Firuns Pfade - Firunprobe

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Texte der Hauptreihe:
26. Ron 1045 BF
Firunprobe
Bergauf


Kapitel 3

Autor: Korkron

Firnholm, 1045

Es dämmerte bereits. Eulrich ging gebückt durch das Dickicht des ansteigenden Bergwaldes.

Von Firnholm aus hatte er mit Walderia von Firntrutz, der Wintergeweihten des Ortes, den unterirdischen Pirschgang gewählt, tief in den Wald hinein zu gelangen.

In Person der Wintergeweihten hatte der fürstliche Schlachtritter in dem abgelegenen Rittergut eine Gesprächspartnerin gefunden, die Wissen über Land und Leute weit über ihren Glauben hinaus besaß.

Die bisher nur wenigen Treffen hatte er wirklich genossen und nun war er zum ersten Mal mit ihr auf der Jagd.

Ein Keiler war befallen und griff in den vergangenen Wochen und Monaten ungehemmt an. Selbst ein Hirsch war dem wilden Keiler zum Opfer gefallen und er hatte begonnen, das Gleichgewicht zu stören.

Nachdem zuletzt die kleine Sauerstecher beinahe Borons Ruf erhielt, entschied Eulrich, den Keiler zu erlegen.


Der Pirschgang zog sich mehrere 100 Meter weit und endete unweit des Pirschhauses, das im eigentlichen Sinne nur ein in einem Felsvorsprung eingerichteter Unterschlupf war.

Wo Walderia nun war, wusste er nicht, aber sie hatte ihn angewiesen, hier zu warten. Es verging eine ganze Weile, in der er weder etwas hören noch sehen konnte.

Mittlerweile konnte er ohnehin nicht mehr viel erkennen, als plötzlich zunächst ein schriller Hornstoß erklang und nur Bruchteile später ein Schatten aus dem Unterholz brach – direkt auf ihn zu.

Durch das lange Warten vor dem Horn hatte Eulrichs Aufmerksamkeit gelitten.

Nun war keine Zeit mehr für den Bogen und selbst nicht für sein Schwert. Doch für ihn gab es nur diese Chance und so blieb ihm nur sein Dolch.

In verblüffender Geschwindigkeit kam der Schatten auf ihn zu und wuchs erschreckend an.

Er hörte das Schnaufen des Keilers. Bilder schossen ihm durch den Kopf:

Er, vom Keiler zerschmettert.

Seine Familie, weinend am Grab.

Walderia, den Kopf schüttelnd.

Der Mut verließ ihn schlagartig. Er überlegte noch, sich wegzurollen.

Doch als ihm klar wurde, dass er selbst dies nicht schaffen würde, riss er seinen Dolch hoch, rief den Namen seines Gottes und erwartete den Aufprall.

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Eulrich rief erneut Firuns Namen und schlug um sich. Er fiel von irgendetwas runter und weitere Schmerze füllten seinen Geist.

Beim Versuch aufzustehen erkannte er im Licht einer Fackel Angfold von Firntrutz, der gemeinsam mit Walderia eine Trage hielt. Offenbar hatte er auf dieser gelegen.


„Was ist passiert“, stöhnte er.

Sie befanden sich wieder im Pirschgang und auf einem kleinen Wagen konnte er den Körper des riesigen Keilers erkennen, in dem noch immer sein Dolch in Höhe seines Herzes steckte.

„Der Jäger hat Dich getestet“, antwortete Angfold.

„Probe bestanden“, ergänzte Walderia.