Der Bund von Dachs und Einhorn - Antrittsbesuch auf Burg Ingen

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1034 BF
Antrittsbesuch auf Burg Ingen


Kapitel 1

Ein neues Bündnis
Autor: Kunar, Geron

Ingen, 1034

Hufe donnerten im letzten Licht des Tages über die Landstraße. Reiter in den Farben des Hauses Sindelsaum und mit dem Rock des Fürsten preschten auf die Burg Ingen zu, die sich hier aus dem Boden emporhob.
Sie waren lange durch den Kosch gereist. Baron Erlan, der Säckelmeister des Fürsten, hatte es auf sich genommen, einige der fürstlichen Güter zu besuchen und nach dem Rechten zu sehen.
Baltram von Eichental ritt an Erlans Seite und trug die Standarte des Hauses Sindelsaum. Ein Dachskopf auf grünem Grund kündete jedem, der es verstand Wappen zu lesen, von der Anwesenheit des Sindelsaumer Barons.
„Ingen ist ein rechter Umweg, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf.“ warf Baltram an Erlan gewandt ein.
„In der Tat und doch ist es nur gut und recht, dem Vogt Gero zu seiner Berufung zu gratulieren. Da fällt ein kleiner Umweg nicht weiter ins Gewicht.“ erwiderte Erlan leichthin.
Baltram runzelte die Stirn und warf Erlan einen prüfenden Blick zu.
„Das Haus vom Kargen Land gilt als Freund des Euren, doch ihr Blick wird sich nun sicherlich auf die Grafschaft Ferdok richten.“
„Wird er?“ fragte Erlan. Er warf Baltram einen vielsagenden Blick zu. Einmal mehr fiel ihm auf, wie wenig der Ritter seiner in Dohlenfelde gefallenen Mutter ähnelte. Baltram war ein ordentlicher Ritter. Im Wengenholm hatte er sich gut geschlagen, doch trotz seines jungen Alters hatte der Junge schon Ansätze eines Bauches und auch sein Gesicht war eher rund. So ganz anders als das harte und kantige Gesicht seiner Mutter. Baltram kam eindeutig auf seinen Vater. Born von Rohenforsten hatte es nie bis zum Ritterschlag gebracht und doch zeigte er bei der Führung seines Gutes einiges an Geschick.
„Mir scheint, dass der gute Gero seine neu gewonnen Macht nutzen wird, um das alte Lehen der Familie in Rohalssteg wieder zu erlangen. Die Vogtei kann dabei nur Mittel zum Zweck sein. Mit der neu gewonnen Macht ist das Haus vom Kargen Land zu einem der bedeutenden Spieler in der Grafschaft aufgestiegen und ich gedenke, dies zu nutzen.“
Baltram runzelte nachdenklich die Stirn. „Ihr wollt dem Falkenhager ein Ende machen und selbst mehr Einfluss auf den Grafen ausüben?“
„Weit gefehlt, Baltram. Ich gedenke, Voltan mit aller Macht in seinem Amt zu halten. Er ist ein Garant für Stabilität im Kosch und wer weiß, wer ihn ersetzen würde. Es mag die Zeit kommen, in der die Grafschaft ohne ihn auskommt, aber diese Zeit ist noch nicht gekommen.“
„Und doch steht Wilburs Herrschaft auf wackeligen Füßen.“ warf Baltram ein „Er hat noch nicht einmal eine Gattin gewählt. Voltan hingegen hat mit Bohemund einen aufrechten Krieger zum Sohn.“
„Die Hügellande mögen ohne Voltan nicht auskommen können, doch auf Bohemund können wir allemal verzichten. Meine Unterstützung wird Voltan viel kosten.“ „Aber ihr braucht die vom Kargen Land und ihre neu gewonnene Macht, um am Grafenhof Gehör zu finden.“ stellte Baltram sachlich fest. Wenngleich Baltram einiges an Erfahrung fehlte, leuchtete ihm die Argumentation seines Lehnsherrn doch ein. Bei Voltan wusste man, woran man war. Wer wusste schon, wer seinen Platz einnehmen würde, wenn er abgetreten war?
„In der Tat.“ gab Erlan zu. „Daher auch der Umweg. Wollen wir mal sehen, ob der gute Gero für Voltan zu begeistern ist.“
Zufrieden beglückwünschte sich Erlan dazu, Baltram auf die Reise mitgenommen zu haben. Es war eine gute Gelegenheit gewesen, um den jüngsten seiner Vasallen besser einzuschätzen zu lernen. Und bisher war er zufrieden mit dem Jungen. Ein großer Ritter würde wohl nicht aus ihm werden, aber manchmal war ein wacher Verstand ohnehin nützlicher.