Fürstliches Ritterturnier zu Angbar 1041 - Luiperch Wolfen

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Brodilsgrund, 9. Rondra 1041, Ringstechen am Mittag

Luiperch Wolfen sah ungläubig auf seine Lanze. Er saß auf dem Tralloper seiner Ritterin, dessen Gutmütigkeit fast schon sprichwörtlich war. Obwohl der Knappe kaum richtig in die Steigbügel reichte, denn das Pferd war nicht das schlankeste und er nicht der größte, hatte er die Lanze gut im Arm als er auf die Bahn musste. Vielleicht lag es an seiner Ritterin, die ihn durch ihre ruhigen Art geduldig immer wieder aus seiner Anspannung und Angst geholt hatte. Es war sein erstes Turnier. Er zählte mit seinen 14 Jahren zu den jüngeren und musste sich gegenüber den anderen beweisen. Teilweise schon richtig große Burschen und Maiden die locker das doppelt von ihm waren. Doch Alrike Steineich zu Moorweiler ließ das nicht gelten. „Es gibt viele verschiedene Hund und fast alle können beißen. Wichtig ist nicht nur wie groß das Maul ist, sondern auch wohin er beißt und wie schnell er wieder weg ist. Wer kein großes Maul hat muss halt schnell und geschickt sein.“ Sie hatte recht behalten. Neun Ringe. Er hatte tatsächlich neun Ringe gestochen. Nachdem Luiperch nochmal ungläubig auf die Lanze gestarrt hat schallte sein Jubel durch das Rund. Bevor der junge Knappe von Pferd zu springen versuchte, dabei jedoch im Steigbügel hängen blieb und deshalb ins Grün stürzt ohne sich jedoch ernsthaft zu verletzen, hatte der Tralloper ihn den Göttern sei dank schon aus dem Rund getragen.

Auf der Tribüne schüttelte Alrike Steineich nur den Kopf über den Abschied ihres Knappen aus der Turnierbahn. Nur wer sie gut kannte konnte in den Augen erkennen dass sie mächtig stolz auf ihren wilden Knappenfloh war.