuzer. Als der Erhabene im Götterlaufe 579 v. Hal mit prunkvoller Bagage das Reich durchzog, schickte er sich gar an, den Fortgang der Arbeiten selbstselbstens in Augenschein zu nehmen.

Das Attentat

Zu Leuwensteyn im Vinansamtschen hatte die Hofgesellschaft Gastung genommen, als es einer Frau aus dem Volke gelang, an all den Geweihten, Greifenreitern, Söldlingen und Dienervolk vorbei unerkannt – mit sündiger Hexenkraft wohl, wie der Groß-Inquisitorius hernach verkündete – in das Gemach des Erhabenen Meisters Einlaß zu finden. Zu töten aber vermochte die Tochter Satuarias ihn nicht – es heißt, daß niemand anders als Graf Gurvan von Wehrheim, ein Wahrer der Ordnung, der Versuchung der Macht erlag und den verwundeteten Kaisers hinterrücks erschlug.

Die Rache der Praioskirche

Aller Welt aber tat man kund, die Krötenhexe habe den Erhabenen gemeuchelt, und sie ward dafür gerichtet. Doch kein Fluch kam über ihre Lippen, da man sie blendete und ihr das Augenlicht nahm, bevor man sie den Flammen übergab. Ihr Scheiterhaufen war nur der Funken, der viele weitere entzündete: Rachsüchtig durchstreiften die Schergen der Inquisition das Land, ohne Gnade suchten sie wahrhaftige und vermeintliche Feinde ihrer Herrschaft zu strafen und „metenarischen Zustände“ auszumerzen, wo immer noch eine Geweihte oder ein Baron Milde gezeigt hatte. Ein Sommer von Feuer und Blut brachte daraufhin schreckliche Vergeltung über die Hexen, Druiden und Geoden des Kosch, aber auch ganz gewöhnliche Kräuterfrauen, Imkerinnen oder Krambolde.


Die Hinterlassenschaften der Hexe

Da die Attentäterin selbst aber gestorben war, bevor sie die Flammen reinigten, ließ man sie in acht Teile zerhacken und hernach die Gliedmaßen in Gefäße aus Eisen und Glas einschließen, den Gläubigen zum frommen Erschaudern und den Frevlern zur Warnung. Das blutige Gewand der Hingerichteten jedoch brachten die Hexen an sich, und es heißt, dass sein Anblick noch heute jeden Praiosgeweihten binnen 13 Herzschlägen dem Irrsinn verfallen lässt.