Neue Kapitänin auf dem Efferdfloß

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Ausgabe Nummer 69 - Hesinde 1044 BF

Neue Kapitänin auf dem Efferdfloß

Angbars schwimmende Geweihte verstorben

ANGBAR, Hesinde 1044 BF. Siebzehn Jahre lang steuerte die Efferdgeweihte Trave Blitzenstrunk ihr Floß über den Angbarer See – seit der Efferdtempel im Feuer des Alagrimms verging und nicht wieder aufgebaut wurde. Wo immer Ihre Gnaden Trave anlegte, versammelte sich das Volk zum Gottesdienst um die Efferdstatue auf dem Floß, das einzige Überbleibsel des Angbarer Tempels.

Als dieses Jahr die Herbstnebel über dem See aufzogen, bemächtigte sich der Geweihten ein hartnäckiges Fieber, das sich nicht mehr abschütteln ließ. Trave Blitzenstrunk fühlte ihr Ende nahen und berief selbst eine Nachfolgerin, die sie schon längst ins Auge gefasst hatte. Belmine Salmback war zehn Jahre alt, als sie beim Schwimmen vor der Insel Nispe in Not geriet und von Mutter Trave, die das zappelnde Kind von weitem über die Wellen gesehen hatte, im letzten Moment vom Seegrund geholt werden konnte. Belmine war ihrer Retterin so dankbar, dass sie am liebsten für immer auf dem Floß geblieben wäre. Doch Ihrer Gnaden schien es angemessen, sie an den Tempel in Ferdok zu senden, wo das Mädchen ein richtiges Noviziat antrat und vor drei Jahren die Weihe empfing. So traurig Belmine war, dass ihre Retterin dahinsiechte, so freudig nahm sie das Angebot an, künftig das Efferdfloß über den See zu steuern. Trave Blitzenstrunk aber ging in Angbar von Bord und verbrachte ihre letzten Tage in der Obhut des neuen Traviatempels – welcher, wie jeder Angbarer weiß, an jenem Ort erbaut wurde, wo früher dem Herrn Efferd gehuldigt wurde und wo Ihre Gnaden Blitzenstrunk in Todesgefahr sein Bild aus den Flammen gerettet hat. Am 11. Hesinde ist sie dort friedlich entschlafen.

Stordian Mönchlinger

Dass Belmine Salmback, das Kind einer Fischerfamilie aus Ibeck, im See unterging, war kein Unfall. Sie war vor ihrem gewalttätigen Vater ins Wasser geflüchtet in der Absicht zu sterben. Ihre Eltern hat sie seither nie mehr wiedergesehen und ihnen auch nicht verziehen. Anders als unter Trave wird das Efferdfloß deshalb künftig niemals die Insel Nispe ansteuern.