Die Erben des Legionärs

Aus KoschWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Kosch-Kurier36-.gif

Ausgabe Nummer 48 - Peraine 1031 BF

Die Erben des Legionärs

Das Rittergeschlecht derer von Vardock

Vardock

Das Haus Vardock ist ein altes Rittergeschlecht, das ursprünglich aus der Grafschaft Ferdok stammt und heute in Fürstenhort ansässig ist.(1) Sein Name soll auf Vadocia verweisen, so nannte man Alt-Ferdok zu bosparanischer Zeit. Manches Mitglied der Familie beharrt sogar darauf, dass dies ein Hinweis dafür sei, dass ihre Wurzeln schon in jener Epoche lägen und auf einen Legionär (siehe unten) oder gar die Principess von Vadocia zurückgehe. Tatsächlich wurde der erste Vardock erst zur Zeit der Priesterkaiser urkundlich erwähnt, als Wächter über die Ruinen Alt-Ferdoks.

Die Familie aus mal mehr, mal weniger sympathischen Individualisten hielt nie groß zusammen und errang so – trotz einiger bekannter Mitglieder – auch nie wirklich Bedeutung. Die unzertrennlichen Vettern Perval von Vardock und Raban Axtkind von Vardock sind damit große Ausnahmen in ihrer Familie.
Mit so manchem der Vardocks nahm es ein schlimmes Ende. Gerade diese sind im Gedächtnis geblieben, doch hat dieser gelegentliche Hang zur Tollkühnheit nicht dazu beigetragen, auf Dauer Besitz und Ansehen des Hauses zu mehren.

Berühmte Vorfahren

Legionär zu Bosparanischer Zeit, dessen Name nicht überliefert wurde (siehe unten)

Rucho von Vardokia, Wächter der Ruinen von Vadocia (Alt-Ferdok) zur Priesterkaiserzeit, erstes urkundlich erwähntes Mitglied der Familie

Ferdokan Brandmarck von Vardock, Kämpfer gegen Flusspiraten, zeitweise selbst einer

Leubold Gluttrutz von Vardock, übernahm freiwillig die Aufgabe, dem Drachen Greing die Tribute der Schetzenecker und auch die als Opfer geforderten Jungfrauen zu überbringen. Beim vierten Mal kehrte er von dieser Aufgabe nicht zurück. Man vermutet, dass Greing ihn verspeiste.

Madane von Vardock, schloss sich Zulipan von Punin an, um Zauberkraft zu erlangen, während ihr Vetter Helkor von Vardock zur gleichen Zeit Karriere als Bannstrahler machte. Dennoch sollen beide einen Sohn miteinander gezeugt haben.

Korgilde Sturmschritt von Vardock, enthauptete sich selbst, um zu beweisen, dass sie dies schaffen konnte.

Halmbart von Vardock, verschanzte sich allein im Gebäude der Gräflich Ferdoker Brauerei, nachdem ihm der Wirt einer Ferdoker Schänke einen weiteren Krug Bier verweigerte, da er „schon genug gehabt“ habe, und widersetzte sich dort zwei Tage lang allen Versuchen, ihn zu ergreifen.

Firniane von Vardock, verführte einst Fürst Ontho vom Eberstamm gegen dessen Willen

Arbel Wolfsherz von Vardock, Lands-Jagdmeister der Fürstin Anglinde vom Eberstamm

Angwild Breitenwasser von Vardock, Hochgeweihte des Efferdtempels von Ferdok, ertrank im Großen Fluss

Umme von Vardock, eigentlich ein genügsamer Mann, erschlug er seinen eigenen Bruder Hanusch im Streit um dessen Frau, wurde darauf jedoch von dieser entmannt und in eine Schlucht geworfen, wo er starb.

Xanne von Vardock zu Drabenburg, berühmt für ihre Reitkunst – und als Pferdeschinderin

Govena Schulterbreit von Vardock (876 BF – 934 BF), Söldner-Hauptfrau in der Kaiserlosen Zeit. Govena nahm am erfolglosen Zug des Landgrafen Wulfhas Greifax von Gratenfels auf Gareth teil und überlebte nach dessen Scheitern die „Blutmeilen nach Ferdok“. Als der dortige Graf Porquid die marodierenden Kriegsleute des Gratenfelsers in Sold nahm, wurde sie zur Marschallin ernannt. Auf diesem Posten blieb sie – von einer kurzen Zeit im Dienste der Rhondara von Albenhus abgesehen – nominell bis zum Ende von Porquids Herrschaft. Als sich deren Ende andeutete, hatte sie sich allerdings bereits auf die ihr überlassene Burg Porquidstreu zurückgezogen und sich dort den Freuden des Trunkes und der Jagd hingegeben. Als Prinz Holdwin vom Eberstamm mit Truppen Kaiser Pervals ins Land seiner Väter zurückkehrte, kam es auf Trolleck zu einem blutigen Familienstreit, bei dem Govena und zwei weitere Angehörige des Hauses Vardock zu Tode geprügelt wurden.

Rondralrik der Igel von Vardock, ältester Sohn von Govena, Hauptmann der Angbarer Sappeure (geb. um 892 BF). Als junger Mann erfand er die Angbarer Igel und Drachenfüße (2) und hatte dadurch nicht geringen Anteil daran, dass das Koscher Fußvolk ein eindringendes Almadaner Reiterheer unter Pellice von Ragath zurückschlug. Zur Vergeltung wurde Rondralrik allerdings später von einigen Almadaner Edlen in einem gewagten Handstreich entführt, worauf diese ihre Ehre als wiederhergestellt betrachteten. Rondralrik saß darauf lange Jahre im Kerker, bis er vom Puniner Söldnerfürsten Flanendrius befreit wurde, um dessen Armee zu unterstützen, lief aber dann zu Barduron und Perval von Gareth über, die bereits ein Sappeursbanner angeworben hatten. Er bedauerte es sein Leben lang, weite Teile der Erbfolgekriege verpasst zu haben und hoffte deshalb später stets auf einen längeren Krieg mit dem Lieblichen Feld. Dennoch stieg Rondralrik als erster Nicht-Zwerg zum stellvertretenden Kommandeur der Sappeure auf und erhielt als Nachfolger Govena Schulterbreits Burg Porquidstreu zum Lehen, die er mit ausgefeilten Verteidigungswerken versah.

Ermst von Vardock, weigerte sich in Anlehnung an die Firungeweihte Iralda von Firnholm im Scherz, vor Kaiser Perval den Hut zu ziehen, was er für einen guten Witz hielt, der Kaiser jedoch nicht.

Runkel von Vardock, grober Hüne mit wildem Haar und ähnlich vielen Warzen wie Graf Uriel von Notmark, verlor nach wiederholten Verstößen gegen die Turnierregeln das Schildrecht, fiel im Suff vom Turm der Feste Porquidstreu, Gemahl der Idra von Schafssturz, Vater von Trest, Ettel und Raban.

Bemerkenswerte Angehörige heutiger Tage

Ritter Trest von Vardock (geb. 985 BF) ist ein streitbarer Recke, kühner Reitersmann und überraschend erfahrener Bergläufer. Als Herr von Burg Porquidstreu das derzeitige Oberhaupt des Hauses Vardock, doch kann er – wie für die Familie typisch – auf wenig Rückhalt von seinen verstreut lebenden Verwandten hoffen. Auch mit seinem Bruder Ettel kommt es immer wieder zu Streit. Während Ettel meist auf Porquidstreu hockt und sich ohne rechten Elan um die Verwaltung des Gutes kümmert, ist Ritter Trest manches Mal im Auftrag seines Lehnsherrn, des umtriebigen Landvogts Roban von Fürstenhort, im Kosch unterwegs. Bei solchen Aufträgen präsentiert er sich als Haudegen, der sich auf den Ruf seines Herrn und sein eigenes Auftreten (und seine blonde Lockenpracht) nicht wenig einbildet.
So überquerte er vor einigen Jahren allein zu Pferd auf dem schmalen Schwertstieg die Koschberge und stellte den auf der anderen Seite herrschenden Baron von Schwertleihe zur Rede, da von dessen Grund aus Minen unter das Fürstenhorter Land getrieben worden waren (was schließlich mit einem Schiedsspruch vor dem Herzogengericht endete). Dort mag Ritter Trest wohl auch dem nordmärker Prinzen Frankwart vom Großen Fluss erstmals begegnet sein, mit dem er sich später auf der Traviaturney zu Koschtal bestens verstand (siehe Kosch-Kurier Nr. 36). Ja, Ritter Trest schwor zusammen mit Ritter Bolzbold von Rüpeln einen Eid, dass Graf Helkor von Bodrin dort die Hand seiner Tochter Iralda dem Prinzen Frankward versprochen hatte. Damit zog er sich den Zorn vieler Koscher zu, doch kümmert ihn das wenig – anders als viele seiner Standesgenossen ist Trest durchaus fehdefreudig.

Ettel von Vardock, Ritter Trests fetter Bruder, der meist teilnahmslos zu Hause hockte, aber seinen Bruder früher bei jeder Gelegenheit kritisierte, bis Trest drohte, ihm die Zunge herauszuschneiden. Seitdem schweigt er meist, isst aber dafür umso mehr. Wenn Trest im Auftrag des Vogts unterwegs ist, beaufsichtigt Ettel Gut Vardock und schindet die Bauern.

Raban Axtkind von Vardock, der jüngste der drei, ist hingegen ein aufrechter Rondrageweihter, hat sich vor Jahren mit seinen beiden Brüdern überworfen und zum Kummer seiner Mutter keinen Fuß mehr auf Gut Vardock gesetzt. Er ist ein unzertrennlicher Waffenbruder seines gleichfalls geweihten Vetters Perval von Vardock. Perval hat sich geschworen, seinen mancherorts nicht mehr geschätzten Vor- und Nachnamen durch rondra-gefällige Taten wieder einen besseren Klang zu verleihen.

Fork Einsiedel von Vardock, zog sich als Jüngling nach der Nachricht von der Geburt der kaiserlichen Zwillinge Rohaja und Yppolita in eine Klause zurück, um durch sein enthaltsames Leben einst die Hand einer Prinzessin zur erringen, wie ihm ein Kräuterweib prophezeit hatte. Seit einigen Jahren hat man ihn nicht mehr gesehen.

Das Erbe des Legionärs
Seinen Ursprung leitet das Haus Vardock auf einen bosparanischen Centurio zurück, dessen Name in Vergessenheit geraten ist. Er soll sich mit seinem Legaten überworfen und dann auf die Seite des Wengenholmer Schwurbundes gestellt haben, so die Familienüberlieferung.
Drei Besitztümer dieses Legionärs sind der Familienschatz der Vardocks: Die von Zwergen geschmiedete Streitaxt befindet sich heute im Besitz des Rondrageweihten Raban von Vardock. Schon als ihn sein Vater Runkel die Waffe zum ersten Mal anfassen ließ, bewies er ein solches Geschick damit, dass dieser ihm die Waffe zu seinem vierzehnten Geburtstag schenkte. Stolz trägt Raban seitdem den Beinamen Axtkind. Der Rondrageweihte ist heute der gefürchtetste menschliche Axtkämpfer des Kosch.
Rabans älteren Brüdern Trest und Ettel hinterließ ihr Vater die beiden übrigen Erbstücke: Beinschienen aus bosparanischen Zeiten, die dem Träger solche Standfestigkeit und Mut verleihen sollen, dass er in keinem Kampf zurückweicht. Runkel empfahl seinen Söhnen, „brüderlich miteinander zu teilen“. Kaum war der Vater auf Golgaris Schwingen enteilt, verfielen seine Söhne in einen handfesten Streit, weil Trest „brüderliches Teilen“ als Vorrecht des Älteren verstand. Glücklicherweise hatte Idra von Schafssturz die Beinschienen ihres Gatten da schon vor ihren Söhnen versteckt und weigerte sich, sie herauszugeben. Das tut sie bis heute, und da sie inzwischen einen Schlag erlitten hat, der sie noch starrsinniger hat werden lassen, müssen Trest und Ettel hoffen, dass sie vor ihrem Tod noch einen weichen Moment hat, in dem sie ihnen das Versteck verrät.

Burg Porquidstreu – Die Festung des „Igels“

Porquidstreu ist die jüngste und wohl kleinste der drei Zwingfesten am Trolleck in Schetzeneck. Sie liegt in Sichtweite der metenarischen Burg Trolleck (und des gleichnamigen Klosters) sowie der bärenfangschen Burg Zwietrutz. Porquidstreu verfügt über keinen großen Rittersaal und besteht aus wenig mehr als ihrem Bergfried, in dem sich auch die Wohngemächer des Burgherrn befinden. Dieser dafür umso stattlicher in die Höhe ragende Turm verfügt über eine drehbare Plattform an der Turmspitze, die mit zwei weitreichenden Geschützen bestückt ist. Ursprünglich wurde sie nämlich errichtet, um von ihr aus darüber zu wachen, dass sich nach dem Saustechen keine Anhänger der gestürzten Fürstenfamilie Eberstamm in deren verlassener Stammburg Fürstenhort sammelten. Bald nach Errichtung der Burg, auf Befehl „Kaiser“ Porquids, entstand zu ihren Füßen ein kleines Dorf, das kurzerhand nach der Burgherrin „Neu-Vardock“ genannt wurde – und bald nurmehr Vardock heißen sollte. Nach dem Ende der Marschallin Govena Schulterbreit von Vardock erhielten ihre Nachfahren vom neuen Fürst Holdwin von Eberstamm immerhin Porquidstreu und das Dorf Vardock zugesprochen. In heutiger Zeit mag man sich wundern, dass die Feste weiter den Namen des Usurpators trägt. Doch als man einst über eine Umbenennung nachdachte, stürzte noch in der gleichen Nacht ein Mauerteil zusammen. Da entsann man sich, welches Versprechen der Erbauer beim Bezug der Feste „Kaiser“ Porquid machte: „Sie hält in Eurem Namen treue Wacht, und wird ihn tragen bis in alle Zeit oder bis dass ihre Mauern zerborsten sind und ich selbst erschlagen bin.“ Dem Haus Vardock war jedoch eine intakte Feste mit üblem Namen lieber als eine Ruine, weshalb diese weiter ihren Namen trägt. Trotz ihrer geringen Größe wäre Porquidstreu für einen Angreifer erheblich mühsamer als etwa die benachbarte Zwietrutz und nur unter schweren Verlusten zu erobern. Ritter Trests Vorfahr, der Sappeurhauptmann Rondralrik, hat zusätzlich zum Geschützturm noch weitere ungewöhnliche Verteidigungswerke errichten lassen.
Rund um die Krone der Wallmauer läuft eine Rinne mit verschiedenen Pechluken, die sich über Hebel einzeln oder gleichzeitig öffnen lassen. Bleiben sie geschlossen, lässt sich mit entsprechendem Brennstoff auch ein Feuerring rund um die Mauerkrone entzünden, der plötzlich vor den heraufkletternden Feinden auflodert. Der untere Teil des Bergfrieds ist mit herausragenden Klingen und Stahlspitzen gesichert, so dass sich nur äußerst schwer Leitern anstellen lassen. Außerdem hat Hauptmann Rondralrik auf der drehbaren Turmplattform einen Kranarm mit einer gigantischen Morgensternkugel montieren lassen, die Angreifer zerschmettern soll.
Das vermeintlich verlassene Umland der Burg ist mit verstreuten „Angbarer Igeln“, „Drachenfüßen“ und Fallgruben gegen anrückende Feinde gesichert.2 Diese können außerdem noch von einem in ein idyllisches Blumenhügelchen eingebetteten Schützenstand mit einer Hornisse unter Beschuss genommen werden. Man munkelt sogar, dass Rondralrik der Igel unter der Burg einen Scheinkeller anlegen ließ, um gegnerischen Minierarbeiten zuvorzu kommen. In diesem verborgenen Keller warte jedoch statt des Zugangs zur Burg nur ein langlebiger, äußerst ausgehungerter Tatzelwurm auf feindliche Sappeure. Einnehmen ließe sich Porquidstreu so wohl nur mit großen Belagerungstürmen, schweren Geschützen, die die Burg sturmreif schießen, oder durch Aushungern. Im beengten Burginnern soll es auch eine von der Fürstenhorter Meisterwerkstatt Ramsledern ausgestattete Folterkammer geben, doch weiß man darüber aus naheliegenden Gründen nichts Näheres.

Streit ums Sauerkraut

Auf der anderen Seite des Ortes erhebt sich auf einem kleinen Hügel ein Herrensitz, das bei weitem prächtigste Gebäude Vardocks, auch wenn es sich in reichlich desolatem Zustand befindet. Hier residiert jedoch nicht das Rittergeschlecht von Vardock, sondern nur ein altes Hauswartspaar. Errichten ließ es Bodar Sauerstecher, einst der reichste Freie weit und breit. Er war gegen Ende der Kaiserlosen Zeit als Weibel eines Söldnerhaufens in pervalschen Diensten nach Vardock gelangt und hatte sich mit seinen Kameraden für das dort nach traditioneller Rezeptur hergestellte, besonders saure Sauerkraut begeistert. Für den Rest der Erbfolgekriege und die sich anschließende Hartsteener Fehde in Garetien begleitete das nahrhafte und lange haltbare Kraut Bodar und seine Schlagetots als Marschverpflegung. Ja, in ihrer Begeisterung benannte sich die Truppe sogar in „Die Sauren Stecher“ um.
Auch Bodar selbst übernahm später den Namen und siedelte sich in Vardock an, wo er das Sauerkraut in großem Stile herstellen ließ und sich um den Verkauf kümmerte. Dank der Beziehungen über Hauptmann Rondralrik von Vardock wurde Bodar offizieller Truppenausstatter des Angbarer Sappeurregiments und zeitweise auch anderer Kaiserlicher Einheiten, was ihm ungeahnten Wohlstand bescherte. Nachdem Bodars Tochter Bachede das alte, Rondralrik abgekaufte Herrenhaus aufwendig renovieren ließ, entbrannte jedoch bald Streit zwischen ihr und Rondralriks Nachfahren. Die Sauerstechers entzogen sich diesem jedoch, indem sie mitsamt ihrer Sauerkraut-Herstellung nach Birnbrosch verzogen, wo sie zudem näher bei ihrem Angbarer Hauptabnehmer waren – aus Trotz behielten sie jedoch das Vardocker Herrenhaus in Besitz.
Dem Haus Vardock gingen dadurch gewaltige Steuereinnahmen verloren. Sie versuchten, eine eigene Sauerkrautherstellung aufzuziehen, die aber bei weitem weniger erfolgreich war. Mit feixender Genugtuung nimmt deshalb Ritter Trest heute wahr, dass es um die Geschäfte der „Birnbroscher Sauerkrautmanufaktur Sauerstecher – Ksl. Truppenlieferant“ heutzutage schlecht bestellt ist, seit durch das Ende des Angbarer Sappeurregiments der wichtigste Abnehmer weggefallen ist. Die neu ausgehobenen Fürstlichen Gebirgsschützen betrachten das in Fässern transportierte Sauerkraut zum großen Ärger der Sauerstechers nämlich als unpraktische Verpflegung im Gelände und setzen stattdessen auf trockene, von den einzelnen Schützen selbst im Proviantbeutel zu tragende Vitalien wie Trollkeks, Basaltkäse und Räucherwurst.

Burgholdin der Jüngere

1 In Ferdok sind die Vardocks seit den Tagen des falschen Fürsten Porquid alles andere als wohl gelitten. Das Betreten der Ferdoker Mark ist ihnen sogar gänzlich untersagt, so dass sie die Stadt nur über den Wasserweg betreten könnten. Über den Grund für diese Verbannung schweigt sich das Haus Vardock aus – und die alten Gerichtsakten sind vor unkundigen Blicken gut verwahrt. 2 „Angbarer Igel“ sind aus gekreuzten Balken bestehende, mit Stahlspitzen oder Speeren gespickte Verteidigungswerke zur Reiterabwehr.
„Drachenfüße“ sind ähnlich geformt, aber deutlich kleiner und bestehen ganz aus Stahl; sie werden ausgestreut, um Gelände für Fußsoldaten zu versperren. Als Erster Hauptmann der Sappeure führte Rondralrik später außerdem auf- klappbare Versionen der „Angbarer Igel“ ein, die ein Sappeur im Marschgepäck tragen kann – die sogenannten „Wanderigel“.