Neuer Schwung im Sumpf - Sommerschnupfen

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Praios 1043 BF, Burg Birkendamm

Morwald Gerling schnäuzte sich kräftig die Nase. Er war schon wieder erkältet, dabei war es doch Mitte Praios, sprich Hochsommer. Aber in diesem verfluchten Sumpf konnte man sich zu jeder Jahreszeit eine Erkrankung zuziehen. Er war nun schon seit elf Jahren Vogt zu Moorbrück aber so ganz hatte er sich noch nicht an den Sumpf gewöhnt. Konnte man vermutlich auch gar nicht schließlich war er ja unheilig. Die Neusiedlungen seiner Durchlaucht Blasius hatte er damals betreut, doch wirklich viel hatte es dafür nicht vorzuzeigen gegeben. Manche der Neusiedlungen schlugen sich ganz gut, andere waren im wahrsten Sinn des Wortes versackt.

Nun wollte also Anshold dem Sumpf zu Leibe rücken. Morwald konnte es nur Recht sein. Vielleicht würde man es hier in Zukunft sogar aushalten können. Allzu große Hoffnungen machte er sich aber nicht. Der Sumpf hatte schließlich auch in der Vergangenheit so manche Maßnahmen überstanden, wobei es einen solch konzentrierten Versuch schon lange nicht mehr gegeben hatte. Mit den Wächtern Rohals, der Praioskirche und den Angbarer Sappeuren kamen ja gleich drei Schwergewichte in den Sumpf, dazu dann auch noch andere Gruppen und Grüppchen. Das alles war ihm nur Recht. Vielleicht gab es in zehn Jahren dann mal einen Sommer in dem er keinen Schnupfen bekam, dass man hier vielleicht sogar einmal Getreide anbauen könnte, oder wenigsten Schafe weiden könnte, soweit wagte er gar nicht zu denken.


Gleichzeitig, außerhalb von Donken

Alborn und Jargold Binsenweis stießen ihre Spaten tief in den moorigen Untergrund. Nachdem sie sich kurz auf die Spaten aufgestützt hatten beförderten sie zwei Spatenladungen nasse Erde an die Luft und warfen sie in hohem Bogen in das nächste Sumpfloch. Ganz so wie die beiden Brüder auch arbeiteten zwei Lanzen der Angbarer Sappeure ruhig und konzentriert daran einen Entwässerungsgraben anzulegen. Der Graben war ein erster Schritt um einen dauerhaft brauchbaren Weg zwischen den Siedlungen im Sumpf anzulegen. Von diesem Weg aus würde man dann die Trockenlegung des Sumpfes vorantreiben, so lautete zumindest der Plan.

Einige Stunden später waren sie mit diesem Graben tatsächlich fertig und morastiges Wasser bahnte sich langsam einen Weg. Mit etwas Zeit würde hier ein kleines Stück Sumpf verschwinden. Für die Sappeure ging es aber bereits am nächsten Tag weiter. Ein kleines Wegstück weiter begannen sie einen weiteren Entwässerungsgraben auszuheben. Die Arbeit ging ganz gut voran, zumindest so gut wie man es in einem Sumpf erwarten konnte. Nach einigen Tagen der Arbeit näherte sich auch dieser kleine Graben dem Abschluss. Alborn und Jargold wurden derweil losgeschickt um den letzten Graben zu inspizieren. Ihr Waibel, ein vorsichtiger Zwerg traute dem Sumpf alles zu und hatte sie daher gebeten nach dem Rechten zu sehen und etwaige Instandsetzungsarbeiten vorzunehmen. Die beiden Binsenweis-Brüder amüsierten sich über die Vorsicht ihres Waibels, waren zugleich aber froh der Graberei für einige Stunden entkommen zu können. Beim letzten Graben angekommen wurden sie aber schnell eines Besseren belehrt. Sprachlos blickten sie den Graben an, der aussah als wäre er bereits seit Jahren hier und war kurz davor seine Funktion aufzugeben. Die Brüder fluchten. Der Sumpf hatte es in sich. Sie würde hier sicher nicht schnell voran kommen, wenn sie alle paar Tage jeden Entwässerungsgraben wieder instandsetzen mussten.