Das Auge Rohals entdeckt

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Ausgabe Nummer 47 - Tsa 1031 BF

Das Auge Rohals entdeckt

Wächter machen sensationellen Fund


ROHALSSTEG. Kein Bauplan weist den Weg durch die verwirrenden Gänge, Stuben und Säle des geheimnisvollen Hauses am Angbarer See. Nicht verwunderlich, wenn man weiß, dass Rohal der Weise einst Freunde aus dem Elfenland (!) bat, für ihn diese Stätte der Einkehr zu errichten.

Wie Ranken ziehen sich die Flure über mehrere Ebenen durch das reinweiße Schlösslein, Blattwerk aus Holz und Stein ziert die Wände selbst an unerwarteten Stellen, kaum ein rechter Winkel begrenzt die Wände. Einem aufrechten Angbarer Zimmermann mag das ein Graus sein, doch dem Weisen war es dereinst offenbar eine Wonne sich an diesen Ort zurück zu ziehen. Seit seiner Errichtung begleiten Gerüchte diesen lange vergessenen Landsitz, von geheimen Toren, Zaubern und Schätzen - Sagen, die seit kurzem neue Nahrung gefunden haben.

Gleich nach seinem Wiedereinzug hat sich der Magierorden der Wächter Rohals daran gemacht das verwucherte Gemäuer zu erkunden und zu erneuern. Kürzlich drang eine bemerkenswerte Kunde über eine Aufsehen erregende Entdeckungen nach außen. Die nicht näher genannte Quelle berichtet von einem Traumbild der als Mystikerin bekannten Magistra Mona Monachin. Darauf aufbauende Berechnungen hätten kürzlich dazu geführt, dass in einem Zwischenstockwerk ein bis dahin verborgener Zugang aufgespürt werden konnte.

In andächtiger Stille öffnete Ordensmeister Kuniswart vom Reifenwasser selbst die geheime Tür, und sein Blick fiel zur Überraschung aller in eine erstaunlich geräumige kleine Halle. Licht drang über eine Konstruktion aus Spiegeln und Glas über die Decke (weswegen man den fensterlosen Platz nicht von außen erkennen konnte), gab den Blick frei auf staub- und spinnwebenbedeckte Regale und Möbelstücke. Der hellste Lichtstrahl traf eine kleine Säule in der Mitte des Raumes, verhüllt durch eine seidene Decke. Ehrfürchtig betrat der innere Zirkel der Wachenden den Boden, auf dem vor ihnen wohl der Weise selbst als Letzter gewandelt war. Dankesgebete an Hesinde murmelnd, erkundeten sie behutsam den Ort, der sich rasch als einstige Studierstube Rohal enthüllte.

Bereits der erste magische Blick offenbarte, dass sich unter der Säule ein magisches Artefakt verbarg. Behutsam nahm der Vorsteher des Ordens das Tuch von der Säule und enthüllte eine tiefschwarze, glatte Kugel. Kein Zweifel, man hatte eines jener seltenen Zauberwerke entdeckt, die man SCHWARZES AUGE nennt und die Einblick in fremde Orte oder gar Zeiten gewähren mögen.

Wie es heißt, sind seither viele der Wissenden des Ordens (so nennen sich die in der Forschung tätigen Mitglieder) damit beschäftigt, die gefundenen Schätze zu bergen, zu verzeichnen und zu erforschen. Die mehrere hundert Jahre alten Schriftrollen, darunter viele Originale aus Rohals eigener Hand, erweisen sich jedoch als erstaunlich brüchig, so dass man nur sehr behutsam und mit Einsatz von Magie jene Briefe und Aufzeichnungen erkunden kann – was die Arbeit sehr zeitaufwändig und unsicher macht. Bei einem Großteil der Entdeckung scheint es sich um Korrespondenzen zwischen dem Weisen und seinen Jüngern oder ähnlich erkenntnisarme Notizen zu handeln. Man fand jedoch auch in verschlüsselten Versen oder gar in einer bislang unbekannten Geheimschrift Verfasstes. So ist zu erwarten, dass die Forscher für eine stattliche Anzahl von Jahren ihre Bestimmung gefunden haben. Das größte Rätsel gibt jedoch das Schwarze Auge des Weisen auf, denn selbst nach Wochen angestrengter Versuche ist es nicht gelungen es zu aktivieren, so dass man mittlerweile davon ausgeht, dass seine Kraft nach all den Jahren erloschen ist.


Losiane Misthügel, nach einer anonymen Quelle