Reichs-Truchsess Ungolf von Hirschfurten nach einem Besuch in Ferdok voll des Lobes

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Ausgabe Nummer 8 - Efferd 1016 BF

Zum Kosch-Kuriere gesandt von einem kaiserlichen Boten aus Randersburg im Reichsforste, gegeben am ersten Praioslaufe des Boronmondes im Jahre der Gnade unseres guten Kaisers XXIII.

Die Ungeteilten und Heiligen Zwölfe, den guten Kaiser vor!

Eero Hochwohlgeboren von Ferdok, Frauen und Mannen Barone und Ritter, Ihr guten Leute im Koschlande!

Vernehmet meinen größten Dank — ja meine innigste Freude! — über dies treffliche Feste auf dem gräflichen Schlosse zu Ferdok, und seid gewiß: Wohl und voller Freude ruht das Auge des Reiches auf dem schönen Lande Kosch, daß Travia und Rondra gleichermaßen heilig und geweiht. Wie mühselig war unsere Inspectionsreise durch die Grafschaften der Inneren Provinzen, wie freundlich und von rechter Anmut aber war der Empfang zu Ferdok! Heißt’s in Gareth, der Kosch sei ein ärmliches Land und von den schauerlichen Orken gar gebeutelt — um wieviel mehr rührt mich da das Mühen und Wollen Seiner Hochwohlgeboren und der Barone, dem Reich zum Glanze, dem Reichs-Behüter zum Glücke und den Zwölfen zum Guten zu gereichen.

So überaus schön war die Halle geschmückt, von wahrem Maße das geladene Volk, von solcher Güte der Graf selbst — nirgendwo im Reiche hätten wir ein schöneres und lustigeres Fest feiern können. Den Edlen von Praiosborn und Soldharsch gebührt mein wohles Wollen, die von feiner Stimme die trefflichsten Weisen von Heldenmut, Liebe und Schurken vortrugen, der Dame Laripu Löwenherz, die allerlei Sangesstücke und rondragefällige Reime wundersam zu Gehör brachte, Der Tänzerin aus dem Tulamidenlande, schließlich, dem wundersam von Hesinde gesegneten Flötenmeister, ja der Maide aus dem Alten Volke, die mein Herz mit Trauer über und über füllte. Und auch den Edlen aus dem Alten Reiche haben wir schallendes Gelächter zu zollen, denn gar meisterlich verstehen sie sich auf das arivorsche Possenspiel — wenn’s nicht gerade um Käse geht, was wollte dann lustiger sein als der Segretario „Numpatz“ mit all seinen Bünden und Pakten?

Mit größter Sorge aber erfüllt mich die Rede des heiligen Mannes der Sonnen-Legion: Wie mag’s angehen, daß der Bösewicht Laszlo Fitz Stratzburg noch immer auf dem Derelande weilt, verschlungen vom namenlosen Nebel, den er selbst herbeigehext? In solche Furcht um das Wohl von Reich und Heiliger Reichs-Kirche versetzte uns das Wort des Obersten Jurgasson, daß ich mich angehalten sehe, zum Wohle des Reiches den Baron Ancuiras Alfaran von Artesa auszuschicken in die Gefilde Fasars hinab — er möge die Nebelschwaden durchdringen und nach dem Rechten und Wahren schauen und suchen. Den Inquisitoren zu Ferdok aber, den Meister zu Drift, heiße ich, sich dem Zuge anzuschließen, und auch den edlen Recken Kelsor vom Geiersgau — des Kaisers tapferen Grafen — wüßten wir nur allzu gern an der Seite der Streiter um Reich und Kirche.

Mit uns die Götter, Ihr guten Edlen all!

Der Reichs-Truchseß

v. Hirschfurten.