Die Zweite Neufarnhainer Tafel - 13. Phex

Aus KoschWiki
Version vom 2. April 2022, 13:10 Uhr von Kunar (D | B) (Textersetzung - „[[Jahr ist::“ durch „[[Briefspieltext mit::“)
(Unterschiede) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschiede) | Nächstjüngere Version → (Unterschiede)
Zur Navigation springen Zur Suche springen



13. Phex 1033 BF in Therbunja:

Reto und Erborn waren reisefertig, Perainfried wurden wieder einmal die Neusiedler von Therbunja anvertraut und fast das ganze Dorf hatte sich versammelt, um seinem Lehnsherrn alles Gute für die Reise zu wünschen. Der Nebel in den letzten Tagen war sehr dicht, so dass sich Reto entschlossen hatte, mit Erborn nach Neufarnhain zu reisen und nicht mit Bruder Perainfried. Reto hoffte, die Reise in zwei Tagesreisen zu schaffen, dann käme er zwar etwas zu früh, aber besser als verspätet da zu sein. Reto rückte sich noch einmal im Sattel zurecht, dann sprach er zu den Versammelten:
”Ein harter Winter liegt hinter uns und ich hoffe, dass Peraine uns einen milden Frühling schenkt. Bruder Perainfried wird sich während meiner Abwesenheit um alles kümmern, ich hoffe, bereits in etwa einer Woche wieder bei euch zu sein mit hoffentlich guten Nachrichten der anderen Neusiedlungen. Peraine und ihre elf Geschwister mit euch.”
”Die Zwölfe mit Euch!”, ”Gebt auf Euch Acht!”, ”Grüße aus Therbunja an die Neufarnhainer.”… schallte es Reto entgegen, als er Jolande wendete und gemeinsam mit Erborn in die sich nur langsam auflösenden Nebelschwaden ritt.
Der Nebel war dichter als Reto erwartet hatte und trotz seines kundigen Begleiters fanden sie Neufarnhain am Abend des zweiten Reisetages nicht. Wohl oder übel mussten sie noch eine Nacht im Sumpf verbringen.

Zur selben Zeit östlich von Hohentrutz...

”Potzdonnergoblindschissverdammtnochmal, ich und mein großes Maul!”
Robans Stimmung war etwa so trübe wie das Wetter. Eigentlich hätte er sich freuen sollen, nach so langer Zeit seine Mitstreiter bei der Moorbrücker Neusiedlung wiedersehen zu können, aber ein unerwarteter Begleitumstand vergällte ihm diese Vorfreude.
Gleich hinter ihm marschierte Danja Salderken forschen und entschlossenen Schrittes. Nicht etwa, weil die Maga beabsichtigte, am geplanten Treffen der Adligen teilzuhaben. Das stand ihr erstens nicht zu und zweitens interessierte es sie auch nicht, was die Ritter miteinander zu bereden hatten.
Aber – verphext noch mal – als Roban ihr von der Einladung berichtet hatte, hatte er Edelbrechts Siedlung mit folgenden Worten beschrieben: ”Am östlichen Moorrand, wo der Boden trockener ist als hier. Trotzdem eine unheimliche Gegend. Weiß der Namenlose, was sich an dem Steinkreis bei Nacht so alles herumtreibt!”
Das Wort ”Steinkreis” hatte die Maga nicht nur hellhörig werden lassen, sondern auch zu dem Entschluss verleitet, den Ritter zu begleiten. Roban hatte abgelehnt in der ihm eigenen, lautstarken und unmissverständlichen Weise. Anschließend hatte Danja ihn daran erinnert, dass sie nicht zu seinen Untertanen gehörte, er ihr also nicht verbieten konnte, andere Orte aufzusuchen.
Und ”ganz zufällig” hatte sie an diesem Morgen beschlossen, die Siedlung Neufarnhain aufzusuchen, in der Hoffnung, sich besagten Steinkreis ansehen zu dürfen. Robans Einwände, dass Edelbrecht von Borking als Verehrer des Praios ihr dies gewiss nicht gestatten werde, wischte sie mit den Worten ”Das kommt wohl auf den Versuch an!” einfach hinweg.
Also blieb ihm kaum mehr, als sich zu ärgern und die unerwünschte Marschbegleitung zu ertragen.
Vielleicht drehte Danja tatsächlich um, wenn Edelbrecht ihr den Besuch des Steinkreises verweigerte? Aber er kannte die Bornländerin. Die war stur wie ein Maultier, wenn sie sich einmal was in den Kopf gesetzt hatte. Sie hätte glatt ein Grobhand von Koschtal sein können.
”Was denkst du, Roban, wie lange brauchen wir?” riss ihn die Stimme der Maga aus seinen Gedanken.
”Bei dieser Waschküche garantiert noch den ganzen Tag bis Hammerschlag”, grunzte er. ”Dann ziehen wir nordwärts nach Bragahn, und von dort aus wieder gen Westen nach Neufarnhain. Drei Tage, vielleicht vier, wenn sich das Wetter nicht bessert. Dieser Umweg ist aber garantiert sicherer, als wenn wir versuchen, in diesem Dunst Grimsaus Ehr zu finden. Man sieht ja die Pfeife im eigenen Maul nicht!”