Gift und Mord im Ferdoker Land!

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Ausgabe Nummer 85 - Hesinde 1048 BF

Gift und Mord im Ferdoker Land!

Fehde zwischen Drift und Nadoret eskaliert

FERDOK, Hesinde 1048 BF. Ferdok ist in Aufruhr! Was als hochoffizielle Gerichtsverhandlung zur Schlichtung der Fehde zwischen Nadoret und Drift geplant war, ist in einen Strudel aus Gewalt, Intrige und blankem Chaos geraten! Statt Recht und Ordnung herrschen jetzt offene Feindseligkeit und Mord.

Doch der Reihe nach: Nach Jahren gespannter Ruhe war es ausgerechnet ein schmutziges Banner, das die alten Wunden wieder aufriss. In der Fehde zu Auersbrück gerieten Baron Brumil Wackerstock von Drift und Cantzler Hakan von Nadoret aneinander – und alte Zwistigkeiten flammten neu auf (siehe KOSCH-KURIER Nr. 82: „Zwei Edelleute und ein Banner im Schmutz“).

Der nächste Paukenschlag folgte kurz darauf: Auf dem Heimweg wurde Brumil Wackerstock, als einfacher Händler getarnt, in Nadoret erkannt – und kurzerhand in der Feste Nadoret eingekerkert, wo er nun seit einem Jahr bei Wasser und Brot festsitzt! (siehe KOSCH-KURIER Nr. 83: „Brumil Wackerstock verhaftet“)

Beide Seiten rüsteten auf. Die Gattin Wackerstocks, Gascha Tochter der Gambira, warf Hakan von Nadoret „niederträchtige Kriegstreiberei“ vor, Nadoret konterte mit Anschuldigungen „drifterischer Umtriebe“. Die Lage drohte zu eskalieren – und so begann die fürstliche Kanzlei, in gewohnter Gründlichkeit und der ihr eigenen Bedächtigkeit, ein fürstliches Hofgericht einzuberufen. Jenes ehrwürdige Gremium, das seit Jahrzehnten nicht mehr getagt hatte, sollte nun Recht sprechen – ein letztes Mittel vor dem offenen Krieg.

Die Ernennung einiger Richter erfolgte traditionsgemäß: der Graf von Ferdok als Vorsitzender, ein Praiosgeweihter aus Prasunk und der Burgsass von Fürstenhort. Doch für Aufsehen sorgten zwei neue Namen: Baronin Tsaja-Josmene von Garnelhaun – bislang kaum politisch hervorgetreten – wurde als Vertreterin der Barone bestimmt, da das Haus Zweizwiebeln, das bisher diesen Sitz innehatte, derzeit keinen Baron in seinen Reihen hat, während Rograma Tochter der Ralascha den Sitz der freien Koscher Bürger im Gremium des Hofgerichts einnahm. Sie ist Zunftmeisterin der Gold- und Kunstschmiede und Mitglied des Angbarer Rates der Zünfte.

Doch während die Hofschreiber noch ihre Siegel wählten, kochte die Fehde über: Mitten am Tag verschwand eine ganze Rinderherde aus Nadoret. Zeugen wollen Kämpfer des „Drifter Haufens“ bei dem Treiben gesehen haben: „Die kamen aus dem Gehölz wie Waldschrate – mit lautem Gebrüll! Sie saßen auf kleinen Pferden, die Halstücher vors Gesicht geschlungen. Ich dachte erst, es sei ein Spuk, aber dann trieben sie die Tiere davon, als wären’s ihre eigenen!“, berichtet Aliga Troschen, Magd eines nahen Gehöfts. Baronin Gascha bestreitet jede Beteiligung. Nadoret aber handelte – und blockierte den Hafen von Drift.

„Der Hafen von Drift ist blockiert! Die Nadora, unser bewaffnetes Flussschiff, liegt quer – kein Salz, kein Bier, kein Handel!“, ließ Cantzler Hakan von Nadoret verlautbaren. Was für Drift früher Lebensader war, ist nun abgeschnitten. Händler toben: „Ich habe drei Fässer Bier, fünf Sack Hopfen und sechzehn Fässer Gurken auf meinem Kahn – und nix kommt rein oder raus! Wer zahlt mir das?!“, so Alerich Sackmüller, Kaufmann aus Drift.

Inmitten der Spannungen folgte der Schock: Die neu ernannte Richterin Rograma Tochter der Ralascha wurde auf dem Weg nach Ferdok ermordet! Ihre Kutsche wurde im Gôrmeler Grün überfallen, der Tatort: blutgetränkt. Zunächst war von Wegelagerern die Rede, nun jedoch mehren sich Stimmen, die ein gezieltes Attentat vermuten.

Kaum war diese Nachricht durchgesickert, traf die nächste wie ein Steinschlag: Jerodian Haldan von Nadoret, Praiosgeweihter und ebenfalls gewählter Richter, überlebte nur knapp einen Giftanschlag. Der Nadoreter Hofmedicus erkannte die Symptome rasch: Ein Sud aus Eisenhut – ein Gift, das selbst durch die Haut dringt und jeden ins Grab zwingt, langsam wirkend, doch unfehlbar. Ein Attentat, wie man es nicht einmal im Horasreich erwarten würde. Offenbar war die Dosis zu gering oder das Mittel falsch zubereitet – doch die Botschaft war unmissverständlich: Hier will jemand das Hofgericht zum Schweigen bringen.

Der Fürstliche Herold Hernobert von Falkenhag reiste umgehend nach Ferdok, um sich mit Graf Growin persönlich zu beraten. Aus dem Umfeld des Grafenschlosses ist von einem vertraulichen Vieraugengespräch die Rede. Eine Verlegung der Verhandlung an einen geheimen Ort sowie die Entsendung fürstlicher Truppen stehen im Raum.

Ob und wann das Hofgericht zusammentreten kann, ist derzeit unklar. Die Sicherheit der verbleibenden Richter wurde erhöht. In Ferdok herrscht höchste Alarmbereitschaft – in Drift kocht der Zorn, in Nadoret regiert das Misstrauen.

Wer steckt hinter dem Mord an der Zunftmeisterin? Wer wollte das Hofgericht zum Schweigen bringen? Wie weit wird diese Fehde noch gehen – und wer wird am Ende den Preis bezahlen?

Stover Schaumbart