Großmut eines Schurken?

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Ausgabe Nummer 22 - Ingerimm 1021 BF

GEISTMARK. In unserer letzten Ausgabe berichteten wir, wie dem Baron von Geistmark eine wertvolle Wagenladung geraubt wurde, in der sich unter anderem zwölf treffliche Angbarer Glefen für die Landwehr befanden. Die vier zwergischen Räuber verdächtigte man als Spießgesellen des answinistischen Rebellen Ulfing von Jergenquell.

Letzte Woche nun fand sich ein großes Bündel vor dem Tor der Baronsburg Halmwacht. Die Wache staunte nicht schlecht – hatte niemanden herannahen sehen – und noch mehr, als in dem Bündel die Glefen zum Vorschein kamen, messerscharf und glänzend wie frisch von der Esse. Beigelegt war ein Schreiben mit dem Siegel Albumins. Darin übernimmt in der Tat der schändliche Jergenquell die Verantwortung für den Überfall: „… Diese Glefen wollen wir Euch hiermit zurückgeben. Ihr, Baron Kordan, seid uns zwar als Wengenholmer Knecht bekannt. Es wäre aber ein rechtes Schelmenstück, die Geistmärker ob der niederhöllischen Schrecken, die uns allen dräuen, wehrlos zu lassen, und weder vor Rondra noch vor Phexen recht.

Außerdem sei auch zugegeben, daß wir eigentlich weniger an Euren Kommissionen interessiert waren als an Euren Dukaten. Meine Freunde sollten Euren Bütteln schon auf dem Hinweg auflauern, doch verdarben sie sich die Mägen an unbekömmlichen Trottler, so daß sie erst Tage später zuschlagen konnten…“

Baron Kordan ließ das Kopfgeld trotz dieser unerwarteten Wendung bestehen. Einen Kommentar wollte er dem Kosch-Kurier gegenüber nicht abgeben. Dagegen meinte Nottel Trotthalm, Dorfschulze von Trottweiher: „Eine Frechheit von diesem Answinisten-Phexbruder! Am Trottler hat sich noch keiner den Magen verdorben! Wahrscheinlich haben sich die Schelme vielmehr so mit Ferdoker vollaufen lassen, daß sie ihre Bärte nicht mehr finden konnten.“ In der Tat verschwanden etwa eine Woche vor dem Glefenraub zwei Fässer Bier aus dem Keller eines Gasthofs in Zweizwiebeln.

Stordian Mönchlinger